Heute: Rache ist ein Gericht, das oft von anderen genossen wird (6)
„Gut, dann zurück zur Kamera.“
„Ach ja, die Kamera am Feld.“
„Sehen sie, sie bauen den Grill auf: Ein Steinring, die Holzkohle, der Grillrost ... sie sind seltsam, Käptn: Ich soll ihnen noch glauben, dass sie Vegetarier sind?“
„Aber wenn ichs doch sage! Und da sehen sie auch den Flammenwerfer: Den habe ich zum Grillanzünden mitgenommen?“
„Sie haben zuerst den Flammenwerfer hingetragen und dann den Gill geholt!“
„Ja, ich vergesse schon mal was.“
„Aber man nimmt das wichtigste doch zuerst, nicht? Den Grill und das Fleisch. Und wenn die Hozkohle nicht anspringen will, dann holt man neue Streichhölzer. Und wenn die nicht genügen, dann holt man unter Umständen den Flammenwerfer.“
„Das ist kein Beweis für irgendetwas. Ich wusste eben gleich, dass es so einfach nicht geht. Das weiß man doch beim Grillen sowieso immer schon vorher.“
„Sehen sie Käptn: Da packen sie da Grillfleisch aus und legen es auf den Grill. Das ist wohl noch gefroren - das sollten sie erst auftauen lassen.“
„Das bin nicht ich! Ich fasse doch kein rohes Fleisch an! Wofür Tiere gestorben sind!“
„Wer sollte das sonst sein? Ich bins nicht, der Ingenieur ist es nicht und der Schleimpilz ist da hinten im Bild. Das sind sie, Käptn, und sie grillen da Fleisch.“
„Nein!“
„Seltsam apathisch sehen sie da aus, das ist schon mehr als entspannt, glasiger Blick überschreitet den Zustand normaler Entspannung deutlich.“
„Ich bin das auch gar nicht! Das ist eine Halluzination!“
„Die Kamera hat keine Halluzinationen.“
„Dann ist es eine Fälschung!“
„Ja sicher. Der Ingenieur, der sich für Menschen überhaupt nicht interessiert, hat das sicher ihnen zuliebe gefälscht.“
„Sie!“
„Na sicher, ich habe das ihnen zuliebe gefälscht, sicher doch!“
„Wer denn sonst!“
„Sehen sie: Und da essen sie das Fleisch!“
„Ich bin das nicht! So hören sie doch! I-c-h! B-i-n! V-e-g-e-t-a-r-i-e-r!“
„Sehr gesittet essen sie da. Zu Hause bei Mami haben sie bestimmt auch immer so ordentlich am Tisch gesessen. Seltsam, von dem Besteck sagt die Inventarliste gar nichts.“
„Dann habe ich vielleicht vergessen, es aufzunehmen.“
„Und was haben sie noch alles vergessen?“
„Fangen sie nicht wieder damit an! Jedenfalls esse ich kein Fleisch!“
„Tun sie doch! Sehen sie doch selbst! Das sind eindeutig sie! Apathisch und gierig! So sieht das aus, wenn man sich jahrelang etwas vorenthält.“
„Ich enthalte mir nichts vor! Mir fehlt nichts! Ich will überhaupt kein Fleisch essen! Ich bin gesund! Es geht mir gut! Fleisch ist widerlich!“
„Das sieht mir auf dem Film aber anders aus. Zwei riesige Pakete Schaschlik verschlingen sie da. Und in Rekordzeit! Kein Wunder, dass sie heute ein Völlegefühl plagt. Bei der Menge würde es mir auch schlecht gehen.“
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