30 September 2013

Über

Nach über 7 Jahren jetzt doch so etwas wie "über", also: Worum es hier im Blog eigentlich geht, nur diesmal in klaren und einfachen Worten. Soll nicht wieder vorkommen.

Hier im Blog geht es häufig um Moral, um Kreativität, um Demokratie. Und der Große Bloguator heißt so, weil das Helferlein...

Moral deshalb, weil es einen Haufen Leute gibt, die meinen, dass Regeln immer nur für die anderen gelten. Die selbst viel Geld verdienen, aber ein Risiko selbst nicht tragen wollen. Die aus Feigheit, Faulheit, Bequemlichket anderen Schaden zufügen oder einfach nur im Weg stehen. Also Moral  im Sinne von Verantwortung, die man freiwillig übernimmt, ohne dass jemand mit der Peitsche hinter einem steht und körperliche Züchtigung androht. Was anderes wollen manche Leute ja ncht verstehen.

Die Kreativität läuft hier u.a. unter dem Label Unfug, ist aber viel weiter gefasst. Kreativität heißt, dass sich so einiges auf der Welt auch ganz anders hätte entwickeln können. Kreativität heißt hier auch, dass sich nicht alles immer auf ein Ziel hin entwickeln muss, sondern zuerst eine Idee oder ein Zufall da ist, damit sich überhaupt etwas entwickelt. Ob sich so eine Entwicklung durchsetzt, hängt dann auch von Zufällen ab. Wo etwa könnte die Welt heute sein, wenn nicht vor 65 Mio. Jahren die Saurier ausgestorben wären, sondern sich weiter entwickelt hätten?

Demokratie hat auch wieder mit Verantwortung zu tun. Wer mitbestimmen will soll akzeptieren, das er auch dann mitmachen muss, wenn er mal überstimmt wurde. Sonst funktioniert es eben nicht, wenn jeder nur sein eigenes Projekt verfolgt und alle, die ihm nicht passen, ausbremst. Vielleicht auch: Respekt.

Und der Goße Bloguator™ heißt so, weil eins der besserwisserischen Helferlein Rechtschreib dereinst diese Buchstabenfolge nicht gelten lassen wollte. Nachdem die Buchstabenfolge umgestellt war zu "Blogautor" sollte sie nach Auffassung des Helferleins aber immer noch nicht gültiger sein. Na dann...

28 September 2013

Erntedank

Der Große Bloguator™ hatte einen braunen Daumen. So sagt man, wenn einem mit großer Zuverlässigkeit pflanzenmäßig absolut nichts gelingt und man regelmäßig auch noch das widerstandsfähigste Pflänzchen ins Nirwana schickt. Aber das ist nun vorbei.

Hier sehen wir das Ergebnis des ersten Sommers erfolgreicher Gartenarbeit auf dem Balkon: Ein Kürbis, etwas kleiner als ein Pfirsich. Ein weiterer Kürbis, etwas größer als eine Kirsche. Gänzlich unbemerkt waren unter den wuchernden und unermüdlich blühenden Kürbispflanzen etliche Bohnen gewachsen. Cool, sehr bescheiden!

Die vor der Zeit verstorbene winzige Bischofsmütze - ebenfalls ein Kürbis - wird hier nicht abgebildet. Die Kichererbsen verweigerten leider die Fruchtbarkeit. Faules Pack!

Aber: Auf ein neues im nächsten Jahr - dann auch mit Melonen.

erntedank0

27 September 2013

Vom Funktionieren der Dinge

Zen und Technik

“My old grandmother used to say: Anything mechanical - give it a good bash!”

Percussive Maintenance from Duncan Robson on Vimeo.

Diese fernöstliche Weisheit ist die Kurzform der murphyschen Hypothese “Alles funktioniert wieder, wenn man lange genug daran herumfummelt!”.

26 September 2013

Animation

Ich mag es ja gerne, wenn eine Geschichte irgendwie einen Sinn ergibt. Diese hier nicht. Egal, trotzdem schick:

 

Kaly Live Dub - Allaxis from wasaru on Vimeo.

25 September 2013

Tugend


Meine Mutter ist schon länger erwachsen, aber sie hat die Geduld nicht erfunden.
Wenn sich in Kürze aus Ungeduld Strom machen lässt, werde ich mit der Ungeduld meiner Mutter eine Kleinstadt beleuchten.

Da hielt man sein ganzes Leben lang Geduld für eine Tugend, weil einem das überall eingeredet wird, aber dann stößt man auf den Wikipedia-Eintrag und es kommen einem Zweifel:
“Als geduldig erweist sich, wer bereit ist, mit ungestillten Sehnsüchten und unerfüllten Wünschen zu leben oder diese zeitweilig bewusst zurückzustellen. Diese Fähigkeit ist eng mit der Fähigkeit zur Hoffnung verbunden. Geduldig ist auch, wer Schwierigkeiten und Leiden mit Gelassenheit und Standhaftigkeit erträgt.”
Na, ob das so wünschenswert ist? Nee, nä?

23 September 2013

Weisheit


Der bhutanische Weise Löd-Sin¹ sagt:
"Wenn du das Licht am Ende des Tunnels schon siehst
dreh dich auch einmal um und prüfe
ob der Zug nicht von hinten kommt!"



¹ 212 v. Chr. - 371 n. Chr.

22 September 2013

Americas Cup 2013

Derzeit findet wieder einmal das teuerste Segelrennen der Welt statt. Die Kontrahenten sind diesmal Larry Ellison, ein Milliardär mit dem Ruf des sehr eigensinnigen Unsympathen, und Emirates Team New Zealand, die auswärtigen Mitarbeiter einer Fluglinie aus undemokratischem Anbau.

Ursprünglich sah es so aus, als könnten die Kiwis den Organisator des aktuellen Cups gnadenlos demütigen. Das hätte beiden Seiten bis vor kurzem beinahe jeder gegönnt, da TEAM ORACLE vor drei Jahren auf ein wenig fragwürdige Weise in den Besitz des Cups gekommen ist. Aber einerseits erkennen inzwischen auch arge Kritiker an, was für einen großartigen Event die Besitzer da organisiert haben. Und andererseits lernen die ORACLES inzwischen mit einer erstaunlich steilen Lernkurve dazu.

Jeden Tag - oder präziser ausgedrückt: Jede Nacht - wird derzeit das amerikanische Boot ein wenig schneller. Und jeden Morgen sagt der Steuermann dann, wie hart sie gearbeitet haben.

Immer dann, wenn James Spithill sagt “we’ve been working very hard last night!” sollte man vielleicht zuerst bedenken: Absolut jeder im über hunderköpfigen ORACLE-Team – einschließlich Chef Larry – achtet peinlich genau darauf, dass James Spithill seine acht Stunden Schlaf bekommt, damit er am nächsten Tag wieder fit ist. “Wir”, die nachts hart arbeiten, das sind die anderen.

Deshalb stehen fast jeden Morgen gegen sechs zwei Ingenieure in weißen Kitteln an seinem Bett und rütteln ihn wach:

“Jimmy, du musst kommen, wir haben was neues!”

“Hmmm … isses schon acht?”

“Jimmy, deine Arbeit beginnt um sieben!”

“Hmmm … isses schon sieben?”

“Nein, Jimmy, es ist…”

“Hmmm … dann lasst mich in Ruhe…”

“Jimmy, wir haben was, das uns schneller macht!”

“Wenn wir nachher schneller sind kann ich ja jetzt noch ein bisschen schlafen, oder?”

“Jimmy! Steh jetzt endlich auf! Du musst es dir ansehen!”

“Lasst mich in Ruhe.”

“Wir wissen jetzt, wie es schneller fährt!”

“Hm … schön für euch.”

“Jimmy! Wenn du jetzt nicht kommst, sagen wirs dem Larry!”

“Ihr seid so gemein. Lasst mich schlafen.”

“Du sollst jetzt aufstehen! Sonst sagen wirs dem Larry!”

“Na schön... oaaaaaah ... ich geh dann vielleicht erstmal Zähneputzen.”

“Kannst du später auch noch! Komm jetzt!”

“Ich muss aber erst Zähneputzen…”

“Wir sagens dem Larry!”

“Also schön, wo steht eure neue Erfindung?”

und knapp fünfzehn Minuten später steht der Erwählte, AmericasCup-Steuermann James Spithill, im Schlafanzug mit verquollenen Augen vor dem Boot und lässt sich Rollwenden erklären.

Etwa das ist passiert, wenn Jimmy Spithill sagt “we’ve been working very hard last night”.

Werktag

Büro, empörte Stimme aus der Küche:

“WAS IST DAS DENN?”

“Was ist was?”

“Na hier das, auf dem Teller!”

“Meinst du die Melonenkerne?”

“Sind das Melonenkerne?”

“Ja.”

Stimme schlägt wieder ins Empörte:

“WAS SOLL DAS?!”

“Die sollen trocknen. Das ist ein biologisches Experiment.”

“DU ZÜCHTEST FRUCHTFLIEGEN?”

“Melonen eigentlich.”

“FRUCHTFLIEGEN!!!”

“Wenn du meinst. Aber es werden Melonen, hoffentlich.”

“DAS IST EKLIG!”

“Nur bis die Kerne trocken sind.”

“EKLIG!”

“Meinetwegen. Kann nur ein, zwei Tage dauern. So lange musst du durchhalten.”

“EKLIG!”

 

 


dass gammelndes Melonenfruchtfleisch einen zarten Geruch von Verwesung entwickelt sollte sich erst nach dem Wochenende erweisen

21 September 2013

Emo und Ra

Über -tionalität


Schöneberg, Kneipe, sehr fortgeschrittener Abend.
Vom Nachbartisch kryptische Gesprächsfetzen:
"Auch das Emotionale ist rational!"
"Was? Aha. Hm ..."
Schönes Schöneberg!

20 September 2013

Zauntierchen

Das hier ist genial!

… nein: Erstaunlich …

… hm … überraschend?

Irgendein unbekanntes Tierchen, Spinne oder Käfer, baut im peruanischen Urwald diese Gebilde: Es zieht einen Zaun um sein Eiergelege, welches in einem Cocon eingehüllt ist. In der Mitte errichtet es einen abgespannten Sendemast.

fencebug

Hab ich von http://www.thisiscolossal.com

Um welches Tierchen es sich dabei handelt, ist bisher unbekannt, trotz verschiedener Anfragen bei erfahrenen Entomologen.

Interessant, oder?

19 September 2013

Test

<i>sn Test

Schirmherrschaft

Das hier ist hübsch:



Hab ich aus einem Artikel über Regenschirmkultur in der neuen Glaserei.

Aus demselben Blog von Peter Glaser, in ziemlich genau gar keinem Zusammenhang zu Schirmen, muss ich noch folgendes wunderbare Dokument verlinken, weil es so dermaßen absurd ist:
“Eine Katze in einem Haifischkostüm verfolgt auf einem Staubsaugroboter eine Gans.” Später tritt noch ein Hund in einem Hammerhaikostüm hinzu.


Besonders eindrucksvoll anzuschauen, wie penibel die Katze mit dem Schwanz nachfeudelt.

18 September 2013

Abhör

 

Zur Zeit gehen seltsame Dinge vor. Etliche gebildete Menschen haben bereits freiwillig ihre sämtlichen persönlichen Daten bei den sozialen Netzwerken abgegeben, Twitter, Facebook, Google+ undsoweiter. Niemand weiß, was die sozialen Netzwerke damit machen, außer: Geld verdienen. Wem die Daten zu diesem Zweck verkauft werden, ist den Nutzern anscheinend zu hundert Prozent schnuppe.

Viele der eben genannten Leute beklagen sich gleichzeitig darüber, dass Geheimdienste ihre Mail mitlesen können. Selbst dann, wenn sie verschlüsselt ist. Wo sie doch durch die Verschlüsselung unmissverständlich zum Ausdruck gebracht haben, dass dort bitte niemand mitlesen möchte, nicht einmal ein Geheimdienst.

Die Erfindung der E-Mail ist vor allem eins: Schrecklich bequem. Sie ist binnen einer Sekunde beim Empfänger, man kann zitieren, alle möglichen Dateien anhängen, Bilder, Töne, Tabellen, Dokumente. E-Mail kostet fast nichts, man kann sie spielend kopieren und an endlos lange Empfängerlisten versenden. Der Nachteil ist: Eine gewisse Anzahl fremder Leute kann uneingeladen mitlesen. Nicht jeder, denn es braucht ein gewisses technisches Verständnis und Aufwand. Aber wer wirklich will, kann.

Die meisten Mails wurden bislang ohnehin unverschlüsselt verschickt. Wer nur in der Lage war, sie auf einem Server abzufangen, der konnte sie auch lesen. Seit Aufdeckung der Abhöraktionen verschiedener westlicher Geheimdienste wird mehr verschlüsselt. Leider können die westlichen Geheimdienste auch das mitlesen.

Über die östlichen Geheimdienste wird in diesem Zusammenhang gar nicht geklagt. Denen traut man nicht nur alles zu. Man hält es irgendwie sogar für ihre Pflicht. Deswegen wird gegen die östlichen Geheimdienste erst gar nicht protestiert. Von den ganz finsteren im Iran, Nordkorea und China ganz zu schweigen.

Nun ist es lustiger weise so, dass man in die Datensammlungen der sozialen Netzwerke auch seit langem hineingeraten kann - nein: Unweigerlich hineingerät! - ohne selbst etwas verfängliches getan zu haben. Irgendein entfernter Bekannter lädt sein ganzes Adressbuch bei Facebook hoch. Oder er erledigt all seine Post über das kostenlose Googlemail. Zu diesem Zweck ergänzt er die dort, bei Google auf dem Server, liegenden Mailadressen mit allen anderen Informationen, die er über den Besitzer der Mailadresse hat, Realname, alle Telefonnummern, Postanschrift, Geburtsdatum, Kontonummer. Falls er das nicht sowieso absichtlich tut, dann vielleicht über das Adressbuch seines Android-Telefons. Dort gibt es einen Knopf "Daten synchroniseren" - und Google synchronisiert alles, was es auf dem Telefon findet, mit seinem kommerziellen Datenbestand, der vielleicht nicht mehr so ganz aktuell ist. Bei Apple weiß ich nicht, unterstelle aber, dass es dort genauso läuft.

Ist da ein großer Unterschied zum Vorgehen der NSA und ihrer Kumpane?

Man muss es einfach auf den Punkt bringen: Wer an digitaler Kommunikation teilnimmt, kommt aus diesen Nebenerscheinungen nicht raus. Es ist schlicht zu einfach, dort Daten zu sammeln, das ist eine verlockende und unglaublich preiswerte Möglichkeit, die sich niemand entgehen lässt, der dazu technisch in der Lage ist. Sozusagen nicht nur ein Sonderangebot, sondern ein Superschnäppchen.

Gleichzeitig kommt heute niemand, keine Privatperson, kein Unternehmen, mehr aus der digitalen Kommunikation heraus - dafür ist sie eben zu bequem, zu schnell, zu kostengünstig, zu einfach. Ebenfalls ein Superschnäppchen.

Wer nicht möchte, dass irgendjemand seine Post mitliest, möge darüber zuerst ein wenig nachdenken. Und dann folgende Lösung beherzigen. Sie heißt Briefpost, von den Freunden des digitalen Zeitalters gern als "Schneckenpost" und schrecklich vorgestrig diffamiert.

Ein herkömmlicher Brief braucht einen ganzen Tag, bis er beim Empfänger ist. Vorher will er ordentlich geschrieben sein, Briefe werden vor dem Absenden vom Verfasser auch noch einmal durchgelesen. Man muss sie rechtzeitig im Briefkasten einwerfen und nicht Sonntagabends, nach dem Tatort. Man muss eine Briefmarke kaufen und bezahlen. Und bis die Antwort per Brief da ist, braucht es noch mal mindestens einen Tag.

Das vorgestrige Briefeschreiben erfordert eine gewisse Disziplin. Das ist natürlich unbequem. Nur ist es eben auch sicher.

Wer nämlich heimlich Briefe mitlesen will muss sie physisch in der Hand halten. Das heißt, er muss irgendwo in Erscheinung treten, und zwar zum richtigen Zeitpunkt, dann, wenn der Brief zusammen mit zehntausend anderen dort vorbei kommt. Wer den Brief mitlesen will muss ihn öffnen, lesen und dann unauffällig wieder verschließen. Und er darf sich nicht zu viel Zeit lassen, weil es auch auffällt, wenn Briefe regelmäßig länger als einen Tag bis zum Empfänger brauchen.

Das alles kostet Geld, Zeit, Organisationsaufwand, Personal. An genau diesen Ressourcen möchten heutzutage auch Geheimdienste sparen, kommerzielle soziale Netzwerke sowieso.

Wer nicht will, dass seine Post mitgelesen wird, soll nicht empört, aber kurzsichtig,  herumjammern, sondern sie einfach herkömmlich als Brief verschicken. Das werden die meisten Erwachsenen ja wohl noch können. Und gut isses.

Hm?

Ja, klar: Darüber, dass es unanständig ist, wenn Regierungen ganze Behörden mit dem Ausforschen ihrer Bürger beauftragen, reden wir ein andermal. Haben wir aber damals nach Mauerfall und Wende bereits getan.

(“Wende … Wende … was war das nochmal?”)

17 September 2013

Grünzeug

Bei der Betrachtung der Pflanze macht die Seglerin neben mir eine überraschende Bemerkung:
“Papsthoden!”
“Hm. Das kommt drauf an, wie man sich die Hoden vom Papst so vorstellt...”
papsthoden2

“Nein! Das ist der Name dieser Pflanze!”
“Öcht?”






Whoaaaaah! An dieser Stelle möchte ich der geneigten Leserschaft das Ergebnis der entsprechenden Bildersuche bei Google nicht vorenthalten. Über die folgende Abbildung mögen alle routinierten Besucher ein wenig meditieren:

16 September 2013

Kochkurs, advanced

 

Segelclub, Samstagabend, Terrasse.

"Mais, Erbsen und Spargel muss man mit einer Prise Zucker kochen!"

Der Mann ist gelernter Koch und genießt hohes Ansehen unter den Zuhörern.

"Du weißt aber schon, dass es dazwischen nicht den geringsten botanischen Zusammenhang gibt, oder?"

"Möglich. Trotzdem!"

15 September 2013

Steampunkroller

Einer der gern besuchten Artikel in diesem Blog ist der über tiefergelegte Roller.

In Fortsetzung dieser Idee hier einen Roller, der nicht im Raum, sondern in der Zeit tiefergelegt wurde.

Hä?

Ich meine: Steampunk. Retrotechnik, Messing und Edelholzschnickschnack. Oder, wie hier, eine seltsame Mischung aus vernietetem Blech, Roller und Musikinstrumenten. Warum auch immer. Jedenfalls hübsch.

steampunkroller

steampunkroller2

Hab ich von DarkRoastedBlend

14 September 2013

Bürowasser

Büro, heute.

“Ist das hier deine Flasche Wasser?”

“Öhm, ja, glaub schon.”

“Kann ich davon einen Schluck trinken?”

“Selbstverständlich, warum nicht?”

“Ist das noch gut?”

“Was?”

“Das ist doch noch gut, oder?”

“Was sollte an Wasser schlecht werden?”

Ich glaube, dafür fehlt mir einfach die Fantasie. Mittelklasseprobleme.

13 September 2013

Ararat - Dogubeyazit

Ararat hatten wir lange nicht mehr. Dabei ist der angefangene Reisebericht vom letzten Jahr noch lange nicht fertig. Uuuund los:

Wenn man zum Berg Ararat im Osten der Türkei will, dann kommt man unweigerlich an Dogubeyazit vorbei. Es ist die letzte Stadt vor der Grenze zum Iran und auch die letzte Ortschaft vor dem Aufstieg.

Wenn man Dogubeyazit beschreiben soll, dann würde man das in dürren Worten am besten so tun: Dogubeyazit ist das netteste Städtchen der Welt!

Und zu diesem zutreffenden Eindruck kann man so gelangen:
Das "Städtchen" hat immerhin um die 75.000 Einwohner, (die Gelehrten sind sich da wieder einmal uneinig) und ist im Umbruch von einer traditionellen türkischen Provinzstadt zu einer der internationalen Moderne. Irgendwie. Zwischen alten zweistöckigen Gebäuden befinden sich ansatzlos vielgeschossige Glaspaläste, neben Holz und gusseisernen Geländern finden sich welche aus poliertem Edelstahl.

Edelstahl, handgeklöppelt

modernes Bauen im Kleinformat

Rußwand an Glaspalast

Es gibt einen traditionellen Marktplatz. Aber auch eine moderne kleine Fußgängerzone, die auf den ersten Blick so öde ist wie überall auf der Welt die kleinen Fußgängerzonen. Auf den zweiten Blick nicht.

osttürkische Fußgängerzone im Platzregen

Eine wesentliche Eigenschaft des Auslandes ist, dass so manches anders ist als bei uns. Deshalb fährt man ja dort hin. So ist etwa der Einzelhandel im Osten der Türkei anders sortiert. Verschiedene Dinge, die man bei uns in einunddemselben Geschäft erhalten würde, sind dort anders verteilt. Beispielsweise Seife und gleichzeitig Pfefferminztee. Führt bei uns jeder Supermarkt, aber auch jeder Späti und Tante-Emma oder Bio-Laden. Dort nicht.

Wir wollten uns letzte Kleinigkeiten vor dem Aufstieg kaufen, aber in jedem der aufgesuchten Geschäfte gab es immer nur eins: Seife, aber keinen Pfefferminztee. Plastikdosen, aber keine Müllbeutel. Sportsocken, aber keine Sonnenhüte.

In Deutschland hätte das bedeutet: "Haben wir nicht. Leider." Man muss sich einen anderen Laden suchen. Selbst.

In Dogubeyazit: Nicht. Kaum war klar, dass es das Gewünschte im Geschäft nicht gab, ging der Besitzer persönlich los und besorgte es irgendwo beim Nachbarn. Den Pfefferminztee etwa. Oder wenn wir uns nicht verständigen konnten, ging er los und brachte einen mit, der Englisch oder Deutsch sprach. Der klärte mit uns die Lage, half uns weiter und führte uns erforderlichenfalls. Zum Fachgeschäft für Hüte. Zum Spezialfachgeschäft für Müllbeutel, Plastiktüten und Einweggeschirr.

Das ganze geschah innerhalb einer Stunde mindestens drei mal, sehr nett, nie aufdringlich. Im nächsten Laden arbeitete dann meist ein Cousin, Bruder oder Schwager des Händlers aus dem ersten, aber wir fühlten uns großartig betreut: Wir waren glücklich!

12 September 2013

Sinnfrage

Schöneberg, Kneipe. Am Nachbartisch zwei Kerle, jeder ein Bier vor sich.

“Meine Psychologin sagt, ich soll nicht mehr ganz so viel saufen.”

“Und? Wann willst du damit anfangen?”

“Bin ich bescheuert? Dann verliert mein ganzes Leben seinen Sinn!”

Schönes Schöneberg!

11 September 2013

Haushalt


"Verdammt! In diesem Singlehaushalt wird wirklich nie gebacken! Wer kauft hier andauernd Backpulver?!?"

Oh - das werde dann wohl ich gewesen sein.

Comic - Kai-Uwe Makowski

Erst vor ein paar Tagen bin ich auf dem Umweg über Inkplosion¹ auf den Zeichner Kai Uwe Makowski gestoßen. Dieser pflegt einen großartig bösen Humor und außerdem seit Jahren eine Comicserie mit Tapir.

tapir_syrien

Man kann eine gedruckte Ausgabe im … tadaaaa! … Tapir-Store für wenig Geld erwerben: Herz-Aas! Diese Ausgabe ist dann zwar leider nur schwarzweiß, dafür aber auch nur in 500 Expl. Auflage erschienen, auf Papier und damit für die Ewigkeit.

Der Tapir läuft in einer Windel herum. Der Himmel weiß, wieso.



¹ alle Specials, und dort aus schwer nachvollziehbaren Gründen #32 “Der singende Koreaner”

10 September 2013

Was man beim Segeln lernen kann

Heute soll es wieder einmal ums Lernen gehen. Beim Regattasegeln kann man eine ganze Menge Sachen lernen, die bei näherer Betrachtung meist auch im richtigen Leben zutreffen, so etwa

  • viel hilft nicht viel
  • es gibt keinen Vorteil, den man nicht durch einen Nachteil erkauft
  • man kann ein Boot immer nur für eine Bedingung optimieren, aber nicht für alle
  • besondere Mühe ist keine Garantie für den Erfolg
  • besonderer Aufwand auch nicht
  • Fleiß auch nicht
  • und zu all diesen Erkenntnissen gibt es auch immer eine Ausnahme

Tja. Wieder was gelernt.

07 September 2013

Wahlkampf

Dass mit Deutschland alles in Ordnung sein muss, merkt man am gegenwärtigen Lieblingsthema von Presse, Funk und Fernsehen: Der Wahlkampf ist zu langweilig!

Andere Sorgen haben die Leute nicht mehr. Höchstens vielleicht noch die Schnäppchenangebote im Baumarkt. Die Wahl, die ja doch anscheinend irgendwie über unsere Zukunft entscheidet, wird nur noch als Unterhaltungs-Veranstaltung wahrgenommen. Jedenfalls von den Kabarettisten des Landes.

Früher waren Kabarettisten oft denkende Menschen. Heute beklagen sie sich, dass ihnen der Wahlkampf zu langweilig ist. Und Angela Merkel ist schuld! Andere Sorgen hat der Kabarettist der Gegenwart nicht.

Wahrlich, ich sage euch: Wer sich über Mutti Merkel beklagt, hat wohl den dummen überheblichen Schröder vergessen, den größten Blender seit dem Krieg. Wiedereinführung der Sklavenarbeit, Abschaffung der Unternehmenssteuern,  Beibehaltung aller Steuerschlupflöcher. Und selbstverständlich ist der Mōrder Putin, sein zahlungskräftiger Korrumpel, ein lupenreiner Demokrat. Zu all diesen Entscheidungen kann man als deutscher Sozialdemokrat kommen.

Wer sich über Mutti und den langweiligen Wahlkampf beklagt, muss irgendwie den Schröder vergessen haben.

05 September 2013

Fortsetzung Geschichte

Gestern der befreundeten jungen Seglerin die Adresse zu diesem Blog gegeben. Sie kuckt sofort rein:

"Aha .... das bin doch ich, oder?"

"Oh, richtig. Verdammt...!"

 

02 September 2013

Geschichte

Kürzlich einer befreundeten jungen Seglerin die Grenze des geteilten Berlin erklärt:

"... da drüben die Glienicker Brücke und das hier ist die Sacrower Heilandskirche, ein weiteres Symbol der Wiedervereinigung..."

"Aha? Ja, wir hatten das in Geschichte."

"Sag mal, wann bist du denn geboren?"

"1992."

Aua! Auaaaaa!

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