In der Jugend des Großen Bloguators™ taugte ein Fahrrad überhaupt nicht zum Angeben. Da brauchte man eine Kreidler oder Hercules50 um cool zu sein. Das waren Mopeds, Zweitakt. Fahrräder eigneten sich unter jungen Erwachsenen erst sehr viel später zum Angeben, das begann erst mit den Mountain-Bikes, überdimensionierte Rahmen mit bulligen Reifen und klobigen Profilen, genau das richtige für ewig pubertierende Jungs. Das war in den achtziger Jahren. Heute ist man subtiler.
Das Fixie ist das aktuelle Angeberfahrrad. Wer in Berlin derzeit besonders cool sein will, brettert auf einem Fixie bei rot über Ampeln. Darunter gehts nicht. In Kreuzberg brettert zwar so ziemlich jeder bei rot über Ampeln, aber besonders cool eben auf einem Fixie.
Das Fixie ist der Theorie nach ein Fahrrad ohne alles, kein Licht, keine Bremsen, keine Gangschaltung und schon gar keine Schutzbleche. Man staunt, dass diese Weicheier dann aber doch einen Sattel brauchen. Wer so tough ist, müsste doch ohne Sattel auskommen?
Die Legende sagt, dass das Fixie von Fahrradkurieren in New York erfunden wurde. Diese Stadt ist so hart, dass dort gnadenlos alles gestohlen wird, sogar die Lichter von abgeschlossenen Fahrrädern. Sogar die Bremsen werden flink abgeschraubt, wenn man das Schloss nicht aufbekommt, und die schöne Gangschaltung. Deshalb haben die Fahrradkuriere alles von den Fahrrädern abgebaut. Nicht einmal die Zahnräder in 3-Gang-Naben würden die Kriminellen in New York dran lassen am unbeaufsichtigten Fahrrad eines Fahrradkuriers - so hart ist diese Stadt.
Daher hat ein richtiges New Yorker Fahrradkurierfahrrad eine fixierte Kette ohne Rücktrittbremse oder Gangschaltung. Gebremst wird, indem man das Hinterrad zum Blockieren bringt und mit dem Heck elegant hin und her wedelt. Das erfordert ein wenig Übung, sieht überlegen aus, ist aber auch wieder nicht sonderlich artistisch und vor allem verlängert es den Bremsweg.
Nun ist Berlin für manche Leute so etwas wie New York in Europa. Klar doch, fast dasselbe, kann man leicht verwechseln. Deshalb brauchen sie alles, was man auch in New York hat, iPhones, iPads, Kaffeebecher mit Vornamen, Eiscreme mit Knoblauchgeschmack, Fahrräder ohne Bremsen.
Im übrigen kann man sich denken, was im Kopf eines jungen Mannes vorgeht, der die Pubertät vielleicht sogar gerade verlassen hat, aber in Gedanken immer vor sich hin spricht "Fixie, Fixie, Fixie ..."
Genau besehen wurde das Fixie erfunden, damit es als möglichst simples Gerät den Dieben keinen Anreiz bietet. In Berlin sind die Fixies inzwischen teurer als so manches Rennrad mit hochwertiger Ausstattung. Silbern glänzende Kette, handgedengelter Rahmen, bald wird es sicher auch welche mit Frames und Felgen aus Carbon geben. Wahrscheinlich jetzt schon.
Wer derzeit als junger Mann in Kreuzberg und Prenzlberg etwas gelten will, braucht ein Fixie. In Schöneberg zählen andere Werte. Und in Friedrichshain sind die Straßen zu schlecht.
Das Fixie ist das aktuelle Angeberfahrrad. Wer in Berlin derzeit besonders cool sein will, brettert auf einem Fixie bei rot über Ampeln. Darunter gehts nicht. In Kreuzberg brettert zwar so ziemlich jeder bei rot über Ampeln, aber besonders cool eben auf einem Fixie.
Das Fixie ist der Theorie nach ein Fahrrad ohne alles, kein Licht, keine Bremsen, keine Gangschaltung und schon gar keine Schutzbleche. Man staunt, dass diese Weicheier dann aber doch einen Sattel brauchen. Wer so tough ist, müsste doch ohne Sattel auskommen?
Die Legende sagt, dass das Fixie von Fahrradkurieren in New York erfunden wurde. Diese Stadt ist so hart, dass dort gnadenlos alles gestohlen wird, sogar die Lichter von abgeschlossenen Fahrrädern. Sogar die Bremsen werden flink abgeschraubt, wenn man das Schloss nicht aufbekommt, und die schöne Gangschaltung. Deshalb haben die Fahrradkuriere alles von den Fahrrädern abgebaut. Nicht einmal die Zahnräder in 3-Gang-Naben würden die Kriminellen in New York dran lassen am unbeaufsichtigten Fahrrad eines Fahrradkuriers - so hart ist diese Stadt.
Daher hat ein richtiges New Yorker Fahrradkurierfahrrad eine fixierte Kette ohne Rücktrittbremse oder Gangschaltung. Gebremst wird, indem man das Hinterrad zum Blockieren bringt und mit dem Heck elegant hin und her wedelt. Das erfordert ein wenig Übung, sieht überlegen aus, ist aber auch wieder nicht sonderlich artistisch und vor allem verlängert es den Bremsweg.
Nun ist Berlin für manche Leute so etwas wie New York in Europa. Klar doch, fast dasselbe, kann man leicht verwechseln. Deshalb brauchen sie alles, was man auch in New York hat, iPhones, iPads, Kaffeebecher mit Vornamen, Eiscreme mit Knoblauchgeschmack, Fahrräder ohne Bremsen.
Im übrigen kann man sich denken, was im Kopf eines jungen Mannes vorgeht, der die Pubertät vielleicht sogar gerade verlassen hat, aber in Gedanken immer vor sich hin spricht "Fixie, Fixie, Fixie ..."
Genau besehen wurde das Fixie erfunden, damit es als möglichst simples Gerät den Dieben keinen Anreiz bietet. In Berlin sind die Fixies inzwischen teurer als so manches Rennrad mit hochwertiger Ausstattung. Silbern glänzende Kette, handgedengelter Rahmen, bald wird es sicher auch welche mit Frames und Felgen aus Carbon geben. Wahrscheinlich jetzt schon.
Wer derzeit als junger Mann in Kreuzberg und Prenzlberg etwas gelten will, braucht ein Fixie. In Schöneberg zählen andere Werte. Und in Friedrichshain sind die Straßen zu schlecht.
2 Kommentare:
Dieses > Bild ist der Knüller. Wortbestätigung: unfug. Kein Witz.
Haha, den hatte ich auch gesehen. "Fixie-Fixie-Fixie!"
Das Fahrrad im Hintergrund ist aber eine unsportliche Poser-Maschine: Die hat Bremsen.
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