24 Januar 2014

Gewissen

Wenn ich mich über meine Kollegin ärgere, was immer wieder einmal vorkommt, habe ich eine sehr zuverlässige Methode. Das Imperium schlägt zurück!

Ich stelle irgendwelchen Süßkram in ihr Blickfeld, gut sichtbar auf den Tisch, Rumkugeln, fettige Kekse, Schokokram, Bonbons.

Dann kann sie nicht widerstehen, niemals, und stopft es so lange in sich rein, bis die Packung leer ist. Anschließend ist ihr schlecht und außerdem hat sie für den Rest des Tages ein schlechtes Gewissen. Ha! Erfolg!

Gewissen? Geht auch ohne.

22 Januar 2014

Spracheingabe

Spracheingabe goes Konkrete Poesie

Das ist ja blöd das
man keine Interpunktion einstellen kann
Absatz brandt
verdammt
Mittenwald
Gespannt
da bin ich ja jetzt gespannt
Bochum
Bochum
teil das mit der Spracherkennung funktioniert
sehr anständig
brandt
ständig Rand
ständig verdammt
Rufzeichen Spracheingabe

Spracheingabe Ende.

21 Januar 2014

Vision

Dass Der Große Bloguator™ außerdem ein großer Visionär¹ ist, müsste den regelmäßigen Besuchern dieser Internetpublikationsadresse ja längst bewusst sein. Dennoch soll diesmal auf eine absehbare Entwicklung hingewiesen werden, welche hier im Blog bereits vor sieben Jahren² vorhergesagt wurde:

Internet der Dinge: Kühlschrank verschickte Spam-Mails

Hinter dem Link findet sich der Bericht aus SpiegelOnline über die Programmierer von virengestützten Computernetzwerken. Kleine Programme, die sich automatisch verbreiten, überreden vernetzte Haushaltsgeräte zu schädlichem Verhalten. Das alles klingt so, als hätten die Programmierer diese Kurzgeschichte als Vorlage genommen:

Im Kühlschrank brennt noch Licht

Die Vorhersage ist inzwischen sieben Jahre alt. Wird ja auch so langsam Zeit, dass die Realität sich den Visionen und Vorstellungen des Großen Bloguators™ anpasst!

Folgerichtig kann es nicht mehr lange dauern, bis auch die Prognose aus der Heuschreckengeschichte endlich eintrifft. Nun ja.

 

 


¹"Wer Visionen hat soll zum Arzt gehen!" sagte damals ein sehr überschätzter deutscher Politik-Star

² wie drückt man “Ewigkeit” sinnvoll aus? In den gegenwärtigen Zeiten rasender digitaler Entwicklung wären das beispielsweise zwei Generationen von Betriebssystemen…

17 Januar 2014

Mutterschaft

Die Misanthropin ist hier bereits verlinkt. Nun widerfährt ihr gerade ein interessantes Schicksal: Sie ist 46, alleinerziehende Mutter eines sechzehnjährigen¹ Sohnes - und seit kurzem versehentlich schwanger.

Normalerweise schüttelt Der Große Bloguator™ über derartige Fehlleistungen nur verständnislos den Kopf, schon bei viel jüngeren Mädels. Aber da die Misanthropin die Schwangerschaft gelassen und mit Humor nimmt, ist es leicht, sich ihrer Sichtweise anzuschließen.

Sie hat ein separates Blog darüber eröffnet, wo sie mit der Abgeklärtheit eines erwachsenen Menschen darüber berichtet: Misanthropin geht Mutterschaft. Lehrreich *und* unterhaltsam: Hingehen!

 

 


¹ so ähnlich, oder?

16 Januar 2014

Stream of…

… inconsciousness

Erwähnte ich bereits, wie gut die Thermo-Kaffeekanne sauber geht, wenn man ein Spülmaschinen-Tab und heißes Wasser hinein gibt und über Nacht stehen lässt? Sehr befriedigend. Erwähnte ich es bereits?

Hm?

… ja, äh … oh, äh … ich erwähnte es bereits.

 


war ein Tipp vom Herrn Moss-dem-TeXie

13 Januar 2014

Meta

... eher so semi-meta. Aso: Semi-meta-Witz. Und los:


"Grammatik gelernt bei Yoda du hast?"

11 Januar 2014

Trauerfall

Meine Freunde hatten einen Kater, den ich mir manchmal leihen konnte. Gestern ist er gestorben. Im Katergeschäft war er *Der Größte*. Mit ihm drin war die Welt ein ganzes Stück heller und fühlte sich besser an. Ich werde ihn sehr vermissen. Ich vermisse ihn schon jetzt.

08 Januar 2014

Korruption, 2.

… der Pofalla und seine Korrumpel gehen mir nicht aus dem Kopf…


Die Einheiten auf dem Korruptionsindex haben bisher keinen Namen. Das ist doch schade. Ich schlage vor, dass wir die Einheit ab jetzt “Pofalla” nennen.

Das was sich in Griechenland oder Aserbeidschan abspielt, wäre demnach etwa 0,1Pofalla. Die bayrischen Amigos damals - erinnert sich überhaupt noch jemand? - hätten lausige 0,01 Pofalla geschafft, eigentlich nicht der Rede wert. Werte über 1,0 Pofalla haben in der langen Erdgeschichte nur die russischen Oligarchen erreicht, aber das ist ja jetzt vorbei, seit das russische Staatsvermögen unter zwei Dutzend Bürgern aufgeteilt wurde.

Zurück nach Deutschland in der Gegenwart: Man muss sich vor Augen halten, dass der Mann sich eine Stelle sichern will, wo er über 100.000€ im Monat bekommt. Und zwar jeden Monat. Deutlich mehr, als die meisten von uns im ganzen Jahr verdienen. Dafür braucht er aber auch kein Risiko zu tragen. Was soll denn schon schiefgehen, wenn man für eine so anspruchsvolle Aufgabe wie “Kontakte zur Politik” zuständig ist?

Nicht dass die anderen Kollegen im Bahn-Vorstand ein viel größeres Risiko tragen würden: Sie werden genauso üppig bezahlt, und das schlimmste, wirklich das aller-aller-schlimmste, was ihnen jemals zustoßen könnte, ist, dass sie sich einen Job bei einem anderen Unternehmen suchen müssen.

Natürlich ist das ein so haarsträubend unwahrscheinlicher Unglücksfall, dass er in der Praxis einen deutschen Vorstand niemals ereilt. Die Stelle, die sich der Pofalla hat schaffen lassen, reduziert dieses Risiko aber noch einmal um den Faktor zehn. "Verantwortung" heißt das im Management-Sprech der Gegenwart.

Für ein dermaßen kleines Risiko und angenehmen Lobbyismus in Sterneküchen bei Champagner und Kaviar auf Unternehmenskosten würden den meisten anderen Bundesbürgern vielleicht auch bereits 10.000€ im Monat genügen. Aber wenn man halt schon ein so hohes Niveau gewöhnt ist - das würde doch beinahe die Menschenwürde verletzen.

Insgesamt will es gar nicht richtig einleuchten, warum der Kommunikations-mit-der-Regierung-Beauftragte unbedingt zum Vorstand des Unternehmens gehören müsste - außer eben, dass er auf juristisch unangreifbare Weise außergewöhnlich viel Geld für seine angenehme Tätigkeit bekommen soll. Ich wiederhole: Geld. Um nichts anderes geht es dabei. Und deshalb ist es Korruption.

 

07 Januar 2014

Kette

Assoziationskette nämlich.

Kürzlich auf einem beliebigen Plakat gelesen, Werbung:
"Rote Mütze - weißer Bart!".
Hm. Klingt nach irgendeinem Pilz...
 
... was giftiges?

Ich bin mir sicher, die manipulativen Werbe-Idioten hätten eine andere Assoziation erwartet.


05 Januar 2014

Korruption

Vielleicht geht es ja nur darum, den Deutschen zu zeigen, wie Korruption wirklich aussieht. Wer Korruption erleben will muss nicht etwa weit entfernt in Pakistan, Zentralafrika oder einer der sprichwörtlichen Bananrepubliken suchen.

Wer Korruption hautnah erleben will, kann sich nun einfach die aktuelle Pofalla-Geschichte auf der Zunge zergehen lassen: Ein Bis-­vor-­kurzem-­noch-­Kanzleramts-­Chef, also jemand, der mit der *Staats*lenkung beschäftigt war¹, ergattert nach seiner Entlassung einen Posten bei einem *Staats*betrieb. Der Posten wurde ganz neu geschaffen, also mutmaßlich *extra für ihn*. Der Mann hat *keine Qualifikation* für die Stellenbeschreibung, er hat so etwas wie "strategische Planung" noch nie gemacht. Dabei soll er dort jährlich etwa *40-mal* so viel verdienen wie ein gewöhnlicher Arbeitnehmer auf einem Posten, für den er einigermaßen qualifiziert ist.

Besser kann man Korruption eigentlich gar nicht beschreiben. Oder Bananen­republik. Alles ganz legal.

An sich dachten wir, dass den Gipfel der Unverfrorenheit unser Ex-Kanzler Schröder erreicht hätte, als er uns und sein Herrschaftswissen an die Diktatoren-Klitsche aus Russland verkaufte, an GAZPROM. An sich dachten wir, dass niemand es je wieder wagen würde, diese Bestleistung anzugreifen. Aber anscheinend dient sie inzwischen nicht einfach als Zielmarke, sondern als Beweis und Gradmesser für die Stumpfheit des Wahlvolkes.

Nun ist es ja so, dass für so einen Vorgang wie die Pofalla-Sause irgendjemand die Verantwortung trägt. Das behaupten solche Leute jedenfalls immer, wenn sie ihre exorbitanten Gehälter rechtertigen wollen: Verantwortung. Da beabsichtigt also ein Unternehmen, wissentlich einen unqualifizierten Mitarbeiter einzustellen, der vorsätzlich massiv überbesoldet werden wird. Man kann die Namen überall nachlesen, und sie sollen deshalb nicht unerwähnt bleiben, einfach deshalb, damit niemand ihre Namen vergisst: Die Vorstandsmitglieder - und damit direkt Verantwortlichen für dieses Versagen - heißen Rüdiger Grube, Richard Lutz, Volker Kefer, Ulrich Weber, Gerd Becht und Heike Hanagarth.

Man kann sich fragen, andererseits , ob alles im Lande so ganz richtig funktioniert, wenn ein *Staats*konzern extra einen millionenschweren Posten für "Kontakte zur Politik" braucht. Das kann nur bedeuten, dass die Politik den Kontakt von sich aus nicht sucht. Oder vermeidet. Oder verhindert. Man kann sich außerdem fragen, ob der Staatskonzern ganz von allein auf die Idee mit dem Pofalla kam. Oder ob der Herr Pofalla bereits während seiner Arbeitszeit bei der Regierung seinen Einfluss geltend machte für den milionenschweren Abflug.

Der hier vorgestellte Vorstand sollte eigentlich von einem sogenannten Aufsichtsrat beaufsichtigt werden. Falls der Vorstand nicht wegen vorsätzlicher Korruption oder aber offensichtlicher Unfähigkeit fristlos entlassen wird, ist das ein Verdienst des *Aufsichts*rates: Utz-Hellmuth Felcht, Hans Bernhard Beus, Christoph Dänzer-Vanotti, Patrick Döring, Jürgen Großmann, Bernhard Heitzer, Jürgen Krumnow, Knut Löschke, Michael Odenwald, Heinrich Weiss

Auch dessen Mitglieder werden hier ausdrücklich erwähnt, nur damit man ihre Namen nicht vergisst und ihnen jedesmal, wenn sie sich in Zukunft wieder selbstgefällig in der Öffentlichkeit zeigen, laut zurufen kann: "Pofalla!"


¹ "beschäftigt hätte sein sollen": Tatsächlich hatte er anscheinend genug Zeit, sich neben seinem angeblichen Vollzeitjob im Kanzleramt noch in die Belange der Bahn einzumischen - wird jetzt vom Bahnvorstand nachgeschoben. Also was jetzt? Es gibt ja immerhin zwei Erklärungen und eine von beiden gilt: Hat er bisher seine bezahlte Arbeit nur so halb erledigt oder ist er für den neuen Posten unqualifiziert?

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