25 Juli 2011

Extreme

Zum Thema Arbeit sind die Menschen unterschiedlicher Auffassung. Auf Baustellen kann man erleben, was mit dem Wort "Widerwille" wirklich gemeint ist.

Der Maler beispielsweise kann immer ganz genau erklären, warum er vom rostigen Geländer nicht wenigstens zehn Sekunden lang den gröbsten Rost, der überall in unübersehbaren rostigen Blasen sitzt, abbürsten musste, bevor er es dick mit Farbe eingepampt hat.

Der Maler erklärt einem auch, dass er die Scheiben nicht abkleben muss, wenn er die Fenster streicht. Er erklärt einem das auch dann noch seelenruhig, wenn man daneben steht und zusieht, wie er mit fahriger Hand außer dem Rahmen auch die Scheibe lackiert. Er ist nämlich Fachmann.

Die Arbeit des Bauleiters besteht oft darin, diesen Widerwillen zu überwinden. Nein, falsch: Wer nur versucht, ihn zu überwinden, erreicht genau gar nichts! Ich korrigiere: Die Arbeit des Bauleisters besteht oft darin, diesen Widerwillen zu brechen - so grob das klingen mag. Klar, dass man da auch nicht die ganze Zeit Lust drauf hat.

An anderen Stellen im richtigen Leben trifft man hingegen Menschen mit der entgegengesetzten Arbeitseinstellung. Es gibt sie auch auf dem Bau, aber hier sollen einmal die Uhrmacher erwähnt werden. Jedenfalls die, die bei Hertie und Karstadt für Reparaturen von Uhren zuständig sind.

Diese Uhrmacher sind immer die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft in Person. Man kann mit jedem noch so kleinen Problem kommen und sie helfen einem. Neulich, nach einer einfachen Reinigung auf die Frage, was er denn dafür kriegt: "Och, nichts, ist okay so." Und nie wollen sie einem etwas aufdringlich verscherbeln, obwohl sie so nett sind, dass man ihnen gerne was abkaufen würde.

Leute, kauft Uhren bei Karstadt und Hertie!

1 Kommentar:

mq hat gesagt…

Erstklassige Beobachtung! Ich kann nur bestätigen: Dieses Phänomen ist standortübergreifend!

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