30 September 2008

Bentolunch


... tss, tss ... Diskussionsforen über Pausenbrote und Lunchpakete ...

Bin ja nur ein wenig skeptisch: Ist das ehrliche Freude am Zubereiten von ansehnlicher Nahrung - oder haben die Übermütter ein neues ergiebiges Feld zur Profilierung entdeckt?



29 September 2008

Gefühlslage

Seit man Rollladen mit drei L schreiben soll, empfinde ich das als eines der hässlichsten Wörter, die unsere Sprache zu bieten hat.

...


...

... hm? Och, nur so...

Festpreis

Kommen wir wieder mal zu den Zuständen am Bau - genau genommen zu den Klagen über den Bau - hier noch eine weitere Beobachtung:

Hin und wieder sieht man im Anzeigenteil der Zeitung, Rubrik Einfamilienhäuser, das Versprechen "Festpreis, schlüsselfertig, mit Erker, Gaube und Balkon".

En detail: Die Kundschaft möchte gern wissen, was sie am Ende für das Haus zahlen soll. Dieser Wunsch ist verständlich, schließlich übersteigt der Kaufpreis so einer Hütte das in bar vorliegende Ersparte normalerweise bei weitem. Je höher der Preis, desto unwahrscheinlicher, dass sich die Kundschaft dafür bis an das Lebensende ihrer Enkel verschulden will. Von steigenden Baukosten haben alle Hauskäufer schon mal gehört und wollen diese ausschließen. Die Anbieter begegnen diesem aus ihrer Sicht irrationalen Wunsch - Nichtkaufen, wenn zu teuer - dadurch, dass sie einen Festpreis anbieten.

Einen Festpreis, in dem jede Menge Positionen nicht enthalten sind: Das heißt dann "schlüsselfertig" oder hat einen anderen klingenden Namen. Denn bevor der schlüsselfertige Bau begonnen wird, aber selbstverständlich nach Vertragsunterschrift, muss natürlich zuerst der Makler bezahlt werden, dann der Vermesser, die Baugenehmigung, und der Statiker.

Nun glaubt man ja gar nicht, was am Bau so alles an Verpackungsmaterial anfällt. Wenn man nach einer Arbeitswoche den Plastikabfall sieht, könnte man glauben, dass jeder Stein einzeln in Folie eingeschweißt war.

Die Entsorgung von Müll und Abraum aus der Bauphase geht auch gern zu Lasten des Bauherrn. Sonst bleibt der Müll einfach liegen, "is nich von uns - von uns is das nich!", auch wenn sonst wirklich niemand die Baustelle betreten konnte. Selbst bei Bauvorhaben auf dem Mond werden sie das irgendwann erzählen, mit Sicherheit.

Ist das Haus mal fertig, möchte man auch noch Strom, für den Fernseher, Wasser, für den Geschirrspüler, vielleicht auch Gas und Telefon. Für alles fallen nicht nur Anschlussgebühren an, sondern es müssen auch Leitungen auf dem Grundstück verlegt werden, die im Bauvertrag selbstverständlich nicht enthalten waren. Und der Schornsteinfeger erinnert anlässlich der Abnahme der neu errichteten völlig abgasfreien Anlage an den Kehrzwang.

Dann stellt der Bauherr fest, dass er gar nicht auf das Grundstück fahren kann, weil davor ein Straßengraben verläuft. Die Zuwegung wird von der Gemeinde hergestellt, aber muss extra bezahlt werden. Und wegen der ekligen Hunde des Nachbarn hätte man gerne einen Zaun. Dieser kann erstaunlich ins Budget krachen.

Und dann sieht das Grundstück immer noch aus wie ein Tagebau in der Lausitz. Im Vertrag hieß es schlicht "Außenanlagen werden durch den Käufer angelegt". Nur hatte er sich diesen Vorgang ein klein wenig einfacher vorgestellt, vielleicht ein Bäumchen pflanzen und etwas Rasen ansäen und locker ein paar Gehwegplatten auswerfen. Aber dass zuerst die großen Haufen unfruchtbarer Aushub abgefahren werden müssen und anschließend eine ebensolche Menge Mutterboden wieder herangekarrt, damit hatte er ebenfalls nicht gerechnet.

So viel zum Thema "Festpreis, schlüsselfertig".

27 September 2008

Ow kunnit nofe skusin danger ifzat

Manchmal sitzt man kopfschüttelnd vor dem Bildschirm. Kommt schon öfter mal vor. Den Blogbesuchern geht es hoffentlich mit diesem Blog so, mir hingegen mit anderen Sachen. Beispielsweise dem Satz im Titel. Also: Ich nehme mal an, dass das ein Satz ist. Klingt mittelhochdeutsch für mich - der von mittelhochdeutsch nicht die leiseste Ahnung hat.

Für den Fall dass es tatsächlich ein Satz ist, geht das Kopfschütteln weiter: Weil das jemand in den Anagrammparator eingegeben hat: Hier. Und dann erstaunlich sinnvolle Antworten bekommt.

Etwa die Nachricht aus Bayern:
andeutungsweis Nikotin Kaff Zorn

und die Stichwortsammlung aus dem Soziologielexikon:
Grundfunktionen Fiasko Nase Witz

oder Philosophie für Winzer:
Fruktifikation des Anzugs Wonnen

Schröder und sein Steinmeier planen die nächste Imagekampagne für ein verkanntes demokratisches Regime, sagen wir mal: Simbabwe:
Fraktionszwang tunken Info Eis Du
sponsored bei Putin-Wodka.

Oder es gibt eine weitere verschlüsselte Botschaft:
Diskantistinnen zu Grunow Affe KO

Aha.


26 September 2008

Jugendliches Sakko auf der Straße

Heute sehe ich auf der Straße einen Jugendlichen in ganz exquisitem Zwirn: Ein Sakko aus tarnfarbenem Jeansstoff - auf Taille geschnitten. Grün und braun. Ordentlich zugeknöpft.

Abwegiger gehts wirklich nicht mehr. Unsereinem assoziiert bei Camouflage-Design ja sofort: Militär. Hingegen der junge Mensch von heute hält "Tarn" schon für eine eigenständige Farbe. Aber egal welcher dieser Ausgangspunkte, an einem Sakko auf Taille sieht Tarnfarbe einfach ursächlich scheiße aus.

Schon der Gedanke, überhaupt Jeansstoff für ein Sakko zu verwenden. Früher mal war das Sakko ein förmliches Kleidungsstück, und Jeans wurden eine ganze lange Weile lang für den Inbegriff der Revolte gehalten. Hier also, um Schultern und Hüfte dieses Heranwachsenden, trafen sich die Gegensätze aufs abscheulichste.

Oder der junge Mann glaubt eben, dass man jederzeit bereit sein muss,  bereit in den Straßengraben zu springen und den hinterhältigen Feind zu bekämpfen, auch auf dem Weg zur Berufsschule, oder auf dem Heimweg von der Disko.

Tja - so weit können die Geschmäcker auseinander liegen...

25 September 2008

Namen

Wer kann sich schon den Namen von Geschäften merken? Je nach Vorliebe heißen die im häuslichen Sprachgebrauch einfach "Unser Bäcker" oder "Der Spätkauf" oder "EDEKA".

Dabei haben die meisten Läden einen richtigen Namen, oft in irgendeiner Verbindung mit dem Eigentümer. Kann ich mir alle nicht merken. Außer vielleicht solche Exoten wie "Bäckerei Hutzelmann" - die gibt es wirklich, in Charlottenburg. Meine direkte Nachbarschaft hat vier kleine Backshops, aber ich weiß von keinem wie er heißt. Außer "Gökis Imbiss". Der liegt an der Langenscheidstraße. Warum merkt man sich sowas?

Wenn mir der Name wieder einmal unverhofft vor dem geistigen Auge auftaucht, assoziiere ich immer sowas wie Chickendöner, weiß nich, wieso. Dabei heißt Gökis Imbiss ganz offiziell "Gökis Bäckerei".


... was wars nochmal, was ich eigentlich sagen wollte ...?

24 September 2008

Wünsche

"... das wünscht man seinem ärgsten Feind nicht..."
Nun, mit dem Feindeverwünschen ist das so eine Sache: Gibt so einiges, das ich meinen Feinden sehr wohl an den Hals wünsche. Schwere Krankheiten und grausige Unfälle gehören durchaus dazu.

Ich fürchte nur dass es nicht hilft, realistischerweise.

22 September 2008

Filmschen

... allein schon die Musik ...



Willkommen in Sonderbarland.

21 September 2008

Entschuldigung...

 
... ich muss nochmal: Weil diese Seite einfach zu ergiebig ist - im Sinne von: Gut. Guuuuuuuuuuuuuut - gut-gut-gut-gut-gut!

Hier die Serie wo russische Nerds feiern ... die Sau rauslassen ... eine Party abziehen ... es mal so richtig krachen lassen:


Aaaaah - ich bin hingerissen!

Und wenn man schon mal da ist, kann man sich beispielsweise auch gleich die Fotos von der Estnischen Armee ansehen, die sind genauso großartig.
 

20 September 2008

Professional

 
Bin ich eigentlich der einzige, dem sowas aufstößt?


Bin ich der einzige Mensch auf der ganzen Welt, der sich fragt, wie ein professioneller Kaugummikauer wohl aussieht? 

Aaaaaaaaaaaah! Endlich!

Ich habe Bier mit Vitaminen entdeckt! Ganz weit unten, da stehts:
Im Gegensatz zu filtrierten Bieren ist in unserem naturtrüben Produkt noch der volle Umfang von Vitaminen und Spurenelementen vorhanden.
Jahaaaa! Nie wieder Skorbut nach Biergenuss!

Das Bier ist übrigens ganz prima: Schon aus der Flasche taugt das sehr, bekommt man mit Ploppverschluss auch bei BioCompany, ich empfehle das DUNKEL. Wir hatten neulich bei einer sehr großartigen Party allerdings ein Fass - und das ist nochmal eine ganz andere Welt. Süch-tig-macher! Puuuh, zum Glück war das Fass irgendwann leer, sonst hätte es dieser Blogautor ganz allein ausgetrunken. Herrjeh.

BRAUMANUFAKTUR!

Leider macht die Webseite Augenkrebs, ich weiß nicht, ob man das durch den Genuss von Bio-Bier ausgleichen kann. Müsste man schon sehr viel trinken...

19 September 2008

Kürbissuppe

Heute im Büro:
"Und? Was hast du dir zu essen mitgebracht?"

"Eine Kürbissuppe..."

"Aha. Und die ist in der Tasche ausgelaufen?"


"Ja. Auf den Grundstücksmarktbericht."


"Aha. Grundstücksmarktbericht mit Kürbissuppe."

17 September 2008

Witze von der Metaebene

Die Bedeutung der Metaebene für den Witz wird ja landläufig total unterschätzt. Bilderwitze gehören auf Papier. Das ist das Publikum so gewohnt. Wenn man den Bilderwitzen dieses Medium entfernt, passiert folgendes:



Ist schon bisschen älter, habs grade wieder entdeckt. Welchen Anteil daran Tante Kong, NeinAffeNein oder vielleicht Hellokiller hat, lässt sich bei aller Freude an der Recherche leider nicht feststellen...

16 September 2008

Rekursiv

"Um Rekursion zu verstehen, muss man zuerst Rekursion verstanden haben."
Interessant - gerade erhalte ich einen uneingeladenen Anruf von einer Gesellschaft für Gewerbeschutz. Ihr Geschäftsfeld: Der Schutz vor uneingeladenen Anrufen.

Mal abgesehen von dem kleinen handwerklichen Fehler, dass der Anrufer von einem eingetragenen Verein und Spendenbescheinigung spricht, obwohl es sich doch offensichtlich um eine GmbH handelt, versucht er gleich noch eine ganz originelle Werbemethode: Eine Unterschrift der zugesandten Vertragsunterlagen "gleich beim Postboten, im Post-Ident-Verfahren! Damit keiner Ihrer Mitarbeiter in Ihrem Namen etwas unerwünschtes unterschreiben kann!" ¹ Mir war ganz entgangen, dass die Post selbst inzwischen die Abwicklung von Haustürgeschäften anbietet.

Das ist ziemlich genau das, wovor einen diese Gesellschaft zu schützen verspricht.

Ich bin mal gespannt, wie die Deutsche Gesellschaft für Gewerbeschutz sich schließlich tausendfach selbst verklagt. Und wer dann gewinnt. Ich setze 20€ auf die anderen.


¹ macht ohnehin keiner meiner Mitarbeiter. Bestimmt nicht.

Ich muss doch schon wieder ...

 
... auf English Russia hinweisen. Dieser Fotoset nach der Sommerpause ist wirklich großartig:


Oder?
 

15 September 2008

Backen heute

Warum müssen Bio-Bäckereien eigentlich immer nach Anis riechen? Weiß das jemand?

Edding - Kneipe - Klowand (2)

Vorbei ist die Zeit, da man die Qualität einer Kneipe am Niveau der Klosprüche ablesen konnte: Seit gefühlten dreihundertfünfzig Jahren sieht man auf Männerklos über den Pissoirs* nur noch nur
Tritt näher - er ist kürzer als du denkst!
Traurig. Genau so sieht der schleichende Niedergang einer literarischen Tradition aus. Auch dafür gab es bereits früher einen Spruch:
Klowände verbrennen ist wie Bücher anstreichen!
Letztlich sind die dicht bekrakelten Wände seltener einem Neuanstrich sondern der allgemeinen Hygienisierung der Welt zum Opfer gefallen: Bis zur Decke Wandfliesen, auf denen auch der wischfesteste Stift nicht allzulange hält.

Einen Lichtblick in dieser Beziehung bietet das Lokal Straßenbahn in Berlin-Wilmersdorf. Dieses wird seit über 30 Jahren als Kollektiv geführt (genauer will ich das gar nicht wissen), spendet wie in grauer Vorzeit die Trinkgelder für Projekte in der dritten Welt und hat zudem verünftiges Essen sowie mehrere sehr gute Biersorten. Wenn man dann das eine und das andere gebrauchte Getränk wegbringt, liest man überrascht Werke wie:
Das Weinfass das Frau Weber leerte
verheerte ihre Leberwerte.
Wen das nicht überzeugt: Weitere Zitate kann der Autor wegen der mehreren Biere leider nicht wiedergeben, sie werden aber auch morgen noch da sein, und dann kann sich jeder selbst ein Bild machen.


* die Pissoire der Frauenklos kann der Blogautor leider nicht beurteilen

Familienstand

Gestern sagt da eine fünfzehnjährige: "... was soll ICH denn da sagen? Ich bin seit VIER Jahren Single!"

War allerdings nicht möglich, den Bezugspunkt herauszufinden - also: Ab wann sie das rechnet.

12 September 2008

Sozialdemokratie in der Gegenwart

Oh mann, diese Sozen! Nicht genug damit, dass sie den feigen Steinmeier zum Kanzlerkandidaten machen und den erst vor kurzem desertierten Müntefering wieder zum Parteichef. Aus ihrer Gruft der Unsympathen holen sie jetzt auch noch den untoten Schröder hervor, zuletzt aufgefallen als einnehmender ($) Fürsprecher so ausgewiesener Demokratien wie Russland oder China.

Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich mir mal wünschen würde, dass eine CDU-Frau Kanzlerette bleibt...

11 September 2008

Ruthe

 
Hin & wieder muss hier mal auf Ralph Ruthe und seinen sehr abseitigen Humor hingewiesen werden. Aus gegebenem Anlass - Blogging - mit diesem Bildchen:



 

Straße

Die Straße vor dem Büro ist gepflastert. Es gibt viele Straßen in Berlin mit Katzenkopfpflaster - und auf allen ist schlecht Radfahren. Vor dem Büro fährt man also auf dem Gehweg mit dem Rad und teilt sich den Gehweg mit Lieferanten, die große Kisten abstellen, Umzugsfirmen, dito, mit den Stühlen vom Café und den Bierzeltbänken vom Spätverkauf und vom Zeitungskiosk, mit Familien mit und ohne Kinderwagen, auch mit kleineren Kindern auf dem Rad, sogar mit dem Blumenladen. Aber so viel wie das klingt, ist eigentlich gar nicht los, mit ein wenig gutem Willen von allen funktioniert das schon.

Dann läuft einem eine Hundehalterin über den Weg und man kann schon an ihrem Gesicht ablesen, was jetzt kommt: "Das ist hier kein Radweg!"

"Genau - und kein Hundeklo für diese Kackmaschine..."

Aber die meisten Hundehalter in der Straße sind ebenfalls gutwillig.

Reiseführer II


Superlativ - eine Art von...


Den zweitschlechtesten Kaffee Berlins bekommt man auf dem Fernsehturm.



Den schlechtesten Kaffee Berlins gibt es auf dem Restaurantschiff namens "Alte Liebe" an der Havelchaussee.

http://www.alte-liebe-berlin.de/close/galerie/g02.jpg

Warum das hier erwähnt wird? Es ist eine Empfehlung.

Hm? Nein, nein, man soll trotzdem hingehen: Auf dem Fernsehturm Runde um Runde im Drehcafé zu drehen, jede Halbe Stunde ein Orbit, im fast naturbelassenen 70er-Jahre-DDR-Ambiente, einschließlich nerviger Warteschlange, mit Alleinunterhalter am E-Piano und mit der größten Aussicht überhaupt in 200m Höhe. Wen das unberührt lässt, dem ist nicht mehr zu helfen.

Und auf der alten Liebe auf der Terrasse im Heck zu sitzen und in den Sonnenuntergang über der Unterhavel zu schauen - wenn man mal jemand romantisch beeindrucken will, ist das genau der richtige Ort. Man muss ja keinen Kaffee trinken.

10 September 2008

Reiseführer

Hat hier schon mal jemand von der Bisti/De-Na-Zin Wilderness gehört? Ich auch nicht.

Liegt irgendwo in den USA, in New Mexico und sieht so aus:



Hier. Und wenn man hier De-Na-Zin Wilderness eintippt, bekommt man Ergebnisse wie auf dem Foto oben.

Edding - Kneipe - Klowand

Wer in der Kneipe Gastwirtschaft Glasbiergeschäft wieder mal nicht weiß, was er an die Wand der Toilette schreiben soll, könnte zum Beispiel einen wie diesen hier nehmen:
Alkohol macht Birne hohl -
ist die Birne erstmal hohl
ist mehr Platz für Alkohol.


Urlaubsfreuden

Die Ferienzeit ist vorüber - die Klagezeit beginnt wieder. Beispielsweise dieser historische Fall:

"Die Unterbringung in einem mit zwei Einzelbetten statt eines Doppelbetts ausgestatteten Ferienhotelzimmer und ein aufgrund dieses Umstands unharmonischer Intimverkehr waehrend der Dauer des Urlaubs stellen nicht ohne weiteres einen zur Herabsetzung des Reisepreises berechtigenden Mangel dar."

Zitiert nach RP Online vom 10.09. 2001:

AG Mönchengladbach 5a C 106/91

Kein Geld zurück für entgangene "Liebesfreuden" im Urlaub

Wer im Urlaub statt des gebuchten Doppelbettes zwei Einzelbetten vorfindet und aufgrunddessen mit seiner Lebensgefährtin nicht intim werden kann, hat keinen Anspruch auf Erstattung eines Teils des Reisepreises. Dies entschied das AG Mönchengladbach (5a C 106/91).

Der Kläger hatte bei der Beklagten für sich und seine Lebensgefährtin eine Urlaubsreise nach Gran Canaria gebucht. Geschuldet war die Unterbringung in einem Doppelzimmer mit Doppelbett. Der Kläger trug vor, nach der Ankunft habe er feststellen müssen, dass es in dem ihm zugewiesenen Zimmer kein Doppelbett gegeben habe, sondern zwei separate Einzelbetten, die nicht miteinander verbunden gewesen seien.

Bereits in der ersten Nacht habe er feststellen müssen, dass er hierdurch in seinen Schlaf- und Beischlafgewohnheiten empfindlich beeinträchtigt worden sei. Ein "friedliches und harmonisches Einschlaf- und Beischlaferlebnis" sei während der gesamten 14-tägigen Urlaubszeit nicht zustande gekommen, weil die Einzelbetten, die zudem noch auf rutschigen Fliesen gestanden hätten, bei jeder kleinsten Bewegung mittig auseinander gegangen seien. Ein harmonischer Intimverkehr sei deshalb nahezu völlig verhindert worden.

Der Kläger verlangte Schadensersatz wegen nutzlos aufgewendeter Urlaubszeit in Höhe von 20 Prozent des Reisepreises von 3078 Mark. Der erhoffte Erholungswert, die Entspannung und die ersehnte Harmonie mit seiner Lebensgefährtin sei erheblich beeinträchtigt gewesen. Dies habe bei ihm und bei seiner Lebensgefährtin zu Verdrossenheit, Unzufriedenheit und auch Ärger geführt. Der Erholungswert habe darunter erheblich gelitten. Die Beklagte bat um Klageabweisung. Sie meinte, die Klage könne nicht ernst gemeint sein.



Das Amtsgericht Mönchengladbach folgte dem Begehren der Beklagten. Es könne hier leicht der Eindruck entstehen, die Klage sei nicht ernst gemeint. Die Zivilprozessordnung sieht allerdings einen derartigen Fall nicht vor, so dass es hierfür auch keine gesetzlich vorgesehenen Konsequenzen gibt.

Die Klage ist aber jedenfalls in der Sache nicht begründet. Der Kläger hat nicht näher dargelegt, welche besonderen Beischlafgewohnheiten er hat, die festverbundene Doppelbetten voraussetzen. Dieser Punkt brauchte allerdings nicht aufgeklärt zu werden, denn es kommt hier nicht auf spezielle Gewohnheiten des Klägers an, sondern darauf, ob die Betten für einen durchschnittlichen Reisenden ungeeignet sind. Dies ist nicht der Fall. Dem Gericht sind mehrere allgemein bekannte und übliche Variationen der Ausführung des Beischlafs bekannt, die auf einem einzelnen Bett ausgeübt werden können, und zwar durchaus zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Es ist also ganz und gar nicht so, dass der Kläger seinen Urlaub ganz ohne das von ihm besonders angestrebte Intimleben hätte verbringen müssen.

Aber selbst wenn man dem Kläger seine bestimmten Beischlafpraktiken zugesteht, die ein festverbundenes Doppelbett voraussetzen, liegt kein Reisemangel vor, denn der Mangel wäre mit wenigen Handgriffen selbst zu beseitigen gewesen. Wenn ein Mangel nämlich leicht abgestellt werden kann, dann ist dies auch dem Reisenden selbst zuzumuten mit der Folge, dass sich der Reisepreis nicht mindert und dass auch Schadensersatzansprüche nicht bestehen. Der Kläger hat ein Foto der Betten vorgelegt. Auf diesem Foto ist zu erkennen, dass die Matratzen auf einem stabilen Rahmen liegen, der offensichtlich aus Metall ist. Es hätte nur weniger Handgriffe bedurft und wäre in wenigen Minuten zu erledigen gewesen, die beiden Metallrahmen durch eine feste Schnur miteinander zu verbinden.

Es mag nun sein, dass der Kläger etwas derartiges nicht dabei hatte. Eine Schnur ist aber für wenig Geld schnell zu besorgen. Bis zur Beschaffung dieser Schnur hätte sich der Kläger beispielsweise seines Hosengürtels bedienen können, denn dieser wurde in seiner ursprünglichen Funktion in dem Augenblick sicher nicht benötigt.

09 September 2008

Nicht vergessen!


Kaffeemaschinenmenuett

Nicht vergessen: Beim maschinellen Kaffeekochen immer die Kanne unter den Filter stellen!

... es sei denn, man legte Wert darauf, den Kaffee von der Arbeitsplatte aufzulecken. Nun, dann ist er wenigstens nicht mehr so heiß.

Tiefe Einsicht

Man ist nicht betrunken so lange man
auf dem Boden liegen kann ohne sich festzuhalten.

finnische Weisheit

Fehlschläge der Entwicklung

Wenn die Oberschränke in Küchen in der Regel nur 50cm über der Arbeitsplatte hängen, ist es völlig abwegig, meterhohe Kaffeemaschinen zu entwickeln, die nur von oben mit Wasser zu befüllen sind. Wird aber gemacht.

Und Automaten mit Pads sind was für Analphabeten gehören sich schon gar nicht.


"Na super, achtzehn Leser weniger!"
"Du musst Deine Leser nicht immer beleidigen..."


08 September 2008

Erlangung und Pflege von Vorurteilen

Eine Freundin vertritt lautstark die These, dass kleine Männer dazu neigen, durch besonders dämliche Aktionen die Aufmerksamkeit des Publikums zu suchen...

Um es lieber etwas neutraler zu formulieren: ...dass Männer, die deutlich weniger hoch gewachsen sind als der Durchschnitt, dieses nicht nur für einen Nachteil und ansonsten für sich be-halten, sondern sinnlosen Ehrgeiz in Tateinheit mit völliger Verkennung der Verhältnisse entwickeln.

Im Grunde sind solche Thesen bäh: Behinderten-Witze gelten ja auch als politisch inkorrekt. Aber wenn sich die These beweisen ließe, wäre es kein Witz mehr, oder?

Bei der Abwägung zwischen bösartiger Unterstellung und beweisbarer These kommen mir meist dubiose Charaktere wie Wladimir Putin, Nicholas Sarkozy, Oskar Lafontaine und die Kartoffelzwillinge aus Polen in den Sinn. Über Putin braucht man nicht zu reden, der erklärt sich selbst, Präsident Sarkozy prahlt mit seiner adeligen Model-Gattin, der Oberlinke Lafontaine mit seinem schlossartigen Wohnsitz und bei den Kartoffelzwillingen geht es schneller, wenn man die Ausnahmen von all ihrem Irrsinn aufzählt.

Andererseits hatten wir Helmut Kohl, körperlich überdurchschnittlich groß, der gar nichts beweisen musste und das auch immer alle wissen ließ. Sowas ist auch nicht besser. These bewiesen?

05 September 2008

Wladimir und der Tiger




Eine Fabel


Gelegentlich besucht Wladimir Putin das Volk in der Provinz, bis tief hinein nach Sibirien. Sie liegen ihm beide am Herzen: Seine Landeskinder und die sibirischen Tiger. Doch wenn es hart auf hart kommt, müssen die Landeskinder wissen, wo ihr Platz ist - genau wie die Tiger.


Kürzlich bedrohte eine dieser Bestien - die größten ihrer Art - ein unschuldiges Kamerateam, welches nur auf die beschwerliche Reise mitgekommen war, um den Ruhm des Landesvaters zu mehren.

Das konnte der große Wladimir nicht zulassen. Fast mit bloßen Händen ging er entschlossen dazwischen, nur mit einer Betäubungspistole bewaffnet, um dem Blutdurst des grässlichen Tigers Einhalt zu gebieten.

Der Tiger jedoch fuhr fort in seinem Wüten, so dass Waldimir Putin zum allerletzten Mittel greifen musste. Ja, er war dazu gezwungen: Mutig schoss er mit der Betäubungspistole auf den Tiger, und wie üblich verfehlte er sein Ziel nicht.

Nun, da es so ist, dass ein Treffer aus dem Betäubungsgewehr erst nach einiger Zeit wirkt, musste Waldimir Putin das rasende Untier so lange aufhalten.

Mit bohrendem Blick und fester Stimme machte er dem Tiger seine Lage klar: Dass das Volk der Tiger immerhin seinen angestammten Lebensraum habe und dieser Lebensraum nur inzwischen leider jemand anderem gehöre. Falls sich die Tiger damit und mit den damit einher gehenden lästigen Nebeneffekten nicht abfinden würden, könnten sie ja wählen, nämlich zwischen Tod und Vertreibung.

Er jedenfalls, Wladimir Putin, kenne mit solchen uneinsichtigen Störenfrieden keine Nachsicht und gewähre unterlegenen Schwächlingen schon aus Prinzip keine Gnade. Die Tiger würden dann erleben, wie zweckmäßig er mit Flächenbombardements und Hetzjagden im Wald der Tiger umzugehen wisse.

Und falls das Volk der Tiger auf die abwegige Idee käme, etwa in einem Theater oder einer Schule eine große Anzahl ziviler Geiseln zu nehmen, würde er ohne Rücksicht auf eigene Verluste den Frevel beenden und die Tiger würden es nicht nur vor Ort sondern auch zu Hause zu bereuen haben und teuer bezahlen mit allem, was ihnen lieb sei.

Der Tiger hielt die ganze Zeit inne und hörte Waldimir Putin fasziniert zu. Das leckere Kamerateam hatte er längst vergessen. An sich war er noch gar nicht müde, denn in so eine kleine Betäubungspistole passt längst nicht so viel Narkosemittel wie in eine ordentliche Flinte. Aber er kannte die Sache mit dem Betäubungsgewehr schon und wusste, was man von ihm erwartete.

Insgeheim hoffte er, dass er auf elegante Weise dem nervtötenden Geschwätz dieses überdrehten Zwerges entgehen könnte: Also ließ er sich umfallen und stellte sich schlafend. Außerdem gefiel es ihm, dass sie ihm bei dieser Gelegenheit immer mit Minzcreme die Zähne putzten - das filzige Gefühl war für eine Weile weg und sie fühlten sich viel besser an. Er hätte sich auch ganz ohne Betäubungsgewehr die Zähne putzen lassen, aber das konnten die ja nicht wissen.

Der schwafelnde Zwerg in Sprungweite regte seinen Appetit sehr an. Nur hatte er eine vage Ahnung, dass sie es ihm sehr übel nehmen würden, wenn er den Zwerg in handliche Einzelteile zerlegte und den Rest für schlechte Zeiten in der Nähe der Tigerwohnung vergrub.

Also blieb er liegen, ließ sich die Zähne putzen und anschließend vermessen und ertrug das großmäulige Geschwätz des blassen Zwerges wie ein echter Tiger. Am nächsten Tag würde er seinen Wald ja wieder für sich allein haben.

Aber dass die handverlesenen Forscherdarsteller, die das kleine Großmaul mitgebracht hatte, ihn, den König der sibirischen Tiere, nicht von einem Tigermädchen unterscheiden konnten, würde er ihnen lange nicht verzeihen. Sobald er einen von denen alleine träfe, wäre der fällig.

04 September 2008

Phänomen

Als Selbständiger lernt man früher oder später das Phänomen des selektiven Postweges kennen:
Die Post transportiert im Grunde alles - außer Rechnungen. Also: Rechnungen betreffs Geld ... Zahlungswunsch ...

Sendungen mit einer Rechnung drin gehen eigentlich grundsätzlich verloren. Sagen jedenfalls die Rechnungsempfänger.

Es scheint da so eine ähnliche Kraft zu geben wie die dunkle Materie oder die dunkle Energie. Nennen wir sie probeweise die Selektive Postkraft©. Diese Kraft kann erkennen, ob ein geschlossener Umschlag eine Rechnung enthält oder nicht. Und dann lässt sie diesen Umschlag spurlos verschwinden. Er wird nicht etwa als unzustellbar zurückgeschickt, sondern verschwindet eben gänzlich, in einer höheren Dimension etwa, wahrscheinlich zweistellig.

Das funktioniert unabhängig von der Beschaffenheit des Umschlages: Papier, Kunststoff, wahrscheinlich auch Metall. Könnte man einen Panzerschrank durch einen Briefschlitz stecken und würde man darin eine Rechnung verschicken - die Selektive Postkraft© würde das wohl erkennen und den Panzerschrank sublimieren. Nicht einfach die generelle Unzustellbarkeit von Panzerschränken proklamieren, sondern: Weg. Einfach weg.

Ihre phänomenalen Möglichkeiten wirken sogar, wenn außer der Rechnung noch andere Schriftstücke im Umschlag sind. Beliebig viele. Und eine Spitzenleistung der Selektiven Postkraft© ist es, wenn alle übrigen Unterlagen in dem geschlossenen Umschlag den Empfänger erreichen - nur die Rechnung nicht.

02 September 2008

Sanduhr


Bescheuerte Tätigkeiten

heute: Dem Defragmentier-Programm beim Sortieren der Dateiteilchen zusehen



Hilfestellung für Sehschwache und freudianische Fehlleser: Defragmentierchen - Dateileichen

Helferlein Rechtschreib

Aber wer sagt denn, dass so eine Maschine nicht kreativ sein könnte? Was ist schon Künstliche Intelligenz gegen Künstliche Kreativität? Die Rechtschreibkorrekturprogramme sind da ganz dicht dran.

Das erkennt man wieder am letzten Blogeintrag und dem Wort Krabbenpulmaschine. Kaum ein mit durchschnittlicher Intelligenz ausgestatteter Mensch würde in diesem Zusammenhang auf solche Vorschläge kommen wie
- Spulmaschine

- Fahrschulmaschine

- Anfängerschulmaschine

- Kreisteilmaschine
Dem Leser fällt sofort ins Auge, dass der Zusammenhang die ~ulmaschine zu sein scheint. Bis die Ausnahme die Regel bestätigt: Die ~eilmaschine. Dieses Ergebnis würde man allenfalls von einem fehlsichtigen Graphologen ¹ bei der Auswertung einer charaktervollen Handschrift erwarten.

Wer aber zu wissen glaubt "Neee, nä, das liegt doch bloß daran, dass dieser Bloglegastheniker das weiche H vergessen hat!" sieht sich aufs angenehmste enttäuscht. Denn auch Krabbenpuhlmaschine führt zu ansprechenden Ergebnissen:

- Stahlmaschinerien

- Dicktenhobelmaschine

- Abrichthobelmaschine

- Kreisteilmaschine
Kleinster gemeinsamer Teiler ist demnach die ~eilmaschine. Womöglich gilt das für viele bereiche im täglichen Leben.





¹ macht die NDR neue deutsche Rechtschreibung eigentlich einen Unterschied zwischen Adelsahnenforschern und Schriftenanalysatoren? Also zwischen Graphologen und Grafologen?
Und haben Sie im Wort Adelsahnenforschern auch vor dem eigentlichen Wortsinn die Milchprodukte entdeckt?

Namen und Wörter

Auf der Baustelle, wo ich demnächst vertreten soll, blicke ich nur langsam durch: Der Fensterbauer heißt Zimmermann.

Jetzt warte ich drauf, dass ein Zimmermann kommt, der Fensterbauer heißt und der Herr Tischler den Dachstuhl stellt. Das wird ein lustiges Baustellenprotokoll geben.

01 September 2008

Suchergebnisse

Das hier ist interessant¹. Man bekommt das angezeigt, wenn man bei der t-online-suche nach jut tup sucht. Ich habe keine Ahnung, warum man das tun sollte - aber es gibt mindestens einen Menschen im Universum, der das hin und wieder tut. Die Buchstabenreihen sehen aus wie der Steuercode einer vollautomatischen Krabbenpulmaschine ... also: So wie ich mir den vorstelle. Wem das nicht genügt, der kann die verwendeten Buchstaben - sowie einige andere - nach Größe und Anzahl der verwendeten Pixel sortiert hier abrufen. Das ist wirklich aufschlussreich!

Man kann in den Ergebnissen auch ein tamilisches Reisequiz über Neuseeland finden, oder so (bin mir nicht sicher, mein Tamilisch ist ein wenig eingerostet).

Insgesamt ist also die t-online-Suche sehr ergiebig.




¹ genau: Die Bandbreite der Dinge, die der Blogautor "interessant" findet, ist ziemlich groß

Zeitschleife

 
Gestern in der Küche, Schrank hinten links, sehr weit hinten:

Bild Groß machen für das volle Verständnis.

Wir schreiben das Jahr 2008, der Sommer neigt sich dem Ende zu¹. Dass nicht alle Lebensmittel unbegrenzt haltbar sind, ist inzwischen erwiesen.

Der Autor ist seither immerhin zweimal umgezogen, unter Mitwirkung etlicher Helfer, denen dieser Umstand anscheinend auch nicht aufgefallen ist. Oder die nur eine gute Pointe provozieren wollten.




¹ Zur Erinnerung für nachfolgende Generationen, und mitohne Rilke: Dieser Sommer war nicht sehr groß, sondern eher nur so mittel.
 

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