14 Februar 2010

AmericasCup2010 live 2-5


ehemalige Prognose: 2:0 für Alinghi - jetzt nicht mehr


Live-Ticker

Luvtonne.

Der Wind hat ausreichend weit nach links gedreht. Oracle konnte die Luvtonne anliegen und hat sie als erste passiert, mit ca. 20sec. Vorsprung. Jetzt geschieht das, was hier in der Vorschau beschrieben wurde: Alinghi müsste vorbei und anschließend noch ca. 2min. Vorsprung herausfahren, damit es für den Penalty reicht. Aber die ORACLE lässt sie nicht.

In Luv lässt Oracle die Alinghi selbstverständlich nicht passieren - und in Lee kommen sie nicht vorbei. Sie kommen noch nicht mal ran. Müssten sie aber, um an der Raumtonne in die Innenposition zu kommen.

Auf dem ersten Raumschenknel wächst der Vorsprung der ORACLE bereits auf über 1000m an. Beide Boote fahren über 25knoten, aber Alinghi immer 2-3 knoten weniger. Sieht so aus, als würde ins Ziel nicht mehr viel passieren. Außer, dass der Abstand größer wird.

Mit dieser hohen Geschwindigkeit vernichten die beiden Boote die Entfernung in kürzester Zeit. In den Spitzen erreicht die BMW ORACLE 33kn, die Alinghi nicht. Dass Alinghi auf der Kreuz ein wenig schneller war, hatte zwei Gründe: Sie waren in eine günstige Winddrehung reingefahren - die nur leider nicht bis zur Luvtonne reichte. Und dem Trimaran bekommt Seegang tatsächlich nicht, da wurde er langsam. Auf dem Raumschotskurs, der eher ein Reach-Kurs ist, rollen sie mit der Welle und das BMW-Orakel fährt wieder wie auf Schienen.

Alinghi kramt jetzt den Gennacker raus und heißt ihn vor. Ausgerollt wird wohl bei der Halse an der Tonne.

An der Raummarke hat Alinghi schon wieder 2:44 min. Rückstand. Nicht Vorsprung. Sie rollen den Gennacker aus. Sieht wieder so seltsam getrimmt aus wie am Freitag: Oben so offen, dass er flattert, am Unterliek so dicht, dass sich fast Falten bilden. Mal sehen, wann sie diesmal das Wasser ablassen. Oracle fährt ohne Gennacker, sondern mit der Fock, die sie auch auf der Kreuz oben hatten. Praktisch! Nur zur Sicherheit lassen sie den aufgerollten Gennacker einfach mal hängen.

Alinghi wird auch mit dem Gennacker nicht schneller. Sie haben wieder nicht genug Druck, der Luvschwimmer taucht wieder mal ein. Alles genau wie am Freitag. Was haben die gestern gemacht?

Der Abstand wird größer.

Oracle rollt ebenfalls den Gennacker aus, jetzt hat der Wind ein wenig nachgelassen. Alinghi erreicht nun etwa dieselben Geschwindigkeiten wie BMWORACLE, um 22kn - bei 2100m Abstand. Der ORACLE-Gennacker flattert oben im Achterliek auch ein wenig, scheint ihnen aber nichts auszumachen.

Sieh an, auf der Alinghi sind sie tatsächlich schon wieder mit Wasserballast im Luvtank herumgefahren. Auf dem vorletzten von 72 Kilometern lassen sie ihn ab. Fällt ihnen ja früh ein. Wahrscheinlich haben sie Hoffnung, damit das Rennen noch zu drehen.

Oracle ist so hoch gefahren, dass sie vor dem Ziel noch einmal halsen müssen. Gleichzeitig ist an der Ziellinie weniger Wind. Dabei haben sie an Fahrt verloren, der rechnerische Abstand ist allein während des Manövers auf 1050m zusammengeschmolzen. Alinghi kommt sehr tief herangefahren aber es reicht bei weitem nicht.

BMWORACLE ist als erste im Ziel.

Alinghi muss noch einen Strafkringel drehen. Tun sie diesmal rechtzeitig vor der Ziellinie. Sei fahren aufs Ziel zu. Die Uhr läuft ... die Uhr läuft ... die Uhr läuft immer noch ... der Wind hat abgeflaut ... die Uhr läuft ... 5.26min. nach der ORACLE! Wird auch langsam Zeit, es wird allmählich dunkel. Halb sieben. Zweite immerhin.

Die Kommentatoren überschlagen sich: "The wing is king! The wing is a weapon! Absolutely fine engineering! Amazing technology!" Es wird dunkel auf dem Meer vor Valencia. Alinghi fährt ohne Toplicht. Und sie werden den unterwegs angekündigten Protest nicht einreichen. Damit ist das Ergebnis offiziell.


Der nächste Americas Cup findet voraussichtlich in den USA statt.


... und in diesem Moment dürfte aus Larry Ellisons Fax bereits die Herausforderung für den nächsten Americas Cup rattern ...

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