Willkommen zurück beim Historytainment-Kanal! Hier vermischen sich Blutvergießen, Aberglaube und jahrhundertelang unbewiesene Vorstellungen von Ehre aufs schönste zur Unterhaltung der geschätzten Leserschaft! Nehmen sie virtuell teil am freien und wilden Leben der indigenen Eingeborenen beider Amerikas - und des kleinen Teils dazwischen. Ihre Erlebnisse und Geschichten spielen in der Zeit vor der Invasion und kulturellen Überformung durch die gierigen entwurzelten Kulturimperialisten aus Übersee.
Heute:
Die Schrumpfpatat'l
... wir waren dabei stehen geblieben, dass fast alle anderen Stämme auf ihren Feldern größere Kartoffeln fanden als die Schrumpfpatat'l, und dass es einen schwer zu leugnenden Zusammenhang gab mit ihrer Arbeitseinstellung. Alle anderen Indianer konnten ihn schwer leugnen - die Schrumpfpatat'l schon...
II.
Am liebsten wäre ihnen gewesen, wenn die Lamas ihre Verdauungsprodukte gleich noch in der Nähe des Hauses hätten fallen lassen. Einige Trainer arbeiteten daran, die Tiere darauf hin zu dressieren. Und einige Züchter arbeiteten daran, die Tiere darauf hin zu züchten. Aber die Lamas waren einfach zu widerspenstig, in jeder Hinsicht. Die kackten nur, wohin sie wollten.
Was blieb war, dass die Schrumpfpatat'l wegen ihrer zu kleinen Ernten immer wieder in Schwierigkeiten kamen. Da waren sie zwar nicht die einzigen, aber schön war es trotzdem nicht. So lange sich der Stamm erinnern konnte lebten sie meistens am Rand der Hungersnot - manchmal diesseits und manchmal jenseits des Randes.
Sie hatten nicht einmal Schädlinge, kleine Nager, Schaben oder solche Tiere, die vielen anderen Stämmen den letzten Nerv raubten: Die überlebten bei ihnen nicht lange, weil sie nichts zu Fressen fanden und verhungerten. Im Regelfall wurden sie aber schon vorher von den Schrumpfpatat'ln gefressen.
Es war sogar vorgekommen, dass einer den Berglöwen getroffen hatte und dieser sich enttäuscht abwandte. Der Berglöwe war eben auch bequem und er hatte keine Lust auf so ein knochiges Gerippe, so lange es noch irgendwo richtige Nahrung gab. Es war dann schwierig, sich zu entscheiden. Sollte man froh sein, weil man mit dem Leben davongekommen war, oder eher gekränkt, weil einen der große mächtige Berglöwe verschmäht hatte?
Eine kurze Weile lang hatten die Ahnen der Schrumpfpatat'l in Notzeiten ihre Nachbarn überfallen und sie niedergemetzelt, um ihnen deren Vorräte wegzunehmen. Aber nach einigen solchen Raubzügen hatten sich die Nachbarn über alle Stammesgrenzen und weltanschaulichen Unterschiede hinweg zusammengetan und es ihnen schrecklich heimgezahlt. Und sie hatten nur deshalb einige Schrumpfpatat'l übriggelassen, damit die den Nachfahren davon erzählen konnten.
So lange sich nur ein einziger Schrumpfpatat'l daran erinnerte - und sei es auch nur in der Form einer beunruhigenden Legende - war an einen solchen Beutezug nicht mehr zu denken. Sie hatten daher notgedrungen eine Religion der Friedfertigkeit entwickelt.
Wenn die Not wieder lebensbedrohlich war, blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Nachbarstämme um etwas Essen zu bitten. Aus Indianersolidarität gab man ihnen. Und man gab ihnen lieber und auch großzügiger als den ungemein unsympathischen Selchfleischapproximat'ln.
Heute:
Die Schrumpfpatat'l
... wir waren dabei stehen geblieben, dass fast alle anderen Stämme auf ihren Feldern größere Kartoffeln fanden als die Schrumpfpatat'l, und dass es einen schwer zu leugnenden Zusammenhang gab mit ihrer Arbeitseinstellung. Alle anderen Indianer konnten ihn schwer leugnen - die Schrumpfpatat'l schon...
II.
Am liebsten wäre ihnen gewesen, wenn die Lamas ihre Verdauungsprodukte gleich noch in der Nähe des Hauses hätten fallen lassen. Einige Trainer arbeiteten daran, die Tiere darauf hin zu dressieren. Und einige Züchter arbeiteten daran, die Tiere darauf hin zu züchten. Aber die Lamas waren einfach zu widerspenstig, in jeder Hinsicht. Die kackten nur, wohin sie wollten.
Was blieb war, dass die Schrumpfpatat'l wegen ihrer zu kleinen Ernten immer wieder in Schwierigkeiten kamen. Da waren sie zwar nicht die einzigen, aber schön war es trotzdem nicht. So lange sich der Stamm erinnern konnte lebten sie meistens am Rand der Hungersnot - manchmal diesseits und manchmal jenseits des Randes.
Sie hatten nicht einmal Schädlinge, kleine Nager, Schaben oder solche Tiere, die vielen anderen Stämmen den letzten Nerv raubten: Die überlebten bei ihnen nicht lange, weil sie nichts zu Fressen fanden und verhungerten. Im Regelfall wurden sie aber schon vorher von den Schrumpfpatat'ln gefressen.
Es war sogar vorgekommen, dass einer den Berglöwen getroffen hatte und dieser sich enttäuscht abwandte. Der Berglöwe war eben auch bequem und er hatte keine Lust auf so ein knochiges Gerippe, so lange es noch irgendwo richtige Nahrung gab. Es war dann schwierig, sich zu entscheiden. Sollte man froh sein, weil man mit dem Leben davongekommen war, oder eher gekränkt, weil einen der große mächtige Berglöwe verschmäht hatte?
Eine kurze Weile lang hatten die Ahnen der Schrumpfpatat'l in Notzeiten ihre Nachbarn überfallen und sie niedergemetzelt, um ihnen deren Vorräte wegzunehmen. Aber nach einigen solchen Raubzügen hatten sich die Nachbarn über alle Stammesgrenzen und weltanschaulichen Unterschiede hinweg zusammengetan und es ihnen schrecklich heimgezahlt. Und sie hatten nur deshalb einige Schrumpfpatat'l übriggelassen, damit die den Nachfahren davon erzählen konnten.
So lange sich nur ein einziger Schrumpfpatat'l daran erinnerte - und sei es auch nur in der Form einer beunruhigenden Legende - war an einen solchen Beutezug nicht mehr zu denken. Sie hatten daher notgedrungen eine Religion der Friedfertigkeit entwickelt.
Wenn die Not wieder lebensbedrohlich war, blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Nachbarstämme um etwas Essen zu bitten. Aus Indianersolidarität gab man ihnen. Und man gab ihnen lieber und auch großzügiger als den ungemein unsympathischen Selchfleischapproximat'ln.
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