28 Februar 2009

Uku-Uku-le-le-le (Cover III)

Bereits vor ein paar Wochen hatten wir hier mehrere Sachen mit Ukulele - das ist diese eingelaufene Schrumpfgitarre, die alles so lustig klingen lässt - so lange man nicht versucht, damit Original-Ukulele-Stücke zu spielen.

Wenn man auf Youtube mal auf den Ukulele-Pfad geraten ist, das ist sowas wie die schiefe Bahn von Youtube, wobei ... eigentlich ist ja Youtube insgesamt sowas wie die schiefe Bahn des Internets... jedenfalls: Vom Ukulele-Pfad bei Youtube kommt man nicht so schnell wieder runter.

In diesem Zusammenhang habe ich anscheinend als vorletzter Youtube-Nutzer diese junge Frau hier kennengelernt: Julia Nunes. Die ist erst 19, aber so dermaßen lustig dass es einem die Sprache verschlägt. Mir jedenfalls. Ausgerechnet dieses Video ist irgendwie nicht so toll geschnitten, nicht lippensynchron zur Musik, obwohl sie alles selbst singt. Aber wer sie noch nicht kennt, wird schon sehen, was ich meine:


Ihr Youtube-Kanal hat zur Zeit über 70.000 (!) Abonnenten und einige ihrer Low-Fi-Filmchen wurden über 1 Million mal angesehen. Kein Wunder. Warum erfahre ich davon wieder als letzter?





P.S.: Wenn ich mal ein Beispiel für "naturstoned" brauche, werde ich das nehmen ... oder das. Im übrigen wär ich auch gerne so.

Synonyme



Jeder pflegt seine Vorurteile, so gut er kann. Das Wort "Architekt" ist auf dem Bau das Synonym für "arrogant und ahnungslos". Nicht das das zwingend so sein müsste - aber es gibt durchaus solche Fälle...

27 Februar 2009

Ratenzahlung


Mein Gott! Man kann völlig überflüssige Mottenschleudern Felldecken aus der Bugatti- und Rosamunde-Pilcher-Kollektion auf Kredit finanzieren!

Ich wiederhole: ... Rosamunde-Pilcher-Kollektion ... uff!

Ich weiß nicht: Wenn man eine blöde Felldecke für 169,-€ nicht in bar bezahlen kann, soll man sowas gar nicht kaufen, oder? Aber anscheinend stehe ich wieder mal allein da mit dieser Meinung. Das passiert mir öfter.


26 Februar 2009

Spam

Seltsam. Grade bekomme ich folgenden Spam:
Guten Tag,
sterben Sie bald?
Aha. Gute Frage. Ist mir aber ziemlich schnuppe. Danke der Nachfrage. Wer möchte das von mir wissen?

... die Mail geht weiter:
Testen Sie es jetzt - gut oder böse, Himmel oder Hölle?
Oh, ja, die allumfassenden Fragen nach dem Leben, dem Universum und so... und dann kommt der Hammer an Originalität. Der Link da hin lautet:
http://www.Bloedheits-Test.net
Ich wiederhole: Bloedheits-Test! Das klingt jedenfalls schon mal einladend.
Ideal auch für die Mittagspause. Der Test ist in 5 Minuten gemacht!

Viele Grüße,
Sabine
Wieso 5 Minuten? So lange dauert das ja nicht um den Link namens "Bloedheits-Test" anzuklicken. Wenn jemand den anklickt, sollte eigentlich alles klar sein, oder? 3 Sekunden?

Erstaunlich. Ich frage mich kurz, ob die Spammer das aus Versehen oder Berechnung machen und entscheide mich für letzteres: Die Beobachtung im Umgang mit Kaufleuten, dass nur gemacht wird, was auch Geld einbringt. Heißt: Natürlich wollen Leute den Blödheitstest machen.

... so wie Der Große Bloguator™. Unter dem Deckmäntelchen des Forscherdrangs besucht er diese Adresse - und wird leider sofort weitergeleitet, zu einer Seite namens "www.deinschicksal.cc" die aber erwartungsgemäß besser "Aufmerksamkeitstest" heißen sollte. Es gibt Kleingedrucktes:
Durch einen Klick auf den den Button "Test starten" beauftragen Sie Dein-Schicksal.cc, einen Online-Schicksalstest durchzuführen. Dafür werden einmalig 92 Euro berechnet. Die Kundeninformationen finden Sie hier.
Sicher doch, liebe Spammer. Aber wenn Ihr schon nichts richtiges könnt, was haltet Ihr von einer Spende? Nur so aus Mitleid: Kann ich Euch die 92,-€ nicht auch so geben, ohne vorher diesen anspruchsvollen Test zu machen? Ich weiß ja gar nicht, ob ich den bestehe.


25 Februar 2009

Orientierung

 
Wenn die Beschilderung wieder mal erbärmlich ist, sagt Der Große Bloguator™ dazu:
"Das ist das STASI-Syndrom - der Feind könnte sich hier ja zurecht finden..."
Diesen originellen Scherz kann man im Gebiet der früheren DDR häufig anbringen: Überall an den Stellen, wo aus unbekannten Gründen bis heute Straßenschilder fehlen, oder zwar einige Straßenschilder da sind (so jede 3. bis 4. Kreuzung eins) aber dafür kein einziges Haus eine Hausnummer aufweist:
"Wer hierher kommt, sollte schon wissen, wo er hin muss."
Widersprecht mir, wenn ihr könnt!

Um die Verhöhnung gleichmäßig zu verteilen: Das westliche Pendant dazu ist das Blockwart-Syndrom. Dort darf man zwar nach dem Weg fragen - aber man muss immer dazu sagen, was man da will.

Anlass für den ersten Scherz war die Erkenntnis, dass in der DDR Straßenkarten regelmäßig ... öhm ... künstlerisch ... bearbeitet wurden - aus genau dem erwähnten Anlass. Und belustigte Bemerkungen der Anwohner, die sagten: "Sieh mal nach vorne, die Straße verläuft im Halbkreis - aber in der Karte ist sie grade. Das muss an unseren Augen liegen."

Fällt mir nur wieder ein, weil ich grade ein ähnliches Phänomen entdeckt habe, allerdings im Google-Maps und aus dem heutigen Russland (2009!): Die Karte und das Luftbild zeigen die Umgebung der Stadt Twer, nördlich von Moskau.


Beides genau derselbe Ausschnitt.

Mir ist allerdings schleierhaft, warum das Publikum im Jahr 2009 nicht wissen soll, wo die Wolga verläuft?


Hatte ich schon vom Gegenteil der zensierten Landkarte berichtet? Das ist das geklaute oder übermalte Straßenschild, das gab's bei den Hausbesetzungen kurz nach der Wende in Prenzlberg. Die zugezogenen Ordnungstruppen aus der Provinz hatten zwar einen Stadtplan - aber der nützte ihnen nichts.

Schade, heute haben selbst Fußgänger Navigationssysteme. Und die brauchen eigentlich weder Straßenschild noch Hausnummer. Andererseits: Es gibt auch dafür längst Zensursysteme. Und es ist sogar leichter zu manipulieren als früher die Landkartennavigation.
 

24 Februar 2009

...und wenn ich auch was hasse wie die Pest...

... dann sind es diese überaus bescheuerten Kellerlichtschächte unter Hauseingangstüren. Hier in Berlin hat man das an fast jedem Altbau: Eine Hauseingangstür, die nur mit Schlüssel aufgeht, und darunter ein Kellerlichtschacht, der mit einem groben Gitter notdürftig abgedeckt ist.

Seit einiger Zeit haben die Deutschen so ein epidemisches Sicherheitsbedürfnis: Hauseingangstüren besitzen außen keine Klinke, sondern sind nur noch mit einem Schlüssel zu öffnen. Wenn man sie loslässt, schlagen sie in die Schlossfalle. Es könnte ja wer kommen...

Zwar kann trotzdem jeder Idiot ins Haus, indem er ganz oben klingelt und an der Sprechanlage behauptet, er sei von der Post, er müsste für den Nachbarn etwas abgeben oder hätte ganz eilige, dringende Werbung. Aber die gefühlte Sicherheit ist enorm gestiegen - zumindest die der Hauswarte und Grundbesitzer.


Wahrscheinlich fast jedem ist schon einmal irgend etwas in so einen Lichtschacht gefallen: Man kommt vom Einkaufen oder von einem Ausflug, schwer bepackt und man hat keine Hand frei. Es regnet in Strömen und man möchte nichts von dem Krempel im Schmutz abstellen. Wenn man trotzdem versucht, den Schlüssel heraus zu fummeln fällt garantiert irgendwas runter - in den Lichtschacht. Dann kann man froh sein, wenn es nur das Portemonnaie, die Scheckkarte oder der Autoschlüssel war. Außer dem Hausmeister kommt da unten ja niemand ran, und es weiß auch niemand, was man grade wertvolles versenkt hat.

Schwierig wird es allerdings, wenn es ausgerechnet der Wohnungsschlüssel war, der an einem Sonntagabend um 23.30h gerade da unten im Dunkeln verschwunden ist. Mit etwas Glück hat der ebenfalls anwesende Partner seinen eigenen Schlüssel auch dabei. Mit etwas weniger Glück hat man gar keinen Partner, er wohnt woanders, ist im Ausland unterwegs oder hat seinen Schlüssel auf dem Küchentisch liegen lassen.
Jetzt hat man die Möglichkeit, die Nachbarn raus zu klingeln, dann kann man immerhin bis zur Wohnungstür vordringen. Ab dort: Schlüssel-Notdienst + Wochenendzuschlag + Nachtzuschlag. Macht etwa das achtzehnfache eines Einsatzes am Tage.

Hat man es am Ende bis in die Wohnung geschafft, will man aber am nächsten Tag trotzdem die heruntergefallenen Wertsachen zurück bekommen. Dazu braucht man eigentlich nur den Hauswart überreden, das Kellerfenster unter dem Lichtschacht zu öffnen (meist ist dort ein Hauskeller). Den Hauswart muss man aber erst mal kennen. Und er muss den Schlüssel zum besagten Raum besitzen. Und er muss willens sein, das zu tun.

Ich selbst hatte einmal das zweifelhafte Vergnügen, dort zu suchen - wegen eines Autoschlüssels. Das Aufschließen der Tür zum Kellerraum war kein Problem. Selbst das Öffnen des Kellerfensters von innen nicht. Erschreckend war allerdings der Anblick der Füllung des ehemaligen Licht-Schachtes. Seit etwa zwei Generationen hatten Hausbewohner, Postboten, Schulkinder und Werbungs-Austräger alles dort drin versenkt, was Menschen an der Haustür oder überhaupt so bei sich tragen: Schlüssel, Briefe und Päckchen, Pizza-Flyer, Bonbonpapierchen, Kundenkarten, Kondome, Kugelschreiber, Rabattmarkenheftchen. Das alles war sinnvoll komprimiert, da die Stadtreinigung diesen Lichtschacht als einfachen Weg entdeckt hatte, am Ende des Winters das zusammengefegte Streugut zu entsorgen. Der Lichtschacht war etwa einen Meter hoch mit einer haufwerksporigen Mischung gefüllt.

Ich habe eine Schaufel genommen und drei (in Worten: 3 !) Mörtelwannen vom Bau gefüllt und zum Mülleimer getragen. Den Autoschlüssel habe ich nicht gefunden. Aber das lag vermutlich daran, dass ich ein Amateur bin.

Hauseigentümer wollen ja immer gerne sparen. Da frage ich mich, ob die Fundstücke aus den Kellerlichtschächten nicht inzwischen vertraglich zur Entlohnung der Hauswarte zählen.

Regeln heute

Hat mich in der Schule schon gestört:

"Ausnahmen bestätigen die Regel!"

Das sagten die Lehrer immer, wenn sie wieder mal nicht erklären konnten, warum das jetzt doch ganz anders funktioniert als alles, was wir davor zu dem Thema mühsam gelernt hatten.

So ein Quatsch! Galloppierender Unsinn! Logisch ist das völliger Unfug: Ausnahmen betätigen gar nichts! REGELN bestätigen Regeln. Und wenn etwas anders verläuft, ist es eben eine Ausnahme - oder falsch.

Lehrer, die solchen Unsinn verbreiteten, hatten schon den Zusammenhang zwischen Regeln und Ausnahmen nicht verstanden, oder besser: Das Fehlen dieses Zusammenhangs. Wahrscheinlich nicht einmal die konstituierende Eigenschaft jedweder Regel, nämlich das nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten Wiederkehrende. Falls sich keine nachvollziehbare Gesetzmäßigkeit dafür konstruieren lässt, ist es eben eine Ausnahme. Oder Bequemlichkeit.

Wenn man sowas bis heute immer wieder einmal zu hören bekommt, handelt es sich in der Regel um Gedankenlosigkeit. Oder um Dummheit. Oder einfach um berechnende Faulheit. Ohne Ausnahme.

Altes Zeug

Kürzlich habe ich ein wunderbares Buch gekauft: "Du und die Elektrizität" von einem Herrn namens Eduard Rhein, 1940. Gefunden habe ich es in dem ebenso wunderbaren Antiquariat Bücherhalle, im schönen Schöneberg, Hauptstraße, am Kleistpark. Leider musste ich das Buch sofort wieder verschenken, da ein einschlägig vorbelasteter Freund eine einschlägige Promotion zu feiern hatte - und dafür brauchten wir noch ein Geschenk, das auch ordentlich was hermacht.

Ich habe zu diesem Büchlein sofort besondere Zuneigung gefasst, da es naturwissenschaftliche Grundlagen mit lustigen kleinen Strichzeichnungen verbindet, aber gleichzeitig ernsthaft erklärt. Auf dem Stand von 1940 natürlich, das iPhone kommt da drin noch nicht vor. Ist ja auch besser so. Andererseits wird sich an der Physik seither nicht so arg viel geändert haben.


Besonders skurril - aber nachvollziehbar - ist in dem Büchlein eine Episode, in der erläutert wird, dass die exakt bekannten Materialien und Bauteile der berühmten israelitischen Bundeslade bei genauer Betrachtung einen Kondensator ergeben. Und sogar einen ziemlich großen. Das wiederum würde so einiges erklären.

Bei aller Abscheu vor Monopolisten und Großkapital und bei aller Begeisterung für den besonders kleinteiligen Einzelhandel bin ich seit einiger Zeit allerdings einem überzeugenden Angebot erlegen: Man kann bei AMAZON per Bankeinzug bestellen, und findet dort gleichzeitig ein großes Angebot¹ an gebrauchten Büchern - welches von kleinen Antiquariaten bereit gestellt wird.

Deshalb musste das eingangs erwähnte Werk gleich nochmal her, nur für mich: 4,50€ zuzüglich ein bisschen Versand - großartig! Ich bin begeistert - allerdings auch ein wenig gefährdet: Als hätte ich nicht schon genug Bücher...




¹ zur Zeit gibts das interessanter Weise nur für ziemlich hohe Preise - die plötzlich anziehende Nachfrage? Aber ich habe ja meins nun schon...

Man kann es sogar wieder neu kaufen, in einer Ausgabe von 2003, scheint sich um einen echten Klassiker der Elektroliteratur zu handeln.

ohne titel

naja, manchmal schreibt man ja nur irgendwelchen Quakr, weil das Blog voll werden muss. Und baut selbst dabei noch Tippfehler ein. Grauenhaft.

23 Februar 2009

Verjährung

I.
Bei manchen Dingen schüttelt es Den Großen Bloguator™ - ob vor Wut oder Abscheu sei mal dahingestellt. Wenn jemand "rechnungen offen zu zahlen verfall" sucht, kann man sich denken, worum es geht: Der will wissen, ob eine Schuld verjährt, wenn man sie lange genug nicht bezahlt.

Aus der Anfrage kann man zum Glück nicht erkennen, ob der Fragende Rechnungssteller oder Empfänger ist. Es gibt nämlich beides: Die aktiven Zahlungsverweigerer, die eine Leistung in Anspruch nehmen, aber das Entgelt dafür absichtlich schuldig bleiben. Und dann erwarten dass sich, wenn sie lange genug nicht verklagt worden sind, die Sache in Wohlgefallen auflöst. "Wieso? So viel Arbeit hat das doch gar nicht gemacht? Das kann doch gar nicht so viel kosten?" Der Schuldner meint: Das sollte gar nichts kosten, weil er ja keine Arbeit damit hatte.

Es gibt angeblich aber auch genügend Leute, die es über Jahre nicht schaffen, einer berechtigten Forderung nachzugehen. Oder die, besser noch, über Jahre hinweg nicht merken, dass ihnen irgendjemand Geld schuldet. Doch, doch, das solls geben...

II.
Aber wie eigentlich immer hat auch diese Suche ihre zwei Seiten:

Auf der einen Seite die erfahrenen Sparer, die versuchen mit Verfahrenstricks das Verjährungsdatum zu erreichen. Da gibt es so allerlei Möglichkeiten, ganz unabhängig davon, ob die Forderung tatsächlich berechtigt ist - es wird erstmal behauptet. Das reicht von "Verklagen sie mich ruhig!" über "Beweisen sie das doch erstmal!" bis hin zu "Ihre Rechnung war ja gar nicht formgerecht! Aber wenn sie die nochmal richtig stellen, könnte ich's mir vielleicht überlegen..."

Und auf der anderen Seite die Internet-Abzocking-Firmen und Klingelton-Abo-Verkäufer, die unbedarfte Menschen und Kinder absichtlich in getarnte Fallen locken und damit nicht nur straflos davonkommen, sondern auch noch gut daran verdienen. Nur als Beispiel, gibt noch genügend andere.

So, oder so, diese Welt ist schlecht!

Tja.

Die regelmäßige Verjährungsfrist beträgt übrigens drei Jahre.

Innerer Monolog, imaginär

Was? Du sagst, ich würde das nur tun, um mich an dir zu rächen? Um dich zu ärgern? Um dir weh zu tun?

Nee du, da nimmst du dich zu wichtig... doch, ehrlich! Weißt du: Neunundneunzig komma neun neun neun neun null drei Prozent meiner Stunden denke ich nicht an dich. Und in der ganzen restlichen Zeit auch nicht.

Zusammentreffen

Ich versuche mir noch einen Reim auf das Zusammentreffen zweier sehr unterschiedlicher Jubiläen zu machen (wie heißt eigentlich das Originalereignis zu einem Jubiläum?), derer gerade gedacht wird:

Am 20. Februar 2009 hätte Heinz Erhardt seinen hundertsten Geburtstag gefeiert gehabt¹. 
Am Tag seines Geburtstages wurde 1909 außerdem das Futuristische Manifest veröffentlicht, ein künsterlisches künstlerisches Manifest, das Gefahr, Geschwindigkeit und Moderne bejubelte und dabei einige seiner Protagonisten irgendwie zum Faschismus zu führen schien.


Zu Heinz Erhardt wehklagen vorhersehbar tausende Leser "Ja, wenn wir heute noch solche Komödianten hätten..." Dazu fällt mir bei all den aktuellen Krokodilstränen ein, dass ich von ihm reichlich Schrott gesehen habe, Filme in denen er mitwirkte und an die ich mich lieber nicht erinnere: Brave Geschichten aus den 50er und 60er Jahren der Bundesrepublik, die die heile Wirtschaftswunder- und Familienwelt in ihrer Richtigkeit bestätigten. Von Anarchie keine Spur. Erhardt selbst sah seine Tätigkeit dabei durchaus kritischer als seine Jünger in der Gegenwart. Also könnten wir doch seine besseren Werke in angenehmer Erinnerung behalten und über den schaurigen Rest den Mantel des Schweigens breiten. ²


Das Futuristische Manifest wird heute wieder einmal im Maßstab eins zu eins als quasi-gesetzliche Handlungsanweisung gedeutet, nicht etwa einfach als ein provokatives Prosa-Gedicht aus der Frühzeit der Stromlinienform, das eher zufällig den Startpunkt und Oberbegriff zu einer umfassenderen künstlerischen Strömung bildete. ³


Wenn sich zwischen diesen beiden Ereignissen und seinen beiden zeitgleichen Jubiläen sonst schon kein Zusammenhang konstruieren lässt, so doch wenigstens der, dass man alles missverstehen kann - wenn man nur wirklich will.





¹ wenn er denn so alt geworden wäre. Die schwere Krankheit, mit der er gestorben ist, hatte er bestimmt nicht verdient, aber man bekommt auch selten, was man verdient, Gutmenschen genauso wenig wie die Bösewichter.
² diesen seltsamen Ausdruck muss ich auch nochmal gugeln
³ mein Gott! Ein einzelner Satz - über fünf Zeilen!

21 Februar 2009

Marketing heute

Was ist wohl von Sachen zu halten, die sich nur dadurch verkaufen lassen, dass man ohne jeden Zusammenhang noch irgend was anderes drauf legt?

Beispielsweise eine billige Kosmetik-Reisetasche aus der vorletzten Kollektion auf diesen formschönen schwarzen Müllbeutel?



Hm? Och, nur so...

20 Februar 2009

Dumm jeloofen, wa!

Peter Glaser von der Glaserei -  einem Blog der Stuttgarter Zeitung - macht ohnehin sehr schöne und vollständige Arbeit.

Seit einiger Zeit hat er eine Rubrik "Dumm gelaufen", wo die Leute beschreiben, wie es manchmal anders kommt als man sich wünscht.

Außer proprietären Einsendungen eigener Leser werden dort auch Beiträge aus einem amerikanischen ... Blog ... ? ... wie auch immer ... übersetzt, und wahrlich, ich sage Euch: "The land of the free..." wo die ungeschriebenen aber anscheinend fest zementierten Benimmregeln viel hässlichere Fallen bereitstellen, als sich der verklemmte Mitteleuropäer je vorstellen kann. Kleinen Vorgeschmack? Hier¹:


"Heute sagte ich zu einer Kommilitonin: 'Ich finde, Du bist meine beste Freundin!' Sie darauf: 'Ich denke nicht, dass Du mich so nennen solltest.' " DG


"Heute habe ich in der Vorschule Unterricht gegeben. Eins der Kinder verwuschelte meine Haare total. Ich fragte, was das soll. Er sagte: 'Ich habe Läuse. Du hast jetzt auch Läuse.' " DG


"Heute schickt mir mein Freund, mit dem ich seit zwei Jahren zusammen bin, eine SMS in der steht: 'Keine Sorge, ich mache bald Schluss mit ihr. Ich liebe dich.' " DG


"Heute habe ich für meinen Mann einen Stripteasse gemacht. Er bat mich, damit aufzuhören." DG.


"Heute, nachdem ich zwei Tage ohne einen einzigen Besucher im Krankenhaus gelegen habe, kommt endlich der erste Anruf für mich. Es ist mein bester Kumpel der fragt, ob er sich mit meiner Ex treffen darf." DG


"Heute im Bus hat das Kind neben mir mit dem Finger auf mich gezeigt und seine Mama gefragt: 'Wenn es kein Mann ist, und wenn es keine Frau ist - was ist es dann?'" DG




¹ Keine Panik! Ich tu's nicht wieder, war nur zum Zweck der einmaligen Lobpreisung

Permutation

Anagrammgenerator defekt


amy winehouse ?


winy aimhouse ?


winy a-mouse ?


19 Februar 2009

Ignoranz live

Es ist immer wieder dasselbe.

Szenario: Eigentumswohnungen im Altbau, Eigen­tümer­gemein­schaft, windige Bauträger­gesellschaft. Es regnet rein und auch sonst liegt so manches im argen, bis hin zu Zweifeln an der Standfestigkeit ganzer Bauteile. Ein Verfahren schwebt - und das kann dauern. Die Reparatur der drängendsten Baufehler am eigentlich modernisierten Haus wird deutlich im sechsstelligen Bereich liegen. Dieses Geld müssten die Eigentümer erst mal vorschießen. Aber nicht alle sehen das ein. Dann kommt garantiert einer von denen und sagt überzeugt "Da kann man doch im Baumarkt auch eine Tube Silikon kaufen!"

Kein Wunder, wenn unsereiner langsam porös wird...

18 Februar 2009

Poverty-Slam

Poetry-Slam ist DSDS für Bürgerkinder. Wenn der liberale Papa Angst um seinen Ruf unter den anderen Kreisstadthonoratioren hat und die Mama jammert "Junge, Du warst auf einer Waldorfschule! Da kannst du dich doch nicht von dem Bohlen anschreien lassen!" dann weiß der Junge: Zu DeutschlandsuchtdenSuperstar braucht er nicht zu gehen - sonst wird das nix mit der Altbauwohnung im Prenzlauer Berg. Oder er muss sie halt selbst bezahlen und kriegt sie nicht von den Alten zum fünfundzwanzigsten geschenkt. Das ist eine beschissene Alternative. Studieren und irgendwann selbst arbeiten ist genau so eine unerfreuliche Perspektive.

Also wird er Poetry-Slammer: Das hat den rechtschaffenen Geruch von Improvisation, besetzten Häusern und Kunst irgendwie, und man kann trotzdem auf der Bühne stehen. Dort darf man seine angelesenen Emotionen rauslassen, die dabei auch nicht tiefgreifender sind als das Vorabendprogramm der Privatsender, und in die leuchtenden Gesichter ahnungsloser Besucher sehen, die ebenfalls irgendwie Kunst erwarten.

Poetry-Slammer können gar nichts, das scheint Zugangsvoraussetzung zu sein. Sie haben dafür aber auch nichts zu sagen. Die deutschen jedenfalls. Hauptsache, es reimt. Und weil es Kunst ist, wird das mit den Reimen nicht so eng gesehen.

Die Mädchen tragen gern zotigen Porno-Content vor. Sie wissen, dass das beim männlichen Publikum immer gut ankommt und außerdem bei einigen Frauen, die so etwas für Feminismus halten.

Die Jungs haben in der Regel Geschichten von universeller Bedeutungslosigkeit. Sie müssen dabei immer stakkatohaft stottern, um die Hektik der Welt und ihr eigenes Darinunbehaustsein zum Ausdruck zu bringen. Außer dem lautstarken Stottern haben sie keine weiteren Ausdrucksmittel zur Verfügung.

Die Mädels haben immerhin zwei (!) Empfindungen darzustellen. Wenn sie versuchen, Gefühl zu zeigen, flüstern sie, so leise dass man sie kaum versteht. Dann weiß man: Aha, jetzt Gefühl! Wenn Flüstern grade nicht passt, oder irgendwer gesagt hat, dass man sie schlecht versteht, können sie außerdem noch schreien wie am Spieß. Das wars dann aber auch, im großen und ganzen. Manche sind wenigstens hübsch - aber das kommt sogar in den Bohlen-Shows vor, dafür braucht man keine hohlen Slam-Poeten.

Lernt man denn wirklich nicht mehr in den Theater-AGs der Gymnasien und den Anthroposophenschulen westdeutscher Mittelstädte? Stottern, piepsiges Flüstern und Brüllen wie am Spieß? Und das ganze sinnleere Geseiere dann als wilde unabhängige zeitgemäße Kunst zu verkaufen?

Na immerhin, mit dem Verkaufen klappts ja: Die Poetry-Slams haben deutlich schneller ihren Weg ins Fernsehen gefunden als beispielsweise die vielen guten Berliner Vorlesebühnen. Wenn die Slammer erstmal im Fernsehen waren, findet sich auch für die Kleinkunstbühne in der Provinz irgendein anspruchsloses Publikum das nicht anders entscheidet als vor 50 Jahren: Man geht hin, weil man den aus dem Fernsehen kennt, oder weil man den *einfach gesehen haben muss!* *Köstlich!*

Ja, genau.

Mein Gott! Zeigt mir einen guten Slam-Poeten!

Oder, nein, bitte nicht, nicht zeigen, ich habe mich geirrt: Nein! Bitte nicht!



Dank für die Vorlage an SvenK, der über meine Auffassung dazu vielleicht nicht glücklich ist. Wahrscheinlich ist sie ihm egal.

14 Februar 2009

Da haben Sie wohl nicht richtig gelüftet!

Schimmeltirade, 2. Teil

Na gut. Wo wir nun schon wissen, dass es Schimmel geben kann: Was tut man dann?

Reflexhafte Anwtort: "Das kommt drauf an..."


Zuerst die Beschreibung der Maßnahme, wer keine Lust hat, braucht dann nicht weiter zu lesen:

In Deutschland sind üblicherweise Wände und oft auch Decken tapeziert, mit Rauhfaser. Darunter befindet sich Putz auf Mauerwerk. Die Späne und der Leim der Tapeten geben allerbeste Nahrung für Schimmel. Die Tapete wird deshalb abgerissen, und zwar mit großzügigem Abstand um den Befall herum. Leimreste sollten möglichst auch weg sein.

Anschließend wird der Putz mit reinem Alkohol großzügig abgewischt, besser getränkt. Muss kein Single-Malt sein, wichtig ist nur, dass der Alkohol möglichst hochprozentig ist, das zerstört die Sporen. Es geht auch billiger Brennspiritus, der Alkohol verdunstet schließlich sehr schnell wieder.

Der Putz selbst ist meist mineralisch und bietet eine wesentlich schlechtere Nahrungsgrundlage für den Schimmel. Am besten wäre, die befallene Stelle gar nicht mehr zu tapezieren und auch sonst keinen organischen Anstrich aufzubringen. Höchstens Kalkfarbe.

Maßnahme Ende.


Vertiefungsseminar

Nun erklärt sich einiges, wenn man weiß, dass Schimmel sich besonders dort gut entwickelt, wo er flüssiges Wasser antrifft. Das kennt jeder: Kondenswasser, das an Scheiben herab läuft. In der Raumluft ist Wasserdampf enthalten, wenn der auf eine kalte Fläche trifft, kondensiert er.
Derselbe Vorgang spielt sich auf Wänden ab, wenn die Oberfläche zu kühl ist: Es bildet sich Kondenswasser. Nur sieht man es oft nicht, weil es schnell von der Wand aufgesogen wird. Durch heute übliche Wandfarben wird das Aufsaugen allerdings zuweilen so stark gebremst dass sich immer wieder ein flüssiger Film bildet.
Wenn man den ganzen Vorgang einschränkt, gedeiht der Schimmel schlechter.


Das kann man durch verschiedene Maßnahmen erreichen:

1. Weniger Luftfeuchtigkeit
"Da haben sie wohl nicht richtig gelüftet!"

Die Luftfeuchtigkeit kommt u.a. durch den Dampf in der ausgeatmeten Luft in den Raum. Je mehr Bewohner, desto mehr Wasserdampf. Aber auch durch Kochen, Geschirrspüler, Waschmaschinen, trocknende Wäsche, Pflanzen, Aquarien.

Hingegen: Außenluft ist meist trockener als Raumluft. Je weniger Luftaustausch, desto mehr Wasserdampf.

Man müsste also das Gegenteil tun: Wäsche auf dem Balkon trocknen, Dunsthaube mit Abzug nach draußen, weniger Pflanzen, Waschmaschine im Keller. Und wenn das alles nicht hilft, auch mal lüften.

Aber manche Dinge sind schwer umzusetzen: "Weniger atmen" geht nun mal schlecht, auf Pflanzen will keiner verzichten und man kann den Geschirrspüler auch nicht auf den Balkon stellen. Und das Lüften kostet Zeit, außerdem wird es kalt.


2. Wandoberfläche wärmer machen
Dann kondensiert das Wasser nicht auf der Oberfläche. Dies erreicht man durch Wärmedämmung - oder durch Beheizung. Dafür genügt es auch oft, wenn warme Raumluft immer ganz bis an die betroffene Wand herankommt, und nicht durch Möbel oder Vorhänge ferngehalten wird. Früher sagte man: "Keine Möbel an Außenwände!"


3. Kondenswasser auf der Oberfläche verhindern
Saugfähige/diffusionsoffene Oberfläche herstellen. Heißt: Anstrich des Putzes in betroffenen Bereichen am besten ganz weglassen.
Aber man will es doch gerne schön haben. Dann soll man wenigstens diffusionsoffene Farben nehmen. Dazu zählen Silikat- und Kalkfarben. Kreide-/Leimfarbe zwar auch, aber wir wollten dem Schimmel mit dem Leim ja keine neue Nahrung anbieten. Und normale Dispersionsfarbe mit Sicherheit nicht.



So weit die einfache Lösung. Je nach Randbedingungen kann das helfen - oder nicht. Wenn nicht, braucht man einen Sachverständigen.

Von Baumarktgiften und fungiziden Anstrichen wird hier insgesamt dringend abgeraten. Da weiß man nie, ob das Zeug wirklich so unbedenklich ist, wie die Verkäufer heute noch behaupten. DDT und Lindan waren auch mal beliebte Heilmittel.




Extended mix / Erläuterung:

a.) wer genau hinsieht, kann einen Zusammenhang zwischen den Punkten 1. und 2. erkennen:
Manchmal werden neue Fenster eingebaut, sieht ja gut aus, und ist auch dicht, so dass weniger Heizwärme durch die Fugen nach draußen geht. Dummerweise bleibt damit auch die Feuchtigkeit im Raum. Wenn jetzt außen keine Wärmedämmung auf der Wand angebracht wird, ist die Wandoberfläche so kühl wie vorher - aber mehr Feuchtigkeit in der Luft. Damit ist das Risiko der Schimmelbildung durch eine vermeintlich hilfreiche Renovierungsmaßnahme deutlich gestiegen.

b.) in Bädern werden heute gerne wischfeste Farben genommen. Die bremsen die Dampfdiffusion bzw. das Einsickern von Wasser in den Putz und anschließende Verdunstung. Heißt: Das Schimmelrisiko steigt.

c.) Grundrisse sind heute anders als früher: Nämlich "optimiert". Im sozialen Wohnungsbau muss man seine Möbel da hin stellen, wo Platz ist - nicht da, wo es physikalisch sinnvoll ist. Deshalb stehen heute oft Möbel an Außenwänden. Ist das die Schuld des Mieters?



Bonustrack

Auf Holzoberflächen (z.B. Fensterrahmen) kann man den Schimmel auch mit Essigessenz bekämpfen.

13 Februar 2009

Liebe & so

Kriminalbiologe und Experte-für-alles Mark Benecke Samstag auf Radio 1:
Bei Liebe kommt es zu einer Art Zwangsstörung im Gehirn... egal ob die Leute sagen "Der Typ ist nix für dich oder die Frau ist nix für dich" hört man dann nicht zu .... und bei der Trennung ist es genauso... Liebeskummer, da werden auch komplette Gehirnbereiche ausgeschaltet und man ist zu keiner vernünftigen Regung mehr fähig
Ich schwöre: Daran liegt es in meinem Fall nicht. Leider.





dem Helferlein gefällt mein "Ich" nicht. Das geht echt zu weit: Das kennt mich doch gar nicht!

12 Februar 2009

Voll auf die...

Über die Aufschrift auf den Erdnusspackungen haben wir ja eine Weile gelacht, als wir noch jünger waren:

"Kann Spuren von Nüssen enthalten"

"Klar doch! Das will ich doch sehr hoffen!" haben wir uns dann gegenseitig aufgemuntert und hielten das für Den Superbrüller©.

Seit wir wissen, dass Erdnüsse auch nur bessere Bohnen sind und nur auf Deutsch zufällig Nüsse genannt werden, ist aber diese schöne Pointe leider auf ewig ruiniert.

11 Februar 2009

Kerne

Schon seit einiger Zeit sieht die Atomlobby wieder tausend Sonnen die Sonne der Hoffnung am Horizont aufgehen: Das Öl wird teurer, das russische Gas kommt manchmal, und manchmal nicht, für regenerative Energie allein ist der Bedarf *viel* *zu* *hoch* - jedenfalls wenn man so weiterdenkt wie bisher. Nicht zu vergessen: Das Ozonloch und die Erderwärmung. Atomstrom ist ja auch Umweltschutz.

Für einige Leute bietet Strom aus gespaltenen Kernen schon immer einfach eine prima Möglichkeit, sich zu bereichern. Und weil Millionen verblödete Schweden nicht irren können, müssten sie doch jetzt hier in Deutschland auch wieder atomstromern können, oder?

Der technische Fortschritt lässt aber leider irgendwie auf sich warten: Beim Spalten der Kerne entsteht genau dieselbe Strahlung und genau derselbe Abfall wie vor dreißig Jahren. Die Prognosen, wann der Fusionsreaktor den ersten Strom abwirft, liegen konstant bei "in 50 Jahren" - und genau dieselbe Zahl wurde einem schon vor 30 Jahren genannt.

Es bleibt dabei: Jeder der in Deutschland Europa der Welt für Atomstrom eintritt, soll zuerst mal den sicheren Lagerplatz Asse trocken wischen, da ist wohl neulich irgendwas ausgelaufen. Und anschließend geht's für 3 Monate zum Aufräumen nach Tschernobyl, so als Praktikum. Ach was sage ich, wir wollen doch großzügig sein: Ein Jahr!

Und wer von da zurückkommt, darf sich dann zum Atomstrom äußern.

10 Februar 2009

Vampirunfall


Der untote Graf hat einen hässlichen Unf... Begegnung


"Ohjeh, Herr Graf, was ist mit euch passiert?
"

"Ach, nichts."

"Mein Gott, was ist euch zugestoßen?"

"Nichts!"

"Geht es euch wirklich gut?"

"NEIN!"

"Soll ich einen Arzt rufen?"

"Was glaubst Du wohl, was ein Arzt bei einem Untoten ändern kann? Heilen? Ha!

"Ja?"

"Obwohl, ein Imbiss wäre vielleicht nicht schlecht - ist der Arzt gut genährt?
"

"Nicht wirklich, Meister, nein. Aber: Hättet Ihr Blut, wärt Ihr sicher blutüberströmt..."

"Sicher."

"... aber so?"

"Aber so hängt leider nur meine Kleidung in Streifen. Ruf den Schneider."

"Habt ihr so großen Durst?"

"Der soll meine Kleidung reparieren, was Schneider eben so tun, du ... DU ...! ... ach, was solls..."

"Habt ihr Hunger? Ich könnte einen frischen Sklaven aus dem Keller holen. Wir haben grade neue bekommen. Einige sind ganz prall..."

"Nein, ich habe jetzt keinen Hunger."

"Nicht?"

"NEIN!"

"Und wo ist Euch das zugestoßen? Wart ihr auf dem neuen Kutschenschnellweg unvorsichtig?"

"Der Kutschenschnellweg?"

"Ja, diese neue zweispurige Straße, auf der man in zwei Tagen in der Hauptstadt ist. Ganz glatt, es holpert kein bisschen - so toll!"

"Was du nicht alles kennst."

"Aber es passieren viele Unfälle. Mit zwei Spuren in jeder Richtung weiß man gar nicht, wo man zuerst hin sehen soll, wenn man hinüber will, und dann..."

"Und dann?"

"Dann wird man von so einer rasenden Kutsche erwischt und fortgeschleudert..."

"Stammen die frischen Sklaven in unserem Keller aus dieser Quelle?"

"Die sind sehr günstig..."

"Höre, Lakai! Ich will ECHTE frische Sklaven, keine Unfallopfer!"

"Aber die echten wehren sich immer so..."

"Dann wirst du dir gefälligst etwas Mühe geben!"

"... und manchmal sind sie stärker als ich..."

"Dann nimmst du eben eine Keule!"

"... und zwei haben mich schon mit einem Holzpflock bedroht."

"Na und?"

"Herr, wenn ich auch so unsterblich wäre wie ihr..."

"Dann?"

"... dann könnte mir der Holzpflock nichts anhaben, sagt ihr doch immer..."

"Das hat noch hundert Jahre Zeit. Bis dahin tust du gefälligst deine Arbeit hier."

"Aber in hundert Jahren bin ich endgültig tot!"

"Pech."

"Bis dahin bin ich womöglich eines natürlichen Todes gestorben..."

"Wenn du weiter jammerst reiße ich dich sofort in ganz kleine Stücke. Und dann kommst du in den Goulasch!"

"Es wäre mir eine Ehre!"

"Was ist jetzt mit dem Schneider?"

"Ach ja, der Schneider... und was ist euch nun zugestoßen?"

"Das Monster... ich bin dem Monster begegnet."

"Ich dachte, ihr seid das Monster?"

"Dachte ich auch."

"Welches Monster denn dann?"

"Das aus dem Wald. Das die Dorfbewohner so fürchten."

"Ich dachte, ihr seid das Monster, das die Dorfbewohner so fürchten?"

"OFFENSICHTLICH NICHT! Es hat mich auch nur erwischt, weil ich nicht vorbereitet war."

"Und es ist stärker als ihr? Braucht es vielleicht einen Diener?"

"Ich kann dich ja ausstopfen und dem Monster für die Vitrine schenken."

"Und? Ist es stärker als ihr?"

"Es ist nicht stärker als ich!"

"Aber seht Euch doch an! Ihr seht aus, als hättet ihr zwei Hinrichtungen nacheinander mitgemacht."

"Na und? Das verwächst sich! Was glaubst du wohl, wie viele Hinrichtungen ich schon mitgemacht habe?"

"Ich dachte, danach ist man tot?"

"Ich bin unsterblich!"

"Aber nicht unverwundbar offensichtlich ..."

"Das verwächst sich. In kaum zwanzig Jahren ist davon nichts mehr zu sehen."

"Soll ich sehen, ob ich das fehlende Stück Schädel wieder finde?"

"Brauchst du nicht, das verwächst sich."

"... im Wald? Ich werde gehen und suchen."

"Du wirst nichts finden. Das Monster hat es gefressen."

"Gefressen? Das habt ihr zugelassen?"

"Es kam von hinten..."

"Aber ihr seid doch stärker?"

"Ja, von vorn."

"Und ihr habt euch nicht umgedreht?"

"Es hat sich angeschlichen. Heimtückische Kreatur. Von hinten überfallen! Welcher Gott lässt so etwas zu?"

"Ihr habt doch so ein fantastisches Gehör - selbst wenn mir auf dem Dachboden etwas runterfällt, fühlt ihr euch in der Gruft immer gestört."

"Es ist ein besonders böses Monster."

"Böser als ihr?"

"NIEMAND ist böser als ich!"

"Könnt ihr jetzt gar nicht mehr durch den Wald mit dem bösen Monster..."

"Natürlich! Ich werde beim nächsten mal aufmerksamer sein."

"Aber es ist doch lautlos? Und es kommt immer von hinten."

"Verschwinde! Nein, bring mir vorher was zu essen. Einen von den frischen Sklaven. Und ruf den Schneider. Ich bin so müde..."

"Jawohl, mein Herr, aber..."

"JETZT! SOFORT!"

07 Februar 2009

Logik (III)

Wenn man schon ein paar Jahre auf der Welt ist, hat man in der Regel mitgekriegt, dass Programmierer und Kaufleute ihre ganz eigene Logik haben. Ihre Logiken sind zwar unabhängig von einander, aber in beiden Gruppen gleich weit entfernt vom richtigen Leben


III.


Lustig ist nur, dass es oft gerade Kaufleute sind, die meinen, dass man Software durch selbsterklärendes und einfaches Drauf-Klicken bedienen können müsste. Und dass viele Programmierer glauben, sie müssten für das unbrauchbare Zeug, das sie für ein Arbeitergebnis halten, auch tatsächlich bezahlt werden.

Das ist fast schon traurige Ironie.






In diesem Zusammenhang - ein altes Sprichwort sagt:
"... und ist der Handel noch so klein
bringt er doch mehr als Arbeit ein..."

06 Februar 2009

Logik (II)

Wenn man schon ein paar Jahre auf der Welt ist, hat man in der Regel mitgekriegt, dass Programmierer und Kaufleute ihre ganz eigene Logik haben. Ihre Logiken sind zwar unabhängig von einander, aber in beiden Gruppen gleich weit entfernt vom richtigen Leben


II.
Kaufleutelogik ist beispielsweise, dass man für irgendwen gearbeitet hat und ihm anschließend dafür Geld schuldet. Doch, doch, das gibt es.

Also, ich meine nicht den einleuchtenden Fall, dass man einen vorhandenen sehr großen Haufen Schulden langsam abarbeitet. Sondern eben die kindliche Überzeugung, "Wenn ich etwas bestellt habe, und damit nicht zufrieden bin, dann muss ich das sowieso nicht bezahlen. Und zudem habe ich Anspruch auf Entschädigung! In jedem Fall! Unabhängig von den äußeren Umständen!"

Ein weiteres schönes Beispiel für Kaufleutelogik kann man bei AMAZON sehen. Hier am Beispiel eines Teleobjektivs für den durchgestrichenen Listenpreis von 34.ooo,-$


(falls eine spätere Generation das mal liest: In der Gegenwart des Jahres 2009 sind 34.ooo,-$ immer noch ein Haufen Geld. Zur Zeit bekommt man dafür mit etwas Verhandlungsgeschick zwei bis drei Mittelklassewagen. Aber zur Zeit fahren auch noch viele Leute mit einem eigenen Auto).

Nun wissen wir fast alle, dass "Listenpreis" und "richtiges Leben" aus verschiedenen Gründen oft voneinander abweichen. Man möchte gerne wissen, was das Objektiv denn nun wirklich kosten soll - ohne es in den Einkaufswagen zu legen und versehentlich eine Bestellung im Wert von 2 - 3 Mittelklassewagen abzuschicken. Und da das nicht geht, möchte man wenigstens wissen, was dieser Unfug soll.

Diese Frage kommt anscheinend öfter, denn dafür gibt es einen Link: "Warum wir den Preis nicht anzeigen."


Dort wird einem erklärt, wie man einen Artikel in den Einkaufswagen legt, wenn dort steht "Legen sie den Artikel in den Einkaufswagen..." Außerdem erfährt man, dass man auf den Link "Hier klicken, um den Preis zu erfahren" klicken muss, um den Preis zu erfahren. Dahinter erscheint dann übrigens das bereits bekannte "Legen sie den Artikel in den Einkaufswagen..."

Danach kommt ein Höhepunkt an Logik und Weltverständnis: "Der Lagerpreis ist vielleicht ein anderer. In einem richtigen Laden müssten sie an dieser Stelle das Preisschild lesen oder den Verkäufer fragen." Aha. Würde ich gern - wie denn?

"Bei Amazon fragen sie nach dem Preis indem sie auf den Link 'Hier klicken, um den Preis zu erfahren' klicken. Und an diesem Punkt zeigen wir ihn dann." Was schlicht gelogen ist, danach kommt nämlich die Sache mit dem Einkaufswagen.

Hat jetzt schon irgendjemand verstanden, warum sie den Preis nicht anzeigen wollen?

...

dieser Raum bleibt absichtlich leer
zur freien Verfügung und Meditation
über den eben beschriebenen Vorgang

... ¹

Na? Zu keinem Ergebnis gekommen? Keine Bange: Für einen gesunden denkenden Menschen ist diese Aufgabe auch nicht lösbar. Genau: Das ist nämlich kombinierte Programmierer- und Kaufleute-Logik - genaus das kommt heraus, wenn diese Berufsgruppen zusammenarbeiten. Wir wollen es mal Arbeit nennen.





¹ doch, doch, na sicher haben Sie so viel Zeit - Sie lesen ja auch in diesem Blog

Sein ... oder nicht sein

Heute funktioniert ja mal gar nichts:

Der Mail-Account spinnt, so dass man nichts rausschicken kann. Liegt wohl daran, dass da bei ARCOR irgend ein Unberufener dran rumfummelt. Sie haben neulich schon ohne Vorwarnung am News-Server rumgemurkst.

Und bei blogger.com funktioniert die ganze Formatierung im Blogger-Interface nicht. Anscheinend deshalb sind zur Zeit auch die eingefügten Bilder nicht zu sehen. Oder warum auch immer!

Aaaargh! Ich sitze hier allein, aber ich muss noch nicht mal meinen Schreibtisch verlassen, um von Idioten umgeben zu sein. Aaaargh!

05 Februar 2009

Jetzt. Genau: Jetzt!

Ich verpasse schon wieder die Berlinale. Die fängt grade erst an, in diesem Moment. Nämlich genau: Jetzt.

Trotzdem: Schlimm, wenn man das schon vorher weiß.

Will zufällig wer mitkommen?





Nicht unwichtiger Hinweis: Der Große Bloguator steht auf überaus zweifelhafte Kunstfilme sehr fragwürdigen Inhalts (wenn überhaupt), bei denen man Intention und Aussage nur mit viel Mühe erraten kann

Logik (I)

Wenn man schon ein paar Jahre auf der Welt ist, hat man in der Regel mitgekriegt, dass Programmierer und Kaufleute ihre ganz eigene Logik haben. Ihre Logiken sind zwar unabhängig von einander, aber in beiden Gruppen gleich weit entfernt vom richtigen Leben - nur in unterschiedlichen Richtungen



I.
Programmierer werden beispielsweise häufiger mal gefordert, eine intuitive Anwendungsoberfläche zu erstellen. Sie erklären einem dann gern, dass die Befehlszeile eine ganz prima intuitive Oberfläche ist. Dort soll man Abkürzungen englischer Befehle mit verschiedenen Schrägstrich-Parametern eintippen.



Wem das nicht einleuchtet, dem wird dann weiter erläutert, dass es ihrer Meinung nach auch schneller als Mausklicken geht, wenn man die Abkürzungen englischer Befehle mit verschiedenen Schrägstrich-Parametern in der Befehlszeile eintippt. Alles andere wird als Klicki-Bunti-Kinderkacke mit Verachtung bestraft.

Doch, doch, das ist die Logik von Programmierern. Wer das nicht glaubt, soll sich mal durch irgendeine Hilfeseite für Linux lesen. Aber diese Logik ist nicht proprietär, so denken fast alle Programmierer, auch die von Windows-Zeug.





Und wers immer noch nicht glaubt, dem sei gesagt, dass die hier eingesetzte hochsensible Rechschreib-Hilfe - das bekannte Helferlein - weder an "Klicki" noch an "Bunti" irgend etwas auszusetzen hat: Das sind nämlich in bestimmten Kreisen sehr verbreitete Begriffe.


Helferlein Rechtschreib


Zu Anfang wieder der Hinweis auf die quantitativ-linguistische Datensammlung zur vermeintlichen Rechtschreibhilfe: Verzeichnis unvergesslicher Verbesserungsvorschläge und auf den Assoziationsblaster

Gerade kürzlich wurde der neue US-amerikanische Präsident amtseingeführt. Dafür gibt es ein englisches Wort, das manchen wichtigtuenden Schreibern in Deutschland naheliegender erscheint als das Allerweltswort "Amtseinführung".¹

Dabei scheint doch "In-Auguration" das Gegenteil von irgendwas zu sein? Ist es denn schön und hat es Stil, etwas positives, so lange erwartetes wie die Amtseinführung des neuen Präsidenten mit einem so negativ negierenden Begriff zu beschreiben, der das Gegenteil von etwas ist? Und: Von was eigentlich?

Soweit die Vorüberlegungen. Wenn In-Auguration das Gegenteil ist, dann lautet der Stammbegriff folgerichtig
Auguration

So weit klar, oder? Deshalb stand da auch
Auguration

und nichts anderes. Allerdings war absehbar, dass die Rechtschreibhilfe des hier verwendeten Internet-‌Betrachtungs-‌Werkzeuges Mozilla-‌Firefox mit dem Autor nicht einer Meinung sein würde. Sie schlägt vor, der Leser sollte doch viel lieber andere Wörter sehen, die sind schließlich auch schön:
- Inauguration

- Figuration

-
Fulguration

- Defiguration.

Zwei der vier Wörter muss ich leider nachschlagen. Defiguration erscheint auch nicht unwahrscheinlicher als, sagen wir mal, Dekompostierung. Desintegration. Und von da ist es auch nicht mehr weit bis zur Defibrillation.



Dabei muss ich die ganze Zeit an Auguren denken. Und an Ina.





¹ der zuständige Wikipedia-Autor stochert bei seiner Herleitung genauso im Trüben und kommt zu einer ebenso wenig überzeugenden Herleitung dieses Wortes

Thermosschnorchelei


Warum macht mir das Helferlein ausgerechnet zu einem Wort wie DIESEM im Titel keinen Vorschlag?

Ich habe hier eine Thermo- ... eine Thermos(?)- ... eine Warmhaltekanne ... die immer nervige Geräusche macht, wenn man warme Flüssigkeiten reinfüllt (hier: Kaffee).

Das Warmhaltegut(!) kühlt nämlich erwartungsgemäß da drin doch irgendwie ab, Außenluft wird angesaugt ¹ und die Dichtung, die übermäßigen Luftaustausch verhindern soll, schnorchelt stundenlang vor sich hin.

Das geht so lange, bis der Temperaturausgleich mit der Außenluft erreicht ist. Oder der Kaffee alle.




¹ umgangssprachlich sagt man so. Rein physikalisch ist das Quatsch: Vielmehr wird Luft durch den außenrum existierenden höheren Druck hinein gepresst

04 Februar 2009

Äh, ja


Ich zieh Tiere:
mscorsvw.exe nicht untauglich seien Sie, erfordert für wesentliche Anwendungen um richtig zu arbeiten.

94% von Computern haben die verdorbenen, unbenutzten und vielleicht schädlichen Akten.
Äh, ja.

03 Februar 2009

Helferlein Rechtschreib


Zu Anfang wieder der Hinweis auf die quantitativ-linguistische Datensammlung zur vermeintlichen Rechtschreibhilfe: Verzeichnis unvergesslicher Verbesserungsvorschläge und auf den Assoziationsblaster


Angesichts früherer Blogeinträge war ja schon absehbar, dass der direkt vorangegangene auch wieder das Helferlein Rechtschreib ehren würde: Wenn man schon Ameisen in den Fingern hat...


Und es begab sich zu der Zeit, als eine weitere unnütze Erkenntnis niedergeschrieben zu werden verlangte. Dabei trat Not nach einem Begriff auf. Gemeint war eigentlich
einigen

getippt war das nicht ganz so klar, nämlich
iengien

Zugegeben: Für unschuldige Software durchaus eine Herausforderung. Aber wenn der Gegner diese Herausforderung nun mal annimmt, muss er sich nicht wundern. Aus der Armee von Helferlein antwortet diesmal die Rechtschreibhilfe einer Mailsoftware namens "Thunderbird". Und sie schlägt vor, der Autor sollte doch lieber schreiben
- Xienginki

- Wengierki

- Xienginkis

- Cholangien

- Wengierce
Klingt wie schlimme Darmkrankheiten in Sibirien. Der Zusammenhang mit dem ursprünglich gemeinten Begriff "einigen" will sich auch dem engagierten Leser nicht gleich erschließen, den anderen wahrscheinlich nie. Um ausnahmsweise mal ehrlich zu sein: Selbst Der Große Bloguator™ hat nicht eines dieser Wörter jemals zuvor gehört - wie soll er die jetzt sinnvoll anbringen?





Solche Blogeinträge sehen in der Rohfassung übrigens so aus:

Helferlein Rechtschreib
/>
/> getippt war:
/>
/> * iengien
/>
/> gemeint war:
/>
/> * einigen
/>
/> das Helferlein sagt:
/>
/> * Xienginki
/> * Wengierki
/> * Xienginkis
/> * Cholangien
/> * Wengierce
/>

Aber das nur nebenbei.

02 Februar 2009

Ameisen in den Fingern

Wenn man eigentlich "einigen" schreiben will, aber auf dem Bildschirm feststellen muss, dass man "iengien" getippt hat, ist das einerseits der schon öfter erwähnte Humane Anagramm-Generator HAG. Andererseits sagt der Volksmund wohl "Ameisen in den Fingern" dazu.

Das selbe sagt er aber auch, wenn jemand nicht still sitzen kann sondern ständig irgend etwas basteln muss - oder wenn er die Tendenz hat, Frauen zu betatschen.




(in Zilles "Hurengesprächen" wird das Begrapschen übrigens "Beklauen" genannt - kann man mal sehen, wie so ein Wort in kurzer Zeit seine Bedeutung wandelt. Noch schneller ging das allerdings mit dem Ausdruck "geil")

01 Februar 2009

Volkes Stimme

Lokal in Schöneberg, Stimmen am Nebentisch
"Neulich habe ich irgendwas Nationales in die Musiksuchmaschine eingeben..."

"Was?"

"Ich hab im Internet Musik gesucht, als MP3, da kam das Wort 'national' drin vor... richtig:
'Nationalgalerie'."

"Ach so. Na und?"

"In den Ergebnissen waren lauter so Nazibands,
Landser, Stahlgewitter, Gegenschlag, Nordfront."

"Arschlöcher."

"Meine Rede. Am besten hat mir gefallen - Achtung, jetzt kommts:
'Freiheit für Nationalisten!' Ausgerechnet! Muss man sich mal vorstellen... Freiheit für debile Dumpfbacken..."

"Jawohl, Herr Führer! Leider keine Freiheit für Nazis! Hängt sie! Köpft sie!"

"Aber zieht ihnen vorher die Haut ab!"

"Genau - mit einem Gurkenhobel!"

"Prost!"
Schönes Schöneberg.

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