05 März 2008

Topographie



... und siehe, so spricht der Herr:
"Denn wer sich erhöht, der wird erniedrigt werden. Und wer sich erniedrigt, der wird erhöht werden. Immerdar. Jawohl."
Bei dem "immerdar" und "jawohl" bin ich mir nicht mehr so ganz sicher, wegen der Genauigkeit des Zitats, und man soll doch immer präzise zitieren. Aber der Rest. Und den würde ich gern noch ein wenig erläutert haben.

Frage jetzt: Wie sind denn da eigentlich so die Tarife? Also: Wie weit muss man sich denn erniedrigen, bis man endlich mal erhöht wird? Reichen zehn Jahre nicht, oder zwanzig? Das ist doch ne ganze Menge, das muss doch was wert sein?

Oder wird das gar nicht in Länge gemessen, zeitlich, sondern mehr in Tiefe? Soziale Tiefe mein ich: Bis wie tief unten muss man sich denn durcharbeiten, bis man dann erhöht wird?

Und wann erfolgt die Belohnung - in der Sprache des Herrn: Die Erhöhung? Weltlich gesprochen: Die Auszahlung? Erfolgt die sofort, oder muss man Kündigungsfristen einhalten? Reicht einmaliges Aufschlagen am Boden der Tatsachen oder muss man sich erst eine geraume Weile in der Scheiße aufhalten? Und: Gilt das automatisch - oder hätte ich das womöglich vorher vereinbaren müssen - am Eingang zu meinem Leben? Ich glaube nämlich, das hab ich verpasst.

Wie "nicht geschäftsfähig zählt nicht als Ausrede"? Was soll das heißen? Wie machen das die anderen, die, die von der Erhöhung schon zu Lebzeiten erwischt werden, und wer weiß, wie das erst im Himmelreich wird? Hatten die einen verantwortlich handelnden Vormund, der ihnen sagte "Ich erniedrige dich jetzt mal zehn Minuten, du bist ja noch jung, du merkst das doch gar nicht, da tut das noch nicht weh, und dann gilt das für dein ganzes restliches Leben"?

Zählt nicht vielleicht doch auch "konkludentes Handeln", also, dass man sich so benimmt, und die anderen wissen dann schon? Müsste doch auch gelten beim Herrn, der wird doch schon auch wissen? Nein? Dann mache ich nicht mit! So!

Keine Kommentare:

kostenloser Counter