08 Januar 2014

Korruption, 2.

… der Pofalla und seine Korrumpel gehen mir nicht aus dem Kopf…


Die Einheiten auf dem Korruptionsindex haben bisher keinen Namen. Das ist doch schade. Ich schlage vor, dass wir die Einheit ab jetzt “Pofalla” nennen.

Das was sich in Griechenland oder Aserbeidschan abspielt, wäre demnach etwa 0,1Pofalla. Die bayrischen Amigos damals - erinnert sich überhaupt noch jemand? - hätten lausige 0,01 Pofalla geschafft, eigentlich nicht der Rede wert. Werte über 1,0 Pofalla haben in der langen Erdgeschichte nur die russischen Oligarchen erreicht, aber das ist ja jetzt vorbei, seit das russische Staatsvermögen unter zwei Dutzend Bürgern aufgeteilt wurde.

Zurück nach Deutschland in der Gegenwart: Man muss sich vor Augen halten, dass der Mann sich eine Stelle sichern will, wo er über 100.000€ im Monat bekommt. Und zwar jeden Monat. Deutlich mehr, als die meisten von uns im ganzen Jahr verdienen. Dafür braucht er aber auch kein Risiko zu tragen. Was soll denn schon schiefgehen, wenn man für eine so anspruchsvolle Aufgabe wie “Kontakte zur Politik” zuständig ist?

Nicht dass die anderen Kollegen im Bahn-Vorstand ein viel größeres Risiko tragen würden: Sie werden genauso üppig bezahlt, und das schlimmste, wirklich das aller-aller-schlimmste, was ihnen jemals zustoßen könnte, ist, dass sie sich einen Job bei einem anderen Unternehmen suchen müssen.

Natürlich ist das ein so haarsträubend unwahrscheinlicher Unglücksfall, dass er in der Praxis einen deutschen Vorstand niemals ereilt. Die Stelle, die sich der Pofalla hat schaffen lassen, reduziert dieses Risiko aber noch einmal um den Faktor zehn. "Verantwortung" heißt das im Management-Sprech der Gegenwart.

Für ein dermaßen kleines Risiko und angenehmen Lobbyismus in Sterneküchen bei Champagner und Kaviar auf Unternehmenskosten würden den meisten anderen Bundesbürgern vielleicht auch bereits 10.000€ im Monat genügen. Aber wenn man halt schon ein so hohes Niveau gewöhnt ist - das würde doch beinahe die Menschenwürde verletzen.

Insgesamt will es gar nicht richtig einleuchten, warum der Kommunikations-mit-der-Regierung-Beauftragte unbedingt zum Vorstand des Unternehmens gehören müsste - außer eben, dass er auf juristisch unangreifbare Weise außergewöhnlich viel Geld für seine angenehme Tätigkeit bekommen soll. Ich wiederhole: Geld. Um nichts anderes geht es dabei. Und deshalb ist es Korruption.

 

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