04 März 2012

Schüsseln im Outback (10)

Die beiden Reisenden im Schatten der Satellitenschüssel in einer besonders entlegenen Gegend der Welt haben die Parabolantenne vorsätzlich beschädigt, damit der Störungsdienst kommt und sie in die Zivilisation zurück bringt. Nachdem schon der Anlass für diesen Vandalismus gründlich entfallen ist, haben sie inzwischen allerdings erfahren, wie kostspielig eine solche Störung sein kann.


Alle anderen Schüsseln wippten weiter im Rhythmus der Rumba. Bis auf die eine. Nur der Anhalter war wirklich gut gelaunt.

"Na gut, jetzt haben wir ja die Brötchen. Ich werde mal Kaffee machen und dann können wir uns unterhalten, wie wir unser Frühstück am Nachmittag um drei nun nennen."

"Nein, bloß nicht!"

"Was haltet ihr von NMAMFN?"

"Was?"

"Na, für '
Namenlose Mahlzeit am frühen Nachmittag'?"

"Lass uns fahren!"

"Ist irgendwas? Ich hab doch gesagt, dass es mir leid tut."

"Nein, schon gut."

"Ehrlich!"

"Wie viel Schaden hatten die beim letzten mal, als die Schüssel-Anlage ausfiel, sagtest du?"

"Keine Ahnung, irgendwas siebenstelliges. Aber das waren amerikanische Dollar."

"Na super."

"Du willst es wieder konkret, was?"

"Nein. Ich will hier weg."

"Ich könnte versuchen, das in Fein-Unzen aus Gold umzurechnen."

"Nein, nicht nötig."

"Die gelten überall."

"Nein!"

"Bist du mir immer noch böse?"

"Nein."

"Ja, war eine blöde Idee so einfach loszufahren, ich weiß. Ich hätte euch wecken sollen."

"Nein, schon gut. Steig ein, wir fahren. Kommt der Störungsdienst auch aus dieser Richtung?"

"Klar, das ist der kürzeste Weg zur Straße. Die nennen das hier übrigens auch Straße. Haha. Eine Reifenspur im Sand nennen die hier Straße. Wo fährst du denn hin? Zur Asphalt-Straße geht es doch da lang! Da hinten, die Reifenspur in der anderen Richtung!"

"Nein, lass uns mal diese probieren, da ist es bestimmt auch schön."

"Aber du weißt doch gar nicht, wo es da hingeht!"

"Meinst du, der Störungsdienst sucht uns?"

"Keine Ahnung, die wissen wahrscheinlich nicht mal, dass wir hier sind."

"Bist du sicher?"

"Weiß nicht mehr."

"HAST DU ES IHNEN GESAGT?!?"

"Weiß ich nicht mehr. Glaube nicht."

"Gut!"

"Gut?"

"Glaubst du, dass die unser Kennzeichen haben?"

"Nö, woher? Wieso?"

"Gut."

"Willst du jetzt nicht endlich umdrehen? In dieser Richtung kommt zweitausend Kilometer lang gar nichts."

"Sei du doch auch einmal mutig!"

"Ich?"

"Ja, du. Und wenn das Entstörungsteam weg ist, fahren wir vielleicht auch wieder in der anderen Richtung. Aber lass es zuerst dunkel werden."

"Aha?"


"Und versprich mir, dass du nie wieder ungefragt Brötchen holst!"

"Ähm, ja."

"Jaaa?"

"Ja!"

- FIN -

2 Kommentare:

mq hat gesagt…

Die Geschichte kann an dieser Stelle nicht zuende sein! Ich will wissen, ob der Enstörungsdienst auftaucht und was mit den Blötchen passiert.

100 Goldfischli hat gesagt…

Der Entstörungsdienst besteht aus drei vollbusigen Blötchen, die in ihrem aufreizenden Pickup dringend auf der Suche nach arglosen Reisenden sind und ... löjkfqöoq n ... qoiö m.09q8jh3zrwkbrhr4 ...

...

... Verbindung unterbrochen.

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