31 August 2012

Bohrloch Ohrloch

Okay, da habe ich mich geirrt: Es gibt noch dämlichere als die Fußballfans. Sogar in einem Ausmaß, dass es durch eine einfache Tracht Prügel nicht mehr herauszubekommen sein wird. Aber die sind nicht so viele wie die Fußballfans.

Zur Sache: Eine Familie hat ihre dreijährige(!) Tochter überredet - sie nennen es "erlaubt" - sich Ohrlöcher stechen zu lassen. Dann sind sie ganz überrascht, dass das dem Kind weh tut. Also verklagen sie das Tätowierstudio auf Schmerzensgeld.

Wer sich das auf der Zunge zergehen lässt: Da steckt also außer dem Tätowierer auch noch ein vergleichbar debiler Anwalt mit drin. Wie dumm und unverschämt können Menschen im zeugungs- oder gebärfähigen Alter sein?

Der Richter, vor dem die Sache landet, lässt allerdings tatsächlich einmal den gesunden Menschenverstand walten. Er droht den besorgten Eltern mit einer Untersuchung wegen Körperverletzung, oder welcher Paragraph auch immer für diese Dumpfbacken zuständig ist. Dabei wäre eine vorsorgliche Tracht Prügel für alle sicher ein guter Anfang.

29 August 2012

Finanzkrise reloaded

Bin gerade nochmal über dieses hier gestolpert, inzwischen ein knappes Jahr alt, aber trotzdem - das ist so traurig und so wahr, die nächste Krisenlösung kommt bestimmt:



Chin Meyer erklärt für einfache Bürger wie der Handel mit nicht vorhandenem Geld funktioniert. Leute, die sich damit auskennen, behaupten, das sei eine ziemlich genaue Darstellung.

28 August 2012

Fußball


Letztes Wochenende. Beim Warten auf das Bier fällt der Blick auf die Zeitung¹ auf dem Tresen, Sportseite, also: Fußball. Sie berichtet über den ersten Saisonsieg der frisch abgestiegenen Hauptstadtmannschaft in der zweiten Liga. Und wie sie berichtet, stehen hinterher irgendwelche Fans am Zaun und skandieren "Wir wolln euch kämpfen sehn! Wir wolln euch kämpfen sehn!"

Heißt, die Fans haben sowieso nichts besseres zu tun, als sinnlos am Zaun herumzustehen. Und da verlangen sie ultimativ Leistung, die sie selbst nie im Leben bringen werden. Anspruchshaltung in Höchstform.

Gleich nach Nazi-Dumpfbacken sind Fußballfans die urdämlichste biologische Erscheinungsform unter der Sonne.








¹ die bewusste Zeitung hat den Artikel bereits im kostenpflichtigen Bezahlarchiv versenkt, kann ich hier leider nicht verlinken
² ah, nach weiterer Recherche stellt sich heraus: Fans fast aller Fußballvereine pflegen diese Haltung, nicht nur die vom abgestiegenen Hauptstadtverein. Da muss ich mich jetzt fast schon entschuldigen, was?


23 August 2012

Saison

Die Kollegin hat mir eine Ladung schwer proteinhaltiger Pflaumen geschenkt. Heißt: Die sind bewohnt.

Marmelade anyone?







keine Sorge, die bewohnten Pflaumen werden vorher abgesammelt, für Marmelade werden nur unbewohnte verwendet

21 August 2012

Supermarkt

Vor ein paar Tagen habe ich mich im Supermarkt fast zu Tode erschreckt. Da stand an den Tomaten doch tatsächlich "aus Deutschland"!

Wo wir ja alle ganz genau wissen, dass in Deutschland gar keine Tomaten wachsen - immerhin nur deshalb nehmen wir in Kauf, dass in Spanien die Landschaft zerstört wird und die empfindlichen Gemüse anschließend tausende Kilometer transportiert werden.

Und überhaupt werden Tomaten durch das lange Liegen und den mühsamen Transport immer besser.

Und jetzt kommen dahergelaufene Bauern aus Deutschland und wollen hier Tomaten verkaufen... die haben echt Humor.

20 August 2012

Captcha

Wenn der Große Bloguator™ sich wieder mal darüber beklagt, dass primitive Selbstverständlichkeiten nicht funktionieren, bekommt er regelmäßig zu hören, dass er sich nicht so haben soll, wegen so einer Kleinigkeit.

Dabei sollte es doch gerade bei primitiven Selbstverständlichkeiten besonders einfach sein, sie zu lösen?

Eine weiteres Erschwernis des täglichen Lebens ist das gesteigerte Sicher­heits­bedürfnis kleiner Bloganbieter wie beispielsweise Google. Die quälen einen seit einiger Zeit mit Sicher­heits­abfragen, welche dadurch funktionieren sollen, dass man Zahlen abliest und eintippt, die für Maschinen unlesbar sind. Nur sind sie es für Menschen dann leider auch.

Das eigentlich nervige an der Sache ist, dass dann immer irgendein Klugscheißer¹ kommt, der einem herablassend sagt: "Hab dich nicht so!" im Sinne von "Du bist zu dämlich dafür, nicht das System." Seit langem verfolgen mich solche Leute, die sich zu Wort melden, obwohl sie noch nicht einmal das Problem verstanden haben.

Aus gegebenem Anlass schleudere ich diesem Klugscheißer entgegen "LIES VOR:"

Das in dem Foto rechts sind übrigens Zahlen.


²



¹ der gespielte Witz, den sich bitte jeder merkt, der mit dem Großen Bloguator™ öfter zu tun hat:
"Du bist also Carsten, der Klugscheißer?"
"Besserwisser, um genau zu sein!"


² ...aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarrrghhh! Nachdem ich mich seit etwa zwei Jahren über den Captchaismus von Google ärgere stelle ich heute fest, dass man dieses Verhalten tief in den Kaldaunen der Einstellungen abstellen kann. Jetzt also sollte es weg sein. ...aaaaaaaaaaaaaaaarrrghhh! Röchel...

19 August 2012

Gar nichts


Was ich tue, wenn ich nichts tue:


... ich meine die wuchernden Kürbisstauden im Balkonkasten links, die jetzt die Blüte verweigern.





sorry, Bildqualität ist wieder mal furchtbar, ist mit dem smarten Fon aufgenommen, das ist halt keine Hochleistungskamera, wirklich nicht

Naturgesetz


Natürliche Dummheit ist durch nichts zu ersetzen.



Hm? Och, nur so...

16 August 2012

Wörter

Zur Zeit sind wir hier bei der Sprachbetrachtung. Die Dudenredaktion hat eine Art Trostseite im Internet eingerichtet. Das finde ich sehr menschenfreundlich. Die Seite heißt Schwierige Wörter¹ und funktioniert so: Falls man nicht selbst merkt, dass ein Wort ein wenig schwierig ist, kann man dort nachschlagen und - voilà! - hat man eine Antwort!

Nein, natürlich nicht so, mit Trost hätte das ja wenig zu tun.

Eher so: Falls einem die elektronische Rechtschreibhilfe die Wörter aggressiv oder asozial ständig aggressiv und asozial mit einer roten Unterkringelung dekoriert, dann hat man sie wohl falsch buchstabiert. Oder Annalen. Und dann kann man dort nachschlagen und herausfinden, dass es sich wohl um ein schwieriges Wort handelt und dass die Duden-Redaktion das auch so sieht. Das ist doch ein Trost, nicht wahr?

Demnach ist ³eigentlich³ ein kubik-schwieriges Wort, hochdrei. Jedenfalls taucht es gleich dreifach in der Liste auf. ²weiß² und ²nämlich² sind nur quadrat-schwierig, hochzwei. Aber das ist gar nicht so aufregend. Nähmlich ziemlich uninterressant eingentlich.




¹ ja, ich ahne es: Schmierige Wörter wären sicher noch interessanter...

2 ... und? Was ergibt die freie Assoziationskette zum Stichwort Annalen?



15 August 2012

Ethnologie

Gestern ging es hier um Reime auf Flammschutzmittel und Bansumiter. Und schon wieder war die Aufmerksamkeit des Großen Bloguators™ abgelenkt geweckt: Bansumiter?

Fragezeichen? Zwistfreudige zweistromländische Ahnen der Hethiter, Erfinder der unstimmbaren Ein-Saiten-Harfe und im Reimlexikon Nachbarn von Porsche-Dieter? Fragezeichen?

Ah, da:

Bansumiter

29. Mai 2012 – Die Bansumiter stammen von den Sumurrern ab, die schon im Gebiet der heutigen Narkramar lebten
Ach so!



14 August 2012

Schutz und Flamme

Internetsuche bei der großen Suchmaschine. Auf die Suchbegriffe "Flammschutzmittel Knittel" (letzterer wurde als Hersteller genannt) schlägt die Suchmaschine die Webseite Reime auf Flammschutzmittel vor.

Überraschung! Die Suchmaschine verfügt über einen assoziativen Algorithmus mit tiefenphilosophischem Ansatz!

Da die große Suchmaschine jedoch gleichzeitig auch souverän, vollständig und endgültig arbeitet, hat sie damit eine Webseite genannt, die sogar reine UND unreine Reime kennt¹. Besonders faszinierend dabei, wie unrein Zahlungszielen ² und abzudichten auf Flammschutzmittel reimen.





¹ "Wir spielen hier beides: Country UND Western!"

² Zahlungszielen, das, Subst. n.: Eine Zahlung so punktgenau leisten, dass der Gerichtsvollzieher gerade noch so von seinem Vorhaben absieht und beim Abschied mittelfreundlich grüßt.

³ und über die Bansumiter muss ich voraussichtlich noch eine ganze Weile nachdenken


08 August 2012

Musik und Tön (24)

VII. Staffel - Parkplatznot - was bisher geschah


24. Fiiinaaale, oh-oh!


jetz weeß der limousinenidiot wenichstens, wat er seinem billijen schatzi wert ist. die wartet zu hause und hat vorhin am telefon noch die eifersüchtije markiert. der hat bestümmt sehnsucht. aba die karre steht immer noch da unten und muss weg.

dit is der punkt, wo der idiot nach ne kurze bedenkzeit beschließt, doch den nie-wieder-abschlepper anzurufen. der is nach zehn minuten wieder da. die sache mit die vorkasse is inzwischen ooch klar. der falsch jeparkte idiot hat vom letzten besuch am automaten noch restkohle einstecken, jerade so ausreichend.

kostenmäßich sind wer inzwischen bei die zweite alufelge anjekomm. für den preis von jede felge könnte son knallkopp een janzet jahr lang taxe fahrn. seine übrijen scheine wechseln den besitzer.

ick an seine stelle würde so langsam mal nach nem stammkundenrabatt fragen. würde ick tun, der abschlepper rückt ja von sich aus keen nachlass raus. weil et nüscht kostet jehört dit bei die lieber zum service, diss man denn auf dem abschlepper mitjenomm wird, wenn man liejenjeblieben is.

nach weitere fünf minuten is die elende schleuder aufjeladen und der zujehörije knallkopp steicht schon mal in den abschlepplaster ein. er muss doch jenau anweisen, wo seine karre hin kommt.

wenn ne vierköpfije familie von stütze leben muss, denn hat se im monat wenijer, als der idiot da unten heute für een mal falschparken verbrannt hat. aba weh tut dit solche autofahrer wie dem trotzdem - die paar groschen fürs parkhaus hat so eener nich. nie.

jednfalls sitzt der knallkörper schließlich im abschlepplaster und is glücklich, diss sein auto wieder in freiheit is.

wie die polizei sieht, diss jetz allet seinen jeregelten gang jeht, rückt se endlich ab. der abschleppfahrer läuft nochmal um sein auto und sichert alle möglichen kleinichkeiten. jerade bei so nem kritischen kunden will er ja ordentliche arbeit abliefern. ruhe kehrt ein in unsere straße.

dit is unser einsatz, hacke wie wir von dem janzen wein sind. wir ham schon ne weile hinter die haustür drauf jelauert.

susanne eiert leicht schwankend zu unserm auto, schließt et mit schwierichkeiten auf und setzt sich rin. ick schließe schwankend den büjel auf und klappe ihn runter. dabei muss ick mich n paarmal an dem büjel festhalten.

susanne parkt kichernd und sehr unsicher mit zwanzich mal hin und zurückfahren unser auto auf unsern parkplatz, den mit dem büjel. die hat überhaupt keene scheckung, wat sie da macht. ick ooch nich. deshalb weise ick sie ein. also, ick rudere wild mit die arme in die luft und susanne macht irjendwat mit unserm auto bis et völlich schief in dem parkplatz steht.

der idiot sitzt in dem abschlepplaster, den er heute mit ner vierstellijen summe großherzich jefördert hat, und sieht uns mit offenem mund fassunglos zu bis der abschlepper mit ihm drin davon fährt.




- FIN -


07 August 2012

Musik und Tön (23)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von hier


23. Familientreffen


ohjee, jetzt hat der tieferjelechte schwachmat mit der limousine seinen freund ran telefoniert, und nu sitzt der ooch in der tinte. bloß weil der falsch jeparkte idiot schon wieder dit jeld für den abschlepper sparen wollte.
"Wir hatten dem Herrn extra gesagt, dass er einen nüchternen Helfer rufen soll."

"Sie haben WAS? Wieso?"


"Selbstverständlich. Am Samstagabend ist es doch nicht unwahrscheinlich, dass jemand ein Gläschen getrunken hat."


"Ja, haha, aber doch nur ein Gläschen!"


"Das werden wir sehen."
denn steijen die drei in den dienstwagen von die polizei. kurze zeit später höre ick die erlösenden worte
"Ihren Führerschein müssen wir leider einbehalten."
war anscheinend een gläschen sekt zu viel. nu stürzt der nüchterne freund auf den idioten mit der limousine zu und brüllt den an
"Was hast Du mir da eingebrockt?"

"Wieso?"

"Die haben mir die Pappe abgenommen!"

"Ehrlich?"

"Ich hatte dir gesagt, dass ich etwas getrunken habe!"


"Das hab ich irgendwie ... überhört ..."
sicher doch: als der abschlepper so laut den preis sachte
"Die haben dir vorher noch ausdrücklich gesagt, dass dein Helfer nüchtern sein muss!"

"Ich dachte doch, die sind längst weg, wenn du kommst!"


"ICH HABE ES DIR GESAGT!"


"Ich dachte doch, die sind längst weg..."
die wärn ooch längst weg, wenn er nich immerzu alle so jewaltich auf die nerven fallen würde. aber so erkennt ooch sein juter freund schließlich janz zutreffend
"Du bist ein verdammtes Arschloch!"

"Na hör mal...!"


"Ich will Dir helfen! Ich mache mich mitten in der Nacht auf den Weg! Und die haben mir jetzt die Pappe abgenommen!"


"Na, du hättest ja auch aufpassen können, dass sie dich nicht sehen."


"Du bist so ein dummes Riesenarschloch! Du wusstest, dass die hier warten! Du hast direkt daneben gestanden!"


"Ja, tut mir ja auch leid, irgendwie."
ick höre , wie da unten een haufen porzellan zerbricht
"...und du hast mich trotzdem herbestellt!"

"Nun hab dich nicht so!"
der spielt sein bedauern nich sehr überzeugend. damit sollte er sich echt mehr mühe jeben
"Du bist so ein dummes Mega-Arschloch! Und ich habe noch die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen, weil ich deine Alte gefickt habe!"

"Was?"


"Die Hure! Die schmeißt sich jedem an den Hals! So billig!"


"Du hast meine Frau...?"
ick höre, wie da unten ziemlich vülle porzellan und eene schöne freundschaft zerbricht
"Du elender Drecksack! Du hast meine Frau gefickt?"
ab da wird dit schon sehr persönlich, privat irjendwie. aba allet auf der straße ausjetragen in der lautstärke von nem startenden fluchzeuch. und dabei so faszinierend schmutzich, diss sich nichmal die nachbarn bei der polizei beschwern, mit nem haufen wörter, die ick jar nich wiederjeben kann. die polizei greift jetzt allerdings von selber ein. dabei würden die nachbarn bestimmt lieber noch ne zugabe hörn.

nu müssen die polizisten aufn samstachabend doch noch streit zwischen besoffene schlichten. irjendwann zittert der nich janz nüchterne freund ab. sein auto lässt er einfach stehn, so sauer is der. dit muss jetz ooch noch ürjendwer wegräum. der idiot von unserm parkplatz, der ihn da rin jeritten hat, fühlt sich nich zuständich. immerhin hat ihn sein nüchterner freund doch mit seinem schatzi betrogen. interessante konstellation.


zum Finale

06 August 2012

Cartoons

Aus Anlass eines Beitrages über verschiedene Verkaufsautomaten beim Herrn Frischerfischvonvorgestern - oder weil der Große Bloguator™ irgendwie zu blöd ist, sich zusätzlich zu all dem anderen Online-Zeug noch einen Bilderaccount zuzulegen - hier ein einzelner Cartoon vom begnadeten Scherzbold Quirit:

Musik und Tön (22)

VII. Staffel - Parkplatznot vorheriger Teil


22. Finnisches Sprichwort
"Man ist nicht betrunken
so lange man auf dem Boden
liegen kann ohne sich festzuhalten."


der unfreundliche tüp is würklich unjeduldich. na, sonst hätte er ja ooch nich falsch parken müssen. aber jetz höre ick unten een motorenjeräusch, dit scheint sein nüchterner freund zu sein.

ein glück, dit wurde ooch zeit, ick hätte würklich nich jewusst, wat ick mich mit dem idioten noch unterhalten soll. der freund hält an und sieht anscheinend zu spät, diss die polizei ooch da is. die komm gleich zur sache:
"Guten Abend! Sie sind der nüchterne Bekannte von dem Herrn?"

"Was? Äh, wieso?"


"Der das Auto abschleppen soll?"


"Äh ja, ach so, ja genau!"
und die mein dit ernst
"Haben sie in den letzten 24 Stunden Alkohol getrunken?"

"Was? Wieso? Ich dachte, ich soll sein Auto abschleppen?"


"Wir hatten dem Herrn ja bereits gesagt, dass er darauf achten soll, dass der Helfer nüchtern ist."
ham se jesacht, dit habe ick jenau jehört.
"Was?"

"Und? Haben sie in den letzten 24 Stunden Alkohol getrunken?"


"Ich ... äh ... was? Nein."


"Dann haben sie gegen einen Test sicher nichts einzuwenden?"
dabei will der sicher nur sein kumpan abschleppen und wollte nich extra zum alkoholtest anreisen. nehme ick mal an, diss er dit so besprochen hat
"Was? Ja, äh, doch!"

"Also sie haben etwas einzuwenden?"


"Nein, äh, jetzt fällts mir wieder ein, ich habe etwas getrunken."


"So?"


"Ja, heute Nachmittag, zum Geburtstag meiner Frau. Ein Gläschen Sekt."


"Dann haben sie gegen einen Test sicher nichts einzuwenden?"
extra dafür hat er sich nu am samstach nach mitternacht nochmal rausquälen müssen
"Nur ein Gläschen Sekt. Müssen wir denn da gleich einen Test...?"

"Wir können sie auch zur Blutentnahme mitnehmen. Das ist dann noch genauer."
aba wer will dit schon so jenau wissen?
"Hören sie, ja, ich habe etwas getrunken!"

"Aha. Dann müssen wir einen Test durchführen. Steigen sie bitte aus."


"Wir können das doch vielleicht auch anders lösen?"

"Wie anders?"
da bin ick ooch jespannt
"Naja, ich meine, nur mal angenommen, dass sie da so einen Schein finden im Führerschein ..."

"Was?"

"Nein, ich meine: Ein paar Scheine..."

"Was? Wollen sie mich bestechen? Wissen sie, was das für Folgen für sie haben kann?"
aba noch mehr folgen brauch der mann sicher jar nich.


zum nächsten Teil

05 August 2012

Musik und Tön (21)

VII. Staffel - Parkplatznot voriger Teil


21. Ein Freund ein guter Freund


der idiot von unserm parkplatz schleicht son stücke weg und ick höre den ne janze weile leise telefoniern. wie er wiederkommt fracht ihn der polizist hilfsbereit
"Haben sie den Abschlepper gerufen?"

"Ja, hm, so ähnlich."

"Haben sie einen Bekannten angerufen?"


"Ja, äh, ja. Vielen Dank!"
er war anscheinend zu geizich für den abschlepper und hat lieber irjend nen hilfsbereiten freund raustelefoniert, der ihn mit seine tieferjelechte karre jetz abschleppen soll. mitten inne nacht. die polizei macht ihre arbeit, bloß irjendwie is ihm dit plötzlich nich mehr recht
"Das wars dann ja, nicht? Schönen Feierabend noch!"

"Wir werden sehen, wie schön der noch wird."
nu hat er n freund anjerufen, damit er den abschlepper spart und den rest kann man sich leicht denken: nen janz nüchternen freund hat er wohl nich erreicht. aba die Polizei will anscheind nich jehn.
"Äh, danke, ich denke, ich komme jetzt schon alleine klar!"

"Das werden wir auch sehen."
der denkt, diss er die jenauso nach hause schicken kann wie nen handwerker, der mit seine arbeit fertich is. nur wann die arbeit fertich is, bestimmt ja nich er.
"Ja, äh ... müssen sie denn nicht zurück zur Wache?"

"Nein. Nein, das hat keine Eile."
kann ick mir jut vorstellen. der hat die ooch jenuch jenervt.

der idiot fängt an zu stottern und schleicht wiedern stücke weg. ick vermute in mir, diss et jetz selbst bei dem langsamdenker dämmert: der muss seinem nüchternen freund zügich bescheid sagen, diss die polizei noch da is und diss er besser doch nich kommen soll, wenn er die nich in die arme loofen will.

da habe ick nen lichten moment und rufe ihn an. ick muss doch wissen, wat mit mein auto is. die nummer habe ick ja noch von vorhin. nur schade, wenn ick ihn anrufe, denn is sein telefon besetzt und er kann nich mit seinem freund telefonieren, den er aus sparsamkeit rausjeklingelt hat, weil er den vierten einsatz von dem abschlepper plötzlich nich mehr bezahlen möchte.

am telefon is der tüp jenauso unfreundlich wie immer
"Ja! Was ist?"

"ja, hallo, ick nochmal
"

"Was wollen sie?"
der is würklich unfreundlich. dabei sollte der mir dankbar sein, immerhin durften die unser auto umsetzen. vülleicht hat er dit ooch nur eilich.
"ja, also, wissense, sie müssten ja jetzt fertich sein, wa?"

"Ja."
"wir ham uns ja vorhin so schlecht verstanden..."

"Was ist! Ich habs eilig!"

"na, ick wollte nur mal hörn, wies meinem auto so jeht?"

"Ja. Ihrem Auto geht es gut. Wiederhörn!"
und lecht auf. ick rufe ihn sofort wieder an
"Was?!?"

"ick gloobe wir sind jetrennt worden."

"Ja und? Ich hab keine Zeit!"
dit kann ick mir denken.
"wir ham ja een janz schlechtet netz da vor unsere wohnung, wissense, und ..."
er lecht wieder auf. ick rufe ihn wieder an, wiederwahltaste.
"Was! Wollen! Sie!"

"na, sie wollten mir doch sagen, wies meinem auto so jeht?"

"GUT! ES GEHT IHREM AUTO SEHR GUT!"
der brüllt dermaßen laut. er sollte ma besser nich so laut sein. die polizei is ja noch da.
"sagen sie mal, unsere nachbarn, die sind ja janz empfindlich mit lärm..."

"UND?!?"
"stört die dit nich, wenn sie mitten inne nacht so rumbrüllen?"

"NEIN! WEISS ICH NICHT!"
ick sehe von oben wie een polizist uff ihn zu jeht und ihn mit dem zeigefinger ermahnt - er soll wohl nich so laut sein. er lecht wieder auf. ick rufe ihn wieder an.
"WAS!!!"
"und wat is nu mit unserm auto?"

"Wassolldamitsein!!!"


"ick meine, ham sie dit ooch wirklich vor dem büjel abjestellt und nich etwa dahinter?"


"Ja! Doch!"


"so wie ick ihn jesacht habe?"


"JA! DOCH!"


"oder muss ick lieber die polizei fragen?"

"NEIN!"

"und da is nüscht dran beschädicht?"


"NEIN!"

"ick meine, wenn da so menschen an nem fremden wagen rumfummeln, die sind ja nich immer so vorsichtich?"

"IHREM AUTO GEHT ES SEHR SEHR GUT!!!"

"sind sie sich da janz sicher?"

"JA! VERDAMMTE SCHEISSE! JA!"
der tüp is würklich unjeduldich.



zur Fortsetzung

04 August 2012

Musik und Tön (20)

VII. Staffel - Parkplatznot zum vorigen Teil


20. Planlos im Dunkeln


wahrscheinlich springt die karre nich an wejen die kartoffel im auspuff. konnte ick ja nich ahnen. ick wusste am nachmittach jar nich, wo ick die kartoffel sonst hinstecken sollte. der auspuff war einfach die beste stelle. nu steht die karre mitten uff die straße und die polizei is noch nich weg.

wie die merken, diss der provisorisch jeparkte wagen von dem idioten nich anspringt, steijen se wieder aus. und denn belehrn se ihn kurz aber herzlich
"So kann das Fahrzeug nicht stehen bleiben!"

"Aber ... was soll ich denn jetzt machen?"
der tüp markiert schon wieder den verzweifelten, macht der richtich glaubwürdich. aba hier kenn dit ja inzwischen alle.
"Lassen sie ihr Fahrzeug vom Abschlepper wegbringen."

"Was? Der Halsabschneider ist grade weg! Den rufe ich nie wieder! So ein Betrüger!"

"Sie können ja einen Freund anrufen, der sie wegschleppt. "

"Ja, gut."
er bedankt sich natürlich nich, sondern greift sofort nach sein handy und wühlt da drin nach ne nummer. ick staune, diss da überhaupt noch strom dauf is. die polizei findet solche eile übertrieben:
"Aber bedenken sie, dass der Freund nüchtern ist."

"Wieso?"
na wieso wohl?
"Es ist jetzt halb drei Uhr nachts und wir haben Samstag. Wäre doch schade, wenn ihr hilfsbereiter Freund deswegen seine Fahrerlaubnis verliert."
richtich.
"Ja ja."
ja ja heißt nein. dit weeß ooch die polizei.

"Nüchtern. Das heißt, ohne Blutalkohol!"

"Was? Aber ... aber ... wo soll ich denn jetzt einen nüchternen Freund herkriegen? Um die Zeit?"

"Sie können den Abschlepper von vorhin rufen. Der hat seine Arbeit ganz ordentlich gemacht und im Bett kann er noch nicht sein."
die polizei is jetz janz schön hartnäckich. ick kann den polizisten bis hier oben grinsen hörn
"Den Halsabschneider? Niemals!"

"Sie können auch einen Freund zu Hilfe holen. Nur nüchtern sollte er sein."


zur Fortsetzung

03 August 2012

Musik und Tön (19)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von vorher


19. Das Licht am Ende des Tunnels und die Scheinwerfer der Lokomotive


denn jeht dit hebejeschehen endlich los: der abschlepper wirft sein jelbet funkellicht an und lädt unser ollet auto janz akkurat auf. die kundschaft soll anscheinend wenichstens ne schöne show kriejen für ihrn haufen jeld. und denn fährt er damit weg.

ick ahne schon, dass dit nich so einfach wird, unsere karre hier irjendwo vorläufich abzustellen. nich mal vorläufich. nach ne runde halbe stunde isser schon wieder da. der knallkopp mit der limousine plustert sich schon wieder auf und stänkert rum, wat denn da dran wohl so lange dauern konnte.

der abschlepper trächt dit jenöle allerdings mit jelassenheit, der hat heute an nem einzelnen idioten die kohle von ner janzen woche verdient. denn hebt er die limousine raus und dürf se ausnahmweise mitten uff die straße abstellen. die polizei is ja da und passt auf, dass nüscht passiert. außerdem ham wer mitten in der nacht und wenich verkehr.

anschließend fährt der abschlepper los und holt unser auto zurück. weil er jetz nich lange nach dem parkplatz suchen muss, is er schon nach zehn minuten wieder da und stellt unsere karre jehorsam und jewissenhaft an ihren alten platz vor unserm parkplatz, dem mit dem hochjeklappten büjel. damit is die abschlepptätichkeit schon erledicht und nach knapp zwölf stunden is dit auto von dem idioten wieder frei.

nu wird die polizei allerdings nochmal richtich förmlich
"Bitte bleiben sie noch einen Moment hier, damit wir ihre Personalien aufnehmen können."
dit fällt ihn jetz ein.
"Wieso denn?"

"Von uns erhalten sie ebenfalls eine Rechnung."

"Was? Wieso?"

"Unnötige Einsätze werden als Dienstleistung abgerechnet. Zwei Personen zu je sechs Stunden und eine Pauschale für das Fahrzeug."
dit klingt nich nach janz wenich.
"Aber ... das dürfen sie doch gar nicht!"

"Allerdings!"

"Das ... das müssen sie mir doch vorher sagen, dass das etwas kostet!"


"Sehr wohl, der Herr. Wenn sie uns wieder rufen, kleben wir uns vorher ein Preisschild auf die Stirn."
is dit een anfluch von humor bei die polizei?

ick gloobe, die wolln den bloß n bisschen so zurückquälen wie er ihnen uff die nerven jefallen is. an sich hätten se einfach bloß dit nummernschild ablesen müssen. ham se wahrscheinlich sojar schon längst jemacht, nachjesehen, ob die karre nich jeklaut is oder im zusammenhang mit nem drogendelikt steht. oder ob der fahrer wejen grenzenlose dämlichkeit von interpol jesucht wird.

der idiot is aba so aus der fassung, diss er den personalausweis ohne weiteret jezeter raus jibt. als er ihn endlich zurück kricht, steicht er triumphierend in seine zuhälterschleuder und will davonfahren, wahrscheinlich ooch jerne mit quietschende reifen und blauem rauch.

nur springt die karre nich an.


zum nächsten Teil

02 August 2012

Musik und Tön (18)

VII. Staffel - Parkplatznot voriger Teil


18. Jedem Zauber wohnt ein Ende inne



unsere straße is so schon eng und außerdem jibt et nie parkplätze. zwischen den nichvorhandenen parkplätzen stehn jetz noch der abschlepper und der polizeiwagen, und außerdem unser auto vor unserm parkplatz - die straße is also voll.

wenn die nu dit auto von dem idioten rausheben wolln, müssen se dit ja inzwischen ooch irjendwo abstelln. wird sicher schwierich, wenn er unsern wagen wieder dahin stellen muss, wo er jetz steht, nich etwa uff unserm parkplatz mit dem schönen büjel, sondern knapp davor.

natürlich soll unser auto nich uff unsern parkplatz.
"nee, dit soll der abschlepper mal bleiben lassen. ick kriege den büjel jar nich wieder runter, ick habe nämlich den schlüssel verbummelt."

"Na schön! Also, habe ich ihre Einwlligung?"

"meinetwejen. wenn se nüscht kaputt machen. aber nur, wenn sie unsern wagen wieder da parken wo er jetz steht."
ick höre wie der idiot zum polizisten sacht:
"Ja, wir können das so machen".
die polizei is anscheinend ooch schon erschöpft von dem jezeter und wird nachlässich. wie ick wieder uffm balkon ankomme höre ick, wie der idiot zu dem polizisten janz stolz sacht
"Ich habe ihn überzeugt! Wir müssen sein Auto nachher nur auf seinen Parkplatz absetzen."
na, dit is ziemlich jenau dit, wat ick nich bestellt habe. dem werde ick helfen!
rufe also nochmal bei die polizei an, betont zuvorkommend:
"ja, hallo, ick nochmal, entschuldijunk. ick hatte dit jefühl, der aufjerechte mann da am telefon hat mich am ende nich hundertprozentich richtich verstanden. ick möchte dit nur nochmal sicherstellen: unser auto soll zum schluss wieder da uff die straße abjestellt werden, wo et jetz ooch steht."

"Aber - warum das denn?"

"na, ick habe den schlüssel von dem büjel verlecht und kann den zur zeit jar nich runterklappen. hatte ick dem nervösen herrn am telefon ooch schon erklärt. der hat wahrscheinlich vülleicht bloß nich bis zum ende zujehört weil er sich so jefreut hat. aber wenn sie dit so machen, denn könn se mein wagen vorüberjehend umsetzen."
so helle is der polizist aber noch. der hat nämlich sehr wohl verstanden, diss der idiot am telefon mich uffs kreuz lejen will. der knallkopp denkt doch anscheinend, diss am ende mein auto hinter dem büjel steht, so wie jetz seins, und ick denn selber nich raus komme. dem is aber nu nich so. jeht der polizist also lieber selber zu dem abschlepper und erklärt ihm die verschiedenen vorjänge.

darauf wendet sich der abschlepper an den idioten, der ihn bestellt hat. und teilt ihm janz ruhich mit, dass dit jetz drei hebevorjänge und zwei abschleppfahrten sind, so sinnjemäß, in summe. und dass dit unwesentlich mehr is als die einfache hebe, für die er schon vorkasse jekricht hat.

dit weeß er natürlich schon die janze zeit, hatte ja jenuch zeit zum nachrechnen. dazu wochenend- und nachtzuschlach, inzwischen isset ja mitten in der nacht. die summe, die da jenannt wird, liecht im obersten dreistellijen bereich.

dit is bestümmt fast schon so viel, wie eene einzelne alufelge an der karre von dem idioten kostet. dit tut sone leute mächtich weh, da bin ick mir sicher. schließlich hat so eener nich mal die paar groschen fürn parkhaus.

der idiot is inzwischen von der diskussion aber wohl ooch jeschwächt und sacht einfach
"So viel habe ich momentan nicht dabei. Dann muss ich noch einmal zum Geldautomaten."
so zieht sich die sache noch weitere zwanzich minuten in hektischem stillstand, bis et endlich losjehen kann. die polizei und der abschlepper warten inzwischen, damit nich noch wat passiert.



zur Fortsetzung

01 August 2012

Musik und Tön (17)

VII. Staffel - Parkplatznot vorige Folge hier


17. Eine Verständnisfrage

"verstehe ick dit richtich: sie wünschen sich, diss ick jetz eilich anjerannt komme und mein eijenen wagen wegbringe, der nur mein eijenen parkplatz blockiert?"

"JA!"

"und nur damit sie bequem mit ihr auto davonfahren könn, wat unrechtmäßich auf meim parkplatz drauf steht?"

"Aber das ist doch egal!"

"mir nich."
da meldet sich im hintergrund der polizist und nimmt sich dit telefon:
"Bitte kommen sie doch jetzt zum Parkplatz. Sie haben das fremde Fahrzeug schließlich eingeschlossen."
"ick habe jar nüscht. den büjel brauch man bloß hoch zu klappen, denn rastet der ein. dit warn wahrscheinlich die kinder. die machen dit oft."

"Aha. Aber bitte kommen sie doch jetzt hierher."

"dit jeht nich so einfach. ick bin jar nich zu hause. außerdem habe ick alkohol jetrunken - da wolln sie doch nich, diss ick mit mein auto fahre, oder? morjen oder übermorjen abend bin ick vülleicht wieder da."
nu greift sich wieder der idiot dit telefon und brüllt
"Aber sie müssen mein Auto freigeben! SOFORT! Ich werde sie sonst verklagen!"

"ick muss jar nüscht. verklagen se mich ruhich, denn ham se ihre karre bei günstijem verlauf sicher schon in acht monate wieder. ick wünsche noch nen stimmungsvollen abend."
denn leje ick erstmal auf und bin zufrieden. susanne kommt mit ne neue flasche wein und wir setzen uns wieder uffn balkon und lauschen jespannt die aufführung in fortjeschrittenem schülertheater.

unten fängt der idiot wieder an mit lamentieren. der polizist macht ihm zum ickkweeßnichwievielten mal klar, diss ohne einwillijunk vom besitzer jar nüscht umjesetzt wird.

also ruft der idiot wieder uff unserm handy an. ick jehe wieder nach drinnen und telefoniere anjerecht. der versucht dit jetzt nochmal mit höflichkeit, unter aufbietung aller seiner kräfte:

"Ich bitte sie! Geben sie doch die Einwilligung, dass ihr Auto umgesetzt wird! Nur vorübergehend! Der Abschlepper kann es zum Schluss sogar auf ihren Parkplatz stellen!"
aba ick will ja, diss die sache schmerzhaft wird und unser kandidat da draus wat lernt.



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