03 September 2007

Fernsehshow

 
I.
Letzten Freitag war ich wieder mal beim Fernsehen. Das hatte ich bereits vor einigen Jahren gemacht, damals bei irgendeiner Quizshow. Alleine dort herumzusitzen macht aber keinen großen Spaß. Meinen Freunden erschien es damals leider doch zu trivial.

Diesmal war ich in Begleitung, und die habe ich mit der Begründung überredet, dass wir natürlich nicht da hin gehen, um im Fernsehen zu sein. NATÜRLICH NICHT! Sondern.

Aus ethnologischen Gründen nämlich. Sagt man so? Sitten und Gebräuche der Völker?

Müssen ja nicht immer nackte Wilde sein. Kann sich ja durchaus um halb angezogene nicht ganz so wilde handeln. Das Publikum selbstverständlich, nicht die Darsteller. Wir kommen später noch zum Kleidungsstatus.



Die Produktion von Fernsehen ist für meiner einen sehr faszinierend. Der Unterschied zwischen dem, was da im Studio passiert und dem, was gleichzeitig auf dem Bildschirm zu sehen ist.

Nee, ganz von vorne: ICH werde vom Veranstalter immer angerufen, ob ich Lust hätte. Das finde ich nett, aufmerksam, und sie tun es in einer Frequenz, in der sie mir nicht auf den Nerv gehen. So etwa einmal alle zwei Jahre - das genügt mir auch.
Heißt aber andererseits: Sie heben die Adressen über sehr lange Zeit auf. Über Datenschutz denkt man bei den werbefinanzierten privaten sowieso besser nicht nach.

Den Namen der Sendung hatte ich zwischenzeitlich schon wieder vergessen. Weil der Konkurrenzsender zuuufällig zur Zeit auch was mit Piraten und Seefahrt macht. Ich kann mir auch den Sender nicht merken, weil mich immer nur die Produktionsfirma anruft und anschreibt: Grundy light entertainment.

Also, jetzt, hier: Schiffe versenken



Und worum es dabei so ungefähr geht, kann man hier erfahren.



Gut. Beim letzten mal fiel mir auf, wie motiviert beim Fernsehen alle sind. Alle, von der Garderobenfrau über die Platzanweiser bis hin zum Warm-upper sind überzeugt davon, wie gut und wichtig es ist, was sie da tun. Alle sind konzentriert, engagiert, voll bei der Sache, nicht genervt trotz Stress. Niemand scheint irgendwelche Zweifel an seiner Tätigkeit zu haben

Liegt vielleicht auch daran, dass wirklich jeder mit einem Headset und einem kleinen Sender ausgestattet ist, möglicherweise hilft einem das beim Wichtigfühlen und Überzeugtsein.

Ich meine: Da machen denkende Menschen Privatfernsehen. Was impliziert → Unterhaltung auf niedrigstem Niveau (darunter rangiert in meiner Skala immerhin noch Fußball) → mit dem Ziel, dem Publikum die Werbung unterzujubeln, die es von sich aus eigentlich eher nicht sehen will.

Ist das jetzt zynisch? Ich war trotzdem da, obwohl ich das vorher wusste. Und es hat mir gefallen, weitgehend.

Weiter im nächsten Post.
 

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