22 April 2022
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21 April 2022
Digitaler Widerstand
Der Große Bloguator™ hat derzeit Computerprobleme wie lange nicht mehr. Man sieht es ja auch in den Beiträgen hier. Eine derartige Häufung von Software-Zicken ist hier zuletzt vor 15 Jahren oder so aufgetreten, also wohl noch vor WindowsXP. Tja.
Diesmal ist es die Druckvorschau im Thunderbird, dem seit langem genutzten Mail-Programm.
Hm? Ja, genau, man soll Mails nicht ausdrucken, das ist einfach nicht der Sinn von Mail, danke für die Korrektur, Meister!
Tatsächlich arbeitet Der Große Bloguator™ seit zwei Jahrzehnten so weit wie möglich papierfrei. Nein, die Zeitangabe ist selbstverständlich nicht präzise, aber der Beginn lässt sich festlegen auf “Internet” und “frei verfügbare PDF-Drucker”.
Manchmal braucht möchte man aber doch eine Mail auf Papier. Und dem widersetzen sich die Erzeugnisse aus dem Haus Mozilla immer wieder, wie man bei der Suche nach einer Lösung erfährt. Mutmaßlich, weil dort einige Digital-Prediger wirken, die einfach jeden Nutzer zu seinem Glück zwingen wollen¹. Nur: Mit “Glück” meinen sie ihren eigenen, überaus beschränkten Erwartungshorizont.
Im hiesigen Thunderbird gab es also noch den Button “Druck”, aber aber nicht mehr den zweiten Knopf namens "Druckvorschau", um vorher den Text-Zoom, die Seitenränder, Kopf- und Fußzeilen zu ändern, so wie früher (letzten Monat).
Dann sucht man wieder zwei Stunden und erfährt: Die Mozilla-Erzeugnisse haben eine Möglichkeit, diese Vorschau zu verhindern oder zu erzwingen. Ganz, ganz tief unten im System. Es genügt dabei nicht, in die Konfiguration zu gehen und einfach nach “print” zu suchen. Dann erhält man ca. 200 Parameter zur Auswahl. Oder “preview” oder “print.preview” - so heißt sie nämlich nicht.
Der Parameter heißt print.always_print_silent und muss false sein, dann erhält man eine Druckvorschau.
Aaaargh! Warum nicht wenigstens print.preview, häh?!?
Das beste ist: Der Große Bloguator™ ist berüchtigt für seine unruhigen Fingerchen und fummelt an allem gerne rum. Sogar auch an Sachen, wo man das ausdrücklich nicht soll. Aber an diesem Parameter hat er unter Garantie nicht herumgefummelt!
Heißt dann wohl: Irgendein präpotenter Depp bei Mozilla wars wohl wieder mal, wir hatten das ja erst kürzlich. Diese Trottel beschädigen den guten Ruf der universellen und kostenlosen Software mit solchen Einsätzen nachhaltig. Na, egal, jetzt ist die Vorschau wieder da.
¹ der Thunderbird kann Mail im HTML-Format versenden. Im Grunde. Damit lässt sich Text auf lesbare Weise formatieren: Fett, kursiv, Farben, Spalten, Hintergrundbilder und so. Allerdings scheint es dort im Team Leute zu geben, die diese Möglichkeit sabotieren: Etliche der Markups arbeiten nicht so, wie es in der entsprechenden Vereinbarung vorgesehen ist, und das in einem Ausmaß, dass es kein Zufall oder Unfähigkeit allein sein kann. Das Programm Firefox aus demselben Hause hat ja alle diese Fähigkeiten. Der Thunderbird befindet sich hinsichtlich HTML auf dem Stand etwa des Jahres 1995.
Sabotieren? Verschwörungstheorie! Wer das nicht glaubt, kann gerne einmal einen Digitalfritzen auf HTML-Mail ansprechen: Der wird in der Regel vor Empörung fast platzen, wie ein “Laie” (sie halten ja jeden anderen für Laien) überhaupt so etwas verlangen kann.
² muss diese Unterstellung leider vorläufig zurücknehmen: Eine frische Installation des Thunderbird auf dem Laptop hat diese Macke nicht. Womöglich doch irgendwie selbst verstellt. Schade.
... aber ich kriege Euch noch!
³ will eigentlich gar niemand wissen, wie man in die Konfigurationseinstellungen kommt?
04 April 2022
Haushaltsschere
Neulich in der Entwicklungsabteilung eines Markenherstellers von Haushaltsartikeln. Das neue Design einer Schere wird dem Vorstand vorgestellt. Der beflissene Abteilungleiter kommt soeben zum Ende seiner Präsentation.
“Meine Mitarbeiter haben sich ins Zeug gelegt und diesen fantastischen Entwurf vorgelegt. Die Haushaltsschere tritt in ein neues Zeitalter!”
Betretenes Schweigen. Eine bunte Schere halt.
“Dieses neue Design war bestimmt aufwändig?”
“Ja, total. Es brauchte Dutzende von Entwürfen und monatelange Diskussion.”
“Für … eine … Schere. Hm. Ja, aber sagen sie, diese neue Schere, die kann dann nur von … ähm … Rechtshändern benutzt werden?”
“Ja klar! Das ist doch die Revolution! Und ein Linkshänder kann dann ja eine Schere für Linkshänder kaufen, die haben wir auch entwickelt.”
“Aha. Und … wenn … in einem Haushalt nun Rechts- und Linkshänder gemischt leben?”
“Dann müssen sie sogar zwei von unseren neuen Scheren kaufen! DAS IST GENIAL!”
“Oder sie nehmen das billigere Produkt unserer Wettbewerber, welches nicht von kompletten Idioten entwickelt wurde.”