30 März 2014

Emo Blindschleiche

Super Idee, das: Die Haftaugen rausnehmen mit denselben Fingern, mit denen man eben die Chillischoten auseinander gepult hat. Super Idee. Aua aua auaaa!

29 März 2014

Fremdschämen de luxe

Eben in der U-Bahn einer der täglichen Schnorrer. Erst stellen sie sich meist vor und erklären mit unüberhörbarer Kreissägenstimme,  warum: "Guten Tag, mein Name ist Jürgen und leider bin ich gezwungen...". Schon da brüllt einer dazwischen "Zu schnell! Du redest zu schnell!" Jeder weiß: Die Schnorrer allein sind schon die Pest und es kann gar nicht schnell genug gehen. Aber hier will einer originell sein und hat zudem Mitteilungsbedürfnis.

Dabei konnte der junge Mann sein Anliegen noch gar nicht vortragen. Das kommt in der klassischen Dramaturgie der U-Bahn-Schnorrer erst im nächsten Satz "... kleine Spende oder bisschen was zu essen..." Der Zwischenrufer rät lautstark "Iss doch in der Bahnhofsmission".

Ohne die Unterbechung hätte der Schnorrer seine Ansprache korrekterweise fortsetzen müssen mit "...für einen Obdachlosen, der leider auf der Straße lebt". Als erfahrener Berliner U-Bahn-Benutzer kann man diesen Monolog normalerweise mitsprechen und notfalls selbst ergänzen, falls nicht alles akustisch einwandfrei zu verstehen war.

Aber der Schnorrer war ja unterbrochen worden und lässt sich provozieren "Den Fraß in der Bahnhofsmission ess ich nicht! Das kann man doch nicht essen! Ich ess jeden Tag Döner oder bei Mäck Donalds! Hast du das mal gegessen? Den Fraß in der Bahnhofsmission ess ich nicht!" und dann setzt er mit der erwarteten Pointe fort mit "...ich bin obdachlos und lebe leider auf der Straße."

Daraufhin grunzt ein weiterer Fahrgast "... aber bei Macdonalds essen!" und damit ist die Sammlung komplett. Die Sammlung von Originalberliner U-Bahn-Nervbacken.

Der erste Schreihals quakt los "Es gibt nur Wohnungslose! In Deutschland gibt es keinen einzigen Obdachlosen!" und der Schnorrer besteht darauf "...für einen Obdachlosen, der leider auf der Straße lebt." Der zweite Nörgler wieder lautstark "Du isst bei Mäckdonalds!" und der Schnorrer tappt entschuldigend durch den Wagon und versucht doch noch, ein paar Cent abzugreifen. So klappt das natürlich nicht.

Irgendwann kommt endlich der ersehnte Halt und der Schnorrer steigt aus, weil er den nächsten Wagen abkassieren muss. Nur die beiden anderen Schwätzer bleiben da und tauschen sich quer durch den ganzen Waggon über ihre Empörung aus: "...keinen einzigen Obdachlosen!" und dann wieder "Der isst bei Mäckdonalds!" und so geht es weiter bis zum Verlassen der Bahn.

Die zwei Idioten haben sich anscheinend geschworen, die Fahrt für jeden unvorsichtigen Passanten zum Härtetest zu machen. Als wären die zahllosen Schnorrer und Behelfsmusikanten nicht so schon nervig genug. Die Zeit bis zum Aussteigen vergeht quälend langsam.

Wo bleibt denn heute eigentlich die nächste Balkankapelle/Akkordeonkind/Folksänger zutreffendesbitteankreuzen mehrfachnennungenmöglich diskussionensehrwillkommen?

27 März 2014

Minderer Superlativ

Hier heischt jemand um Aufmerksamkeit ¹:

 
Zur Erläuterung: Es geht darum, dass aus Gründen des Eindruckschindens gerne Superlative konstruiert werden, wo leider keine sind. Das wird hier ausführlich erklärt: Superlativ

Dass ein nachhaltiges Leben wünschenswert wäre, steht außer Frage. Einer der Aspekte der Ressourcenverschwendung ist hoher CO2-Ausstoß, welcher in einen nachvollziehbaren Zusammenhang mit Klimaerwärmung gebracht wird.

Aber das ist nur einer der Aspekte. Als Folgeerscheinung der Klimaerwärmung erlangte die Scheinwissenschaft der Wettervorhersage breiteres Ansehen, und ihre Protagonisten sind meist Meteorologen (abgesehen von Kachelmann, der ist ja keiner).

Am letzten Wochenende beispielsweise traf von den vortags verkündigten 3 - 6 Windstärken am Samstag eine Windstärke ein und am Sonntag keine. Vorhersagezeitraum 1 Tag - Treffergenauigkeit knapp über 0%. 
 
Und auch die Klimaerwärmung trödelt, sie weigert sich, den Prognosen der Apokalypse zu folgen und will sich nicht an den wissenschaftlich bewiesenen Zeitplan halten. Aber die Meteorologen wünschen sich so sehr, beachtet zu werden.






¹ dazu hier die ausführliche Meldung. Die WMO hat die erwähnte Analyse des Großen Bloguators™ zur Konstruktion von Superlativen anscheinend als Gebrauchsanweisung verstanden und danach eine Pressemeldung gezimmert

² verwendete Bausteine: "eines der wärmsten",  "seit Beginn der Aufzeichnungen", "sechstwärmste" (!), "Jahr ... wärmer als ... Periode"

24 März 2014

Paragraph

Das hier ist kein Scherz und habe ich mir nicht - ich betone: ICH NICHT! - ausgedacht. Sondern jemand anderer:

Auf Grund des § 1 Absatz 2, des § 2 Absatz 2 und 3, des § 3 Absatz 2, des § 4, jeweils in Verbindung mit § 5, des § 5a Satz 1 und 2, des § 7 Absatz 1a, Absatz 3 Satz 1 bis 3 und Absatz 4, des § 7a Absatz 1 sowie des § 7b Absatz 1 und 2 des Energieeinsparungsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 1. September 2005 (BGBl. I S. 2684), von denen § 3 Absatz 2 durch Artikel 1 Nummer 2 des Gesetzes vom 4. Juli 2013 (BGBl. I S. 2197), § 4 zuletzt durch Artikel 1 Nummer 2b des Gesetzes vom 4. Juli 2013 (BGBl. I S. 2197), § 5a Satz 1 und 2 durch Artikel 1 Nummer 3 Buchstabe a und b des Gesetzes vom 4. Juli 2013 (BGBl. I S. 2197) und § 7 Absatz 3 und 4 zuletzt durch Artikel 1 Nummer 4 Buchstabe c und d des Gesetzes vom 4. Juli 2013 (BGBl. I S. 2197) geändert worden sind und § 7 Absatz 1a durch Artikel 1 Nummer 4 Buchstabe a des Gesetzes vom 4. Juli 2013 (BGBl. I S. 2197) , § 7a Absatz 1 durch Artikel 1 Nummer 4 des Gesetzes vom 28. März 2009 (BGBl. I S. 643) und § 7b Absatz 1 und 2 durch Artikel 1 Nummer 6 des Gesetzes vom 4. Juli 2013 (BGBl. I S. 2197) eingefügt worden sind, verordnet die Bundesregierung:

Alles klar?

Es handelt sich hier um ein Zitat der ersten Seite der EnEV 2014 - am 21. Nov. 2013 verkündete Novelle der Energieeinsparverordnung.

*) Diese Verordnung dient der Umsetzung der Richtlinie 2010/31/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Mai 2010 über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Neufassung) (ABl. L 153 vom 18.6.2010, S. 13, ABl. L 155 vom 22.6.2010, S. 61). Die Bezugnahmen in der Energie­einspar­verordnung vom 24. Juli 2007 (BGBl. I S. 1519) und in der Verordnung zur Änderung der Energieeinsparverordnung vom 29. April 2009 (BGBl. I S. 954) auf die Richtlinie 2002/91/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2002 über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden gelten als Bezugnahmen auf die in dem vorhergehenden Satz genannte Richtlinie 2010/31/EU. Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert worden ist, sind beachtet worden.

Und so schreibt man, wenn man nicht verstanden werden will. Also: Nicht, wenn einem gleichgültig ist, ob man verstanden wird oder nicht. Sondern wenn man den ausdrücklichen Wunsch hat, nichtverstanden zu werden.

21 März 2014

Büro

Mit etwas Anlauf habe ich mich inzwischen ganz gut an das neue Büro gewöhnt. Rein logistisch - Einkauf, Verkehr - um die 500% Verbesserung im Vergleich zum alten Büro.

Nur die Graffitikünstler hier in Tempelhof könnten ihre Skillz noch ein wenig ausbauen:

20 März 2014

Freunde


e-books sind nichts für mich - wie soll ich die ins Regal stellen?



... aber im Fernsehen läuft Kindle-Werbung...

17 März 2014

Storybook

Hier kommt eine praktische Anleitung zur Installation und eine längliche Vorrede. Wen die Vorgeschichte nicht interessiert, der scrollt gleich runter zum zweiten Teil.



1. Vorrede
Es gibt eine Hilfssoftware zum Geschichtenschreiben namens "Storybook". Wenn man sich ein wenig eingearbeitet hat, kann sie tatssächlich eine Hilfe sein. Es handelt sich dabei um ein Datenbankprogramm, mit dem man Personen, Schauplätze, Ideen und Szenen sinnvoll sortieren kann, so dass man dabei den Überblick behält. Außerdem gibt es eine Stelle, wo man den Text der Handlung verfassen kann - aber es dauert eine Weile, bis man sie gefunden hat. Naja.

Dieses durchaus schöne Stück Software hat seit kurzem einen entscheidenden Nachteil: Es funktioniert nicht mehr.

Wobei es davor schon fragwürdig zuging. Die Software wurde als "free" vermarktet, nicht etwa als "free trial" oder "limited period" oder so. Tatsächlich war beim Storybook¹ aber die wesentliche Funktion eines Programms, die Ausgabe des Ergebnisses, nicht free. Sondern man sollte dafür zahlen. Das wollten einem die Entwickler nur nicht freiwillig sagen.

Konnte es einem also so ergehen wie dem großen Bloguator, ein paar Stunden in einen Arbeitsschritt gesteckt, gespeichert, überarbeitet, wieder gespeichert, um dann festzustellen: Man kann zwar speichern - aber weder drucken, noch exportieren, noch in die Zwischanblage kopieren. So nicht Freunde!

Für die Authentifizierung der zahlenden Nutzer hatten die Entwickler eine geniale Idee um auch den letzten abzugreifen: Sie wurde über einen Server online durchgeführt. Und zwar jedes mal, wenn die Software startete, sicher ist sicher.

Dann machte irgendwann die Firma schlapp und der Server zu. Seither keine Authentifizierung mehr und damit keine bezahlten Pro-Features wie "Drucken", "Exportieren" oder "Kopieren in die Zwischenablage", die ehrlich zahlenden Nutzer standen besonders dumm da. So nicht Freunde!

Demnach scheint es sich hier um Abandonware zu handeln, also Software, an der der Besitzer seine Rechte aufgegeben hat. Aus diesem Grund kommt nun die Arbeitsanweisung.


¹ das war die aktuelle, letzte Version, mit der ich begonnen hatte, Version 4.9.12



2.Download und Installation
Man muss nach einer etwas älteren Version des Programms suchen, es handelt sich um Storybook 4.9.9. Die liegt hier: http://sourceforge.net/projects/ostorybook/
dort sucht man "Files" auf und dann "previous". Man lädt die storybook499.zip herunter und nimmt auch die language_all.zip gleich noch mit.

Die storybook499.zip entpackt man in irgendein Verzeichnis (bei mir: C:\Programme (x86)\storybook499).

Dann sollte sie sich durch Klick auf storybook.bat starten lassen. Theoretisch. Hat bei mir (Windows 8.1) nicht geklappt. Ich habe in diesem Verzeichnis eine Startverknüpfung angelegt mit folgenden Parametern (alles in die eine Zeile):

"C:\Program Files (x86)\Java\jre7\bin\javaw.exe" -Dfile.encoding=UTF-8 -splash:resources\icons\splash.png -XX:MaxPermSize=256m -Xmx400m -jar storybook499.jar

und bei "Ausführen in:" muss auch dieses Verzeichnis angegeben werden.  Den Starter habe ich dann ins Startmenü für die Programme kopiert. Klingt umständlich? Weiß nich, funktioniert aber.




Dann noch die Sprache: Die language_all.zip hat ebenfalls ihre Tücken, obwohl in der install_lang.txt eigentlich alles drin steht. Die ortho-Datei extrahiert/kopiert man dahin, wo die anderen Orthos schon sind. Aber die Verzeichnisse languagetool/resource und languagetool/rules existieren nicht von Anfang an und deshalb weiß man vielleicht nicht, wohin mit den resources und rules.

Also, man legt es am besten gleich selbst an:

C:\Programme (x86)\storybook499\lib\languagetool

und dort kopiert man die beiden Verzeichnisse hinein.

Und beim erneuten Starten: Voilá - Storybook kostenlos und auf Deutsch!


Anm:
Es funktioniert anscheinend nur mit der Java-7-Version. Muss man möglicherweise vorher updaten.

Anm. 2:
Im Linux kriege ich den Starter nicht ans Laufen. Dort kann man es aber sehr gut direkt aus dem Terminal mit dem Java-Befehl starten. Man navigiert ins Verzeichnis mit den entpackten Dateien und dann "java -jar storybook499.jar". Wenn man vorher die Sprachdateien installiert hat, kriegt man nicht einmal blöde Fehlermeldungen. Sonst schon.

Anm. 3:
Die hier vorgeschlagene Version 4.9.9 ist nicht einmal Abandonware, sondern einfach freie Software unter GNU-Lizenz

Anm. 4:
Dass die Starter nicht so recht funktionieren liegt anscheinend daran, dass das Programm "storybook499.jar" heißt, die Starter aber jeweils nach einer "Sb5.jar" suchen. Da waren die Entwickler mal einen Schritt zu weit voraus.

16 März 2014

Hin

Die anderen sehen es ja immer zuerst. Sagen sie. Dass ich offenbar ziemlich hinüber bin fällt mir selbst aber bereits dann auf, wenn ich mir aus der leeren Glaskanne zum zweiten mal nachschenke.

15 März 2014

Gefühltes Wissen

Heute in der Zeitung:
"Innenminister de Maiziére erklärt: Linke wird nicht mehr vom Verfassungsschutz beobachtet."
Wie kann der Mann so etwas sagen? Das kann er doch gar nicht wissen!

Witzniveau

Das hier ist witzig. Naja, was man halt so witzig finden kann. Interessant?

Nach einer längeren Schönwetterperiode haben wir seit gestern Abend Sturm. Ein bisschen Sturm ist an sich nichts besonderes. Die Böen bis über 9 Windstärken aber schon. Wer sich darunter nichts vorstellen kann - hier bläst der Wind zur Zeit so stramm, dass er die Plakate von den Werbeflächen schält.

Glaubt mir wieder keiner? Hier: Beweis! Beweis!


Es war also ordentlich zugig letzte Nacht...


... und der Wind war ausreichend, um gleich mehrere Windmessgeräte zu zerpflücken. An sich sind die durchaus sturmerprobt:


So. Das war mein Superlativ vom Tage. Jetzt Ihr!

14 März 2014

Montagmorgen

(genau: Gepostet an einem Freitagmorgen)

"Ohweh, der ist diesmal aber echt klein geworden..." dachte ich beim Anlegen des Rollkragenpullovers. "...darfst beim nächsten mal nicht wieder so heiß waschen. Und hast du am Arm so sehr abgenommen? Einfach mal wieder ausgewogener ernähren, mehr Chips, mehr Bier, weniger so gesundes Zeug!"

Solche bestechenden Gedanken gingen mir beim Anlegen des Rollkragenpullovers durch den Kopf, das an diesem Morgen 20 Minuten dauerte. Ausreichend Zeit zum Entwickeln einer angepassten Ernährungsphilosophie.

Beim Verlassen des Hauses und Vorüberhuschen am Spiegel fiel mir auf, dass ich den Kopf durch den Ärmel gesteckt hatte und den Arm durch den Halsausschnitt. Nach einer länglichen erneuten Pulloverpolka war auch das Ziehen in der Schulter wie weggeblasen.

12 März 2014

Steuerschulden

Sorry, ich muss es einfach tun:
http://wievielschuldetuli.de/

Gestern ging die Meldung durch die Presse: Der große Moralapostel, sozusagen beinahe der Erfinder von Moral und Anstand, hat 27,2 Mio. € Steuerschulden.

Seine Begründung: Er habe da irgendwie den Überblick verloren.

Übersetzt in Umgangssprache: Der Hoeneß Uli behauptet, dass er irgendwie gar nicht gemerkt hat, dass er Geld im zweistelligen Millionenbereich verdient.

Wie blöd kann ein einzelner sein? Oder für wie blöd hält er eine Mehrheit von ein paar Millionen Zuschauern? Was für ein Arschloch!



Update:
Gestern ist der Hoeneß zu drei Jahren und sechs Monaten verknackt worden. D.h.: Keine Bewährung - die gibt es bei Strafen über zwei Jahre nicht. Allerdings auch keine Geldstrafe. So Geldstrafen in Steuerverfahren bewegen sich angeblich gerne noch einmal in der Höhe der hinterzogenen Summe, also: Zusätzlich, obendrauf.

Es war klar, was dann kommen musste: Die Anwälte vom Hoeneß kündigten Revision an. Klar doch, ist ihr Job.

Heute die Eilmeldung, dass Hoeneß selbst auf die Revision verzichtet.

Dazu mögen verschiedene Erwägungen geführt haben: Revision zieht sich ewig … Erfolgsaussichten ungewiss … ständig als Steuerbetrüger mit der Familie im Rampenlicht … selbst ein Steuerbetrüger wirft schlechtes Licht auf seinen arroganten Fußballverein … und als ehrenwerter Häftling kann man *ab* *dem* *ersten* *Tag* Freigang bekommen, zumindest theoretisch. Das bedeutet, dass man nur zum Schlafen abends heim in den Knast muss, aber nicht zum Essen oder Arbeiten in der Anstaltswerkstatt.

Trotzdem, für den Verzicht auf die Revision erhält er sogar meine Anerkennung.


 


Lustigerweise vermeidet wirklich *jeder* Bericht eine Aussage darüber, ob die genannte Summe nur das hinterzogene Geld ist, oder die aktuell fällige Steuersumme einschließlich Strafe. Soviel zu journalistischen Kompetenz im Lande.

Hat sich erledigt, jetzt wissen wirs ja.

10 März 2014

Darwin-Award

Kennzeichen der Darwin-Awards ist auch, dass der Leser sie mit einer Mischung aus Schadenfreude und Fassungslosigkeit zur Kenntnis nimmt. Weil der im Folgenden beschriebene junge Mann sicher Angehörige hat, wird hier ausnahmsweise auf Schadenfreude verzichtet und stattdessen die Zeitungsmeldung zitiert:

S-Bahn-Surfen Valerian (19) raste in den Tod

Berlin –  05.03. 2014

War es Todessehnsucht, die Suche nach dem zweifelhaften Kick oder eine größenwahnsinnige Mutprobe? Ein junger Germanistik-Student ist in der Nacht zu gestern beim S-Bahn-Surfen ums Leben gekommen. Seine Freunde mussten alles mitansehen. Jetzt ermittelt die Bundespolizei.

Der S-Bahnhof Julius-Leber-Brücke in Schöneberg, es ist 1.15 Uhr in der Nacht zu Mittwoch. Nach einem lustigen Männerabend kommen Valerian V. und seine Freunde auf eine ebenso dumme wie lebensgefährliche Idee: S-Bahn-Surfen.

Als eine Bahn der Linie S1 einfährt, klettern die Freunde im Dunkel der Nacht auf den Zug, niemand bemerkt die Truppe. Dann setzt sich der Zug in Bewegung, wird immer schneller und rast in Richtung S-Bahnhof Schöneberg.

Zunächst geht alles gut. Dann fährt die Bahn an einen Tunnel heran. Es kommt, wie es kommen musste: Valerian V. stürzt bei voller Fahrt vom Waggon, schlägt auf dem Boden auf – und ist tot. Seine vier Freunde hingegen schaffen den Absprung rechtzeitig. Und müssen aus einiger Entfernung mitansehen, wie ihr Freund seinen Leichtsinn mit dem Leben bezahlt.

Angeblich gehörte Valerian aber nicht fest zur Berliner S-Bahn-Surfer-Szene. Er studierte stattdessen Deutsche Literatur an der Humboldt-Universität, war seit August 2013 sogar Mitglied einer elitären Literaturinitiative.

Auf seiner Facebook-Seite zitierte er kürzlich den Schriftsteller Oscar Wilde: „Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht ...“

“Seine Freunde mussten alles mitansehen”.

Unter anderem wegen der S-Bahn-Surfer wurde die Bahn schon vor Jahrzehnten mit immer komplizierteren Schließmechanismen ausgestattet. Die Türen haben außen und innen keine Griffe mehr. Man kommt nicht einfach auf das Dach einer S-Bahn - man muss sich anstrengen.

09 März 2014

Tasse klein?

Eben im Stammcafé des Großen Bloguators™. Der Mann am Nachbartisch bestellt:
"... und einen Kakao."
Wirt:
"Kakao! Kleine Tasse?"
Mann:
"Nein, ist für meine Frau."
Wirt:
"Richtig!"



das Stammcafé heißt Esseins und wird hier ausführlich erklärt: Schöneberg Café

06 März 2014

Komparativ

Es gibt einen Superlativ zu Werden. Und folgerichtig auch einen Komparativ. Die Steigerung von Werden geht wohl so:

Werden - Werdener - am Werdensten.

Ich vermute, dass das auch im Konjunktiv so läuft.

Wenn einem jemand etwas verkaufen will, dann benutzt er gerne den Superlativ, oder  - damit es nicht gleich so auffällt - den Komparativ. So wie hier, die unberufenen Vertreter von Paypal: Je geschlossen werdener die Karte, desto mehr Schut und Vertrauen durch Informationen zu überprüfen. Ja sicher, es eilt!

Komparativ

05 März 2014

Filmschen

Wenn man mal ein gewisses Alter erreicht hat, guckt man nicht mehr jeden Tag Videos um sie zu sharen, zu linken und zu liken.

Sondern.

Sondern was?

Keine Ahnung. Naja, Zufall, Langeweile, Arbeitsallergie, solche Sachen halt.

Julia Nunes:

03 März 2014

Super

-lativ!


Soeben las ich einen der seltsamsten Superlative, die mir in meinem nicht sehr kurzen Leben begegnet sind. Im Wikipedia-Artikel über den Hamburger Ortsteil Steilshoop heißt es:
Geografische Lage
Den Abschluss nach Norden bildet der Ohlsdorfer Friedhof, der größte, von einem Zaun umgebene Friedhof der Welt.
Oh mann, ein Zaun als superlativstes Auszeichnungsmerkmal - die müssen es echt nötig haben!

Dabei, wenn man sich das Luftbild von Steilshoop ansieht, entdeckt man vielleicht andere Sachen, die viel erwähnenswerter wären und ebenfalls die Grundlage für einen wie auch immer gearteten Superlativ hergeben könnten.


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