31 Juli 2012

Musik und Tön (16)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von hier


16. Eine Tugend ist Geduld


ick muss mir sein problem von dem idioten noch mal in janz eigenen worten schildern lassen - so ergreifend is dit:
"ach, der büjel is oben?"

"Ja!"

"der büjel, der anzeicht, dass da keen fremder druff parken soll und den sie irjendwie übersehen ham?"

"Ja-haaa!"

"und jetz komm sie da nich so mühelos wieder raus wie se rin jekomm sind?"

"Ja-haaa!"

"ja, schade für sie. nu ham sie jar keene zeit jespart, wa?

"Aber das ist doch egal!"

"na denn, fragen se doch den parkplatzbesitzer janz höflich und erklärn dem die sache."


"Aber das sind doch sie!"

"ach, richtich, dit bin ja icke! und nu?"

"Sie müssen kommen und den Bügel aufschließen!"

"ick muss jar nüscht."

"Das ist Geiselnahme! Darauf steht Gefängnis!"

"dit mit die geiselnahme muss ihnen die polizei wohl nochma erläutern. geiselnahme is immer mit personen."

"Das ist doch egal!"

"sie hätten ihr auto vülleicht nich aufm fremden parkplatz abstelln solln, oder?"

"SIE MÜSSEN JETZT AUF DER STELLE HIERHER KOMMEN UND IHR AUTO WEGFAHREN UND DEN BÜGEL AUFSCHLIESSEN!!!"
zur abwechslung winselt der tüp mal nich, sondern brüllt aus voller kehle, mitten inner nacht. sekunden später stehn die nachbarn schon uff ihrem balkon und beschweren sich bei die polizei.

da is dit praktisch, dass die polizei schon die janze zeit da is.


zum nächsten Teil

30 Juli 2012

Musik und Tön (15)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von hier


15. Ein Ende hat das Warten


wie die jerade zum aufbruch rüsten, kriejen wer doch mitleid und rufen se endlich zurück - wir wolln ja nich herzlos sein. aber vom handy aus, die brauchen nich zu wissen wo wir sind. dit is wieder mein einsatz

"ja, hallo! entschuldijunk, ick habe eben die mailbox abjehört, aber dit nich jenau verstanden: WAT wolln sie von uns?"
denn erklärt der obere von die beeden polizisten die janze sache nochmal in betont sachliche worte. ick sage:

"entschuldijunk, dit dauert mir zu lange, dit kostet ja meen jeld - könn sie mich bitte zurückrufen?"
und der polizist:

"Nein, ich kann sie kein weiteres mal anrufen!"
und denn höre ick wie unten der tüp mit dem auto kreischt

"Ich zahle! Ich rufe zurück!"
denn der Polizist wieder zu mir:

"Darf ich dann ihre Telefonnummer weitergeben?"

"na, wenn sie dit anonym schaffen, denn könnse."

"Selbstverständlich. Sie rufen vom Handy aus an? Ich kann die Nummer nicht sehen."
ick buchstabiere meine handynummer und der polizist schreibt mit. und - unjelogen! - noch bevor ick mich von dem polizisten verabschiedet habe ruft schon der idiot mit dem auto an. ick muss erstma rausfinden, wie man da überhaupt abnimmt, wenn dit andere jespräch noch looft.

ick also

"ja, wat jibs denn?"

"Sie müssen mein Auto freigeben!"

"wat fürn auto?"

"Na, das Auto hier unten!"

"wo isn bei ihnen unten?"

"Na hier!"

"also ick kann mir beim besten willen nich vorstellen, wo ihr auto steht und wat ick damit zu tun habe."

"Na hier auf dem Parkplatz. Und der Bügel ist oben!"

"ach sie mein: mein parkplatz? den mit dem büjel?"

"Ja."

"und da steht jetz ihr auto druff?"

"Ja."

"ja, wie isset denn da hin jekomm? ick kann mich nich erinnern, dass ick ihr fahrzeuch uff mein parkplatz jestellt habe..."

"Nein! Ich habe es abgestellt! Es war doch nur für fünf Minuten! Das stört doch niemanden!"

"ob dit jemanden stört müssen sie schon mir überlassen, denke ick."

"Aber es war doch nur für fünf Minuten!"

"ihr auto, is dit son scheußlicher viertürer mit alufelgen wie an nem rennauto?"

"Ja, ich ... weiß ... nicht..."

"so ne schwarze karre
wie se die fußballer und die zuhälter fahrn, mit breitreifen und doppeltem auspuff?"

"Ja, naja ... vielleicht..."

"na, sie wern doch wissen wie ihre karre aussieht? so eene habe ick heute nachmittach uff unserm parkplatz jesehen. isse dit nu oder nich?"

"Ja! Aber nur fünf Minuten!"

"och wissense, ick bin schon besser belogen worden. wie ick einkoofen jegangen bin, da stand ihre karre schon da. und wie meine frau zwee stunden später mit dem wagen nach hause kam, da stand se immer noch da."

"Nein! Nur fünf Minuten!"

"da ham sie und meene uhr wohl een unterschiedlichet zeitempfinden. ihn kommt dit wie fünf minuten vor und uff mein zifferblatt fährt der große zeijer in dieselbe zeit zwei runden. aber is ja ooch egal: fahrn se doch weg und ick verjebe ihn ihre schuld."

"Aber der Bügel ist doch oben!"
der war schon wieder fast am weinen. wenn ick so schwache nerven hätte - ick würde nich falsch parken. nie im leben!



zur Fortsetzung hier entlang

29 Juli 2012

Gestern im Heute

Gerade bin ich im Cafe mit einem österreichischen Freund verabredet. Er ist noch nicht da.

Am Nachbartisch sitzen zwei Leute aus Wien, die noch in Schilling rechnen.

Musik und Tön (14)

VII. Staffel - Parkplatznot  Fortsetzung von T. 13


14. Zeitnot kennt keine Eile


der armleuchter hat ja uff unserm parkplatz jeparkt, weil er zeit sparen wollte. nehme ick mal an. oder weil er jemanden piesacken wollte und zeijen, wat er fürn mächtijer herrscher is und diss ihm keener wat kann. da draus is bisher nüscht jeworden.

mittlerweile is dit schon lange dunkel draußen. der idiot steht seit stunden unten uffm bürgersteich und lamentiert. fluchen traut er sich nich so, die polizei is ja da. daneben der abschleppunternehmer, bei dem die uhr läuft. nee, eijentlich habe ick den eindruck, diss der nach hause will. aber da winkt ja noch een schöner umsatz und so lange hat er wohl noch zeit. und denn is da nu die polizei, die der idiot mit der limousine jerufen hat, damit se unser korrekt jeparktet auto wegschleppt, damit er an sein falsch jeparktet auto rankommt.

die ihre halterabfrage is erfolgreich, nach ne knappe halbe stunde klingelt unser telefon. susanne und ick sind inzwischen fertich mit abendessen und beim wein anjekommen. unsere tochter hat sich dit anders überlecht und will außer haus übernachten. damit ham wer völlich freie bahn. dit is ja ooch keen so richtijet vorbild, wat wer unsere kleene da jeben könnten. aba zufällich isse sie nu nich da. pech für den idioten mit der zuhälterschleuder.

deswejen jehn wer erstmal jar nich ans telefon. dafür springt der anrufbeantworter an. wir stehen daneben  und hörn interessiert zu, wie een polizist im beamtendeutsch den sachverhalt zu erklären versucht. dabei liejen wer immer abwechselnd vor lachen uffm boden. irjendwann hört der polizist uff zu stottern und sacht seine telefonnumer, und mit eindringlichem ton, diss wir doch bitte vülleicht zurückrufen könnten, dit wäre ja nu doch ne unschöne situation für den mann mit dem auto. susanne und ick nicken uns zu und ziehen den korken aus dem verdienten wein.

wie wir wieder uffm balkon sitzen, könn wer hörn, wie der idiot fracht:
"Wann sollen diese Leute denn zurückrufen?"
is er schon wieder unjeduldich
"...diese leute..."
der polizist hat allmählich ooch die neese voll von dem knallkörper und meint
"Weiß ich nicht! Wir bleiben jedenfalls noch genau eine Stunde hier, wir haben schließlich noch wichtigeres zu tun!"
den eindruck habe ick nu nich würklich. möchte ick so nich bestätijen. die könnten den hier ooch gleich verschimmeln lassen. wolln se aber noch nich.
"... und ... und ... dann?"

"Dann müssen sie selbst zusehen, wie sie zurechtkommen."
is klar, diss wer jetz wenichstens fünfzich minuten warten müssen. so lange trinken wer unsern wein.


zum nächsten Teil

28 Juli 2012

Musik und Tön (13)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von hier

13. Umsatz am Parkplatz

ick weeß nich, ob die bei die polizei eene vorschrift über heulen im dienst haben - aber die würde der oberste von die anwesenden polizisten jetz sicher anwenden wolln:

"Damit ich sie richtig verstehe: Sie verlangen von der Polizei, dass sie ein Auto von einem Mieter abschleppen lässt, der nur seinen eigenen Parkplatz blockiert. Und das nur, damit sie ihr Auto, das offensichtlich unrechtmäßig dort steht, befreien können?"
so deutlich hat dit dem idioten vorher noch nie jemand jesacht. für nen kurzen moment wird er schwach:

"Aber - was kann ich denn dann tun?"
"Da habe ich keine Ahnung. In Zukunft ordnungsgemäß parken, vielleicht."
da kommt nu der abschleppunternehmer uff ne idee. der hat ja die janze zeit jewartet und will jetz endlich anfang mit jeldverdien. der meint

"Wenn wir zuerst das Auto hier vorne umsetzen, dann das Auto hinter dem Bügel heraus heben und dann das von hier vorne wieder hin stellen - ginge das nicht?"
der polizist muss sich dit erst noch zwee mal erklärn lassen, so umständlich wie die idee is. der limousinenidiot hat se gleich beim ersten mal schon fast verstanden, immerhin jeht dit ja um sein auto. der is sofort bejeistert, endlich sieht ern lichtblick. die sache mit der vorkasse hat er inzwischen schon wieder verjessen.

aba der polizist meint mit frostijem ton
"Nein, das geht nicht! Das vordere Auto blockiert nur seinen eigenen Parkplatz. Sie können es höchstens umsetzen, wenn sie die Einwilligung des Eigentümers beibringen."
da weint der idiot schon fast

"Aber wie soll ich das denn machen? Ich weiß doch gar nicht, wem es gehört!"
damit hat er nich janz unrecht. wir hams ihm ja nich jesacht und sonst anscheinend ooch keener. aber der abschleppunternehmer wittert dit janz große jeschäft. diesmal lässt er nich locker

"Die Polizei kann doch wenigstens den Fahrzeughalter festellen, oder?"
und der idiot von unserm parkplatz kommt fast schon uff knien anjekrochen und wimmert, dass die den halter rausfinden müssen.

die polizei überlecht ne weile sehr sorgfältich. Abwägung. schöne ausführliche halterabfrage is wahrscheinlich doch immer noch besser wie am samstachabend besoffene streithähne trennen. denn mein se
"Also gut, wir dürfen die Daten des Halters nicht herausgeben. Es liegt ja keine Straftat vor. Aber wir können versuchen, den Halter anzurufen. Dann kann er ihnen den Bügel aufschließen."
dit is nu eijentlich nich so in unserem sinne, wir sind ja zu hause und ham nüscht besseret vor. is aba ooch nich im sinn von dem abschleppunternehmen. mit andere worte: dit wäre viel zu einfach.

kommt denn ooch nich so.


hier gehts weiter

27 Juli 2012

Musik und Tön (12)

VII. Staffel - Parkplatznot voriger Teil


12. Blockade auf der Straße


die sache is inzwischen schön kompliziert jeworden. etwa so habe ick mir dit vorjestellt. nu steht der knallkopp immer noch dumm da. der abschlepper wartet und kommt nich voran. irjendwann kommt dem idioten ne idee:
"Sie müssen das Auto davor umstellen!"
clevere idee - aber ahnungslos. der abschlepper erklärt ihm, diss er dit nur machen würde, wenn der auftrachjeber ooch eigentümer von die karre wäre. isser doch aba nich, sonst könnte er sie ja selber wegfahren.
"Ich kann doch nicht einfach in ihrem Auftrag ein fremdes Auto wegbringen. Das ist doch wie Diebstahl! Aber wenn die Polizei das anordnet, dann könnte ich das Auto wegheben."
dit leuchtet sojar dem idioten uff unserm parkplatz ein. er fücht sich wieder mal in sein schicksal und ruft jetz endlich die polizei. ick frage mich, ob er würklich keenen restalkohol hat oder ob er dit inzwischen bloß verjessen konnte. oder ob ihm dit in seiner verzweiflung inzwischen völlich piepe is.

die polizei kommt erstaunlich schnell. als hätten die an nem frühen samstach abend nüscht besseret zu tun. aba bei nem schwachmaten mit nem einjeparkten auto rumstehen is wahrscheinlich besser wie streit zwischen besoffene zu schlichten. denken die sich so pauschal, die kennen den knallkopp ja noch nich aus die nähe.

wie se endlich da sind lassen se sich die lage erstmal erklärn. dit is natürlich nich so janz einfach, der idiot muss erläutern, wieso sein auto uff eenem fremden parkplatz steht und wat er sich vorstellt, diss jetz passiert: die polizei soll anordnen, diss unser auto abjeschleppt wird, damit sein auto raus jehoben werden kann.

der oberste polizist sacht nach eene kurze bedenkpause:
"Wieso sollte die Polizei das anordnen? Das Auto hier vorne steht nur vor dem Parkplatz, auf den es ohnehin gehört. Das sieht man an den Schildern. Daran ist nichts verboten."
und der idiot denn janz naseweis
"Aber das Auto auf dem Parkplatz, das ist doch meines!"

"Ja, und?"

"Aber - das ist doch Entführung!"
finde ick lustich, die idee. die polizei ooch:
"Bitte?"

"Das ist doch mein Auto! Das ist doch Entführung! Diese Leute haben das mit Absicht gemacht! Die blockieren mein Auto mit Absicht!"
der idiot is uffjerecht wie een kind wie er beschreiben soll, wie unjerecht wir zu ihm sind.
"Woran erkennt man denn, dass Ihr Auto nicht verpfändet ist?"

"Was?"

"Na, sagen wir, für Spielschulden. Nur mal so angenommen. Und deswegen steht es jetzt vielleicht hier auf dem abgeschlossenen Parkplatz."

"Was?"
der is doch jar nicht mal so doof, der oberste polizist.
"Aber ich schwöre..."

"... so wie vor Gericht ...?"
ick ahne, der kann den idioten jetz schon nich leiden. und der kennt den noch jar nich so lange wie ick. vülleicht hat er ooch bloß schon besonders viel elend jesehen.
"Ja doch! Ich schwöre, dass mein Auto nicht verpfändet ist!"

"Aber sehen kann man das hier nirgends, oder?"

"Wieso soll man das denn sehen?"

"Na, irgendwie muss Ihr Auto doch auf den abgeschlossenen Parkplatz gekommen sein?"

"ICH! HABE! ES! SELBST! DORT! ABGESTELLT!"

"Und warum? Ist doch nicht ihr Parkplatz?"

"Es war doch nur für fünf Minuten!!!"

"Aha. Nur fünf Minuten. Und der Eigentümer hat im Busch gelauert, bis jemand versehentlich für nur fünf Minuten auf seinem Parkplatz parkt. Und dann ist er hervorgesprungen und hat den Parkplatz verriegelt?"

"Ja!!!"

"Und anschließend hat er sein Auto geholt, es quer davor gestellt und ist auf unbestimmte Zeit verreist."

"Genau!"
dit is wohl der moment, ab dem der polizist sich wünscht, er dürfte endlich wieder streit zwischen besoffene schlichten.


Fortsetzung hier

26 Juli 2012

Musik und Tön (11)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von vorher


11. Nicht kostenlos aber umsonst


der abschlepper kommt ürjendwann und verlangt als erstet vorkasse. der idiot uff unserm  verriegelten parkplatz will selbstverständlich nich zahlen und lamentiert, dass der abschlepper doch allet vom parkplatzbesitzer wiederkricht. damit meint der wohl mich.

dafür müsste der abschlepper aber denn mich verklagen, so einfach is dit ja nich, freiwillich jebe ick ihm bestümmt nüscht. deshalb sacht der abschlepper völlich abjeklärt
"Nur bares ist wahres!"
und will vorkasse für die anfahrt und heben von dem auto.

dit sieht der tieferjelechte dödel so schnell nich ein. der gloobt wirklich, diss er sein auto uffm fremden parkplatz abstellt, der abschlepper soll den parkplatzbesitzer verklagen und wir müssen denn zahlen, weil er nich weiter weeß. für mich klingt dit irjendwie abwegich.

den zahn zieht ihm der abschlepper ooch gleich:

"Wenn sie wollen, dass es hier weiter geht, müssen sie in Vorleistung gehen. Mein Auftraggeber sind sie und nicht der Parkplatzbesitzer."
is doch jar nich schwer zu verstehn, oder?

also muss der idiot erstmal weg zum jeldautomaten, so vülle kohle hat er jar nich dabei. er meint, dass der abschlepper jetz ruhich schon mal anfang soll. aber der hütet sich und wartet, bis er die vorkasse bar in der hand hat. denn fängt er an zu heben.

also, er versucht et. aber unser auto steht ja quer davor und um nen halben meter kommt er an die karre von dem idioten nich richtich ran. nu jibt et ne schöne diskussion: der knallkopp will seine kohle vom vorschuss wieder ham und nen anderen abschlepper rufen. aber der teuerste aller abschlepper sacht janz cool

"Das Geld ist für die Anfahrt. Und die Kollegen von der Konkurrenz haben genau solche Fahrzeuge wie ich. Die können ihnen da auch nicht helfen."
dit kann der idiot natürlich nich glooben. natürlich nich!

er ruft also folgerichtich beim ADAC an, bezahl-hotline am wochenende. wir könn dit uff unserm balkon allet hörn, so laut wie der depp telefoniert. die leute vom ADAC sagen ihm, diss die schlepperkollejen von der konkurrenz ooch keene besseren fahrzeuje ham, ehrlich. und diss vorkasse in so nem fall üblich is, weil da schon mal eener hinterher nich zahlen wollte. er kann sich ja dit jeld nachher bei uns mitm anwalt wiederholen, dit zahlt vülleicht der rechtsschutz. SO wat raten die dem!

na, die hotliner wollen bestimmt ooch bloß ihre ruhe ham. die müssen ja jeden tach so unterbelichtete kunden beraten und dabei ruhich bleiben.


zum nächsten Teil

25 Juli 2012

Musik und Tön (10)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von T. 9


10. Zwang und Talent zur Kommunikation


dass sein schicksal völlich hoffnungslos is, brauche ick dem idioten ja nich gleich zu sagen, dit merkt er noch früh jenuch. die leute ausm nachbarhaus wolln ihm nich helfen, unser nachbar mit dem andern parkplatz is nich da. die übrijen leute aus unserm haus wissen ooch nüscht. aba dit weeß er noch nich. also fücht er sich in sein schicksal und fängt an, rundrum zu klingeln.

isn ruhijer samstachnachmittach, von unserm balkon aus kann ick immer wieder mal ne klingel hören und denn, wie eener anne jegensprechanlage aufjerecht versucht, die situation zu erklären. hin und wieder wird et dabei ooch mal n büsschen lauter. der knallkopp hat immer noch nich einjesehen, diss er nich jenauso flott wieder wegfahrn kann wie er jekomm is. und wenn die andern dit nich schnell jenuch kapieren denn wird er unjeduldich.

bei uns klingelt et denn ooch. susanne jeht ran an die jegensprechanlage. sie erklärt ihm, dass sie ooch nüscht weeß, aber diss er sich beeilen soll, weil da unten regelmäßich fremde wagen abjeschleppt werden. super, damit hat se gleich ne janz andere spannung rin jebracht. nu is der kerl endlich richtich motiviert.

dabei is da noch nie irjend jemand abjeschleppt worden. wenn man wen fremden abschleppen lässt denn muss man nämlich erst ma selber zahlen. und die polizei brauch man dafür ooch. aber dit weeß der idiot da unten ja nich. weil seine karre sein höchstet heilichtum is macht er sich allmählich wenichstens sorgen. wo der nachmittach schon fast rum is.

nach nur eene kurze weitere denkpause setzt er sich in sein auto und fängt an zu telefonieren. sein schatzi zu hause muss ihm nen abschleppdienst suchen. der soll denn wohl dit auto übern büjel heben. wir hörn wie er am telefon sein eifersüchtijet schatzi zuerst nochmal die janze situation ausführlich erklären muss. da drin hat er ja inzwischen übung, aber die is anscheinend ooch nich so furchtbar helle.

und denn weeß der knallkopp noch jar nich, wat so een abschlepper kostet: dit is schon normal nich billich, an nem werktach. aber mit anfahrt und wochenendzuschlach kommt da janz schön wat zusamm. ick höre so bruchstückhaft wie der zu sein schatzi sacht
"Ist mir egal! Das klage ich von dem Idioten wieder ein, der mich hier eingeschlossen hat!"
da bin ick nu wieder sehr jespannt drauf.


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24 Juli 2012

Wachstum


Meine Kürbisse schlagen aus!

Hm? Nein keine Metapher für irgendwas. Echt nicht! Tatsächlich Grünzeug auf dem Balkon.

Bisher hatte ich immer sowas wie den braunen Daumen.

Was? Nein, auch keine Metapher! Einfach das Gegentum von grünem Daumen, der wiederum eine Metapher für besonderes heimgärtnerisches Talent ist.

Robert Gernhardt hat auch mal einen Satz mit Metapher gebildet¹. Na, wenigstens dafür habe ich Talent.





¹ Bilden Sie mal einen Satz mit...

... Metapher ...:
Herr Kapitän, der Steuermann
hat grade lallend kundgetan,
er brächte jetzt das Schiff zum Sinken -
me taph er wirklich nicht mehr trinken.

Musik und Tön (9)

VII. Staffel - Parkplatznot   Fortsetzung von T. 8


9. Heimsuchung des Heimwerkers


jehe ick also runter, um ihm bescheid zu stoßen
"sajen sie mal - wat machen sie denn da?"

"Geht sie überhaupt nichts an!"

"also, wenn dit nich ihr parkplatz is, denn schlage ick mal vor, dass sie dit janz pronto wieder sein lassen, weil ick sonst die polizei rufen muss. die findet dit bestimt jenauso komisch wie ick. ham sie eijentlich alkohol jetrunken?"

"Ich muss hier weg fahren! Ich habe heute noch einen Termin!"
klaro, samstach nachmittach um vier. da ruft wohl die sportschau.
"nehm se sich ne taxe."

"Das ist mein Auto!"

"aber wohl immer noch nich ihr parkplatz, wa?"
und denn füge ick hilfsbereit hinzu:
"wissense, für mich sieht dit ja so aus als sollte hier keen fremder parken. meinse nich, die leute ham sich wat jedacht bei die janzen teuren schilder und dem büjel? wen hamse denn jefracht, ob sie hier parken dürfen?"
und er brüllt mich an
"Wem gehört dieser Parkplatz denn?"
und ick
"weeß ick nich, ick bin hier nich der parkplatzwächter. aba ihrer isset ja anscheinend nich, wa?"
nu steht er ratlos da mit seine extra anjeschaffte eisensäge die schon wieder so völlich nutzlos is.
"klingeln se doch mal in die häuser hier rundrum, irjendwem wird der parkplatz schon jehören. den könn se ja denn nett um entschuldijunk bitten."
zu dem wort nett kann der sich garantiert nüscht vorstellen. wat besseret scheint ihm aber nu ooch nich mehr einzufallen und er findet sich in sein schicksal.



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23 Juli 2012

Musik und Tön (8)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von T. 7



8. Der Herr hasst die Hilflosen


zwischen die hupanfälle steicht er immer wieder aus und sucht hektisch die janze jegend ab, wahrscheinlich nach irjendwem, der ihm weiterhelfen will. will aber keener. der besitzer von dem auto neben seinem is unser nachbar und außerdem verreist. und ick habe keene lust, er soll ja noch wat lern. vorläufich kommt er also nich weg. so allmählich wird er anscheinend nervös. susanne und ick sitzen bei kaffee und erdbeertorte uffm balkon und beömmeln uns.

wo der anjeber nu nich mehr hupen dürf wird er noch nervöser. spricht jeden uff die straße an, ob er nich die besitzer von dem parkplatz kennt, ooch wahllos wildfremde leute, aber nie besonders freundlich. als autofahrer in not muss man ja nich mehr nett sein. ick habe schon viele solche fälle jetroffen.

je fremder die leute sind, desto wenijer können die ihm helfen. seltsam eijentlich. dabei müsste der doch nur mal bei uns im haus klingeln. denn müsste er aber ooch zujeben, dass er uff dem fremden parkplatz jestanden hat und dabei ürjendwie die janzen schilder und hinweise übersehen konnte. dit will er vermutlich nich. dit is autofahrerlogik: fehler machen immer bloß die andern.

lieber macht der idiot also weiter rabatz und verbreitet hektik unter leuten, die beim besten willen nüscht damit zu tun ham.

denn isser ne weile verschwunden. dauert ne zeitlang und plötzlich höre ick son verdächtijet quietschen von unten, rhythmisch. ick kieke runter und sehe den an unserm büjel rumfummeln. der hat sich inzwischen wohl ne eisensäge besorcht und sächt damit an unserm büjel.

finde ick nu ooch unverfroren. der büjel is ja unschuldich und kann jar nüscht dafür.


zum nächsten Teil

22 Juli 2012

Musik und Tön (7)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von T.6




7. Hilflos auf fremdem Grund


rechts von unserm parkplatz steht noch een auto, links is zaun. also kommt der idiot nich raus: an dem büjel kann er so nich vorbei fahrn. nu will er aber wohl doch endlich los und drückt unjeduldich uff die hupe.

der meint anscheinend, wenn er bloß ausreichend krach macht kommt er janz jenauso bequem wieder weg wie er in den praktischen fremden parkplatz rin jefunden hat. sonst hätte sich dit ja nich jelohnt.

dem is nich so. nach ner weile drückt er minutenlang uff die hupe.

dit jibt ja so leute, die glooben, wenn se nur in ihre karre sitzen und nervich jenuch hupen, denn möchte zügich eener anjeloofen komm und ihnen helfen. nee, muss einfach! wie früher bei mama zu hause, ne andere möglichkeit könn die sich jar nich vorstellen, sie sitzen doch schließlich in ihre karre!
"Ich teile diese Auffassung nicht..."
formuliert unser anwaltsfreund in sone fälle immer janz zutreffend.

und wir wolln ja ooch wissen, wat passiert, wenn ausnahmsweise keener kommt und so nem idioten aus die kacke hilft, die er selber anjerührt hat. als der kaffee uffm tisch steht meint Susanne
"Das ist ein soziologisches Experiment!"
ick sage
"und ick dachte, wir erziehn den idioten bloß n bisschen?"
dit jehupe nervt bald janz schön. da muss ick jetz leider durch. zum glück habe ick susanne, erdbeerkuchen und den kaffee, da kann ick dit hier uffm balkon aushalten.

hin und wieder kieke ick verstohlen über die brüstung. der knallkopp da unten brauch erstma nich zu sehen, wo ick wohne. dass dit unser parkplatz is habe ick ihm noch jar nich jesacht. irjendwann wird er dit schon rausfinden.

aber dit jehupe bemerken die leute ausm nachbarhaus ooch und fragen den limousinenidioten, ob er noch alle beisamm hat.

darüber isser nu wiederum janz überrascht und hört erstmal uff mit hupen. konnte er ja nich wissen, dass dit jemand stört. er möchte jetz doch bloß endlich losfahrn von dem fremden parkplatz den er stundenlang blockiert hat. und jetz soll endlich der komm, der ihm da wieder raus hilft. wie son rotzlöffel in schwierichkeiten. nur mama is anscheinend nich in der nähe.

ick höre, wie er die leute ausm nachbarhaus fracht, ob se wissen, wem der parkplatz jehört. dit wollen die aber jar nich wissen, is ja dit nachbarhaus. außerdem sind se noch neidisch uff unsere schön parkplätze, weil sie selber keene ham. die sind also nich so hilfsbereit und lassen den lieber schmoren. nur hupen dürf er jetz nich mehr.


weiter zum T. 8

Erfolg-Erfolg

Erfolg!

Heute ist es mir erstmals gelungen, einen Büffelmozzarella aus meinem Kühlschrank noch vor dem Ablauf des Haltbarkeitsdatums zu essen. Singlehaushalt halt. Aber:

Erfolg!



...hm, äh, ja. Und was mache ich jetzt mit dem Kilo Mangold, das ich gleich im Anschluss an diese Meldung auf dem Markt gekauft habe?


21 Juli 2012

Musik und Tön (6)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von T.5



6. In der Ruhe liegt die Kraft

inzwischen kommt susanne nach hause und faucht gleich los, dass da irjend son idiot unsern parkplatz blockiert. unsere tochter hat se unterwegs bei ner freundin abjejeben und soll se später wieder abholn. vor wut hat se unser auto quer vor unserm parkplatz abjestellt. der büjel is ja sowieso schon oben.
"nur keen streit unnötich vermeiden, wa?"
wie se oben in unsere wohnung ankommt fracht se als erstet

"Warst du das mit dem Bügel, Dicker? Hast Du den Bügel hochgeklappt? Das warst doch du, oder?"
und icke:

"Joh."
und sie grinst breit

"Dachte ich mir schon."
und ick daraufhin
"Na denn is ja für unterhaltung jesorcht, wa?"
ick bin mir sicher, diss se die kleene unbequemlichkeit bald nich mehr bereuen wird. meine susanne is jenauso großzügich wie icke, deshalb verstehn wer uns ja so jut. nu sind wer also jespannt, wat wer da wohl anjerührt haben und packen erstmal die einkäufe aus.

schon nach noch ne weitere jeschlagene stunde jeht draußen dit jehupe los. erst so zaghaft. ick warte ja schon die janze zeit da druff. jehe raus uffn balkon und kieke unauffällich runter. von unserm balkon kann man den parkplatz jut sehen. logenplatz. na denn bin ick mal jespannt.

"Susanne, wolln wer unsern kaffee uffm balkon trinken? wolln wer doch, oder?"
... türlich wolln wer.



zum siebten Teil

20 Juli 2012

Musik und Tön (5)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von T. 4



5. Idiot im Parkverbot

neulich mal, an nem sonnabend vormittach, fährt susanne mit dem auto und unsere kleene weg und ick jehe ne stunde später runter zum einkoofen. steht da n fremder wagen uff unserm persönlichen parkplatz. dit is der, den wir jemietet ham und an dem unsere autonummer hängt. susanne klappt den büjel nich jedet mal wieder ordentlich hoch, dafür musste ja nochmal aussteijen, da ham wer manchmal keene lust zu. da sind ja ooch noch die schilder und selbst der runterjeklappte büjel is nich zu übersehn.

ick sehe also dit fremde auto da und frage den tüpen, der jerade aussteicht, janz scheinheilich

"Ach, hallo, sind sie der neue nachbar?"
Aber er knurrt mich bloß an

"Nein!"
Denn sage ick janz freundlich:

"Kennen sie denn die leute, denen der parkplatz jehört?"
Und er

"Ich steh hier nur fünf Minuten!"
und schließt sein auto ab. Und ick frage ihn, wat er denn macht, wenn die wiederkommen, denen der parkplatz jehört, und uff ihren parkplatz wollen. da blafft er mich an, dass mich dit überhaupt nüscht anjeht.

Ick mache mir ja nur sorjen dass susanne zurückkommt und unser parkplatz is besetzt. und denn denkt sie womöglich, ick habe sie inzwischen verlassen und der parkplatz is längst neu vermietet. und dit sacht ihr denn son unfreundlicher tüp wie der da.

na jut, denke ick mir, fünf minuten sind ja nich lange, jehste erst mal einkoofen.

wie ick nach ne weitere stunde wiederkomme, steht die karre immer noch da. dit is so ne limousine, teuer aber jeschmacklos, so unauffällich jetunt, tierferjelecht, breitbereift, sündich teure alufelgen, übermotorisiert und doppelt dicker auspuff. schleuder für den fortjeschrittenen anjeber, "Für den Herrn mit dem besonders kleinen Penis" nennt dit der erfahrene autoverkäufer.

ick staune schon, wie der mit dit tierferjelechte ding überhaupt über unsern büjel rüberjkomm is, ohne den auspuff abzureißen. der tüp is weit und breit nich zu sehen.

na schön, denke ick mir, "Wolln wer doch die schwelle mal nochn bisschen höherlejen..." und klappe den büjel hoch. ordnung möchte schon sein. "Wir wern ja sehn, wat passiert."

bei den nachbarn is niemand zu sehen. zur sicherheit hole ick aus der wohnung noch ne farblich passende kartoffel. die drücke ick in den auspuff und stopfe mit nem wanderstock ordentlich nach, damit se schön tief und fest sitzt. denn verschwinde ick und harre der dinge.


zum nächsten Teil

19 Juli 2012

Musik und Tön (4)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von T. 3

4. Angebot vs. Parkplatznot

unser haus hat so nen vorjarten, also: hatte früher mal. der is seit lange jepflastert und sieht jenau aus wie bürgersteich. unser hausbesitzer is irjendwann druff jekomm, dass dit ja sein land is und nich die stadt ihrs und hat jesacht:
"dann legen wir da ein paar schöne parkplätze an. wollen sie auch einen?"
dit jeht wohl nich überall, aber bei uns hat et nach einijem hin und her jeklappt. unser hausbesitzer kann janz schön hartnäckich sein. dabei wollte der ooch bloß nich so weit zu seinem auto loofen.

nu ham wer also nen parplatz direkt vorm haus. kostet uns janz wenich, der is nich kleinlich, der vermieter. da muss man übern bürgersteich fahren, wenn man parken will, aber wir sind ja vorsichtich. an jedem platz steht seine autonummer dran. unser hausbesitzer is jung, aber ordentlich, manchmal. ick weeß nich, wo der dit her hat.

und außerdem hat er so ne büjel anbringn lassen, damit da keen fremder ruff fahrn kann. die büjel muss man uffschließen und runterklappen, wenn man parken will, oder wegfahrn. Ick frage ihn
"Is dit nich n bisschen zuviel der liebe?"
Und er:
"Nein, ich will mich doch erst gar nicht mit so Arschlöchern herumärgern!"
und denn hat er ooch nochn schild jekooft "Privater Parkplatz! Nur für Mieter!"

der hat scheints n ziemlichet sicherheitsbedürfnis, unser vermieter. erstaunlich für son jungen menschen. wat der schon für erfahrungen jemacht ham muss... na jedenfalls: an die janze einrichtung is unschwer zu erkenn, dass dit überaus persönliche parkplätze sind, und dass da jemand anderer nüscht druff zu suchen hat...


Abb. ähnlich


zum Teil 5

18 Juli 2012

Musik und Tön (3)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von Teil 2


3. Lohn der Wohn-Situation

wir ham unsere wohnung extra danach ausjesucht. wir ham uns jefracht: kann ick zu fuß einkoofen - komme ick ooch in der nacht jut hin oder weg - is die verkehrsanbindung zuverlässich - möchte ick da tot überm zaun hängen?

und denn ham wer uns für eene wohnung entschieden. wir ham hier ne u-bahn und ne s-bahn in der nähe und zwee buslinien die würklich alle zehn minuten fahrn. dit warn die entscheidungsgründe, danach ham wer uns die wohnung ausjesucht. aba parkplätze jibt et hier fast keene.

dit habe ick denn ooch erstmal bereut, als wer die karre von susannes mutter jeerbt ham: wenn de zurückkommst vom autofahren is nämlich der parkplatz weg. denn kannste vom nächsten parkplatz nach hause jenauso lange loofen als wenn de gleich zu fuß im schwedischen möbelhaus jewesen wärst.

jibt hier bei uns natürlich ooch son paar strategen, die denn nachts uffm bürgersteich parken, aber die ham morgens oft n schönet ticket am auto, glückwunschschreiben vom polizeipräsidenten. hier kommt die polizei schon mal nachts um halb drei und kontrolliert, ob eener zu dicht anne ecke parkt. finde ick ooch fast schon unsportlich. aber nich sehr.

unser jeerbtet auto war also zu anfang nich die reine freude. erst habe ick stundenlang parkplätze jesucht, wenn ick mal wegjefahren war. susanne wollte schon mal wissen, wo ick so lange war.
"Na, ick war zehn minuten lang einkoofen und eene stunde fuffzehn parken."
susanne hat jelacht, aber ick war jedet mal runter mit die nerven. denn hat mich unser vermieter jefracht, ob ick nen parkplatz mieten will. und ick erst
"Nö, wozu denn? Wat solln der kosten? Dit kostet doch bloß noch mehr jeld!"
aber meine susanne hatte nen lichten moment, naja, hat se ja immer, aber diesmal besonders:
"Sei nich blöd, Dicker! Das ist DIE GELEGENHEIT!"
und ick
"... noch mehr kohle mit die karre zu verbrennen wie so schon, wa?"
und sie:
"Du musst doch gar nicht damit fahren. Aber du kannst es ABSTELLEN!"
sie hat denn noch zweemal dazu jeblinzelt und denn war ick ooch überzeucht. ick bin janz leicht zu überzeujen. und dit war ooch völlich richtich.


zum 4. Teil

17 Juli 2012

Musik und Tön (2)

VII. Staffel - Parkplatznot Fortsetzung von T. 1


2. Öffentlicher Nahverkehr

ick finde, zu ne ordentliche stadt jehören busse in nem ordentlich intervall. zehn minuten ist dit maximum, mehr halte ick nich aus. wo die nich so oft fahren will ick jar nich hin! sowat is doch nich zu ertragen!

jibt et aber hier ooch mitten inne stadt: janz große wohnjebiete wo eene einzije buslinie alle zwanzich minuten durchfährt. aba zum nächsten laden isset so weit, dass de zu fuß würklich nich loofen willst. ooch wenn de bloß klopapier koofen willst sollste mit dem bus fahren, der höchstens alle zwanzich minuten fährt. in sone jegend möchte ick nich mal tot überm zaun hängn!

und wat machen die leute? ziehen in die pampa und koofen een auto.
"Ja, ohne Auto geht das doch hier gar nicht!"
und die finden dit ooch janz normal, dass man da ohne auto quasi schon jar nich mehr am leben is. wenn se denn jedet mal zum einkoofen mit ihre karre in die jeschäftsviertel fahren, denn jehen se allen andern uffn zünder: für ne karre reicht ihre kohle, aber die paar groschen fürn parkhaus hamse nich.

da stehn se lieber in der dritten reihe und blockieren die busspur und allet andere ooch.
"Nein? Wieso? Ist doch nur ganz kurz!"
wenn ick se mal drauf anspreche.
"jenau, dit dauert ja bloß zehn minuten und wenn sie hier endlich weg sind kommt der nächste idiot und macht dit jenauso!"
denn sind se empört, wie ick so jemein zu ihnen sein kann, weil sie störn ja jar keen, wenn se n kilometer stau verursachen.

ick fahre selber n bus und habe dit oft jenuch mit solche knallköppe zu tun. der stau hinter die reicht bis zur übernächsten ampel, aber sie ham zum glück nen parkplatz jenau vorm kaufhaus. wenn man im auto drin sitzt, denn sieht die welt gleich janz anders aus wie von draußen.

die janzen tüpen, die inner einfahrt aufm bügersteich parken, wo riesengroß "EINFAHRT FREIHALTEN" druffsteht.
"Nein, wenn ein Auto kommt, dann fahre ich natürlich sofort weg!"
bloß im auto musser sitzen, der da kommt, da drunter gilt nich. bis dahin soll aba jede mutter mit kinderwagen, jeder rentner zu fuß und jedet kind uffm fahrrad um die blödköppe rumkurven, möglichst noch über die straße. und wenn sich die mutter beschwert, denn isse ne hysterische zicke, weil dit is ja nich so schlimm, wenn mal eener zehn minuten uffm bürgersteich parkt, schließlich hamse so die paar groschen fürs parkhaus jespart.

zum Teil 3

16 Juli 2012

Musik und Tön (1)

VII. Staffel - Parkplatznot


1. Haben und Brauchen


Wir ham ja eigentlich een auto. aber ick fahre janz selten damit. meine frau ooch. oder besser: meine frau susanne ooch nich. wir brauchen dit eigentlich nur, wenn wer in urlaub fahrn, da ist dit lästich, mit unsere kleene und so koffer und rucksäcke. im urlaub da is son auto janz praktisch.

oder wenn wer zum möbelhaus fahrn, dit große möbelhaus aus schwedn. oder wenn wer dit alte jerümpel von dit große möbelhaus aus schwedn zum sperrmüll fahrn. dit zeuch, wat wer nu würklich nich mehr brauchen und schon dreimal repariert ham. wenn wer da wirklich keene lust mehr zu ham, denn schmeißen wer den krempel weg, so schön wie der vülleicht mal war.

als unsere kleene aus ihre ersten kinderzimmermöbel rausjewachsen war, da ham wer die wegjeworfen, janz skrupellos. die hatten ihr jeld verdient, wie man so schön sacht. sonst werfen wer nich vülle weg, da sind wir nich so die tüpen für. wir koofen nich alle drei jahre nen neuen fernseher und gleich danach ne couchgarnitur uff sechsunddreißich schlanke monatsraten. so wat brauchen wer nich. wenn wer watt koofen, denn wolln wer dit bar bezahlt ham. wat wer nich bar bezahlen können brauchen wer nich. wir ja nich! unser auto hätten wer ooch in bar bezahlt, aber dit is jeerbt. dit is die alte kiste von susannes mutter.

mamamobil. susannes mutter wollte jar keen neuet auto, aber ihr mann, der wat susannes vater is. der wollte, dass seine frau mit wat ordentlichet rumfährt. in ihre kleene siedlung ist dit wichtich. da kieken die leute, wat man fürn auto hat. und wenn dit auto übern bestimmtet alter is, denn kieken se komisch. naja, in ihre provinz, da wo die wohn, da is sowat wichtich.

größere sorjen ham die leute da nich. aber ohne auto kommste da überhaupt nürjends hin. die sind froh, wenn zweemal am tach een bus fährt - eenmal hin und eenmal zurück. ick spucke hier schon gift und galle wenn der bus nich alle zehn minuten kommt! zwanzich minuten finde ick n unmenschlichen abstand. dit is doch furchtbar: bloß alle zwanzich minuten mal een bus! bis der endlich kommt kann ick längst tot sein! aus langeweile jestorben...


zum Teil 2.

14 Juli 2012

Bewegte Bildchen

Wer schon ein Freund von Allegro non Troppo von Bruno Bozzetto und Popinga wartet von Peter Schössow war, der muss auch das hier mögen. Muss einfach:

via Sailor V. und @klauskandinsky

12 Juli 2012

Fortbewegung

Außerdem liebe ich es, mit offenen Schnürsenkeln herumzulaufen. Wenn man groß genuge Schritte macht, tritt man da schon nicht drauf. Aber es treibt die Leute in den Wahnsinn, wenn sie es sehen. Mich nicht.
"Vorsicht! Ihr Schuh ist offen!"
Sicher doch, ich habe es auch bemerkt.

11 Juli 2012

Helferlein in Brehms Tierreich

Das Helferlein Rechtschreib hatten wir schon lange nicht mehr: All die hilfreichen Programme, die glauben, Gedanken lesen zu können, aber außer einem eigenen verdrehten Bewusstsein leider weiter keinen Beitrag zur Fortentwicklung des Lebens auf diesem Planeten leisten.

Oder vielleicht doch?

Hm? Ach so: Das Wärmedämmgnu, "eine von der Evolution bisher nicht sehr zahlreich hervorgebrachte Antilopenart, die im Zeichen der Energieeinsparung in Mitteleuropa zunehmend an Bedeutung gewinnt".




Wärmedämmgnus werden in den nächsten Jahren in großen Herden in Mineralwolle oder Polyurethanschaum geboren. Essen möchte man sie nicht.

Fieber

Durch unbedachtes Herumklicken am Internet bin ich auf diesen schönen Reisebericht gestoßen:


Foto ©gringo (?)

Sofort erwacht da schon wieder das Reisefieber und meine Sehnsucht nach der Sahara und den angrenzenden Gebieten. Wer kommt mit?

09 Juli 2012

Ergebnis

Möchte eigentlich niemand wissen, wie es da oben aussieht, auf dem Monte Baldo?

Na, so spektakulär ist es eigentlich gar nicht, aber man kommt schwer hin.  Das ganze Massiv hat fünf oder sechs Spitzen, die alle fast gleich hoch sind, so um zwanzig Meter Unterschied. Ich war nur auf den beiden höchsten, dem Punto Telegrafo und der Cima ValDritta.

Der Wettergott beliebte, mich zu prüfen ...


... aber nicht die ganze Zeit


Man trifft wenig Leute. Sehr wenige.


Dafür hat man Wetter.


... und Landschaft...


... und Blick.


Aber auch Wetter.


Ja.

08 Juli 2012

blink182-3


Ich lasse den Abend im Nemo in der Oderberger Str. ausklingen. Das ist so wie meistens: Außerirdisch.

Der Zapfer lässt Edith Piaf laufen und führt dazu eine beeindruckend lustige Performance auf. Das Dunkelbier und die Chips kommen in Überlichtgeschwindigkeit.

Ich staune, dass das Bier wegen der Luftreibung nicht kocht und die Chips nicht glühen. Wer den Großen Bloguator™ nach einem Konzert in Prenzlberg glücklich sehen möchte, der muss ins Nemo kommen.

Das Scheppern in den Ohren lässt am übernächsten Tag nach.

06 Juli 2012

Tätigkeit auf Reisen

So, nun habe ich endlich taugliche Blogging-Software fürs smarte Fon, aber dafür sind die Netzwerktreiber vom Laptop verreckt.

Ich hab eine nicht unerhebliche Zeit der Reise damit verbracht, auf den Computer ohne Netzwerk Netzwerktreiber zu installieren. Die sind an sich winzig, aber er wollte nur die aller-aller-allerneueste Version akzeptieren. Zum Glück hatte ichs sonst nicht eilig.

Zur Abreise donnert es übrigens seit etwa acht Stunden, diesmal von Norden her. Aber jetzt, pünktlich zum Frühstück, ist das Unwetter auch bei mir am Hotel eingetroffen und es schüttet wie aus Eimern.

Das gibt noch eine interessante Heimfahrt...

Soll:


Ist:

.... aber ich soll mich nicht beklagen, war immerhin eine wunderbare Reise.

04 Juli 2012

Wetterbericht

Vermutlich zu meinen Ehren brennen der Herr vom Monte Baldo und die übrigen Wettergötter hier gerade noch ein phänomenales Feuerwerk ab: Blitz und Donner im Rhythmus von unter einer Sekunde!

Püha, Haufen Zeug, wirklich! Die Einheimischen sind beeindruckt. Zum Glück bisher auf der anderen Seeseite

03 Juli 2012

Reisetätigkeit

Die Geschichten vom Ararat sind noch nicht mal fertig, aber Der Große Bloguator™ ist schon wieder unterwegs. Diesmal am Lago di Garda, für ein paar kurze Tage.

Hotel mit 30 Zimmern und ich bin der einzige Gast - klingt ein wenig nach Shining, nicht wahr?

Beim Frühstück auf der Terrasse erntet gerade ein flauschiges brummendes Rieseninsekt mit Rüssel von der Größe eines kleinen Vogels die Blütenpollen der Geranien ab. Das klingt ebenfalls nach Shining. Oder haben die hier Kolibris?


... hm ...


... flauschiges Rieseninsekt mit zwei Beinen, so groß wie mein kleiner Finger? Fragezeichen? Das IST ein Kolibri, oder? In Norditalien? Fragezeichen?

Oder doch eine Halluzination, weil es hier so schön ist, dass es der unvorbereitete Mensch gar nicht erträgt?

Jahrestage

"Nein, nein, nein, ich will nicht!"
"Du musst!"

Ach Quatsch! Ab morgen gebe ich mir den Titel 'Ältester Jugendlicher der Welt'.
Ein Ehrenzeichen mit möglichst großem Symbolwert muss ich mir aber noch anfertigen.

Vielleicht ein taubes Ohr mit Schimmel dran?


Blink 2. One eight



Aber irgendwann kommen dann doch Blink182. Nach mir und dem Eigentümer sind die drei die ältesten Menschen in der Halle. Deshalb singen sie immer noch so Sachen wie "I want to fuck a dog in the ass" und "your mom can suck our dicks!" Ja, ja.

Aber auch "Whats my age again?"

Ich habe übrigens gelogen: Als die Band anfängt, stehen die allermeisten Zuhörer, auch die auf den Sitzplätzen.

Die Blinks sind so großartig wie erwartet. Ich weiß gar nicht, woher die all die minderjährigen Fans haben. Witzisch ist, dass die minderjährigen Fans vor allem die Klassiker mitsingen, Stücke, die vor über zehn Jahren entstanden sind. Naja, ich kann ja auch alle Beatles-Texte. Und ich warte seit acht Jahren auf Blink182.

Der Sound ist so scheiße wie vorher. So miesen Musikklang habe ich seit 1982 bei Police in der Deutschlandhalle nicht mehr gehört. Die Deutschlandhalle ist inzwischen abgerissen, der Computer und die Lautsprecherbox sind erfunden - aber debile Tontechniker gibt es nach wie vor.

Der Mixer antwortet auf schlechten Sound mit mehr Lautstärke. So haben sie das vor dreißig Jahren auch schon gemacht. Es endet damit, dass die Band sich selbst nicht hört und eher nicht so richtig singt. Dem Publikum ist das ohnehin egal. Nur mir nicht!

Irgendwann habe ich ein Knistern in den Ohren. Ich halte es zuerst für eine Störung der PA. Stelle aber in einem stillen Moment fest: Es sind meine Ohren. Respektive Gehirn, irgendwas hat da jetzt wohl doch Schaden genommen.

Bereits beim ersten Stück fängt eine enthusiastische Horde hinter mir mit Pogo an. Im hinteren Bereich der Stehplätze. Etwa alle vier Sekunden springt mir ein übergewichtiger Halbstarker ins Kreuz.

Ich hatte selbst bei original Punkkonzerten mit original Punkmusik noch nie Angst, meine Brille zu verlieren. Aber hier treiben dieselben Leute Pogo, die vorher den Dumpfbacken von Royal Republic zugejubelt haben. Ich ertappe mich dabei, wie ich ein Stück zur Seite gehe. Fürchte, ich werde alt.

Aber der Anlass entschuldigt alles: Es ist Blink-Konzert!

Die Blinks selbst sind außerirdisch. Der Drummer kann gar nicht genug bekommen und legt ein Mörder-Tempo vor. Welches den ganzen Auftritt über nicht nachlässt. Die anderen beiden sind ebenfalls so gut wie immer, und der Sound ist so schlecht, dass man sie noch nicht einmal versteht, wenn sie sich ohne Musik unterhalten. Einfach nur normal laute Sprache: Man versteht es nicht!

Unter diesem Gesichtpunkt ist der Sound-Mixer ein Künstler, auf Augenhöhe mit Koryphäen wie Joseph Beuys oder Jeff Koons. Im Musikgeschäft will mir gar niemand einfallen, der so wenig kann. Madonna vielleicht.

Rein technisch scheint es seit 1982 keinen Fortschritt gegeben zu haben: Ein debiler Soundmixer ist durch nichts zu ersetzen.

Die Blinks haben den Auftritt ja um ein Jahr verschoben weil die neuen Stücke angeblich nicht fertig waren. Deshalb spielen sie jetzt lauter bekannte Nummern von vor zehn Jahren. Immerhin kann das jugendliche Publikum fast jede mitsingen.

Aber dafür hätten sie den Auftritt wirklich nicht verschieben müssen. Ich hätte sogar zweimal ein Ticket bezahlt. Die jugendlichen Fans vermutlich auch. Sie sind große Klassiker - nur die Blink182s wissen es nicht.

Wie heute üblich werden die Musiker gefilmt und auf Leinwände übertragen. Allerdings mit einer halben Sekunde Verzögerung. Das Bild passt so nicht zum Ton. Insbesondere nicht zum genialen Drummer. Damit ist es überflüssig. Außer mir stört das wahrscheinlich auch wieder niemand.

Es gibt zusätzlich zur Musik noch eine Bildershow über der Bühne: Verfremdete Liveaufnahmen, Comics, animierte Bildchen. Die sind sehr schön, vor allem dann, wenn man Comics gerne hat. Lustiger Weise haben sie überhaupt nichts mit den pöbeligen Provokations-Witzen der Blinks zu tun. Aber lustiger Weise haben die Blinks ja auch nichts mit ihren pöbeligen Provokations-Witzen zu tun.

Sie spielen eine Zugabe und nach knapp eineinhalb Stunden sind alle erschöpft. Die Blinks könnten großartig sein, wenn sie nicht in der Halle spielen, mit einem debilen Soundmixer. Wenn sie nochmal kommen geh ich natürlich wieder hin. Selbstverständlich auch in der Halle. Aber vorher erschlage ich den Mixer.

02 Juli 2012

Blink182

Was man so alles auf Konzerten erlebt.

Seit Jahren will ich Blink182 live sehen. Aber erst habe ich sie um einen Tag verpasst und dann hatten sie sich aufgelöst. Jetzt brauchen sie zum Glück so dringend Geld, dass sie sogar vor MIR auftreten würden. Also, vorletzes Jahr war das so.

Letztes Jahr ließ die Geldnot nach und deshalb wurde der Auftritt erst mal um ein weiteres Jahr verschoben: Angeblich sollten erst noch zwei Stücke fertig werden. "Bereits gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit." Jetzt aber!

Die ziemlich große Max-Schmeling-Halle ist ziemlich voll. Wusste gar nicht, dass die Blinks außer mir überhaupt jemand kennt? Lustig: Hauptsächlich Jugendliche, die meine Kinder sein könnten. Gleichzeitig tritt Madonna in der O2-Arena auf. Da bin ich nicht. Madonna find ich eklig.

Wenn man blink182 gugelt, werden die unter "Genre: Punkrock" einsortiert. Die Hälfte des Publikums sitzt.

Der Mixer hat den Soundcheck anscheinend in der leeren Halle durchgeführt. Das ist eigentlich so üblich. Und dann hat er die Einstellungen für die leere Halle optimiert. Beim Konzert ist er ganz überrascht, dass es anders klingt. Nein, wahrscheinlich nicht. Er merkt es nicht einmal.

Auf der Toilette machen sie Madonna-Witze. Für die nächsten fünf Minuten kann ich nun nicht mehr.

Die Vorgruppe klingt nicht nur vom Sound her scheiße, sie macht auch gruselige Musik. Schweinerock. Mein Gott, sind die schlecht!

Auf den Stehplätzen klatscht ein großer Teil begeistert mit. Zweifel melden sich. Bei der überaus billigen Animation beteiligen sich dann fast alle. Sternstunde des schlechten Geschmacks.

Die Versager von der Vorgruppe nennen sich Royal Republic. "This next song is exceptionally good for jumping!" Es gibt anscheinend Publikum, dem man das erst sagen muss. Die ersten Besucher jumpen schon, bevor es überhaupt losgeht. Und da heißt es immer, die Jugend sei heute zu anspruchsvoll. Hier im Publikum stehen die anspruchslosesten Leute der Welt.

Der Gitarrist kann noch nicht mal richtig Gitarre spielen. DAS könnte Punkrock sein, drei grauenhaft geschrammelte Akkorde. Aber dafür ist es zu schlecht.

Außerdem zu wenig Akkorde.

Der Sänger macht eine weitere billige Animation, die vierte diesen Abend, die an Schlechtigkeit nicht zu unterbieten ist, zusammen mit dem Drummer. Danach reicht ihm der Roadie die Gitarre zurück. Er musste sie für die Dauer der Animation ordentlich von der Bühne tragen, damit sie das Gesamtbild nicht stört und sich niemand verletzt. Von der riesigen Bühne, die auch für zehn von diesen Hampelmännern zu groß wäre. Und dabei sind die nur zu viert. 
Arbeitsschutz ist wichtig, gerade auch im Rock'n`Roll-Gewerbe! Ich hätte zu Madonna gehen sollen.

Das Mädchen neben mir trägt ein shirt "frierock - freilichtbühen friesack 2011". Jede Band dort aus der Provinz war besser als Royal Republic, ich schwör!

Als es endlich vorbei ist, höre ich, wie neben mir ein junger Mensch brüllt "Hier im Publikum stehen die anspruchslosesten Leute der Welt!" Und empört läuft er davon, völlig außer sich. Er hat offenbar mein Liveblogging mitgelesen während ich es schrieb - so interessant war die Band. Empört ist er trotzdem.

01 Juli 2012

Adoleszenz


Wie sich vielleicht herumgesprochen hat, nimmt Der Große Bloguator™ auf die alten Tage noch einige Veränderungen an seinem Leben vor: Pünktlichkeit, Fleiß und solche Sachen, erst mal versuchsweise.

Das Ausmaß der Motivation dabei lässt sich vielleicht daran ablesen, dass Der Große Bloguator™ heute bleifreies Bier¹ trinkt, um seine Arbeit konzentriert zu erledigen.





¹ a.k.a. "Alkoholmissbrauch"!

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