26 Oktober 2007
Zum Beispiel Wolfsburg
Weil die Ticketautomaten der Bahn in der Regel schlecht und oft gar nicht funktionieren, stellt die Bahn vor den Automaten jetzt Automaten-Guides auf¹. Der Guide sagt einem dann, dass der Automat kaputt ist. Oder keine Geldscheine annimmt.
Früher hätte einem so jemand einfach eine Fahrkarte verkauft. Aber heute darf er das nicht mehr.
Fahrkartenverkäufern müsste die Bahn vermutlich ein Gehalt zahlen. Aber das Geld hat sie ja nun schon für schlecht funktionierende Automaten ausgegeben. Da betraut sie doch lieber jemanden mit der entwürdigenden Tätigkeit, anderen Menschen das Knöpfedrücken zu erklären.
Oder ist das eine falsche Einschätzung? Wenn erwachsene Menschen debile Tätigkeiten ausführen sollen - bei denen sie anderen Erwachsenen zeigen müssen, dass die noch nicht mal diese debile Tätigkeit zur Zufriedenheit des Automaten ausführen können?
Steht man also vor dem Gerät, das heute keine Scheine annimmt. Und versucht jetzt verzweifelt, 72 Euro in Münzen aufzutreiben. Das ist in Bahnhöfen schwierig, weil Kioske in Bahnhöfen aus Gewohnheit generell nicht wechseln - selbst wenn sie es könnten. Inverse Hilfsbereitschaft.
Wo man sonst Wechselgeld bekommt, weiß der Guide aber auch nicht. Man kann sich ja am Schalter anstellen und dort eine Dreiviertelstunde warten.
¹ so steht es jedenfalls auf dem Dienst-T-Shirt.
² ich habe nicht gewagt zu fragen, der Mann war nett und ich wollte ihn wirklich nicht beleidigen: Weiß jemand, ob das vielleicht 1-€-Kräfte sind? Das würde einiges erklären.
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