31 Januar 2012

Experiment

Versuch mit dem Bla-Bla-Meter


Ich schätze es sehr, das Haus der Kulturen der Welt, den früher zugezogenen Eingeborenen auch noch als Kongresshalle bekannt (und den Tages-Touristen aus allen deutschen Provinzen als Schwangere Auster).

Das liegt einerseits an der großartigen Architektur, mit dem einen großen fließenden Raum, der das Foyer bildet, sich über verschiedene Niveaus schlängelt, um Ecken geht, ewig breite Treppen und so Sachen. Und es liegt daran, dass es so etwas überhaupt gibt, ein *Haus* *der* *Kulturen* *der* *Welt* - sozusagen die Beton gewordene Völkerverständigung. Die Kongresshalle ist auch durchaus nicht klein.

Eine solche Einrichtung zieht die Geisteswissenschaftler und die Künstler an, und die neigen zum Geschwurbel. Zur Zeit findet dort das Medienkunstfestival TRANSMEDIALE statt. Ich wollte eigentlich nur das Programm lesen und stoße auf diesen Text:

Weise 7 lädt das Publikum ein, die altgedienten Vorstellungen von der Immaterialität digitaler Technologien über Bord zu werfen. Die unendliche Erweiterung netzwerkbasierter Kommunikationssysteme führt immer wieder zur Inkompatibilität bestehender Technologien. Die genauere Betrachtung der spezifischen Beschaffenheit dieser Technologien kann aber zu einem neuen Verständnis künstlerischer und technischer Praxis führen.

Tja.

Und wo wir schon einmal bei Medienkunst sind, kommt mir das Bla-Bla-Meter wieder in den Sinn, eine Internetseite, die Texte auf ihren Gehalt an Bullshit untersucht. Althochdeutsch hätte man es sicher Nonsense genannt. Nein, eher Geschwafel, Geseire, Geschwätz, Geplapper oder Geschwurbel. (neben der Stimme der Unvernunft arbeitet in meinem Kopf auch noch ein Synonymgenerator. Die beiden können sich nicht ausstehen.)

Die exakte Arbeitsweise des Bla-Bla-Meter schlägt die geneigte Leserin selbst irgendwo nach. Aber hier ist das Ergebnis:
Ihr Text: 430 Zeichen, 50 Wörter
Bullshit-Index :1.54
Glückwunsch, Ihnen ist es tatsächlich gelungen, unsere Bullshit-Skala von 0 - 1 zu sprengen! Diesen Text tut sich ein Leser wohl nicht freiwillig an, aber uns haben Sie beeindruckt.
Wie schön, dass ich nicht der einzige bin, der diesen Eindruck hatte.

Glaubt mir wieder keiner? Hier:

(Abbildung zu Dokumentationszwecken leicht gepimpt)



wenn man den ganzen Festivalkatalog eingibt müsste es eigentlich ohne weiteres möglich sein, einen Wert über 2 zu erreichen.

28 Januar 2012

Das Keifen der Pfeifen (4)

Diejenigen Medien, die mit Sensationsmeldungen viel Geld verdienen, ziehen sich zurück. Die Sensation hat sich abgeschliffen und bringt kein Geld mehr. Übrig bleiben die keifenden Pfeifen. Der jämmerliche Feigling Frank-Walter Steinmeier muss inzwischen mit der WELT sprechen, da noch nicht einmal mehr die BILD sein Gezeter hören will.

Naja, hören will das wahrscheinlich niemand, aber für die BILD taugt es auch nicht mehr für die Buchstabenbalken, höchstens hinten, wo auch die anderen B-Promis ihre Lebensgeschichten ausbreiten, darf Steinmeier sich noch ausheulen und um ein bisschen Aufmerksamkeit barmen.

Man muss den Herrn Wulff ja nicht ganz doll liebhaben. Man kann ihm vorhalten, dass er sich zu gerne im Glamour gesonnt und im Kreise reicher Gönner aufgehalten hat, in der Gegenwart etlicher großzügiger und nicht uneigennütziger Spender. Dass er Geschenke angenommen hat und man ihm jetzt noch nicht einmal eine Gegenleistung dafür nachweisen kann. Aber wer ihm das vorhält, erinnert sich wohl nicht mehr an den tadellosen Horst Köhler.

Wir erinnern uns: Köhler ist der ehemalige Präsidentendarsteller, der beim ersten kleinen Anzeichen von Kritik ohne Umschweife desertierte. Der Mann war vorher immerhin Chef des internationalen Währungsfonds.

Fragt man sich natürlich, wie so ein Versager in ein solches Amt geraten kann, Währungsfonds. Aber die Sache klärt sich auf, wenn man erfährt, dass er vom Altkanzler Gerhard Schröder vorgeschlagen wurde, der inzwischen keine Skrupel hat, für ein paar schöne Euro in Deutschland als Putins Bote zu wirken. Da kam es vielleicht weniger auf Kompetenz an, es war sogar ganz wünschenswert, eine Qualle ohne jedes Rückgrat zu finden.

Köhlers Weg zum Präsidentenamt ist wahrscheinlich nur mit dieser Verwechslung zu erklären, der Annahme, dass ein Direktor des IWF doch bittebitte wenigstens noch *irgend etwas anderes* können muss, außer teure Anzüge aufzutragen.

Während seiner Amtszeit tat er keinem groß weh und profilierte sich erwartungs­gemäß nicht sonderlich. Im Mai 2010 schwätzte er in einem improvisierten Interview ein wenig dummes Zeug, wie das auch jedem anderen passieren kann, wenn man ihn auf dem falschen Fuß erwischt. Dabei sagte er Sachen, die man in einem demokratischen Deutschland besser nicht sagt, selbst wenn man sie denkt. Dass er sie tatsächlich dachte, war dabei gar nicht erwiesen.

Sinngemäß schwadronierte er, die Bundeswehr würde ja mit Waffeneinsatz und Gewalt immerhin die Handelswege und Märkte der Deutschen am Hindukusch frei schießen. Solches Denken im gegenwärtigen halbwegs demokratischen Deutschland ist einerseits extrem reaktionär aber dabei auch sehr un­rea­listisch. Dass ein Weichei wie Köhler tatsächlich so kolonialistisch denkt, klingt eher unwahrscheinlich. Vermutlich wollte er einfach das schöne Gespräch mit dem Journalisten in Gang halten und plapperte so vor sich hin, wie man es eben manchmal so tut.

Die Behauptung, Köhler sei deswegen ein ganz böser Kriegstreiber, war daher eine böse Unterstellung und an sich leicht zu durchschauen. Köhler meinte allerdings, dass er sich allen Ernstes dagegen verteidigen müsste und wählte die Strategie der Erklärung. An einer Stelle, wo es absehbar keine zufrieden­stellende Erklärung geben konnte. Die Erklärung erforderte daher bald eine Erklärung der Erklärung und führte zügig in den Recht­fertigungs­notstand.

Er hätte sich auch einfach entschuldigen können und feststellen, dass auch ein Bundespräsident das Recht hat, Dummheiten zu machen, die er dann bereut. Christian Wulff hätte das so getan. Tut er ja auch.

Aber Horst Köhler desertierte bereits nach gut einer Woche. Diesem Tempo ist zu entnehmen, dass ihm zum ersten mal in seinem Leben so etwas wie Gegenwind entgegenschlug. So einen braucht niemand als Bundespräsidenten. Und noch weniger eine feige Kackbratze wie Frank-Walter Steinmeier.

Da ist mir der Wulff allemal lieber. Der stellt sich, als es nicht mehr anders geht, er schwitzt und stottert, versucht souverän zu wirken in einer Situation, die er gar nicht so gut im Griff hat. Aber er hält bisher tapfer durch und haut nicht gleich ab.

27 Januar 2012

Alenka

In der Glaserei bin ich kürzlich auf die slo ... slo ... ... slo ... wenische ... ? ... Künstlerin Alenka Sottler gestoßen, die ich mit ihrem pointilistischen Stil sehr faszinierend finde. Und naheliegender Weise wegen ihrer Motive:


Am besten klickt man sich auf ihrer Webseite durch das Portfolio, um diese Faszination zu verstehen. Mir genügen vorläufig diese Fische.

 

26 Januar 2012

Helferlein

Das bemerkenswerte an den Rechtschreib-Helferlein ist ja, dass sie falsch buchstabierte Wörter nicht nur erkennen und markieren. Sie schlagen statt dessen andere falsche Wörter vor.

Sie sind geschwätzig, die Helferlein. Darin unterscheiden sie sich auch nicht sehr vom Großen Bloguator™.


Genau: Da waren Trocken*bau*platten gemeint.

Und beim nächsten gebe ich zu, dass ich der irrigen Meinung war, für ein Fitnessstudio würden zwei S durchaus genügen...


... seither zerbreche ich mir unaufhörlich den Kopf, welchem Fitze sein Studio das wohl sein könnte, oder was für Geschehnisse sich womöglich in einem Firnesstudio abspielen.

Aber dass die Micro$oft-Rechtschreibhilfe solche schlimmen Ausdrücke kennt, heißt noch lange nicht, dass das Firefox-Wörterbuch ebenfalls darüber bescheid weiß:



Und ich möchte bescheid wissen klein schreiben!

23 Januar 2012

Stimme



Stimme im Kopf murmelt "Wanderkummer..."

 

22 Januar 2012

Dys

Andere Leute in meinem Alter gehen in Frühpension, machen jetzt schlimme Kreuzfahrten und nicht mehr nur schlimme Pauschalreisen, wiegen ihre Enkel im Arm oder müssen statt dessen ganz dringend den Mount Everest besteigen, wenn sie an die Enkel denken. Ich tue nichts von alledem ¹.

Damit komme ich soweit klar. Seit einiger Zeit bemerke ich allerdings, dass ich mit Zahlen Schwierigkeiten habe. Mit den Zahlen, nicht mit der Zeche im Lokal. Obwohl...

Zahlen also. Ich verwechsle ständig irgendetwas, verzähle mich, kriege einfache Additionsaufgaben nicht hin. Kürzlich habe ich mal die Mehrwertsteuer auf die Mehrwertsteuer drauf geschlagen. Ich kann nicht mehr rechnen! Sowas ist lästig, wenn man in einem Ingenieurberuf arbeitet.

Sowas ist wahrscheinlich jedem lästig, der überhaupt arbeitet. Außer den Erben der HypoRealEstate, die schon mal Plus und Minus verwechseln und im Auftrag des Finanzministers 55 Milliarden verbummeln. Aber gehen wir mal vom Normalfall aus, einem ehrlichen Beruf: Dann ist das lästig.

Ist das wirklich altersbedingt? Gibt es sowas? Präsenile Dyskalkulie? Oder hab ich das nur erfunden, um mein Blog wieder voll zu kriegen, und sonst ist alles im Lot?

Hilfe!





¹ Mount Everest ist eine ganz andere Liga als Ararat. Und der Ararat muss auch aus ganz anderen Gründen...

20 Januar 2012

Tom

Gestern gabs eine Unterhaltung über Entscheidungen im Leben. Aus diesem und nur diesem Anlass zitiere ich hier mal einen Songtext des von mir sehr geschätzten Tom Liwa:

Sie sagt, "ich bin jetzt wieder
zusammen mit meinem Ex.
Manchmal fehlt mir der intellektuelle Scheiß
dafür hab ich wieder Sex"


Sie sagt, während sie Tee macht
"wenn ich jetzt kiff oder koks oder trink nachts,
dann krieg ich morgen die Strafe
für meine Arbeit brauch ich den Schlaf.


Manchmal fehlt mir das wilde Leben
doch ich weiß: so ist das eben...
ich will noch mal irgendwohin."


Sie sagt "ich hab mich entschieden,
ein bißchen so zu werden
wie ich nie wollte, daß ich werde
ich will nunmal irgendwohin ...
ich will nunmal irgendwohin"


dann sagt sie noch was, was Dich nichts angeht
dann hört sie mir zu, wie ich erzähl
von dieser verrückten Tour, auf der ich grade bin.
Und so verschieden, wie wir im Moment auch sind
ist da kein Neid, keine Reue - nichts dergleichen.
Sie gießt mir Tee in die Tasse
und ich denk: das hat Klasse, die ich nie hatte


Sie sagt "ich brauch nicht lang um mein Gesicht anzumalen
ich brauch nicht lang um meine Sachen zu packen
ich brauch nicht viel - es braucht nicht viel,
alles kaputtzumachen, aber ich kann es auch lassen "


Zwei Stunden später sitz ich wieder
draußen im Bus bei meinen komischen Freunden
landauf, landab die Leute zu beglücken
mit meinen traurigen, traurigen Stücken


Nur mit dem über Dich
bin ich noch lang nicht fertig
Ich schreib seit Jahren dran
aber irgendwie komm ich nie an
Ich will nunmal irgendwohin
Ich will nunmal irgendwohin

Tom Liwa Lyriks "Ich Will Nunmal Irgendwohin"





genau, aber meine Entscheidung lautet im Gegensatz dazu
ich will niemals so werden,
wie ich nie wollte
dass ich werde...

19 Januar 2012

Sprachbetrachtung und Kritik

Sag es in deiner Muttersprache! Man soll ja nicht so viele Fremdwörter verwenden. Das macht Texte verständlicher und sogar leichter lesbar.

Wenn die Spedition heute ein Logistikunternehmen ist, dann muss man den Transport auch Distribution nennen, damit es wirklich wichtig klingt.

18 Januar 2012

Besichtugngngn...

Ich weiß nicht, wer mir da das Leben schwer macht. ICH war das jedenfalls nicht, als ich am gegenwärtigen Gutachten getippt habe:
Besichtugngszeotpunkt
Gemeint war etwas anderes. Mit den üblichen Anagrammen und der bereits bekannten Stimme der Unvernunft hat das diesmal nicht viel zu tun.

Damit kann nicht einmal eins der geschwätzigen Helferlein Rechtschreib etwas anfangen. Und das will einiges heißen.

Zeitdilatation

Beim Frühstück lese ich immer die Zeitung vom Vortag, weil mir vor dem dritten Kaffee der Vortrieb fehlt, mich zum Briefkasten runter und wieder nach oben zu schleppen. Mit meiner Kenntnis der Nachrichtenlage bin ich daher fast immer um einen Tag im Verzug.

Mit Zeitdilatation bezeichnet man etwas ganz anderes.

Mit Destillation noch etwas anderes.

 

16 Januar 2012

Sommersprossen

Es gibt ein Fachblog für Fotos von Mädchen mit Sommersprossen:


Mein Gott! Ich kann so nicht arbeiten!

...

... und vor allem: Warum erfahre ich davon erst jetzt!?!

Wahrheit und Universum

das Keifen der Pfeifen (3)
Ich muss mal wieder was über die sogenannte Wulff-Affäre schreiben, die von einigen wenigen Medien mit viel Mühe am Kochen gehalten wird.

Im Zentrum der Milchstraße gibt es ein schwarzes Loch. Das ist keineswegs ein Loch, sondern eine gigantische kugelförmige Materieansammlung, die so schwer ist, dass nicht einmal das Licht schnell genug ist, sie zu verlassen. Es ist angeblich einige Millionen mal so schwer wie unsere Sonne und saugt gnadenlos alles an. Da kommt nix mehr wieder. Außer ein wenig Strahlung.

Etwa mit diesem schwarzen Loch kann man den Wahrheits- und Sinngehalt vergleichen, der herauskommt, wenn Frank-Walter Steinmeier, der jämmerlichste Feigling der Nachkriegsgeschichte, der BILD-Zeitung Interviews zum Thema Wulff gibt. Vorgestern war es wieder so weit - und ich bin nur ein wenig verwundert, dass Der Spiegel nicht schon wieder ausgerechnet diese beiden als Kronzeugen der Demokratie aufruft.

15 Januar 2012

Verkauf

Sachen gibts!


Das hier ist der einzige Thürmann-Werksverkauf, den ich kenne. Aber wo kommt bloß der Mist in den ganzen anderen Thürmann-Läden her?

14 Januar 2012

Abzählblütenreim


Sie liebt dich 
... 
sie liebt dich nicht 
... 
sie liebt dich 
... 
sie liebt dich nicht 
... 
sie liebt dich 
... 
ach scheiße!!!


13 Januar 2012

Julia

Ah, ich muss hier mal wieder die junge Frau promoten, die ich so sehr schätze: Julia Nunes


Sie macht wunderbare Low-Tech-Videos, auf denen sie meist allein alle Stimmen singt, alle Instrumente spielt und ironischem Humor beweist.

Ich mag ihr musikalisches Talent und den Vorwärtsdrang und die Konzentration und den großen Ernst, die man ihr zuweilen ansieht, wenn sie die verschiedenen Spuren einspielt und singt. Außerdem ist sie klein, dick und sehr hübsch. Allein dafür hab ich wohl den 27-Zoll-Monitor gebraucht...




Weil es sich oft um Cover-Versionen handelt, sind nicht alle Videos in Deutschland zu sehen - es gibt da diesen unsäglich lächerlichen GEMA-Youtube-Streit. Einige der Filmchen kann man daher nur über einen Proxy sehen.

10 Januar 2012

Muss

... ich muss es tun ... ich muss es einfach tun ... ich muss ...

... und los:

Der Welt-Fußballer des Jahres ist ein Messi!

Aaargh!

Gesellschaft

Zuerst war ich nur ein wenig verwundert. Da war jemand über das Suchwort "Negerhure" ins Goldfisch-Blog geraten, sagte die Auswertung der Statistik.

Verwundert erst einmal darüber, wo da wohl die Verbindung zu diesem Blog liegt.

Aber verwundert mehr noch darüber, dass die Wortwahl "Negerhure" ja so eine ausgesprochen dumpfe Grundeinstellung zu offenbaren scheint, und dass so jemand trotzdem bereit und vielleicht sogar in der Lage ist, eine Tastatur zu bedienen und das Ergebnis dann vom Bildschirm abzulesen. LESEN! SCHREIBEN!

Nächster Gedankenblitz: "Großer Bloguator ¹ - Du musst dringend an deinen Vorurteilen arbeiten!" Wahrscheinlich war doch da nur ein Soziologe oder eine Genderforsche am Werk, die ein paar Stichwörter sammeln, bevor sie in die Bibliothek gehen.

Also, wo findet Google eine Verbindung von "Negerhure" zum Goldfischli? Tippe ich das halt mal bei Google ein...

... das Ergebnis ist traurig, erschreckend und überaus trostlos, wie man sich hier überzeugen kann. Abgesehen von den Literaturtipps mehrheitlich noch schlimmerer dumpfer Pornocontent als ursprünglich befürchtet, und davon tausende Ergebnisse. Das ist eine Gesellschaft, in der sich kaum ein denkender Mensch gern wiederfinden wird, oder? Oder!?! Ein Segment der Gesellschaft, von dessen Existenz der allwissende Große Bloguator™ bisher fast nichts ahnte.

Na schön, gut dass wir darüber gesprochen haben. Und dass das lesende Publikum dieses Wissen jetzt teilt. Und wo war nun die Verbindung zum Blog? Den entsprechenden Eintrag habe ich auf den ersten zehn Google-Seiten nämlich nicht wiedergefunden.

Aber man kann ja oben links in dem kleinen Suchfeld vom Blog direkt nach Stichwörtern suchen und bekommt schnell ein Ergebnis. Es ging um die Busfahrergeschichte aus "Musik und Tön". Ach so!




¹ das ™ spreche ich im Selbstgespräch nicht mit

06 Januar 2012

Bewegte Animation

Woah, in der allgemeinen Bilderflut, mit der man heute im Internet konfrontiert wird, ist man nur noch selten überwältigt. Aber hier:


METACHAOS from Alessandro Bavari.

Auf Vollbild und höchste Qualität stellen, ggf. leistungsfähigen Computer kaufen, falls es scheiße aussieht...



in der Glaserei gefunden

05 Januar 2012

Das Keifen der Pfeifen (2)

ich hätte nie gedacht, dass ich mal einen Typen von der CDU verteidigen würde - aber diese ganzen schmierigen Heuchler die ihm nachstellen gehen mir sowas von auf den Nerv

Pressefreiheit in Deutschland funktioniert ja heute etwa so: Dem sogenannten "Nachrichtenmagazin" SPIEGEL wird irgendwann hinterbracht, der heutige Bundespräsident und damalige Landeskanzler Wulff habe von einem Korrumpel sehr billig ein Grundstück erworben. Deshalb versucht der SPIEGEL, Einblick ins Grundbuch zu nehmen, also: In das vom Herrn Wulff. Kraft seiner journalistischen Lizenz fühlt sich der SPIEGEL zu genau ALLEM berechtigt.

Das Grundbuch geht, bei aller Liebe, niemanden etwas an, außer der Gemeinde, dem Verkäufer und dem Käufer. Jedenfalls nicht den SPIEGEL. Im vorliegenden Fall hätte man Wulff einfach nach der Bestätigung fragen können, wer denn der Verkäufer ist und zu welchem Preis.

Aber im Grundbuch stehen ja noch andere Informationen, die man dann vielleicht irgendwann gewinnbringend verwerten kann. Um Gewinn geht es doch bei einem Unternehmen wie so einem "Nachrichtenmagazin". Also klagt sich das sogenannte Nachrichtenmagazin durch alle Instanzen. Das erfolgt so laut, dass sich der Verdacht der Vorteilsnahme auf jeden Fall herum spricht. Irgendwann bekommt es das Recht zur Einsicht.

Die Einsicht ins Grundbuch ergibt dann: Nichts. Der Verdacht hat sich nicht bestätigt. Da muss wohl jemand das Nachrichtenmagazin mit einem falschen Gerücht gelinkt haben, oder sie haben sich selbst dämlich angestellt.

Nun könnte das sogenannte Nachrichtenmagazin ja schreiben: "Nach einem langen Rechtsstreit, in dem es um journalistische Rechte ging, und den wir gewonnen haben, nahmen wir Einblick ins Grundbuch. Das Gerücht hat sich nicht bestätigt, der Präsident hat das Grundstück unter regulären Umständen erworben." Damit könnte die Sache erledigt sein. Und es wäre sicher ein angemessener Abschluss für einen langen Rechtsstreit.

Aber das war anscheinend keine Nachricht. Jedenfalls keine, die genug Gewinn bringt. Das Nachrichtenmagazin schreibt also: Nichts. Das hat den Vorteil, dass der Verdacht in der Welt bleibt, ohne dass man irgendetwas dementieren muss.

Wer es selbst prüfen will: Über die Grundbuchsache und den langwierigen Rechtsstreit findet man beim SPIEGEL kein Wort.

Ich finde es lustig, wenn ein Medium wie der SPIEGEL, das sich als oberste moralische Instanz verkauft, ausgerechnet die BILDzeitung immer wieder als Zeugen aufruft. Heute auf SPON: "Die "Bild"-Zeitung will die Unklarheiten über den ominösen Anruf von Christian Wulff bei Chefredakteur Diekmann ausräumen."

Klar doch, die BILD-Zeitung ist das Fachmagazin für das Ausräumen von Unklarheiten, das lernt man in der SPIEGEL-Redaktion schon in der ersten Woche. Deshalb hängt dort zur Motivation über jedem Arbeitsplatz ein großes Schild: "Wenn Ihr die Wahrheit sucht - macht es wie  die BILD!"




auf eine etwas neutralere Beschreibung der Causa Wulff bin ich lustigerweise ausgerechnet auf einer Sozialisten-Webseite gestoßen. Ist aber schon wieder zwei Wochen alt.

04 Januar 2012

Das Keifen der Pfeifen

der heutige Bundespräsident hat vor seiner Amtszeit einen günstigen Kredit bekommen - das wurmt die Neider

Man muss ihn ja nicht persönlich lieb haben, unseren Bundespräsidenten Wulff, aber was zur Zeit passiert ist doch haarsträubend: Die versammelten Pfeifen der Republik und das nachweislich untere Mittelmaß haben sich gegen ihn verschworen.

Während all die Kritiker selbst schamlos nach Pöstchen und Nachlässen geiern, jeder Bonusmeile und jedem kleinen Abgeordneten-Rabattchen eifrig nacheilen, tun sie nun empört, dass der Bundespräsident so etwas früher auch einmal getan hat. So einen schönen Zinssatz hätten sie nämlich auch gern für ihre immobile Alterssicherung gehabt, Vermögensanlage, Spekulationsobjekt, oder wie auch immer die Sicherung des unverdienten Vermögens und das tätigkeitslose Einkommen heute heißen.

Das Geschrei der Heuchler ist groß, aus jeder Äußerung oder auch Nichtäußerung des Präsidenten machen sie einen Skandal. Besonders praktisch ist dabei, dass die Würde des Amtes dem Bundespräsidenten verbietet, den Arschgeigen ordentlich die Meinung zu sagen.

Es ging bislang schon so weit, dass sich einer der Wichtigtuer vor lauter Aufregung als "Stellvertretender Aufsichtsrat" der kreditgebenden Bank ausgibt. War er auch - bis vor einem halben Jahr. Anscheinend hatte ihm noch gar niemand gesagt, dass das inzwischen vorbei ist. Damit das Augenblicksversagen und die Wichtighuberei eines ehemaligen Aufsichtsrates nicht so auffällt, damit niemand fragt, auf welcher Schleimspur überhaupt ein dermaßen Unzurechnungsfähiger in eine so wichtige Position kommt, wirft sich seine Kollegin und Parteifreundin mächtig ins Zeug. Ihr kann nämlich noch niemand beweisen, dass sie ebenfalls jedem Promi einen billigen Kredit nachwerfen würde, wenn man sie nur machen ließe.

Die meisten übrigen Schreihälse sind die dritte Garnitur ihrer jeweiligen Partei oder ihres jeweiligen Mediums, die naturgemäß von ständigem Neid und Geltungssucht gebeutelt werden. Die Pharisäer erklären es abwechselnd zum Skandal, wenn sich der jetzige Präsident äußert, aber auch, wenn er es nicht tut.

Dass es wirklich nicht um Aufklärung geht, ist ja schon länger klar. Aber niemand gebietet den Neidbürgern Einhalt, staucht sie zusammen oder verpasst ihnen eine ordentliche Tracht Prügel mit den Worten "Is gut jetzt!", so wie man mit seinem Hund eben spricht.

Dass es um den Bundespräsidenten nicht gut steht erkennt man vor allem daran, dass sich der erbärmlichste Feigling der deutschen Nachkriegspolitik wieder einmal aus der Deckung wagt: Frank-Walter Steinmeier. Wenn der kommt, muss der Gegner wirklich schon hilflos am Boden liegen.

Wir erinnern uns: Frank-Walter Steinmeier war früher Erfüllungsgehilfe von Gerhard Schröder, inzwischen bekannter als "Putins Bote". Weiter hat er es nicht gebracht. Er wollte einen Terror-*verdächtigen* aber nachweislich Unschuldigen lieber in einem CIA-Folterlager verschimmeln lassen, bevor er einen Finger krumm macht oder zum Telefonhörer greift. Auch dieser jämmerliche Versager kritisiert jetzt den Kreditvorgang des Bundespräsidenten. Es kann ihm ja nichts passieren, der Präsi darf sich ja nicht angemessen wehren.

Man muss sich das vorstellen: Wenn man von Frank-Walter Steinmeier kritisiert wird, ist das so etwas wie ein Ritterschlag. Ein größeres Lob kann es für einen halbwegs ehrlichen Menschen kaum geben! Er tut es aber trotzdem.

Frank-Walter Steinmeier findet sich damit in einer Einheitsfront mit der Zeitung Die Welt, mit dem SPIEGEL und mit dem deutschen Fachblatt für Demokratie und Pressefreiheit: Der BILD-Zeitung.

Ist ja klar, erst veranstaltet man eine Hexenjagd und wenn sich das Opfer aufregt ist eben das die Schlagzeile. Bei der heiligen Inquisition hieß diese Taktik noch: "Wer sich verteidigt, klagt sich an!"

Der Vorstand des Springer-Verlages hat angeblich versprochen, den längst fälligen Wutausbruch des Präsidenten am Anrufbeantworter nicht zu veröffentlichen. Und es sofort anschließend getan. "Pressefreiheit, redaktionelle Unabhängigkeit und so..." So viel ist das Wort des Vorstandsvorsitzenden eben wert. Das wusste man aber vorher. Der SPIEGEL verteidigt jetzt die Freiheit der BILD. Daran erkennt man so ungefähr, wie traurig es in Deutschland allgemein um die Medien bestellt ist.

Die WELT beklagt sich darüber, dass der Bundes-Präsident einen Bericht über sein Privatleben verhindern wollte. Muss man sich vorstellen: Die Welt soll nicht im Privatleben von Leuten herumschnüffeln dürfen! Und es gibt genügend Kackbratzen, einen Haufen Journalisten, die doch allen Ernstes behaupten, dass damit die Pressefreiheit gefährdet sei. Man fasst es nicht!

Um hier wieder einmal den Herrn Sarrazin zu korrigieren: DAS nämlich ist das Drama des deutschen Bildungssystems - dass sogenannte Hochschulabsolventen heute nicht in der Lage sind, einfache Sachverhalte zu beurteilen. Sprecht mir nach, ihr Dampfplauderer: "Pressefreiheit ist, wenn Die Welt im Privatleben des Menschen schnüffeln darf!"

Ich wünsche mir, dass der jetzige Bundespräsident diesem lächerlichen Aufstand der Neidgebeutelten und Mittelmäßigen noch bis zum Ende seiner Amtszeit standhält und dass diese schmierigen Loser ihrer langen Reihe von verdienten Niederlagen eine weitere hinzufügen können. Ihre Namen sollen im Gedächtnis bleiben. Ich nenne hier allen voran: Frank-Walter Steinmeier, Präsidentenkritiker - Hilfspolitiker - Pfeife!

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