Hab gerade erst diese Fotoserie über die Ortschaft Tschernobyl entdeckt: Die ist schon aus dem Jahr 2006, aber seither wird sich dort nicht viel geändert haben. Sehr melancholische Angelegenheit.
Andererseits endlich ein Beweis für die Umweltfreundlichkeit der Kernkraft - das wird bekanntlich von den Stromkonzernen sowieso schon lange behauptet. Es heißt nämlich, dass es der Natur sogar sehr bekommt, wenn es dort jetzt zwar mehr Strahlung aber weniger Menschen gibt: Da Flora und die übrige Fauna meist weniger Lebenserwartung haben als Menschen, seien die nicht so anfällig für Krebsgeschwüre und so Zeug. Für Mutationen allerdings schon. Das betrachten wir vorläufig als Nebenwiderspruch.
Englishrussia.
2 Kommentare:
Danke für den Link, das ist eine äußerst beeindruckende Reportage - oder solle es gar ein Blick in eine nicht allzu ferne Zukunft sein?
Wie ich dem Text entnehme, ist dort (Chernobyl) die Rate der Arbeitslosigkeit extrem gering, während das durchschnittliche Lohnniveau sehr hoch und die mittlere Lebensarbeitszeit wiederum sehr gering sind. Dazu scheint die Arbeitsmotivation (freiwillige Überstunden) äußerst stark zu sein. Die Verkehrsprobleme sind im Wesentlichen wohl gelöst, der freie Wohnungsmarkt und die großzügigen räumlichen Ausstattungen der Schulen sprechen für sich. Auch internationales Graffiti zieht die Stadt an. Eine nennenswerte Migrantenproblematik vermag ich nicht zu erkennen, und dem Verbrechen, so nehme ich an, ist jeder Anreiz genommen (sogar unbeaufsichtigt herumstehende Drogen werden über Jahrzehnte nicht angerührt). Und letztendlich geht das Begrünungskonzept voll auf.
Eine wahrhaft strahlende Zukunft in blühenden Landschaften. Wir sollten anfangen, unsere Politiker beim Wort zu nehmen - die mein es ernst!
Sehr beeindruckende Analyse, Frau Sumuze! (Du bist nicht zufällig promovierte Soziologin?)
Ich dachte bisher auch fälschlich, Tschernobyl sei ein Argument dagegen, dabei ist es doch das stärkste Argument für die Ausweitung der Kernkraft.
Danke für die Korrektur, Meisterin!
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