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25 November 2017

Gentrifiz und Widerstand (1)

Musik und Tön revisited


1.

Wir kenn inzwischn einije leute, die sich eijentum jekooft ham. Wohnung, keen haus. Meine familie und ick wohn ja zur miete. Wir wolln dit ooch nich anders. Mit dit eijentum ist dit so ne sache. In jede EIGENTÜMERGEMEINSCHAFT scheint dit immer mindestens een arschloch zu jeben. Dit is wohl so sehr naturjesetz wie die schwerkraft.

Die arschlöcher wolln sinnloset zeuch bauen, und alle andern nich. Oder die verhindern, diss sinnvollet zeuch jebaut wird, weil dit ooch ihr jeld kosten könnte. Oder weil et ihnen einfach nich passt, wenn andere leute zufrieden sind. also schießen se quer so jut wie se könn. Machen terz jegen kinderwägen im flur oder wejen falsch beleuchtete türschilder oder zu hohe kosten fürs laubharken. Oder weil nich jenuch laub jeharkt wird und nich jenau nach ihre vorstellung. Und oft jeht dit noch nichmal ums jeld, so wohnungseijentümer ham ja in der regel jenuch. Den arschlöchern jeht dit oft nur ums rechthaben.

Die wirste aber nich mehr los. Dit is ja die idee von eijentum, dit soll für ewich sein. "Wer Eigentum besitzt, begeht keine Revolution!" wusste schon Marx. Oder wars Lenin?

Weil de die arschlöcher nich los wirst wehrste dich jegen die. Und wenn de dich lange jenuch jegen die jewehrt hast wirste selber zum arschloch. "Wenn du zu lange in den abgrund blickst, blickt der abgrund in dich!" Ick weeß nich, ob dit würklich so jenau stimmt - klingt aber jut in diesem zusammenhang.

Deswejen is dit een sehr einsichtijer grund, warum man keen eijentum zu koofen brauch, finden meine susanne und ick. Außerdem ham wer jar nich so vülle jeld flüssich. Wir jeben dit jeld lieber gleich aus. Und erst een kredit uffnehm um jeld zu sparn finden wer ooch unsinnich, irjendwie. Dit is aba üblich, wenn de eijentum bilden willst: Du hast den wunsch, aba nie jenuch in bar.


weiter zum 2. Teil

28 Juni 2017

Parkraumbefreiung (4)

Musik und Tön




Der autofahrer überlecht noch, wie er seine behauptung beweist. Ick spreche den herrn von der polizei freundlich an: "Hallo, ick wohne da oben. Ick habe dit anjehört, und ick gloobe, der autofahrer irrt sich in nem detail."

"Aha, und das wäre?"


Der autofahrer: "Was? Wieso soll ich mich irren? Das ist alles ganz wahr! Sonst zahlt die Versicherung doch nicht!"

"Mit ihre versicherung kenne ick mich nich aus, aba der wagen stand da in der lücke vor der einfahrt."


Der Polizist: "Die mit dem Schild Einfahrt freihalten. Widerrechtlich geparkte Fahrzeuge werden abgeschleppt! ?" Bisschen boshaft is der schon, hier vor dem nachbarhaus is weit und breit keene andere Einfahrt.

Ick sage wahrheitsjemäß: "Jenau, hier, vor der Einfahrt mit dem Schild Einfahrt freihalten. Widerrechtlich geparkte Fahrzeuge werden abgeschleppt!"

Und der autofahrer: "Aber das ist doch alles nicht so schlimm! Ich bin doch gar nicht abgeschleppt worden! Mein Wagen wurde vandalisiert!"

Der polizist: "Also, sie haben über eine Stunde in der Feuerwehrzufahrt geparkt und jetzt steht ihr Auto nicht mehr dort in der absolut unübersehbaren Verbotszone und hat ein paar Schrammen?"

Der Autofahrer hysterisch: "Ja! Die Leute müssen doch nur hupen, dann komme ich!"

Polizist: "Wir haben jetzt Mitternacht. Wir befinden uns in einem Wohngebiet. Die Leute sollen hupen, damit sie ihre eigene Einfahrt benutzen können? Wie lange sollen sie denn so hupen, ihrer Meinung nach, bis jemand kommt?"

"Das ist doch egal! Das Auto ist zerstört! Sie müssen die Täter finden!"


Ick weeß nich, einsicht sieht für mich anders aus.

Polizist kiekt kritisch: "Fährt denn ihr Auto nicht mehr? Haben sie das bereits probiert?" Der muss een einheimischer sein, wir hier lejen nich so vülle wert uffs äußere, ooch nich bei fast neuen autos.

Autofahrer, den tränen nahe: "Mein Wagen ist zerstört!" Aba denn schließt er ihn doch auf, setzt sich rin und macht den motor an. Dem motor is ja nüscht passiert, der wagen springt ohne zu mucken an.

Fahrer verblüfft: "Und jetzt?"

Polizist: "Aha, also funktionstüchtig. Wie der Wagen vorher aussah, kann niemand sagen. Das müssten sie ihrer Versicherung beweisen."

Rasender Hysteriker: "Was? ICH HABE DEN SCHADEN UND SOLL ES JETZT MEINER VERSICHERUNG BEWEISEN??? Wie soll ich das machen? SIE MÜSSEN DAS BEWEISEN!!!"

"Ich muss gar nichts. Ich halte hier ihre Ordnungswidrigkeit fest: Behinderung des Verkehrs, Parken in der Feuerwehrzufahrt, das heißt Personengefährdung, in Tateinheit mit verkehrswidrigem Halten in zweiter Reihe gegen die Fahrtrichtung, das sind so viele Delikte, das müssen wir erst im Bußgeldkatalog nachschlagen - sie erhalten demnächst Post vom Polizeipräsidenten. Bitte parken sie ihr Auto jetzt ordnungsgemäß."


Ick gloobe würklich, der polizist kann den nich leiden.

Der autofahrer macht mit sein handy noch hilflos een paar fotos. Da druff wird man nich vülle erkenn, is ja mitten in der nacht. Denn setzt er nochmal an: "Sie müssen dem nachgehen! Ich erstatte Anzeige!" aber wie ihn der polizist sehr streng ansieht, zittert er doch lieber ab mit seiner ramponierten kutsche.

Na, dit hat ja mal jut hinjehauen. Erziehung is wat feinet, jerade bei erwachsene autofahrer - dit kann man jar nich lange jenuch durchhalten!



.

27 Juni 2017

Parkraumbefreiung (3)

Musik und Tön



Zufällich trifft die polizei fast gleichzeitich mit dem eijentümer von dem auto ein, der jerade wegfahren wollte und eene überraschung vorfindet: "Was ... was ist mit meinem Auto geschehen?" und die Polizei so: "Warum steht Ihr Auto so seltsam da?"

"Der Wagen stand vorher ... äh ... ganz woanders ... und ... ich ...äh ..."

"Haben sie eigentlich Alkohol getrunken? Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte!"


Alkohol hat er natürlich ooch jetrunken, aba wohl nich jenuch, diss se allet gleich einbehalten könn. Denn soll er sich erklären: "Warum parken sie ihr Auto gegen die Fahrtrichtung?" Diss die teure Kiste fast neu, aber zerschrammt und zerbeult is, interessiert in berlin kaum jemanden, zu allerletzt die polizei.

Und nu brauch der fahrer irjendeene erklärung. Überrascht wie er is muss er überlejen, wie er seine anzeije wejen sachbeschädijunk am sinnvollsten dreht. Dit is, wat der lateiner een Dilemma nennt.

"Ich ... äh .. ich habe den Wagen ganz woanders abgestellt! Und ich möchte eine Anzeige wegen Sachbeschädigung erstatten!"

"Aha. Gut, berichten sie bitte: Wo genau stand denn ihr Wagen?"

"Na da, in der Lücke!"

"In der Lücke vor der Einfahrt mit dem Schild: Einfahrt freihalten. Widerrechtlich geparkte Fahrzeuge werden abgeschleppt! ?"

"Naja, äh, ich meine, doch woanders ... äh, ich meine ... da, die Straße runter!"

"Aha, da, die Straße runter. Und dann ist der Wagen mit eingelegtem Gang irgendwie bis hierher gerollt und hier in der Gegenrichtung zum Stehen gekommen?"


"Ja! Genau!"

"Seltsam, die Räder zeigen aber geradeaus?"

"Ja! Genau! Das kann ich mir doch auch nicht erklären!"


Solche tüpen sind alle gleich.

"Wann haben sie den Wagen denn abgestellt?"

"Na, vor einer Stunde höchstens. Und da fehlte dem Auto auch noch nichts! Das war WIE NEU!"

"Und jetzt möchten sie Anzeige erstatten, damit die Versicherung ihnen den Schaden ersetzt?"

"Genau! Der Wagen war WIE NEU!"

"Ihnen ist aber schon bewusst, dass die Versicherung nicht bezahlen muss, wenn sie hier falsche Angaben machen?"


Der polizist riecht irjendwat.

"Was?"

"Das wäre dann ja wie ... Betrug ... wenn sie hier falsche Angaben zum Tathergang machen. Dann könnte die Versicherung am Ende sogar Schadenersatz von ihnen verlangen."

"Was? Wieso?"

"Bearbeitungskosten, Gutachter, Auslagen für die Werkstatt, Bankgebühren..."


Ick höre dit vom Balkon aus mit an und ürjendwie habe ick dit jefühl, der polizist is parteiisch.

Ick jehe runter und helfe, die sache aufzuklären. In der kneipe is nüscht mehr los, der wirt räumt die letzten stühle rin. Heißt: Da is keen einzijer zeuge mehr - außer mir.




→ zum 4. Teil

26 Juni 2017

Parkraumbefreiung (2)

Musik und Tön!



Ürjendwann abends mal is der fahrer vom sanitätsfahrdienst völlich verzweifelt und looft mir übern wech. Der meint zu mir "Ich kann doch nicht nachts um elf wie ein Verrückter hupen, nur damit dieser Depp sein Auto aus der Einfahrt räumt!"

Dit is een warmer abend, vor der kneipe sitzen etliche leute uff der straße und trinken ihr flaschenbier. Und ick sage "Warte, dit kriejen wir schon hin! Wird dir spaß machen!" Und er "Was willst du denn machen?"

Ick fange an, vor  dem  lokal die gäste anzusprechen, alle nett, hilfsbereit und ooch schon een bisschen duhn. Ick erkläre denen einzeln "Kiek ma, der Fahrer von dem Fahrdienst brauch hilfe. Hilfste dem, dauert nich lang?"

Nach kurze zeit ham wir sechs kräftije jungs aus alle herren länder zusammen, denn noch der fahrer und ick. Mit mein alter bin ick scheints die natürliche autorität. Also: Ick habe dit sagen.

Ick weise alle an: "Okeeh, kommt mal her, hier an die Seite von dem Wildparker." Die kieken alle aufmerksam und wir stehen zu acht am bordstein neben dem auto.

Denn sage ick "Uuund jetz - bücken wir uns alle!" Allet bückt sich. "Fasst ma hier unter dit auto." Alle fassen unter dit auto. "Uuuuuund jetzt: ANHEBEN! Für unsere auswärtijen freunde: LIFT!"

Dit is erst n bisschen mühsam, jeht aba nach kurze zeit. "Uuuuuund weita! Lift! Lift!" Die sache funktioniert und dit auto liecht erst seitlich uff der tür und denn aufm dach. Dit knürscht lustich, wie dit so üba die Tür rollt. Eene scheibe knackt. Dit dach beult sich een janz kleen wenich ein.

Damit is natürlich noch niemandem jeholfen, der wagen liecht ja immer noch vor die einfahrt und keener kommt durch. Ick sage: "Een Stück müssta noch!" und wir rollen den weita.

Die fassen nochma an und nach een weiteren kurzen moment steht dit auto wieda uff seine räda. Hat jetz n paar blessuren, parkt uff die andere straßenseite und jegen die fahrtrichtung. Dafür is die einfahrt frei. Der fahrer und ick bedanken uns bei die helfer. Ick schärfe alle ochma ein: "Wenn ihr jefracht werdet - ihr habt absolut nüscht jesehn, wa?" Dit verstehen ooch die Amerikaner.

Denn jeht wieder jeder seine tätichkeit nach: Der fahrer fährt die behinderte frau zum notdienst und ick trinke een bier, warte noch, bis die meisten jäste von der kneipe weg sind und rufe die polizei: "Ja, kommse mal, hier steht so een ramponiertet auto uff der straße jegen die fahrtrichtung. Irjendwat stümmt da nich! Vülleicht jeklaut oda so." Anonym natürlich, die lern mich noch früh jenuch kenn’.



→ zum 3. Teil

25 Juni 2017

Parkraumbefreiung (1)

Musik und Tön!



Unten im nachbarhaus is seit neuestens ne kneipe. Hinten, also jenaujenommen im seitenflügel am hof, wohnt ne junge frau, die is jehbehindert und außerdem noch ziemlich krank. Die kricht öfters besuch vom notarzt oder muss da hin. Dit haus hat ne einfahrt von der straße zum hof, wie die meisten andern häuser in berlin ooch.

Die einfahrt is so jemeint, diss da ooch die feuerwehr rin fahren kann, falls dit mal brennt. Damit die im vierten stock wen retten könn, brauchen die ne ziemlich jroße leiter - und die is sojar so jroß, diss se die nich von hand in den hof tragen könn. Aus diesem grunde daher brauch die feuerwehr die durchfahrt: Damit leute übaleben, wenns ma brennt.

Nu dürf aus jenau diesem anlass vor so ne einfahrt niemand parken. Optisch sieht dit so aus, diss da lauter autos am straßenrand stehn, denn kommt ne lücke und denn wieder autos.

Die lücke is normalerweise da, weil een schild da druff hinweist: Einfahrt freihalten. Widerrechtlich geparkte Fahrzeuge werden abgeschleppt! Nach meine maßjebliche meinung kann man da dran nüscht missverstehen.

Für manche autofahrer sieht jede lücke wie een parkplatz aus. Für einije fahrer sieht überhaupt allet wie een parkplatz aus, bürjasteich, radwech, einfahrt, kreuzung, allet! Aba hier berichte ick von die lücke vor unsere nachbarn ihre einfahrt.

Normalerweise brennt so een mietshaus ja nich und deshalb steht ooch nich jeden tach die feuerwehr vor die tür. Aba der fahrdienst brauch ne freie durchfahrt, wenn er die frau vom seitenflügel abholn will. Sonst müssten se die jedet mal nach vorne zur straße tragen. Die junge frau is hübsch und außerdem ziemlich nett und sicher würde jeder die jerne tragen. Nur is dit eben doch ziemlich weit von die ihre wohnung im seitenflüjel, durchs vorderhaus, zwischen die autos durch, und dit dauert nu mal länger als andersrum. Deswejen weeß der fahrdienst dit zu schätzen, wenn die einfahrt nich zujeparkt is und die ohne terz bis zum hof durchrollen könn.

Aba rejelmäßich steht da doch irjend een idiot und parkt die durchfahrt zu. Wenn man solche leute da druff anspricht kricht man immer dit selbe zu hören "Ist doch nur für fünf Minuten! FÜNF MINUTEN!"

Die ham natürlich ne sehr eijene wahrnehmung von fünf minuten, da könn schon mal sonnenunterjang und sonnenaufjang dazwischen liejen. "Aber wenn sie hupen - ich komme sofort!"

‘türlich, wenn eener durch die durchfahrt will, denn soll der erstmal seine janze nachbarschaft zusammenhupen und sich den hass von allen zuziehen, schon klar.



→ zum 2. Teil

14 Juni 2017

Musik und Tön

Heute: Windschatten



Ick fahre ooch manchmal mit dem fahrrad. Janz schön oft. Also: Janz schön oft fahre ick manchmal mit dem fahrrad. Und wenn ick mit dem fahrrad unterwegs bin, denn habe ick dit eilich. Meine frau susanne sacht denn immer: "Du musst die Schallmauer nicht durchbrechen! Jedenfalls nicht mit dem Fahrrad!"

Dit sacht sie jedet mal. Vülleicht hat se da irjendwie recht. Aba ick habs eilich! Wenn ick mit fahrrad unterwegs bin, denn kenne ick nur die zustände 'schnell' und 'tot'. Mit dem fahrrad muss ick nämlich keen parkplatz suchen und sowat.

Und ick fahre jerne schnell. Mit 'schnell' meine ick: Wenn mich wer überholt, denn sitzt der in nem fluchzeuch. Eener uf nem fahrrad soll ruhich mal versuchen, da bin ick sehr jespannt.

Neulich kommt aba so eener. Ick bemerke nen schatten hinter mir. “Jibste eben mal n bisschen gummi” denke ick. Der bleibt dran. An der ampel sehe ick: Der tüp is vülleicht jenauso alt wie icke, also ooch nich mehr janz neu. Aba in volle profimontur, so fahrrad-clown: Atmungsaktive kleidung, carbonrahmenfahrrad mit achtunddreißich gänge, leichtbaurucksack, helm.

Helm-Radfahrer! Wer mit helm radfährt hat mit dem leben abjeschlossen. der besteht nur noch aus angst und nich mehr aus freude! Natürlich is dit sicherer, wenn ick mit helm unter nen abbiegenden laster jerate, schon klar. Wenn der zwanzichtonner endlich zum stehen kommt, denn is allet von mir matsch, außer dem helm.

Also, fährt eener mit helm hinter mir, janz knapp, kann sojar janz jut mithalten. Nich schlecht für sein alter. Nach ne weile dämmert mir: Der fährt nich rad - der saugt windschatten! Oijoijoi, wie tief kann een erwachsener mensch sinken!

Mein normaler spruch in so ne situation is: "Versuch doch erstma, dich in meinem windschatten zu halten!"

Kann der, immerhin. Der wind kommt ja ooch von vorne, und dit is richtijer gegenwind, nich bloß een bisschen fahrtwind. Schade. Meine antiquität is für so ernste rennen leider nich jemacht, torpedodreigang, 26er-räder, dit fahrrad wird nämlich diesen sommer fünfzich jahre alt. Der tüp mit dem helm sitzt uffm achtunddreißichgang-renner.

Ick jebe nochmal ordentlich gummi, aba so kann ick den nich abschütteln. Der saugt windschatten auf profesionellem niveau. Vülleicht dreißich zentimeter abstand zwischen seinem vorderrad und meinem antiken rücklicht. Fahrn wir hier im wallonischen kreisel?

... dit is ne technik ausm profiradsport, windschattenfahrn, da wird dit so jemacht - is aba zwischen die beteilichten ooch so abjesprochen. Zwischen uns nich, also: dem alten knacker aus meinem jahrgang und mir. Da werde ick eigen. Wieso soll ick nem freitzeitler mit helm windschatten spenden? Ick steige in die eisen.

... für die auswärtije leserschaft: Ich führe eine Vollbremsung durch...

Der tüp rumpelt mir hinten druff. "Was soll das?!?"

Icke, immerhin der anjefahrene: "Wat soll wat?"

"Warum bremst du denn?"

"Muss ick ab jetz jedet mal erklären, warum ick bremse, wenn ick bremse?"

"Du siehst doch, dass ich hinter dir fahre!"

"Wat? Wieso fährst du denn so dicht hinter mir?"

"Das ist ... das ist ... wegen ..."

"...jaaaa?"

"Weil - da ist doch Windschatten!"

"MEIN windschatten?"

"Ja!"

"Also der windschatten, den ick kraft meine anstrengung erzeuge und du nich?"

"Äh, ja."

"Aha."

"Aber ... der Windschatten ist doch da!"

"Der is nur da, weil icke den mache, oder? Und wenn ick bremse, nich mehr."

"Äh, ja."

"Hm. Wenn du bei hohem tempo in dreißich zentimeter abstand hinter wem herfahren willst, lernste vülleicht erstma radfahren."

"Also, hörmal!"

"Oder du sachst dem eben: 'Hallo, ich bin ein geborener Schnorrer, und ich würde gerne ein wenig von deinem Windschatten profitieren, ohne mich selbst anzustrengen!' "

"Also, hörmal...!"

"Is dit nich der richtije text?"

"Das ist doch ganz etwas anderes!"

"Wo?"

"Was wo?"

"Wo is dit wat anderes? Du bist echt schwer von capé, wa? Sage mal - wat fürn hirn willst du mit dem helm eigentlich schützen?"

"Du kannst doch nicht einfach hier bremsen! Einfach so!"

"Und wahrlich, ick sage dir, dit jeld für den helm war rausjeworfen - da is keen hirn zu schützen. Die kohle für dit teure fahrrad wahrscheinlich ooch."

"Spinner!" sind die letzten worte, die ick von dem tüpen höre. Denn rollt er unbeholfen vorbei, überquert die ampel bei rot, biecht rechts ab und braust alleene davon. Ohne windschatten. Also ziemlich langsam.

Ick hätte jerne jesehen, wie der so alleene zurechtkommt, aba mein weg führt leider jeradeaus weiter. Und außerdem hab icks eilich!

31 Oktober 2016

Feiertage II

extended mix

Türklingeln

"Guten Tag! Haben sie eben mein Kind geschlagen?"

"Den rotzlöffel der vorhin hier jeklingelt hat?"

"Sie haben mein Kind geschlagen?"

"Naja, dachte ick mir, so lernste die hirnfreien eltern von dem erpresser am sichersten kenn'."

"Das war doch nur ein Spaß!"

"Dit sehe ick anders."

"Das ist nur ein Kinderspaß!"

"Leute erpressen is spaß?"

"NATÜRLICH IST DAS SPASS! Es geht um Süßigkeiten!"

"Da muss mir wat entgang' sein, wie ick den sagen höre 'Sonst gibts saures!' "

"Sü-ßig-kei-ten!"

"Wenn mir jemand droht hört der spaß uff! Ooch wejen süßichkeiten. Die lern’  im kinderjarten schon wie erpressung jeht. Soll ick ihnen ooch eene feuern?"

"Wagen sie es nicht!"

"Wir ham ja noch jelernt diss man von fremde nüscht annimmt. Besonders nich süßichkeiten. Dit kenn sie jar nich, wa?"

"Das ist ein ganz harmloser Brauch zu Halloween!"

"Dit glooben sie. In unsere familie is erpressung keen brauch. Hier in unserm wohnhaus ooch nich."

"Pfft, für spaß sind sie einfach zu alt!"

"Ach ja, richtich, spaß. Ick bin jespannt, wann ihre blagen dit mit dem chili und die hundekacke rausfinden."

"WAS?"

"Wie ihre erpresserbrut unsere türklinke beschmieren wollte is meine frau doch noch weich jeworden und hat die wat jejeben."

"Was hat das mit Chili und... und...?"

"Na, die Bonbons sind selberjemacht mit vülle chili. Dit werden die Kinder sicher bald merken."

"Und ...und... was ist mit ... mit ... Hundekot?"

"Na, die Pralinen ham wer ausjewickelt und in Hundekacke jewälzt, damit die een würzijet aroma kriejen."

"Sie ... sie können doch nicht unsere Kinder vergiften!"

"An so hundekacke is nüscht giftijet. Die meisten hunde essen jesünder wie ihre herrchen."

"Sind sie wahnsinnig!?!"

"Ick sage doch: Kinder solln von fremde nüscht annehm. Bin jespannt, wie lange die brauchen, bis se dit rausjefunden haben.”

“Aber, aber…”

“… hallo? Wo wolln sie denn hin? Wolln sie sich nich nochn bisschen mit mir unterhalten? Und mir ooch meine zeit stehlen? WIE IHRE DÄMLICHEN BLAGEN?"

08 August 2012

Musik und Tön (24)

VII. Staffel - Parkplatznot - was bisher geschah


24. Fiiinaaale, oh-oh!


jetz weeß der limousinenidiot wenichstens, wat er seinem billijen schatzi wert ist. die wartet zu hause und hat vorhin am telefon noch die eifersüchtije markiert. der hat bestümmt sehnsucht. aba die karre steht immer noch da unten und muss weg.

dit is der punkt, wo der idiot nach ne kurze bedenkzeit beschließt, doch den nie-wieder-abschlepper anzurufen. der is nach zehn minuten wieder da. die sache mit die vorkasse is inzwischen ooch klar. der falsch jeparkte idiot hat vom letzten besuch am automaten noch restkohle einstecken, jerade so ausreichend.

kostenmäßich sind wer inzwischen bei die zweite alufelge anjekomm. für den preis von jede felge könnte son knallkopp een janzet jahr lang taxe fahrn. seine übrijen scheine wechseln den besitzer.

ick an seine stelle würde so langsam mal nach nem stammkundenrabatt fragen. würde ick tun, der abschlepper rückt ja von sich aus keen nachlass raus. weil et nüscht kostet jehört dit bei die lieber zum service, diss man denn auf dem abschlepper mitjenomm wird, wenn man liejenjeblieben is.

nach weitere fünf minuten is die elende schleuder aufjeladen und der zujehörije knallkopp steicht schon mal in den abschlepplaster ein. er muss doch jenau anweisen, wo seine karre hin kommt.

wenn ne vierköpfije familie von stütze leben muss, denn hat se im monat wenijer, als der idiot da unten heute für een mal falschparken verbrannt hat. aba weh tut dit solche autofahrer wie dem trotzdem - die paar groschen fürs parkhaus hat so eener nich. nie.

jednfalls sitzt der knallkörper schließlich im abschlepplaster und is glücklich, diss sein auto wieder in freiheit is.

wie die polizei sieht, diss jetz allet seinen jeregelten gang jeht, rückt se endlich ab. der abschleppfahrer läuft nochmal um sein auto und sichert alle möglichen kleinichkeiten. jerade bei so nem kritischen kunden will er ja ordentliche arbeit abliefern. ruhe kehrt ein in unsere straße.

dit is unser einsatz, hacke wie wir von dem janzen wein sind. wir ham schon ne weile hinter die haustür drauf jelauert.

susanne eiert leicht schwankend zu unserm auto, schließt et mit schwierichkeiten auf und setzt sich rin. ick schließe schwankend den büjel auf und klappe ihn runter. dabei muss ick mich n paarmal an dem büjel festhalten.

susanne parkt kichernd und sehr unsicher mit zwanzich mal hin und zurückfahren unser auto auf unsern parkplatz, den mit dem büjel. die hat überhaupt keene scheckung, wat sie da macht. ick ooch nich. deshalb weise ick sie ein. also, ick rudere wild mit die arme in die luft und susanne macht irjendwat mit unserm auto bis et völlich schief in dem parkplatz steht.

der idiot sitzt in dem abschlepplaster, den er heute mit ner vierstellijen summe großherzich jefördert hat, und sieht uns mit offenem mund fassunglos zu bis der abschlepper mit ihm drin davon fährt.




- FIN -


07 August 2012

Musik und Tön (23)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von hier


23. Familientreffen


ohjee, jetzt hat der tieferjelechte schwachmat mit der limousine seinen freund ran telefoniert, und nu sitzt der ooch in der tinte. bloß weil der falsch jeparkte idiot schon wieder dit jeld für den abschlepper sparen wollte.
"Wir hatten dem Herrn extra gesagt, dass er einen nüchternen Helfer rufen soll."

"Sie haben WAS? Wieso?"


"Selbstverständlich. Am Samstagabend ist es doch nicht unwahrscheinlich, dass jemand ein Gläschen getrunken hat."


"Ja, haha, aber doch nur ein Gläschen!"


"Das werden wir sehen."
denn steijen die drei in den dienstwagen von die polizei. kurze zeit später höre ick die erlösenden worte
"Ihren Führerschein müssen wir leider einbehalten."
war anscheinend een gläschen sekt zu viel. nu stürzt der nüchterne freund auf den idioten mit der limousine zu und brüllt den an
"Was hast Du mir da eingebrockt?"

"Wieso?"

"Die haben mir die Pappe abgenommen!"

"Ehrlich?"

"Ich hatte dir gesagt, dass ich etwas getrunken habe!"


"Das hab ich irgendwie ... überhört ..."
sicher doch: als der abschlepper so laut den preis sachte
"Die haben dir vorher noch ausdrücklich gesagt, dass dein Helfer nüchtern sein muss!"

"Ich dachte doch, die sind längst weg, wenn du kommst!"


"ICH HABE ES DIR GESAGT!"


"Ich dachte doch, die sind längst weg..."
die wärn ooch längst weg, wenn er nich immerzu alle so jewaltich auf die nerven fallen würde. aber so erkennt ooch sein juter freund schließlich janz zutreffend
"Du bist ein verdammtes Arschloch!"

"Na hör mal...!"


"Ich will Dir helfen! Ich mache mich mitten in der Nacht auf den Weg! Und die haben mir jetzt die Pappe abgenommen!"


"Na, du hättest ja auch aufpassen können, dass sie dich nicht sehen."


"Du bist so ein dummes Riesenarschloch! Du wusstest, dass die hier warten! Du hast direkt daneben gestanden!"


"Ja, tut mir ja auch leid, irgendwie."
ick höre , wie da unten een haufen porzellan zerbricht
"...und du hast mich trotzdem herbestellt!"

"Nun hab dich nicht so!"
der spielt sein bedauern nich sehr überzeugend. damit sollte er sich echt mehr mühe jeben
"Du bist so ein dummes Mega-Arschloch! Und ich habe noch die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen, weil ich deine Alte gefickt habe!"

"Was?"


"Die Hure! Die schmeißt sich jedem an den Hals! So billig!"


"Du hast meine Frau...?"
ick höre, wie da unten ziemlich vülle porzellan und eene schöne freundschaft zerbricht
"Du elender Drecksack! Du hast meine Frau gefickt?"
ab da wird dit schon sehr persönlich, privat irjendwie. aba allet auf der straße ausjetragen in der lautstärke von nem startenden fluchzeuch. und dabei so faszinierend schmutzich, diss sich nichmal die nachbarn bei der polizei beschwern, mit nem haufen wörter, die ick jar nich wiederjeben kann. die polizei greift jetzt allerdings von selber ein. dabei würden die nachbarn bestimmt lieber noch ne zugabe hörn.

nu müssen die polizisten aufn samstachabend doch noch streit zwischen besoffene schlichten. irjendwann zittert der nich janz nüchterne freund ab. sein auto lässt er einfach stehn, so sauer is der. dit muss jetz ooch noch ürjendwer wegräum. der idiot von unserm parkplatz, der ihn da rin jeritten hat, fühlt sich nich zuständich. immerhin hat ihn sein nüchterner freund doch mit seinem schatzi betrogen. interessante konstellation.


zum Finale

06 August 2012

Musik und Tön (22)

VII. Staffel - Parkplatznot vorheriger Teil


22. Finnisches Sprichwort
"Man ist nicht betrunken
so lange man auf dem Boden
liegen kann ohne sich festzuhalten."


der unfreundliche tüp is würklich unjeduldich. na, sonst hätte er ja ooch nich falsch parken müssen. aber jetz höre ick unten een motorenjeräusch, dit scheint sein nüchterner freund zu sein.

ein glück, dit wurde ooch zeit, ick hätte würklich nich jewusst, wat ick mich mit dem idioten noch unterhalten soll. der freund hält an und sieht anscheinend zu spät, diss die polizei ooch da is. die komm gleich zur sache:
"Guten Abend! Sie sind der nüchterne Bekannte von dem Herrn?"

"Was? Äh, wieso?"


"Der das Auto abschleppen soll?"


"Äh ja, ach so, ja genau!"
und die mein dit ernst
"Haben sie in den letzten 24 Stunden Alkohol getrunken?"

"Was? Wieso? Ich dachte, ich soll sein Auto abschleppen?"


"Wir hatten dem Herrn ja bereits gesagt, dass er darauf achten soll, dass der Helfer nüchtern ist."
ham se jesacht, dit habe ick jenau jehört.
"Was?"

"Und? Haben sie in den letzten 24 Stunden Alkohol getrunken?"


"Ich ... äh ... was? Nein."


"Dann haben sie gegen einen Test sicher nichts einzuwenden?"
dabei will der sicher nur sein kumpan abschleppen und wollte nich extra zum alkoholtest anreisen. nehme ick mal an, diss er dit so besprochen hat
"Was? Ja, äh, doch!"

"Also sie haben etwas einzuwenden?"


"Nein, äh, jetzt fällts mir wieder ein, ich habe etwas getrunken."


"So?"


"Ja, heute Nachmittag, zum Geburtstag meiner Frau. Ein Gläschen Sekt."


"Dann haben sie gegen einen Test sicher nichts einzuwenden?"
extra dafür hat er sich nu am samstach nach mitternacht nochmal rausquälen müssen
"Nur ein Gläschen Sekt. Müssen wir denn da gleich einen Test...?"

"Wir können sie auch zur Blutentnahme mitnehmen. Das ist dann noch genauer."
aba wer will dit schon so jenau wissen?
"Hören sie, ja, ich habe etwas getrunken!"

"Aha. Dann müssen wir einen Test durchführen. Steigen sie bitte aus."


"Wir können das doch vielleicht auch anders lösen?"

"Wie anders?"
da bin ick ooch jespannt
"Naja, ich meine, nur mal angenommen, dass sie da so einen Schein finden im Führerschein ..."

"Was?"

"Nein, ich meine: Ein paar Scheine..."

"Was? Wollen sie mich bestechen? Wissen sie, was das für Folgen für sie haben kann?"
aba noch mehr folgen brauch der mann sicher jar nich.


zum nächsten Teil

05 August 2012

Musik und Tön (21)

VII. Staffel - Parkplatznot voriger Teil


21. Ein Freund ein guter Freund


der idiot von unserm parkplatz schleicht son stücke weg und ick höre den ne janze weile leise telefoniern. wie er wiederkommt fracht ihn der polizist hilfsbereit
"Haben sie den Abschlepper gerufen?"

"Ja, hm, so ähnlich."

"Haben sie einen Bekannten angerufen?"


"Ja, äh, ja. Vielen Dank!"
er war anscheinend zu geizich für den abschlepper und hat lieber irjend nen hilfsbereiten freund raustelefoniert, der ihn mit seine tieferjelechte karre jetz abschleppen soll. mitten inne nacht. die polizei macht ihre arbeit, bloß irjendwie is ihm dit plötzlich nich mehr recht
"Das wars dann ja, nicht? Schönen Feierabend noch!"

"Wir werden sehen, wie schön der noch wird."
nu hat er n freund anjerufen, damit er den abschlepper spart und den rest kann man sich leicht denken: nen janz nüchternen freund hat er wohl nich erreicht. aba die Polizei will anscheind nich jehn.
"Äh, danke, ich denke, ich komme jetzt schon alleine klar!"

"Das werden wir auch sehen."
der denkt, diss er die jenauso nach hause schicken kann wie nen handwerker, der mit seine arbeit fertich is. nur wann die arbeit fertich is, bestimmt ja nich er.
"Ja, äh ... müssen sie denn nicht zurück zur Wache?"

"Nein. Nein, das hat keine Eile."
kann ick mir jut vorstellen. der hat die ooch jenuch jenervt.

der idiot fängt an zu stottern und schleicht wiedern stücke weg. ick vermute in mir, diss et jetz selbst bei dem langsamdenker dämmert: der muss seinem nüchternen freund zügich bescheid sagen, diss die polizei noch da is und diss er besser doch nich kommen soll, wenn er die nich in die arme loofen will.

da habe ick nen lichten moment und rufe ihn an. ick muss doch wissen, wat mit mein auto is. die nummer habe ick ja noch von vorhin. nur schade, wenn ick ihn anrufe, denn is sein telefon besetzt und er kann nich mit seinem freund telefonieren, den er aus sparsamkeit rausjeklingelt hat, weil er den vierten einsatz von dem abschlepper plötzlich nich mehr bezahlen möchte.

am telefon is der tüp jenauso unfreundlich wie immer
"Ja! Was ist?"

"ja, hallo, ick nochmal
"

"Was wollen sie?"
der is würklich unfreundlich. dabei sollte der mir dankbar sein, immerhin durften die unser auto umsetzen. vülleicht hat er dit ooch nur eilich.
"ja, also, wissense, sie müssten ja jetzt fertich sein, wa?"

"Ja."
"wir ham uns ja vorhin so schlecht verstanden..."

"Was ist! Ich habs eilig!"

"na, ick wollte nur mal hörn, wies meinem auto so jeht?"

"Ja. Ihrem Auto geht es gut. Wiederhörn!"
und lecht auf. ick rufe ihn sofort wieder an
"Was?!?"

"ick gloobe wir sind jetrennt worden."

"Ja und? Ich hab keine Zeit!"
dit kann ick mir denken.
"wir ham ja een janz schlechtet netz da vor unsere wohnung, wissense, und ..."
er lecht wieder auf. ick rufe ihn wieder an, wiederwahltaste.
"Was! Wollen! Sie!"

"na, sie wollten mir doch sagen, wies meinem auto so jeht?"

"GUT! ES GEHT IHREM AUTO SEHR GUT!"
der brüllt dermaßen laut. er sollte ma besser nich so laut sein. die polizei is ja noch da.
"sagen sie mal, unsere nachbarn, die sind ja janz empfindlich mit lärm..."

"UND?!?"
"stört die dit nich, wenn sie mitten inne nacht so rumbrüllen?"

"NEIN! WEISS ICH NICHT!"
ick sehe von oben wie een polizist uff ihn zu jeht und ihn mit dem zeigefinger ermahnt - er soll wohl nich so laut sein. er lecht wieder auf. ick rufe ihn wieder an.
"WAS!!!"
"und wat is nu mit unserm auto?"

"Wassolldamitsein!!!"


"ick meine, ham sie dit ooch wirklich vor dem büjel abjestellt und nich etwa dahinter?"


"Ja! Doch!"


"so wie ick ihn jesacht habe?"


"JA! DOCH!"


"oder muss ick lieber die polizei fragen?"

"NEIN!"

"und da is nüscht dran beschädicht?"


"NEIN!"

"ick meine, wenn da so menschen an nem fremden wagen rumfummeln, die sind ja nich immer so vorsichtich?"

"IHREM AUTO GEHT ES SEHR SEHR GUT!!!"

"sind sie sich da janz sicher?"

"JA! VERDAMMTE SCHEISSE! JA!"
der tüp is würklich unjeduldich.



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04 August 2012

Musik und Tön (20)

VII. Staffel - Parkplatznot zum vorigen Teil


20. Planlos im Dunkeln


wahrscheinlich springt die karre nich an wejen die kartoffel im auspuff. konnte ick ja nich ahnen. ick wusste am nachmittach jar nich, wo ick die kartoffel sonst hinstecken sollte. der auspuff war einfach die beste stelle. nu steht die karre mitten uff die straße und die polizei is noch nich weg.

wie die merken, diss der provisorisch jeparkte wagen von dem idioten nich anspringt, steijen se wieder aus. und denn belehrn se ihn kurz aber herzlich
"So kann das Fahrzeug nicht stehen bleiben!"

"Aber ... was soll ich denn jetzt machen?"
der tüp markiert schon wieder den verzweifelten, macht der richtich glaubwürdich. aba hier kenn dit ja inzwischen alle.
"Lassen sie ihr Fahrzeug vom Abschlepper wegbringen."

"Was? Der Halsabschneider ist grade weg! Den rufe ich nie wieder! So ein Betrüger!"

"Sie können ja einen Freund anrufen, der sie wegschleppt. "

"Ja, gut."
er bedankt sich natürlich nich, sondern greift sofort nach sein handy und wühlt da drin nach ne nummer. ick staune, diss da überhaupt noch strom dauf is. die polizei findet solche eile übertrieben:
"Aber bedenken sie, dass der Freund nüchtern ist."

"Wieso?"
na wieso wohl?
"Es ist jetzt halb drei Uhr nachts und wir haben Samstag. Wäre doch schade, wenn ihr hilfsbereiter Freund deswegen seine Fahrerlaubnis verliert."
richtich.
"Ja ja."
ja ja heißt nein. dit weeß ooch die polizei.

"Nüchtern. Das heißt, ohne Blutalkohol!"

"Was? Aber ... aber ... wo soll ich denn jetzt einen nüchternen Freund herkriegen? Um die Zeit?"

"Sie können den Abschlepper von vorhin rufen. Der hat seine Arbeit ganz ordentlich gemacht und im Bett kann er noch nicht sein."
die polizei is jetz janz schön hartnäckich. ick kann den polizisten bis hier oben grinsen hörn
"Den Halsabschneider? Niemals!"

"Sie können auch einen Freund zu Hilfe holen. Nur nüchtern sollte er sein."


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03 August 2012

Musik und Tön (19)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von vorher


19. Das Licht am Ende des Tunnels und die Scheinwerfer der Lokomotive


denn jeht dit hebejeschehen endlich los: der abschlepper wirft sein jelbet funkellicht an und lädt unser ollet auto janz akkurat auf. die kundschaft soll anscheinend wenichstens ne schöne show kriejen für ihrn haufen jeld. und denn fährt er damit weg.

ick ahne schon, dass dit nich so einfach wird, unsere karre hier irjendwo vorläufich abzustellen. nich mal vorläufich. nach ne runde halbe stunde isser schon wieder da. der knallkopp mit der limousine plustert sich schon wieder auf und stänkert rum, wat denn da dran wohl so lange dauern konnte.

der abschlepper trächt dit jenöle allerdings mit jelassenheit, der hat heute an nem einzelnen idioten die kohle von ner janzen woche verdient. denn hebt er die limousine raus und dürf se ausnahmweise mitten uff die straße abstellen. die polizei is ja da und passt auf, dass nüscht passiert. außerdem ham wer mitten in der nacht und wenich verkehr.

anschließend fährt der abschlepper los und holt unser auto zurück. weil er jetz nich lange nach dem parkplatz suchen muss, is er schon nach zehn minuten wieder da und stellt unsere karre jehorsam und jewissenhaft an ihren alten platz vor unserm parkplatz, dem mit dem hochjeklappten büjel. damit is die abschlepptätichkeit schon erledicht und nach knapp zwölf stunden is dit auto von dem idioten wieder frei.

nu wird die polizei allerdings nochmal richtich förmlich
"Bitte bleiben sie noch einen Moment hier, damit wir ihre Personalien aufnehmen können."
dit fällt ihn jetz ein.
"Wieso denn?"

"Von uns erhalten sie ebenfalls eine Rechnung."

"Was? Wieso?"

"Unnötige Einsätze werden als Dienstleistung abgerechnet. Zwei Personen zu je sechs Stunden und eine Pauschale für das Fahrzeug."
dit klingt nich nach janz wenich.
"Aber ... das dürfen sie doch gar nicht!"

"Allerdings!"

"Das ... das müssen sie mir doch vorher sagen, dass das etwas kostet!"


"Sehr wohl, der Herr. Wenn sie uns wieder rufen, kleben wir uns vorher ein Preisschild auf die Stirn."
is dit een anfluch von humor bei die polizei?

ick gloobe, die wolln den bloß n bisschen so zurückquälen wie er ihnen uff die nerven jefallen is. an sich hätten se einfach bloß dit nummernschild ablesen müssen. ham se wahrscheinlich sojar schon längst jemacht, nachjesehen, ob die karre nich jeklaut is oder im zusammenhang mit nem drogendelikt steht. oder ob der fahrer wejen grenzenlose dämlichkeit von interpol jesucht wird.

der idiot is aba so aus der fassung, diss er den personalausweis ohne weiteret jezeter raus jibt. als er ihn endlich zurück kricht, steicht er triumphierend in seine zuhälterschleuder und will davonfahren, wahrscheinlich ooch jerne mit quietschende reifen und blauem rauch.

nur springt die karre nich an.


zum nächsten Teil

02 August 2012

Musik und Tön (18)

VII. Staffel - Parkplatznot voriger Teil


18. Jedem Zauber wohnt ein Ende inne



unsere straße is so schon eng und außerdem jibt et nie parkplätze. zwischen den nichvorhandenen parkplätzen stehn jetz noch der abschlepper und der polizeiwagen, und außerdem unser auto vor unserm parkplatz - die straße is also voll.

wenn die nu dit auto von dem idioten rausheben wolln, müssen se dit ja inzwischen ooch irjendwo abstelln. wird sicher schwierich, wenn er unsern wagen wieder dahin stellen muss, wo er jetz steht, nich etwa uff unserm parkplatz mit dem schönen büjel, sondern knapp davor.

natürlich soll unser auto nich uff unsern parkplatz.
"nee, dit soll der abschlepper mal bleiben lassen. ick kriege den büjel jar nich wieder runter, ick habe nämlich den schlüssel verbummelt."

"Na schön! Also, habe ich ihre Einwlligung?"

"meinetwejen. wenn se nüscht kaputt machen. aber nur, wenn sie unsern wagen wieder da parken wo er jetz steht."
ick höre wie der idiot zum polizisten sacht:
"Ja, wir können das so machen".
die polizei is anscheinend ooch schon erschöpft von dem jezeter und wird nachlässich. wie ick wieder uffm balkon ankomme höre ick, wie der idiot zu dem polizisten janz stolz sacht
"Ich habe ihn überzeugt! Wir müssen sein Auto nachher nur auf seinen Parkplatz absetzen."
na, dit is ziemlich jenau dit, wat ick nich bestellt habe. dem werde ick helfen!
rufe also nochmal bei die polizei an, betont zuvorkommend:
"ja, hallo, ick nochmal, entschuldijunk. ick hatte dit jefühl, der aufjerechte mann da am telefon hat mich am ende nich hundertprozentich richtich verstanden. ick möchte dit nur nochmal sicherstellen: unser auto soll zum schluss wieder da uff die straße abjestellt werden, wo et jetz ooch steht."

"Aber - warum das denn?"

"na, ick habe den schlüssel von dem büjel verlecht und kann den zur zeit jar nich runterklappen. hatte ick dem nervösen herrn am telefon ooch schon erklärt. der hat wahrscheinlich vülleicht bloß nich bis zum ende zujehört weil er sich so jefreut hat. aber wenn sie dit so machen, denn könn se mein wagen vorüberjehend umsetzen."
so helle is der polizist aber noch. der hat nämlich sehr wohl verstanden, diss der idiot am telefon mich uffs kreuz lejen will. der knallkopp denkt doch anscheinend, diss am ende mein auto hinter dem büjel steht, so wie jetz seins, und ick denn selber nich raus komme. dem is aber nu nich so. jeht der polizist also lieber selber zu dem abschlepper und erklärt ihm die verschiedenen vorjänge.

darauf wendet sich der abschlepper an den idioten, der ihn bestellt hat. und teilt ihm janz ruhich mit, dass dit jetz drei hebevorjänge und zwei abschleppfahrten sind, so sinnjemäß, in summe. und dass dit unwesentlich mehr is als die einfache hebe, für die er schon vorkasse jekricht hat.

dit weeß er natürlich schon die janze zeit, hatte ja jenuch zeit zum nachrechnen. dazu wochenend- und nachtzuschlach, inzwischen isset ja mitten in der nacht. die summe, die da jenannt wird, liecht im obersten dreistellijen bereich.

dit is bestümmt fast schon so viel, wie eene einzelne alufelge an der karre von dem idioten kostet. dit tut sone leute mächtich weh, da bin ick mir sicher. schließlich hat so eener nich mal die paar groschen fürn parkhaus.

der idiot is inzwischen von der diskussion aber wohl ooch jeschwächt und sacht einfach
"So viel habe ich momentan nicht dabei. Dann muss ich noch einmal zum Geldautomaten."
so zieht sich die sache noch weitere zwanzich minuten in hektischem stillstand, bis et endlich losjehen kann. die polizei und der abschlepper warten inzwischen, damit nich noch wat passiert.



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01 August 2012

Musik und Tön (17)

VII. Staffel - Parkplatznot vorige Folge hier


17. Eine Verständnisfrage

"verstehe ick dit richtich: sie wünschen sich, diss ick jetz eilich anjerannt komme und mein eijenen wagen wegbringe, der nur mein eijenen parkplatz blockiert?"

"JA!"

"und nur damit sie bequem mit ihr auto davonfahren könn, wat unrechtmäßich auf meim parkplatz drauf steht?"

"Aber das ist doch egal!"

"mir nich."
da meldet sich im hintergrund der polizist und nimmt sich dit telefon:
"Bitte kommen sie doch jetzt zum Parkplatz. Sie haben das fremde Fahrzeug schließlich eingeschlossen."
"ick habe jar nüscht. den büjel brauch man bloß hoch zu klappen, denn rastet der ein. dit warn wahrscheinlich die kinder. die machen dit oft."

"Aha. Aber bitte kommen sie doch jetzt hierher."

"dit jeht nich so einfach. ick bin jar nich zu hause. außerdem habe ick alkohol jetrunken - da wolln sie doch nich, diss ick mit mein auto fahre, oder? morjen oder übermorjen abend bin ick vülleicht wieder da."
nu greift sich wieder der idiot dit telefon und brüllt
"Aber sie müssen mein Auto freigeben! SOFORT! Ich werde sie sonst verklagen!"

"ick muss jar nüscht. verklagen se mich ruhich, denn ham se ihre karre bei günstijem verlauf sicher schon in acht monate wieder. ick wünsche noch nen stimmungsvollen abend."
denn leje ick erstmal auf und bin zufrieden. susanne kommt mit ne neue flasche wein und wir setzen uns wieder uffn balkon und lauschen jespannt die aufführung in fortjeschrittenem schülertheater.

unten fängt der idiot wieder an mit lamentieren. der polizist macht ihm zum ickkweeßnichwievielten mal klar, diss ohne einwillijunk vom besitzer jar nüscht umjesetzt wird.

also ruft der idiot wieder uff unserm handy an. ick jehe wieder nach drinnen und telefoniere anjerecht. der versucht dit jetzt nochmal mit höflichkeit, unter aufbietung aller seiner kräfte:

"Ich bitte sie! Geben sie doch die Einwilligung, dass ihr Auto umgesetzt wird! Nur vorübergehend! Der Abschlepper kann es zum Schluss sogar auf ihren Parkplatz stellen!"
aba ick will ja, diss die sache schmerzhaft wird und unser kandidat da draus wat lernt.



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31 Juli 2012

Musik und Tön (16)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von hier


16. Eine Tugend ist Geduld


ick muss mir sein problem von dem idioten noch mal in janz eigenen worten schildern lassen - so ergreifend is dit:
"ach, der büjel is oben?"

"Ja!"

"der büjel, der anzeicht, dass da keen fremder druff parken soll und den sie irjendwie übersehen ham?"

"Ja-haaa!"

"und jetz komm sie da nich so mühelos wieder raus wie se rin jekomm sind?"

"Ja-haaa!"

"ja, schade für sie. nu ham sie jar keene zeit jespart, wa?

"Aber das ist doch egal!"

"na denn, fragen se doch den parkplatzbesitzer janz höflich und erklärn dem die sache."


"Aber das sind doch sie!"

"ach, richtich, dit bin ja icke! und nu?"

"Sie müssen kommen und den Bügel aufschließen!"

"ick muss jar nüscht."

"Das ist Geiselnahme! Darauf steht Gefängnis!"

"dit mit die geiselnahme muss ihnen die polizei wohl nochma erläutern. geiselnahme is immer mit personen."

"Das ist doch egal!"

"sie hätten ihr auto vülleicht nich aufm fremden parkplatz abstelln solln, oder?"

"SIE MÜSSEN JETZT AUF DER STELLE HIERHER KOMMEN UND IHR AUTO WEGFAHREN UND DEN BÜGEL AUFSCHLIESSEN!!!"
zur abwechslung winselt der tüp mal nich, sondern brüllt aus voller kehle, mitten inner nacht. sekunden später stehn die nachbarn schon uff ihrem balkon und beschweren sich bei die polizei.

da is dit praktisch, dass die polizei schon die janze zeit da is.


zum nächsten Teil

30 Juli 2012

Musik und Tön (15)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von hier


15. Ein Ende hat das Warten


wie die jerade zum aufbruch rüsten, kriejen wer doch mitleid und rufen se endlich zurück - wir wolln ja nich herzlos sein. aber vom handy aus, die brauchen nich zu wissen wo wir sind. dit is wieder mein einsatz

"ja, hallo! entschuldijunk, ick habe eben die mailbox abjehört, aber dit nich jenau verstanden: WAT wolln sie von uns?"
denn erklärt der obere von die beeden polizisten die janze sache nochmal in betont sachliche worte. ick sage:

"entschuldijunk, dit dauert mir zu lange, dit kostet ja meen jeld - könn sie mich bitte zurückrufen?"
und der polizist:

"Nein, ich kann sie kein weiteres mal anrufen!"
und denn höre ick wie unten der tüp mit dem auto kreischt

"Ich zahle! Ich rufe zurück!"
denn der Polizist wieder zu mir:

"Darf ich dann ihre Telefonnummer weitergeben?"

"na, wenn sie dit anonym schaffen, denn könnse."

"Selbstverständlich. Sie rufen vom Handy aus an? Ich kann die Nummer nicht sehen."
ick buchstabiere meine handynummer und der polizist schreibt mit. und - unjelogen! - noch bevor ick mich von dem polizisten verabschiedet habe ruft schon der idiot mit dem auto an. ick muss erstma rausfinden, wie man da überhaupt abnimmt, wenn dit andere jespräch noch looft.

ick also

"ja, wat jibs denn?"

"Sie müssen mein Auto freigeben!"

"wat fürn auto?"

"Na, das Auto hier unten!"

"wo isn bei ihnen unten?"

"Na hier!"

"also ick kann mir beim besten willen nich vorstellen, wo ihr auto steht und wat ick damit zu tun habe."

"Na hier auf dem Parkplatz. Und der Bügel ist oben!"

"ach sie mein: mein parkplatz? den mit dem büjel?"

"Ja."

"und da steht jetz ihr auto druff?"

"Ja."

"ja, wie isset denn da hin jekomm? ick kann mich nich erinnern, dass ick ihr fahrzeuch uff mein parkplatz jestellt habe..."

"Nein! Ich habe es abgestellt! Es war doch nur für fünf Minuten! Das stört doch niemanden!"

"ob dit jemanden stört müssen sie schon mir überlassen, denke ick."

"Aber es war doch nur für fünf Minuten!"

"ihr auto, is dit son scheußlicher viertürer mit alufelgen wie an nem rennauto?"

"Ja, ich ... weiß ... nicht..."

"so ne schwarze karre
wie se die fußballer und die zuhälter fahrn, mit breitreifen und doppeltem auspuff?"

"Ja, naja ... vielleicht..."

"na, sie wern doch wissen wie ihre karre aussieht? so eene habe ick heute nachmittach uff unserm parkplatz jesehen. isse dit nu oder nich?"

"Ja! Aber nur fünf Minuten!"

"och wissense, ick bin schon besser belogen worden. wie ick einkoofen jegangen bin, da stand ihre karre schon da. und wie meine frau zwee stunden später mit dem wagen nach hause kam, da stand se immer noch da."

"Nein! Nur fünf Minuten!"

"da ham sie und meene uhr wohl een unterschiedlichet zeitempfinden. ihn kommt dit wie fünf minuten vor und uff mein zifferblatt fährt der große zeijer in dieselbe zeit zwei runden. aber is ja ooch egal: fahrn se doch weg und ick verjebe ihn ihre schuld."

"Aber der Bügel ist doch oben!"
der war schon wieder fast am weinen. wenn ick so schwache nerven hätte - ick würde nich falsch parken. nie im leben!



zur Fortsetzung hier entlang

29 Juli 2012

Musik und Tön (14)

VII. Staffel - Parkplatznot  Fortsetzung von T. 13


14. Zeitnot kennt keine Eile


der armleuchter hat ja uff unserm parkplatz jeparkt, weil er zeit sparen wollte. nehme ick mal an. oder weil er jemanden piesacken wollte und zeijen, wat er fürn mächtijer herrscher is und diss ihm keener wat kann. da draus is bisher nüscht jeworden.

mittlerweile is dit schon lange dunkel draußen. der idiot steht seit stunden unten uffm bürgersteich und lamentiert. fluchen traut er sich nich so, die polizei is ja da. daneben der abschleppunternehmer, bei dem die uhr läuft. nee, eijentlich habe ick den eindruck, diss der nach hause will. aber da winkt ja noch een schöner umsatz und so lange hat er wohl noch zeit. und denn is da nu die polizei, die der idiot mit der limousine jerufen hat, damit se unser korrekt jeparktet auto wegschleppt, damit er an sein falsch jeparktet auto rankommt.

die ihre halterabfrage is erfolgreich, nach ne knappe halbe stunde klingelt unser telefon. susanne und ick sind inzwischen fertich mit abendessen und beim wein anjekommen. unsere tochter hat sich dit anders überlecht und will außer haus übernachten. damit ham wer völlich freie bahn. dit is ja ooch keen so richtijet vorbild, wat wer unsere kleene da jeben könnten. aba zufällich isse sie nu nich da. pech für den idioten mit der zuhälterschleuder.

deswejen jehn wer erstmal jar nich ans telefon. dafür springt der anrufbeantworter an. wir stehen daneben  und hörn interessiert zu, wie een polizist im beamtendeutsch den sachverhalt zu erklären versucht. dabei liejen wer immer abwechselnd vor lachen uffm boden. irjendwann hört der polizist uff zu stottern und sacht seine telefonnumer, und mit eindringlichem ton, diss wir doch bitte vülleicht zurückrufen könnten, dit wäre ja nu doch ne unschöne situation für den mann mit dem auto. susanne und ick nicken uns zu und ziehen den korken aus dem verdienten wein.

wie wir wieder uffm balkon sitzen, könn wer hörn, wie der idiot fracht:
"Wann sollen diese Leute denn zurückrufen?"
is er schon wieder unjeduldich
"...diese leute..."
der polizist hat allmählich ooch die neese voll von dem knallkörper und meint
"Weiß ich nicht! Wir bleiben jedenfalls noch genau eine Stunde hier, wir haben schließlich noch wichtigeres zu tun!"
den eindruck habe ick nu nich würklich. möchte ick so nich bestätijen. die könnten den hier ooch gleich verschimmeln lassen. wolln se aber noch nich.
"... und ... und ... dann?"

"Dann müssen sie selbst zusehen, wie sie zurechtkommen."
is klar, diss wer jetz wenichstens fünfzich minuten warten müssen. so lange trinken wer unsern wein.


zum nächsten Teil

28 Juli 2012

Musik und Tön (13)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von hier

13. Umsatz am Parkplatz

ick weeß nich, ob die bei die polizei eene vorschrift über heulen im dienst haben - aber die würde der oberste von die anwesenden polizisten jetz sicher anwenden wolln:

"Damit ich sie richtig verstehe: Sie verlangen von der Polizei, dass sie ein Auto von einem Mieter abschleppen lässt, der nur seinen eigenen Parkplatz blockiert. Und das nur, damit sie ihr Auto, das offensichtlich unrechtmäßig dort steht, befreien können?"
so deutlich hat dit dem idioten vorher noch nie jemand jesacht. für nen kurzen moment wird er schwach:

"Aber - was kann ich denn dann tun?"
"Da habe ich keine Ahnung. In Zukunft ordnungsgemäß parken, vielleicht."
da kommt nu der abschleppunternehmer uff ne idee. der hat ja die janze zeit jewartet und will jetz endlich anfang mit jeldverdien. der meint

"Wenn wir zuerst das Auto hier vorne umsetzen, dann das Auto hinter dem Bügel heraus heben und dann das von hier vorne wieder hin stellen - ginge das nicht?"
der polizist muss sich dit erst noch zwee mal erklärn lassen, so umständlich wie die idee is. der limousinenidiot hat se gleich beim ersten mal schon fast verstanden, immerhin jeht dit ja um sein auto. der is sofort bejeistert, endlich sieht ern lichtblick. die sache mit der vorkasse hat er inzwischen schon wieder verjessen.

aba der polizist meint mit frostijem ton
"Nein, das geht nicht! Das vordere Auto blockiert nur seinen eigenen Parkplatz. Sie können es höchstens umsetzen, wenn sie die Einwilligung des Eigentümers beibringen."
da weint der idiot schon fast

"Aber wie soll ich das denn machen? Ich weiß doch gar nicht, wem es gehört!"
damit hat er nich janz unrecht. wir hams ihm ja nich jesacht und sonst anscheinend ooch keener. aber der abschleppunternehmer wittert dit janz große jeschäft. diesmal lässt er nich locker

"Die Polizei kann doch wenigstens den Fahrzeughalter festellen, oder?"
und der idiot von unserm parkplatz kommt fast schon uff knien anjekrochen und wimmert, dass die den halter rausfinden müssen.

die polizei überlecht ne weile sehr sorgfältich. Abwägung. schöne ausführliche halterabfrage is wahrscheinlich doch immer noch besser wie am samstachabend besoffene streithähne trennen. denn mein se
"Also gut, wir dürfen die Daten des Halters nicht herausgeben. Es liegt ja keine Straftat vor. Aber wir können versuchen, den Halter anzurufen. Dann kann er ihnen den Bügel aufschließen."
dit is nu eijentlich nich so in unserem sinne, wir sind ja zu hause und ham nüscht besseret vor. is aba ooch nich im sinn von dem abschleppunternehmen. mit andere worte: dit wäre viel zu einfach.

kommt denn ooch nich so.


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27 Juli 2012

Musik und Tön (12)

VII. Staffel - Parkplatznot voriger Teil


12. Blockade auf der Straße


die sache is inzwischen schön kompliziert jeworden. etwa so habe ick mir dit vorjestellt. nu steht der knallkopp immer noch dumm da. der abschlepper wartet und kommt nich voran. irjendwann kommt dem idioten ne idee:
"Sie müssen das Auto davor umstellen!"
clevere idee - aber ahnungslos. der abschlepper erklärt ihm, diss er dit nur machen würde, wenn der auftrachjeber ooch eigentümer von die karre wäre. isser doch aba nich, sonst könnte er sie ja selber wegfahren.
"Ich kann doch nicht einfach in ihrem Auftrag ein fremdes Auto wegbringen. Das ist doch wie Diebstahl! Aber wenn die Polizei das anordnet, dann könnte ich das Auto wegheben."
dit leuchtet sojar dem idioten uff unserm parkplatz ein. er fücht sich wieder mal in sein schicksal und ruft jetz endlich die polizei. ick frage mich, ob er würklich keenen restalkohol hat oder ob er dit inzwischen bloß verjessen konnte. oder ob ihm dit in seiner verzweiflung inzwischen völlich piepe is.

die polizei kommt erstaunlich schnell. als hätten die an nem frühen samstach abend nüscht besseret zu tun. aba bei nem schwachmaten mit nem einjeparkten auto rumstehen is wahrscheinlich besser wie streit zwischen besoffene zu schlichten. denken die sich so pauschal, die kennen den knallkopp ja noch nich aus die nähe.

wie se endlich da sind lassen se sich die lage erstmal erklärn. dit is natürlich nich so janz einfach, der idiot muss erläutern, wieso sein auto uff eenem fremden parkplatz steht und wat er sich vorstellt, diss jetz passiert: die polizei soll anordnen, diss unser auto abjeschleppt wird, damit sein auto raus jehoben werden kann.

der oberste polizist sacht nach eene kurze bedenkpause:
"Wieso sollte die Polizei das anordnen? Das Auto hier vorne steht nur vor dem Parkplatz, auf den es ohnehin gehört. Das sieht man an den Schildern. Daran ist nichts verboten."
und der idiot denn janz naseweis
"Aber das Auto auf dem Parkplatz, das ist doch meines!"

"Ja, und?"

"Aber - das ist doch Entführung!"
finde ick lustich, die idee. die polizei ooch:
"Bitte?"

"Das ist doch mein Auto! Das ist doch Entführung! Diese Leute haben das mit Absicht gemacht! Die blockieren mein Auto mit Absicht!"
der idiot is uffjerecht wie een kind wie er beschreiben soll, wie unjerecht wir zu ihm sind.
"Woran erkennt man denn, dass Ihr Auto nicht verpfändet ist?"

"Was?"

"Na, sagen wir, für Spielschulden. Nur mal so angenommen. Und deswegen steht es jetzt vielleicht hier auf dem abgeschlossenen Parkplatz."

"Was?"
der is doch jar nicht mal so doof, der oberste polizist.
"Aber ich schwöre..."

"... so wie vor Gericht ...?"
ick ahne, der kann den idioten jetz schon nich leiden. und der kennt den noch jar nich so lange wie ick. vülleicht hat er ooch bloß schon besonders viel elend jesehen.
"Ja doch! Ich schwöre, dass mein Auto nicht verpfändet ist!"

"Aber sehen kann man das hier nirgends, oder?"

"Wieso soll man das denn sehen?"

"Na, irgendwie muss Ihr Auto doch auf den abgeschlossenen Parkplatz gekommen sein?"

"ICH! HABE! ES! SELBST! DORT! ABGESTELLT!"

"Und warum? Ist doch nicht ihr Parkplatz?"

"Es war doch nur für fünf Minuten!!!"

"Aha. Nur fünf Minuten. Und der Eigentümer hat im Busch gelauert, bis jemand versehentlich für nur fünf Minuten auf seinem Parkplatz parkt. Und dann ist er hervorgesprungen und hat den Parkplatz verriegelt?"

"Ja!!!"

"Und anschließend hat er sein Auto geholt, es quer davor gestellt und ist auf unbestimmte Zeit verreist."

"Genau!"
dit is wohl der moment, ab dem der polizist sich wünscht, er dürfte endlich wieder streit zwischen besoffene schlichten.


Fortsetzung hier

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