17 März 2008

Clips aus der Gruft


Neulich bin ich bei Youtube auf meine alten Helden gestoßen und an den Anbeginn der Zeiten vorgedrungen: Ein frühes Musikvideo, von The Police.

Das ist so natürlich falsch. Musikvideos gibt es im Grunde seit Einführung des Tonfilms, also etwa seit Ende der 1920er Jahre. Aber über geraume Zeit wurden eigentlich immer nur Live-Auftritte von Musikern mehr oder weniger aufwendig abgefilmt. Erstaunlich, weil ja die meisten Musikstücke eine Geschichte erzählen - und die ganze Zeit verließ man sich eben auf die Kraft des Wortes, oder ggf. des Klangs.

Erst Ende der siebziger Jahre kam man auf die Idee, auch in den Bildern der Musikclips eine Geschichte zu erzählen. Hier haben wir anscheinend einen der ersten Versuche (ihr könnt mich ja korrigieren, frühere kenne ich nicht). Interessant ist dabei, wie lustlos und halbherzig der Versuch ist.Oder vielleicht ironisch: Dass sie das irgendwie nicht ernst nehmen wollen. Ende der 70er wusste man schon, wie Geschichten in Bildern erzählt werden, Casablanca und 2001 waren da schon lange große Erfolge. Aber hier scheinen sie nochmal ganz bei Null anzufangen. Der Text des Songs wird nahezu eins zu eins in die Bilder umgesetzt, aber mit atemberaubender Naivität, oder Ironie, je nachdem: Die Aufnahmen in der Schule, der Augenblick am Anfang mit der Schülerin, die Kostüme. Am großartigsten ist aber ihre Unbeholfenheit beim Nachspielen der Handlung - die sie ja immerhin selbst gedichtet haben.

Süß, nicht?

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