31 August 2014

Schnappatmung

Gerade bin ich in der U7 auf DAS STINKTIER getroffen, wieder einmal.

Es handelt sich dem Aussehen nach um einen verwahrlosten Obdachlosen, der eine intensive Geruchsmischung aus Harn und Eiter verströmt. Sie ist so stark, dass er damit die stumpfsten Zeitgenossen schafft und um den Verstand bringt. Zwei Leute verließen sofort den Waggon, die übrigen blieben mit grünen Gesichtern sitzen, etliche zückten Taschentücher und hielten sie schutzsuchend vor die Nase. Aber vor ihm gibt es kein Entkommen in dem geschlossenen Abteil. Selbst wenn er endlich ausgestiegen ist liegt der entsetzliche Gestank noch drei Stationen lang in der Luft. Kein Witz.

Letztes Jahr habe ich erlebt, wie er in Neukölln in der U-Bahn allein durch sein Auftauchen eine Bande von fünf jugendlichen Rüpeln in die Flucht schlug. Kein Witz, ich schwör!

Was soll man da sagen? Bei seinem Geruch bleibt sogar das übliche Mitgefühl mit den Entwurzelten auf der Strecke. Wenn er kommt verschlägt es dem zufällig Anwesenden buchstäblich die Sprache.




jaa-aa, das mag sich zynisch anhören! Aber es handelt sich wirklich nur um diesen einen Obdachlosen, der mir so dermaßen pauschal unsympathisch ist.

3 Kommentare:

Moss the TeXie hat gesagt…

Ach, der ist das, nach dem der ganze ÖPNV in Berlin (samt Bahnhöfen und Haltestellen) riecht. Hab’ mich schon gewundert, wie ihr diesen gleichmäßigen Mief da überall hinkriegt.

Captcha: veirely nearly – Yes, that was truly veirely nearly.

100 Goldfischli hat gesagt…

Wer so unbedacht das eine mit dem anderen vergleicht, hat DAS STINKTIER noch nie live erlebt.

100 Goldfischli hat gesagt…

Also, hier in der Stadt gibt es viele Obdachlose, niemand sollte so leben müssen, man begegnet immer wieder mal einem, und nicht jeder verströmt den Wohlgeruch aus tausendundeiner Nacht. Aber das ist alles nichts im Vergleich zum STINKTIER: Der ist eine Plage von biblischem Ausmaß.

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