25 November 2017

Gentrifiz und Widerstand (1)

Musik und Tön revisited


1.

Wir kenn inzwischn einije leute, die sich eijentum jekooft ham. Wohnung, keen haus. Meine familie und ick wohn ja zur miete. Wir wolln dit ooch nich anders. Mit dit eijentum ist dit so ne sache. In jede EIGENTÜMERGEMEINSCHAFT scheint dit immer mindestens een arschloch zu jeben. Dit is wohl so sehr naturjesetz wie die schwerkraft.

Die arschlöcher wolln sinnloset zeuch bauen, und alle andern nich. Oder die verhindern, diss sinnvollet zeuch jebaut wird, weil dit ooch ihr jeld kosten könnte. Oder weil et ihnen einfach nich passt, wenn andere leute zufrieden sind. also schießen se quer so jut wie se könn. Machen terz jegen kinderwägen im flur oder wejen falsch beleuchtete türschilder oder zu hohe kosten fürs laubharken. Oder weil nich jenuch laub jeharkt wird und nich jenau nach ihre vorstellung. Und oft jeht dit noch nichmal ums jeld, so wohnungseijentümer ham ja in der regel jenuch. Den arschlöchern jeht dit oft nur ums rechthaben.

Die wirste aber nich mehr los. Dit is ja die idee von eijentum, dit soll für ewich sein. "Wer Eigentum besitzt, begeht keine Revolution!" wusste schon Marx. Oder wars Lenin?

Weil de die arschlöcher nich los wirst wehrste dich jegen die. Und wenn de dich lange jenuch jegen die jewehrt hast wirste selber zum arschloch. "Wenn du zu lange in den abgrund blickst, blickt der abgrund in dich!" Ick weeß nich, ob dit würklich so jenau stimmt - klingt aber jut in diesem zusammenhang.

Deswejen is dit een sehr einsichtijer grund, warum man keen eijentum zu koofen brauch, finden meine susanne und ick. Außerdem ham wer jar nich so vülle jeld flüssich. Wir jeben dit jeld lieber gleich aus. Und erst een kredit uffnehm um jeld zu sparn finden wer ooch unsinnich, irjendwie. Dit is aba üblich, wenn de eijentum bilden willst: Du hast den wunsch, aba nie jenuch in bar.


weiter zum 2. Teil

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