28 Juni 2012

Fußball?

Danke!

Pizza amore!

Spaghetti vongole!

Danke!

...eigentlich eine furchtbare Vorstellung, ausgerechnet von Italienern erlöst zu werden. Aber wenn man keine Wahl hat...


Sport, das ist, wenn man sich über einen zweiten, dritten oder vierten Platz freut, weil das der eigenen Leistung entspricht. Wenn man denn eine eigene Leistung beigetragen hat.



Das geht vorüber

Die gegenwärtige Fußballhysterie ist wieder mal besonders furchtbar. Naja, Fußballhysterie ist ja immer furchtbar.

Die aktuelle ist vielleicht vergleichbar mit der eines Autofahrers, der eine leichte Berührung mit der Blechdose eines anderen hatte. In beiden Fällen meinen die Betroffenen dann, dass alle geltenden Regeln des derzeitigen Lebens durch ein so gewaltiges Ereignis aufgehoben sind.

Autofahrer stellen dann ihr nahezu unbeschädigtes Auto mitten auf der Kreuzung ab, besser noch im Gegenverkehr. Sie verbrüdern sich mit dem Unfallgegner und warten kollegial auf die Polizei. Wenn die endlich angekommen ist, führen sie eine Schmierentragödie auf.

Fußballfans schmücken sich von oben bis unten mit nationalen Symbolen, stolpern schon nachmittags und noch nüchtern völlig steuerlos durch die Gegend und bewerfen sich und andere sinnlos mit Riesenböllern. Der Mann, der sich dabei gerade die halbe Hand weggesprengt hat, lacht einen am nächsten Tag aus der Zeitung an.

Alle zusammen saufen und gröhlen fröhlich im nationalen Überschwang und haben keinen Sinn dafür, dass andere das bedrohlich finden könnten. Oder jedenfalls unästhetisch. Sie sind ja in der Mehrheit, da darf man das.

"So sehn Sieger aus ... Schlaaaaaaaaand!!!"

Autokorso, Radau, hunderttausende rasender Cretins.


27 Juni 2012

Kokos feuerhemmend

Zur Abwechslung eine kleine Geschichte aus dem Bauwesen

In zahllosen Berliner Altbau-Treppenhäusern liegt nach der Verhochwertigung zum Zwecke gesteigerter Mieten Kokosbelag. Oft in einem schönen kräftigen Rot, vom Erdgeschoss bis ins vierte Obergeschoss. Sehr edel und gemessen daran nicht teuer - deswegen wird es ja so gern genommen.

Nun ist es so, dass Treppenhäuser im Brandfall als erster Rettungsweg dienen¹. Man nimmt an, dass die Bewohner, wenn es brennt, zuerst versuchen, die Wohnung über das Treppenhaus zu verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen.

Deshalb soll bei einem Brand das Treppenhaus möglichst als letztes Feuer fangen. Doch, doch, das geht schon: Da liegen meist Holzstufen und -geländer vor, die Türen und Fensterrahmen sind aus lackiertem Holz, zudem stehen Kinderwagen und Schuhregalchen herum, ganz zu schweigen von den Papierkörben für den Werbemüll, die man seit einigen Jahren braucht.

Deshalb schreibt die Berliner Bauordnung vor, dass alles, was man zusätzlich einbringt, nicht so leicht brennen darf². Das leuchtet ja auch dem Laien ein, was?  Man nennt das in Fachkreisen: "Keine zusätzliche Brandlast".

Und für den ganz ignoranten Laien: Nein, nur weil da schon brennbares Holz liegt, darf man jetzt NICHT weiteres billiges brennbares Zeug draufpacken! NICHT!
(es gibt einen Haufen Leute, die so denken, ich schwör!)

Also: Wenn man nun einen neuen Fußbodenbelag einbaut, dann muss der schwer entflammbar sein. Kokos ist doch schwer entflammbar, oder?

Genau: Ist es nicht.

Für Schwerentflammbarkeit gibt es klare Regeln und Prüfzeugnisse, B1, und weil das Kokoszeug überall liegt, geht wirklich jeder stillschweigend davon aus, dass es auch schwerentflammbar ist.

Aber, Überraschung: Ist es nicht!

Seit einigen Tagen recherchiert die Kollegin darüber und bekommt von jedem eine andere Antwort. Insbesondere auch von den Herstellern. Weiß man jetzt nicht, ob da auch überall ahnungslose Vollpfosten sitzen, aber möglich wärs schon.

Und wenn man selbst im Internet nach "Kokos + schwer entflammbar" sucht, bekommt man zuerst scheinbar reichlich Antwort. Na, dann muss es das ja doch geben, oder?

Wer den Links folgt, sieht, dass die Wörter "Kokos" und "schwer entflammbar" fast nie im selben Satz auftauchen. Und wenn sie das tun, dann nicht bei den Herstellern, sondern eher bei den Schriftstellern, bei den Leuten, die allgemein über das Bauwesen philosophieren und ihre Gedanken niederschreiben. Aber die Schriftsteller wiederum wissen auch nicht, dass man dafür ein Zeugnis braucht, in dem unzweifelhaft unumstößlich "Schwer entflammbar, Klasse B1" steht.

Nun besteht immerhin die theoretische Möglichkeit, Baustoffe durch Oberflächenbehandlung feuerhemmend auszurüsten, das ist bei verschiedenen Baustoffen durchaus üblich. Heißt zuerst natürlich: Es wird teurer. Noch viel interessanter ist jedoch, dass man bei weiterer Suche keinen solchen Hersteller findet.

Derzeitiger Stand der Erkenntnis: Es gibt gar keinen Kokos-Bodenbelag, der schwer entflammbar ist. Das Zeug wird aber kilometerweise bei fast jeder Treppenhaussanierung in Berlin eingebaut. Nun, vielleicht habe ich da auch irgendetwas ganz falsch verstanden.

Das ist: Interessant!



¹ über den zweiten Rettungsweg reden wir ein anderes mal
² das steht im § 35, Notwendige Treppenräume, Ausgänge:
(5) In notwendigen Treppenräumen und in Räumen nach Absatz 3 Satz 3 müssen
...
3. Bodenbeläge, ausgenommen Gleitschutzprofile, aus mindestens schwerentflammbaren Baustoffen bestehen.


22 Juni 2012

Dokumentar


Aus Gründen der Vollständigkeit hier die Aufnahme meines Objektivdeckels von innen. Aus Gründen der Bequemlichkeit ohne Blitz:
 
 

siehe dazu auch: Dokumentation der Hosentasche

21 Juni 2012

Tunnel


Aber es kommt vor, dass das Licht am Ende des Tunnels tatsächlich der Ausgang ist - und nicht die Scheinwerfer der Lokomotive.


Verordnung

hier am Beispiel der Energieeinsparverordnung - EnEV

Wenn Verordnungsgeber sich äußern, dann formulieren sie gerne einmal so:
(2) In Fällen des Absatzes 1 Satz 2 sind die in § 3 Absatz 3 sowie in § 4 Absatz 3 angegebenen Berechnungsverfahren nach Maßgabe der Sätze 2 und 3 und des § 5 entsprechend anzuwenden.
Der Verordnungsnehmer soll die Verordnung möglichst nicht selbständig und zweifelsfrei anwenden können.

Mahlzeit für Löwen

Hier wieder ein Beitrag für den Darwin Award. Wir erinnern uns: Der Darwin-Award ist die Auszeichnung dafür, dass sich besonders dämliche Leute selbst aus dem menschlichen Genpool subtrahieren und damit die Weitergabe ihres Erbgutes verhindern.

Wenn sie es aber bereits weitergegeben haben, dann können sie auf Ideen wie diese kommen. Der Große Bloguator™, der Hunde ohnehin nicht besonders schätzt, kriegt regelmäßig Wutanfälle, wenn er sieht, wie Leute ihr Kleinkind mit dem doppelt so großen Köter spielen lassen. In Berlin trifft man das häufiger.

Solche Strategen werden natürlich vom Fotografen der folgenden Aufnahme weit übertroffen. Fragt man sich: Haben die Leute ihr Kind dermaßen über? Haben sie es dermaßen ... ... ähm ... ... satt?
"Sieh mal Ole-Theodor, die süße Miezekatze kann man streicheln!"
Und wenn sie darauf angesprochen werden, dass der Löwe lebendes Futter vielleicht doch vorzieht, vielleicht ja nur, weil ihm langweilig ist, oder weil er warme Mahlzeiten schätzt:
"Nö, wieso? Der hat doch zu fressen! Der ist doch satt!"
Rechts im Bild sehen wir den früheren Bruder von Ole-Theodor (ganz in rot), der den Eltern bereits jetzt nicht mehr zur Last fällt.

 

Aus gegebenem Anlass der Hinweis auf den älteren Blogeintrag mit der C-Prominenten und dem Puma.

20 Juni 2012

Richtiges Leben

Wenn ich morgens nach zu wenig Kaffee eilig zur Baustelle stürze, sieht für mich die Welt etwa so aus:

19 Juni 2012

Weltbild

Schöneberg, Lokal, Nachbartisch. Zwei Leute vor Bieren.

"Diese Kreuzberger Alternativspießer gehen mir auf den Sack!"

"Wieso denn?"

"Rassismus ist auch dann Rassismus, wenn er sich gegen Schwaben richtet!"

"Ja, stimmt schon, irgendwo...

... andererseits..."

"... genau: Andererseits! Und darauf einen Dujardin ..."

Schönes Schöneberg!

18 Juni 2012

Absagen & Verlegungen

Wenn man blink182 endlich einmal live sehen will¹, braucht man Geduld und Spürsinn. Zum Glück gibt es ja die Webseite des Veranstalters eventim.de.

¹ jedenfalls, ohne sie direkt in ihrem Übungsraum zu besuchen
² es handelt sich um die Karten für das Konzert von 2011... ... ... ... ...
³ aus gutem Grund bezweifle ich, dass die überhaupt einen Übungsraum haben


Irgendwann haben sogar "Support: The Gaslight Anthem" aufgegeben. Möglicherweise weil ihnen klar wurde, dass sie den Veranstaltungsort ohnehin niemals finden würden. Bereits die dauernden Terminänderungen empfanden sie als persönlichen Angriff. Die Mobbing-Klage läuft noch.



Absagen & Verlegungen

Es wurden 4 Ergebnisse zu Ihren Suchangaben - blink 182 in berlin am 22.06.2011 - gefunden.

4 Events


Event/Künstler bisher
Event geändert / verlegt
blink-182

Die für den 30.06.12 19:00 Uhr in BERLIN geplante Veranstaltung wurde aus dem Veranstaltungsort Zitadelle Spandau in eine andere Location verlegt. Die neuen Veranstaltungsdaten lauten: Max-Schmeling-Halle, BERLIN am 30.06.12 19:30 Uhr. Bereits gekaufte Karten behalten Ihre Gültigkeit.

Stand: 24.02.12

30.06.12,
19:00 Uhr
Event
blink-182 - Support: The Gaslight Anthem

Die für den 30.06.12 19:00 Uhr in BERLIN geplante Veranstaltung wurde aus dem Veranstaltungsort Kindl-Bühne Wuhlheide in eine andere Location verlegt. Die neuen Veranstaltungsdaten lauten: Zitadelle Spandau, BERLIN am 30.06.12 19:00 Uhr. Bereits gekaufte Karten behalten Ihre Gültigkeit.

Stand: 21.06.11

30.06.12,
19:00 Uhr
Event
blink-182 - Support: The Gaslight Anthem

Die für den 22.06.11 19:00 Uhr in BERLIN geplante Veranstaltung wurde auf den 30.06.12 19:00 Uhr verlegt. Bereits gekaufte Karten behalten Ihre Gültigkeit.

Stand: 20.06.11

22.06.11,
19:00 Uhr
Event
blink-182 - Support: The Gaslight Anthem

Die für den 22.06.11 19:00 Uhr in BERLIN geplante Veranstaltung wurde aus dem Veranstaltungsort Kindl-Bühne Wuhlheide in eine andere Location verlegt. Die neuen Veranstaltungsdaten lauten: Zitadelle Spandau, BERLIN am 30.06.12 19:00 Uhr. Bereits gekaufte Karten behalten Ihre Gültigkeit.

Stand: 19.04.11

22.06.11,
19:00 Uhr

16 Juni 2012

Biologieunterricht

oder: Kleiner Zwischenfall in der Küche

Doch, doch, anderen Leuten passiert das auch. Die meisten geben es nur nicht zu.

Im Küchenschrank des Großen Bloguators™ gibt es Dinge, die sich schon länger dort aufhalten. Sei es, dass beim Einkauf auf dem Markt die Augen wieder einmal größer waren als der Magen (man sagt hier so), verlockende Sonderangebote bei Abnahme von mindestens acht Kilo Datteln. Sei es, dass aus den verschiedensten Gründen die Zeit fehlte, das ganze mühsam herangeschaffte Zeug zu verkochen.

Warum auch nicht: Im Küchenschrank ist es trocken und einigermaßen sicher. Der ideale Platz, um trockene und in rohem Zustand unverdauliche Lebensmittel zu lagern. Kürzlich allerdings beim Blick in den sehr leckeren und bereits halb gegessenen Couscous: "Oh! Vegetarisch war das jedenfalls nicht..."¹

Andererseits erhält der Große Bloguator™ auf seine alten Tage unerwarteten Biologieunterricht: "Ich wusste gar nicht, das es so kleine Rüsselkäfer gibt!"




¹ nur falls sich wieder einmal ein Vegetarier zum Essen einladen sollte. Aber die meisten wissen sowieso, was sie erwartet

15 Juni 2012

Cartoon

Ich weiß noch nicht, wofür man das wirklich braucht, aber: Für das smarte Fon gibt es eine Cartoon-Kamera.



Schick, nicht wahr?


14 Juni 2012

Hipste Bezirke

Prenzlberg und Mitte, das ist da, wo Macbook-Schnösel herablassend auf jeden herabsehen, der mit unhipper Hartware vom Discounter arbeitet. St. Apfelholz ist das Lokal wo sich dieses Pack gern trifft um stumm nebeneinander zu sitzen, auf den Bildschirm des Designerstücks zu starren und wichtig zu tun.

Schöneberg hingegen ist da, wo sich auch der Macbook-Eigner im Cafe vors Klo setzt. Dort ist die einzige erreichbare Steckdose für sein Ladegerät - und ohne dauerhaft fließenden Strom will seine alte Gurke halt nicht mehr so richtig.

Schönes Schöneberg!

11 Juni 2012

Ararat (21) - aber sie überrascht!

Eine weitere Besonderheit der Türkei ist die vorurteilslose Freundlichkeit, mit der man dort überall konfrontiert wird. Ich kann jetzt schlecht sagen, woran es liegt. Beispielsweise trifft man fast überall in der Welt auf eine Art Deutschen-Bonus. Allerdings sieht man dem gewöhnlichen Reisenden ja die Nationalität nicht an, höchstens die grobe Richtung, also, vielleicht "Mitteleuropa".

In den Touristengebieten wird man auch in der Türkei von allen möglichen Händlern, Anbaggerern und Vertickern gequält, die einem irgendetwas andrehen wollen. Das tun sie meist gar nicht so unfreundlich, nur ist es halt schon wegen der Masse anstrengend.

Aber bereits wenige hundert Meter abseits der Touristenströme setzt sich die natürliche Freundlichkeit durch. Fast überall wo man hinkommt, wird man wenigstens mit einem "Hello!" oder "Welcome to Turkey" begrüßt, auch wenn das die einzigen englischen Worte sind, die die Leute können.

Nach den ganzen nervigen Baggerführern muss man dann erst einmal umstellen, da die übrigen freundlichen Menschen einem gar nichts andrehen wollen. Sondern sie sind wirklich nur nett, weil man offensichtlich fremd ist und sich offensichtlich für ihr Land interessiert. Darüber freuen sie sich.

Schwerer Kontrast zu Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern mit ihrem grundsätzlichen Misstrauen allem Fremden gegenüber. Muss ja nicht unbedingt böse Fremdenfeindlichkeit sein, aber eben Argwohn und Misstrauen, Ablehnung, Distanz.

Mir selbst liegt das Reden ja nicht so, die Mitreisenden zettelten bei wirklich jedem Zwischenstopp eine Unterhaltung mit den Einheimischen an. Viele sprachen wirklich kein Englisch oder Deutsch oder irgendeine Fremdsprache, die wir beherrschen würden. Hingegen ist unser Türkisch und auch Kurdisch stark ausbaufähig, also: Wir können kein Wort.

Trotzdem ist dort mit fast jedem eine Unterhaltung möglich. Ganz im Gegensatz zu Deutschland, wo sich die meisten Leute aus den unterschiedlichsten Gründen erst gar keine Mühe geben. Allein diese überwältigende Freundlichkeit macht die Türkei zu einem erstrebenswerten Land.

Der Kulturschock, den türkische Gastarbeiter beim Umzug nach Deutschland erlebt haben müssen, übersteigt unter diesen Voraussetzungen jedes Vorstellungsvermögen. Wer die Türkei abseits der Touristengebiete einmal erlebt hat, schämt sich noch nachträglich.

06 Juni 2012

Was diesen Sommer anders ist

Anders sind diesen Sommer die Kartoffeln: Aus Israel. Oder Ägypten. Das hatten wir gerade. Dafür kommen die Erdbeeren derzeit aus Deutschland. Das ist überraschend. Immerhin wachsen Erdbeeren in Deutschland ohne größere Verrenkungen, wenn man nur nicht ausgerechnet im Januar frische Erdbeeren haben muss.

Ich weiß nicht warum, irgendjemand scheint beschlossen zu haben, dass es Spanien noch nicht dreckig genug geht. Und weil es nicht genügt, dass das Land schon keine Kredite mehr bekommt und die spanischen Bauern mit Hilfe rechtloser Wanderarbeiter ihre Umwelt zerstören, werden ihnen plötzlich zur Strafe ihre geschmacklosen Erdbeeren nicht mehr abgekauft. Gründe? Keine Ahnung.

Zur Zeit kann man in Berlin Erdbeeren mit Geschmack kaufen. Wahrscheinlich hat da irgendjemand geschlafen. 

Dafür wird es jetzt endlich Winter: Wir haben Juni und die S-Bahnen fallen aus.

04 Juni 2012

Kartoffelnde Klage

Ich weiß nicht, ist das noch unflexibel oder schon Autismus? Wenn man die Regeln das täglichen Lebens entweder nicht versteht oder im Verstehensfall nicht akzeptiert? Kann man das vielleicht behandeln lassen?

Ein älteres Beispiel: Rund um Berlin wird eine Menge Obst angebaut, unter anderem schmackhafte Äpfel in gewaltigen Mengen. In den neunziger Jahren gab es deswegen eine Zeit, in der man in den Berliner Supermärkten ausschließlich Äpfel aus Neuseeland, Südafrika oder Chile kaufen konnte, nur keine aus Deutschland. Das wäre wohl zu einfach gewesen. Von Brandenburg wollen wir erst gar nicht reden. Hauptsache, das Zeug war zwölftausend Kilometer weit geflogen. Jedenfalls besser als langweilige schmackhafte Äpfel aus Brandenburg.

Zwischendurch war eine scheinbare Besserung eingetreten. Zwischen all den Äpfeln, die wirklich etwas von der Welt gesehen hatten, lag auch wieder die eine oder andere Sorte aus Deutschland. Aber das war natürlich ein Irrtum. Denn heute im Supermarkt: Kartoffeln.

Deutschland, insbesondere Preußen, ist das Land der Kartoffel, und Berlin liegt da irgendwie mitten drin. Welcome to Kartoffel-Country! Die Kartoffel gedeiht hier und ernährt das Volk, so war das mal gedacht.

Geht man also in Berlin ins Geschäft und sucht Kartoffeln. Und was liegt da? Genau: Kartoffeln aus Ägypten und Kartoffeln aus Israel. Sonst keine. Festkochend und halbfest. Ägypten. Israel.

Dürfen die überhaupt nebeneinander liegen ohne dass eine Terrorwarnung ausgerufen wird?

Weil es von Israel nach Ägypten nicht so weit ist, reisen die ethnisch differenten Kartoffeln vermutlich mit ganz verschiedenen Verkehrsmitteln nach Deutschland: Die israelischen mit dem Flugzeug und die ägyptischen mit dem Esel. Oder meinetwegen umgekehrt.

Ach, nein, umgekehrt geht nicht, die israelischen Kartoffeln kommen bestimmt nicht durch den syrischen Zoll. Und nach dem unausweichlichen massiven Luftschlag gegen Syrien, der dann folgen muss, nicht durch den türkischen Zoll.

Wenn es nur darauf ankommt, möglichst abseitiger Gestehungsweg, möglichst umständlicher Transport, dann könnte man doch die Brandenburger Kartoffeln mit dem Schiff nach Berlin bringen. Doch, na sicher geht das! Oder sie von Hartz-Aufstockern auf dem Rücken in die Stadt tragen lassen, das kann doch heute nicht mehr so viel kosten?

Falls der Hartz-Aufstocker immer noch zu teuer ist mietet man halt wen beim Sklavenhalter ... ääähhh ... bei der ... Zeitarbeitsagentur, das ist sogar noch billiger!

Ist das kein Angebot? Auf dem Rücken zu Fuß nach Berlin getragene Kartoffeln? Das muss doch den Supermarkteinkäufern in den Fingern jucken, ein so dermaßen exklusives Angebot!

Nicht?

Ich verstehe die Welt einfach nicht. Ist das schon Autismus? Kann man das nicht behandeln lassen?

01 Juni 2012

Super Mutant

Nein, hier ist nicht die Rede vom Großen Bloguator™, ausnahmsweise mal nicht. Fast nicht. Für richtige Einträge fehlt mir derzeit
[ ] die Zeit
[x] der Vortrieb
[x] sonstiges
obwohl ich schon wieder so viel zu sagen hätte.

So lange das so ist wird die geschätzte Leserschaft auf fremde Erzeugnisse hingewiesen.

Hier geht es um Bildergeschichten der SuperMutant Magic Academy. Sie erzählen das Gegenteil der Geschichten, die man eigentlich erwarten würde: Superhelden mit Alltagsproblemen. Etwa das Paar, bei dem die Frau das Glas mit den Mixed Pickles nicht aufkriegt:


Oder der tragische unkaputtbare Junge:


Die Navigation ist ein wenig lästig, wie bei allen Blogs der Welt, das neueste steht oben und wer die Vorgeschichte lesen will muss ewig suchen. Deshalb als kleine Hilfestellung hier der Link zum ersten Post, und ganz-ganz-ganz weit unten auf jeder Seite gibt es einen Knopf zum Weiterblättern.



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