06 Februar 2010

Americas Cup 2010 (4)


eher ein Beitrag für Segler - Prognose: 2:0 für Alinghi


IV.

Der AmericasCup wird auch dadurch interessant, dass es um endlos viel Geld für nichts geht. In  Verbindung mit gesteuerter Kommunikation. Die großen Summen haben zur Folge, dass fast jeder Journalist irgendwelche zugeworfenen Häppchen bedenkenlos nachplappert: "100 Millionen kostet so ein Boot! Hundert Millionen!" Die Währung der "hundert Millionen" ist dabei meistens schon ganz egal.

Ganz so einfach ist es nicht. Bei den letzten Cup-Veranstaltungen hatten die wohlhabendsten Teams auch über hundert Millionen zur Verfügung. Nehmen wir mal an, es habe sich um Euro gehandelt. Diese Teams haben drei Boote gebaut, eins zum Trainieren, eins zum Optimieren und am Ende eins für das Rennen. Die Baukosten von jedem der Boote lagen angeblich im niedrigen einstelligen Millionen-Bereich. Hinzu kam natürlich die Entwicklung. Grob geschätzt werden Ingenieurkosten nochmal in derselben Höhe fällig gewesen sein. Das bedeutet: Für die drei Boote werden sie insgesamt unter 20 Mio. ausgegeben haben.

Weniger bekannt ist, dass die größten Teams beim letzten mal aus über hundert Leuten bestanden, davon etwa ein Drittel Segler. Der Rest nicht nur Trainer, Ärzte und Psychologen sondern auch Verwaltung bis hin zu Werbestrategen, die mit geschickten Sprüchen für jedes Team Sponsoren einwarben. Das ist bei der gegenwärtigen Auseinandersetzung auch wieder so.

Es trifft also keineswegs zu, dass da jeder Milliardär "hundert Millionen für so ein Boot" ausgibt. Auch wenn diese Kisten so riesig sind.


Miniserie aus Anlass der Tatsache, dass vor Valencia ein Trimaran gegen einen Katamaran antritt.

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