21 Dezember 2007
Gegensätze vertragen sich auch nicht immer
Ausgerechnet die Leute, die mir am sympathischsten sind, haben einen grauenhaften Musikgeschmack. Also, naja, jedenfalls krieg ich immer die Krise bei dem Zeug, das die hören, Langeweile, Aggressionen, all sowas. Aber die sind ja meine Freunde, und irgendeinen Schaden müssen sie haben, sonst wären sie nicht meine Freunde, weil: Sonst sind sie eben klug, nett, sympathisch, zuverlässig und so.
Leider führt der Umkehrschluss in eine ganz fürchterliche Richtung: Wenn ich irgendjemand kennenlerne, der einen ähnlichen Musikgeschmack hat wie ich, werde ich misstrauisch. Denn das kann doch nur bedeuten, dass er bestenfalls ein armseliger Spießer ist, oder aber ein totales Arschloch. Das ist besonders tragisch, wenn da eine interessante junge Frau auftaucht. Aber auch sonst.
Logisch zu Ende führen darf man diesen Gedanken ohnehin nicht: Was, wenn ich selbst denselben Musikgeschmack habe wie ich selbst? Ist ja schon ein bisschen wahrscheinlich, nicht? Bin ich dann zwangsläufig ein Unsympath? Ein Mensch mit einer konsistenten Persönlichkeit immerhin, aber ein Arschloch?
Die Gefahr besteht, zugegeben. Aber anscheinend habe ich nicht denselben Musikgeschmack wie ich, stelle ich beim Blick in mein Musikregal immer wieder überrascht fest.
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2 Kommentare:
Ist wie wenn ich morgens in den Spiegel schau (ist das grammatisch korrekt? egal)
Bin ich's da drin, dann: wie komm ich wieder raus? Bin ich's nicht: wie komm ich bloß da rein? Und immer: Werissndas?
"HASTDUMICHERSCHRECKT!
Ich kenn dich nicht
aber ich wasch dich..."
Ja, so etwa. Nur mit Musik.
Das Problem mit dem Spiegel hab ich nicht:
a.) ohne Brille blind wie ein Maulwurf
und zudem (!)
b.) keine Funktion der optischen Organe vor der dritten Tasse Kaffee
(sowas gehört eigentlich auch mal untersucht)
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