07 März 2009

Bilderflut extended

Wie schon mal gesagt: Wenn mir ganz langweilig ist, mache ich Fotos vom Balkon...

... oder vom Essen:

Aber das darf ich in diesem Fall nicht zugeben. Wer's gemerkt hat: Die Fotos sind nicht vom Balkon der Wohnung, sondern im Büro. Das Essen auch. Dabei *kann einem da doch gar nicht* langweilig werden, oder?

War ja auch nicht. Ich wollte nur angeben. Ich hab mir nämlich was neues gekauft: Eine Digitalkamera - Spiegelreflex. Aus rein praktischen Gründen. Ja. Ich will gerne beim Fotografieren durchs Objektiv kucken.

Seit meiner letzen Spiegelreflex, die noch vollkommen analog war, hat sich technisch einiges getan: Auf den Speicher passen hunderte von Bildern. Es gibt fast nur noch Zoom-Objektive, fast nur noch Belichtungsautomatik und Autofokus, integrierter Blitz ist obligat.

Ich habe diese spezielle Kamera genommen, weil es ein günstiges Angebot war, eine Spiegelreflex mit eingebautem Blitz, Weitwinkel- und Telezoom für 499,- €uronen. Egal. Ich brauchte das Ding zum Arbeiten. Olympus E-420.

Was mich wundert, oder auch wieder nicht: Das Teil ist ziemlich groß und schwer. Man zahlt wohl nach Gewicht.

Früher baute Olympus die kleinsten und leichtesten Spiegelreflexe¹. Meine neue ist die Hälfte größer und doppelt so schwer. Aber warum nur? Der Fotochip ist nur halb so groß wie früher ein 35mm Negativ. Das bedeutet: Alles an dem Ding könnte kleiner sein. Der Spiegel, das Prisma könnte kleiner sein. Und vor allem die Objektive: Da die Bildfläche viel kleiner ist, in der optimale Abbildungseigenschaften gewünscht sind, müsste halb so groß völlig genügen. Lustigerweise sind die Objektive wirklich lichtschwach, und trotzdem total klobig.

Aber statt die Kamera bei gleicher Leistung kleiner und leichter zu machen, werden immer neue Funktionen hinzugefügt. Es muss immer neuer Schnickschnack rein. 20 Programme. Gesichtserkennung. Serienblitzfunktionen. Allein die möglichen persönlichen Voreinstellungen umfassen sagenhafte 120 Parameter.

Bei Autos ist das auch nicht anders. Die werden immer schneller und immer schwerer, aber sie brauchen nicht weniger Sprit. Und Computersysteme kosten immer gleich viel, nur die Leistung nimmt zu.

Ich würde lieber eine kleine Kamera haben, nur mit manuellem Fokus, aber ordentlichem Entfernungsmesser. Und mit je einer Blenden- und Zeitautomatik sowie manuell. Mehr braucht man nicht. Jetzt habe ich eine, zu der es ein 150-seitiges Handbuch gibt. Und man kriegt auch garantiert keine vernünftigen Bilder heraus, wenn man es nicht gelesen und verstanden hat. Selbst mit der Schärfe ist es schwierig. Aber gemessen an den anderen war es ein günstiges Angebot.







¹ Huh-huh-huh! Dieses Beispiel ist genau so wie man's braucht: Schreckliche Fotografie at its best!

*Das* *herausragende* *Kennzeichen* von Olympus, das die Firma von allen anderen unterschied -naja, außer Asahi Pentax- war die geringe Baugröße ihrer Kameras. Und genau das kommt auf dem Foto üüü-ber-haupt nicht rüber. Auf dem Foto ist das ein Monstrum wie die T3-Konica und alle anderen damals auch.

Das Foto hat wohl ein Sammler gemacht. Einer, dem es bei der fotografischen Abbildung von Gegenständen überhaupt nicht darauf ankommt, was ihre spezifischen Eigenschaften sind². Und einer, dem es bei Kameras überhaupt nicht darauf ankommt, wofür die wohl gut sind und was für Bilder sie wohl machen.

Das erinnert mich an die Comic-Messe, auf der ich letzte Woche war. Aber darüber in Kürze mehr.


² abstrakte Fotografie - gibt es sowas? Ich bin grade zu faul zum gugeln.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Die Objektive sind wohl so schwer, weil sie bei Dir offenbar v.a. alte Flaschenböden verbaut haben - was das Schärfeproblem erklärt.

Ansonsten - üben üben üben ;-)

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