Seit neustens kocht meen nachbar. nich dass er mit dem sing'n jetz uffjehört hätte, nee - zusätzlich kocht er nu ooch noch. 'türlich immer nächtens, ab halb zwei.
"Aba kochn is doch ne stille sache?" wer'n sie jetzt sicher einwenden. isset ja vülleicht ooch - solange man keene machete zum petersieliehacken benutzt!
globen sie mir nich, wa? ick schwöre! dit messer von meen nachbarn is solang wie meen halber arm! wenn er mit den ding uffn schneidebrettchen zwiebeln würfeln tut - dit jeht durch und durch, sach ick ihnen!
hat er mir neulich stolz jezeicht, als ick ihn mal wejen jeräusche beim kochen anjesprochen habe. "dit is ja janz rostich!" hab ick jesacht, so'n ollet ding mit holzgriff. "Jaaa..." hat er da jesacht "...aber das ist Edelrost!"
weil dit messer is nämlich janz wat feinet, und nich etwa besonders billich, sondern janz im gegentum! dit kommt aus japan und kost so viel wie meen erstet auto damals ... jebraucht natürlich... also: dit auto, dit messer wohl nich.
in japan is so'n messer amtlich und hauptberuflichet werkzeuch für jeden, der sich koch schimpft. naja, starkoch muss man aber schon sein, welcher normale mensch kooft sich schon 'n messer fürn janzen monatslohn? und so vülle verdient meen nachbar ooch nich ... so wie der immer rumlooft.
aba die rechnung für dit messer hat er mir jezeicht, für sowat hat er jeld.
na jedenfalls: mit den riesenmesser macht meen nachbar nächtens radau. und da kann man nüscht machen anscheinend. "ick kann doch dem nich dit essen verbieten. dit jeht nu würklich nich!" sacht meen vermieter. und damit hat er scheints ooch noch recht. ick hab mal'n anwalt aus meen fußballverein jefracht. der hat erst jroß jekiekt und denn hat er 'n haufen dummet zeuch jequatscht, also, ick hab nur sowat wie "allgemeine lebensäußerung" behalten, und diss man da nüscht machen kann. naja, 'n anwalt in nem fußballverein, wat will man da erwarten?
denn hab ick 'n andern bekannten jefracht, der selber n mietshaus hat. wissense, wat der jesacht hat? "koofen se sich ne flinte - in drei jahren sind se wieder draußen. bei juter führung in anderthalb."
und nu stell ick mir vor, wie ick ihn hinknieen und winseln lasse und wie ick sein messer zu tode misshandle: wie ick mit die schneide uff die stahlkante von die kochplatte einprügle bis dicke scharten drin sind und wie ick denn mit die spitze schrauben irgendwo rausdrehe bis se abbricht und wie ick den tüpen denn uff seine buchenhölzerne küchenplatte festnagle und als hammer den ollen hölzernen messergriff nehme. und wenn er dabei zu doll jammert steck ick ihm 'n bund petersielie zwischen die zähne - unjehackt! und ne zwiebel.
...
naja, wenn ick jetz nachts wach liege, weil nebenan eener knoblauch hackt, denk ick schon manchmal übern waffenschein nach.
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