27 Februar 2016

Hethiter und Aleppo

Nur des schönen Klanges wegen werden hier die Namen einiger hethitischer Könige aufgezählt, die vor beinahe viertausend Jahren über Aleppo geherrscht haben, sowie des Wettergottes Hadad. Aber der nur so.


Wir wiederholen und lassen uns auf der Zunge zergehen:  
Suppi-lu-liu-ma!
Ist das nicht geil? So muss man erstmal heißen! Die Eltern von dem haben sich echt Mühe gegeben bei der Namensfindung! Oder sich die Sache einiges kosten lassen.








Wikipedia sagt dazu:
Die Stadt wurde in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts von dem Hethiterkönig Muršili I. eingenommen. Ihre Geschichte nach dem Untergang des Althethitischen Reiches ist unklar. Mitanni unterwarf Aleppo spätestens am Anfang des 15. Jahrhunderts. Der Hethiterkönig Tudḫaliya I. scheint einen Feldzug gegen Aleppo unternommen und die Stadt kurzzeitig kontrolliert zu haben. Jedoch wurde die Stadt erst in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts unter Šuppiluliuma I. wieder Teil des hethitischen Reiches, als König wurde Telipinu eingesetzt

26 Februar 2016

Bericht aus Berlin

Was Der Große Bloguator™ auch sehr bewundert ist das Genre “Subtile Bosheit aus gegebenem Anlass”

Hier sieht man ein schönes Beispiel, es stammt aus dem Checkpoint, dem morgendlichen Newsletter der Berliner Tageszeitung TAGESSPIEGEL. Verfasser ist der Chefredakteur Lorenz Maroldt, der sich offenbar an jedem Wochentag morgens um halb fünf hinsetzt, um diesen immer sehr erhellenden umfangreichen Newsletter zu verfassen:

Neues aus Spandau (dem Dallas von Berlin): Die Piraten beantragten in der BVV die „Beseitigung einer Bodenwelle in der Neuendorfer Straße“, bei der es sich womöglich um eine Fata Morgana handelt – der bodenwellenpolitische Sprecher der SPD (Jochen Liedtke) konnte jedenfalls bei mehreren Orts­besichti­gungs­terminen „nur die normale Erdkrümmung“ feststellen, und auch das Auto der Grünen-Testpilotin Brigitte Apel-Sielemann (Anmerkung: In Spandau dürfen auch die Grünen Auto fahren) wurde dort nicht „zum Hüpfen“ gebracht, wie die Piratin Marion Schunke behauptet hatte. Im Gespräch ist jetzt ein „Videobeweis“, aber erst mal wird der Straßenabschnitt fotografiert – vielleicht entdecken sie auf dem Bild dann ja auch gleich ein paar Ufos. (Wir haben schon nachgeschaut, und zwar hier.)

Dazu muss man wissen: Spandau an sich ist nicht satisfaktionsfähig.

Damals noch, zu Mauerzeiten, als West-Berlin durch einen sicheren Zaun und/oder große Entfernung von jeglicher rückständigen Provinz abgeschnitten war, sagten wir immer: “Spandau – das ist Westdeutschland in Berlin”.

23 Februar 2016

Lernen

Der Zombieameisen-Pilz

Man kann so viel lernen im Internet, so viel! Namentlich auf Twitter: Es gibt nämlich einen Pilz, der Ameisen zu Zombies mutiert, sie von innen heraus auffrisst, sie aber unterdessen, so lange sie noch laufen können, an einen Ort steuert, der für seine Fortpflanzung geeignete Bedingungen bietet.

Er hört auf den Namen Ophiocordyceps unilateralis – ja, wahrscheinlich hört er tatsächlich, sehr wahrscheinlich. Aber ebenso wahrscheinlich kümmert er sich nicht um das, was man ihm sagt.


Man kann diesen zynischen Zeitgenossen auf Wikipedia kennenlernen und in einer dramatisierten Fassung hier.

Ich wiederum bin auf diese Erkenntnis beim Herrn Earl Edward de Vere gestoßen, dem Abendland besser bekannt als Shakespeare. Und außerdem seit langer Zeit fasziniert von einem anderen Wesen, nämlich Dictyostelium discoideum.

21 Februar 2016

Begegnung

Aus gegebenem Anlass habe ich die fast nicht erfundene etwas ältere Fortsetzungsgeschichte Zahlungsmoral aktualisiert. Sie beginnt hier:

http://goldfischli.blogspot.de/2010/04/zahlungsmoral-1.html

Der gegebene Anlass ist die Begegnung in einem Architektenbüro vor wenigen Tagen, die etliche Züge aus dieser Erzählung trug. Wir können es Déjà-vu nennen.

(verdammt, ich hab ein ganzes Wochenende gebraucht, bis mir das Fremdwort wieder einfiel!)

08 Februar 2016

einfachstes Gericht der Welt, Das

Der Große Bloguator™ erfindet zwar nicht andauernd irgendwelche Sachen, aber kommt schon vor. Hier zum Beispiel: Einfachste Gericht der Welt¹

Richtig, es geht wieder einmal ums Essen.

Wir kaufen:
    1 Sack Gnocchi
    2 Radicchii (oder Radicchios oder wieauchimmer da die Mehrzahl geht)

Wir haben sowieso immer da:
    2 Zwiebeln
    Olivenöl
    Salz

Wir greifen zur mittelgrößten Auflaufform, die unser Haushalt zu bieten hat. Oder zu jeder anderen. Hauptsache hitzebeständig-backofenfest.

Hilfreich ist, wenn sie einen Deckel besitzt oder sich mit Alufolie abdecken lässt - d.h. Auflaufform im Format DIN A0 wäre zu groß. Es sei denn, wir hätten Alufolie in der Breite eines Perserteppichs verfügbar: Dann ja.

Den Boden der Form bedecken wir mit Olivenöl. Nur so, dass der Boden bedeckt ist, nicht zentimetertief, wir wollen nämlich backen, nicht frittieren. Also, ähm, "backen".

Mit dem Öl bestreichen wir auch die Wände der Form. Großer Bloguator™ nimmt immer die Hände zum Bestreichen der Wände, aber der Cuisine-Auskenner darf gerne auch einen Pinsel benutzen. Großer Bloguator™ hat danach aber auch immer wunderbar zarte, nach Olivenöl duftende Hände (im Hintergrund ertönen einschmeichelnde Geigen - kleine Vögelchen fliegen im Kreis – Abbildung einer süditalienischen Dorfstraße im Frühling).

Hm? Äh, ja. Machen wir mal weiter:

Die zwei Radicchiose halbieren und mit der Schnittfläche ins Öl legen. Außenrum die Gnocchi anhäufen. Wer mag, kann ein, zwei Zwiebeln in Würfel schneiden und irgendwo noch unterbringen. Geht aber auch ohne. Jetzt noch salzen.

Das hier kursiv geschriebene wars auch schon mit dem Kochen. Mehr muss man dazu nicht können. Oder tun.

Jetzt wird die Form mit Alufolie oder dem Deckel bedeckt und kommt in den Ofen bei 200°C ². Nach 15min. die Folie oder den Deckel abmachen und wieder in den Ofen schieben. (wer will, kann an dieser Stelle einen Schuss Weißwein dazu schießen, das gibt eine Art Soße)

Auf Oberhitze stellen. Wenn die Gnocchi von oben ein wenig gebräunt sind herausnehmen. Fertig. Essen.

Der Radicchio müsste jetzt von unten ein wenig angebraten sein und ansonsten sehr gar. Die Gnocchi sind zu einer Art Bratkartoffelweizendings geworden. Die Folie/Deckel muss anfangs drauf, damit sie nicht vollends austrocknen, sondern im Dampf vor sich hin garen.

 

Bezüglich des Olivenöls haben anscheinend genau *alle* Auskenner eine andere Wahrnehmung als Der Große Bloguator™. Während die Auskenner ausnahmslos der Ansicht sind, dass besonders gutes Olivenöl nach gar nichts schmeckt, findet Große Bloguator™, dass es ruhig nach Olivenöl schmecken darf. Aber mit dieser offenbar völlig überzogenen Einstellung sieht er sich oft genug allein.

 

 


¹ alte Journalistenweisheit: Spare nie des Superlativs!
² Vorheizen oder nicht - macht keinen Unterschied. Man kann den Ofen ja am Beginn der Arbeiten einschalten, überbrückt so elegant einen Teil der Wartezeit.

04 Februar 2016

Wieder mal

Ich muss mal wieder – auch wenn das nicht von allen LeserInnen so 100%ig geschätzt wird – was soll man machen, es juckt einen halt in den Fingern:

via SailingAnarchy

Ja, äh, diesmal leider ohne hämische Kommentare. Nächste Woche wieder.

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