02 Januar 2011

Übel und Segen

Der aufgeklärte Mensch unserer Tage weiß genau wo der Teufel wohnt: In einer riesenkrakenhaften Datensammelmaschine namens "Google".

Alles kritische, was es darüber zu sagen gibt, ist bereits gesagt. Das meiste unkritische war bereits vorher dran, zu der Zeit, als sich noch niemand vorstellen konnte, zu welcher Größe und zu welchem Einfluss ein simples Auskunftsportal einmal heranwachsen könnte. Wir waren ja anfangs froh über eine neue Suchmaschine, die endlich einmal ohne Komplikationen funktionierte. Diese glücklichen Tage sind vorbei.

Zur Rettung ihres eigenen Ansehens haben die Google-Leute aber die Google-Labs eingerichtet, wo Sachen ausprobiert werden, die sich nur mit irrsinnigen Mengen an Information durchführen lassen.

Es gibt da natürlich die rein Suchmaschinen-bezogenen Erkenntnisse wie Insights-for-Search, bei der man in Suchmaschinen eingegebene Begriffe unter anderem zeitlich und gleichzeitig geografisch analysieren kann. Das ist zunächst trivial.

Ebenso bedeutend wie simpel ist die Sache mit den Grippetrends, die im Grunde einfach darauf basiert, dass an der Häufigkeit der eingegebenen Suchbegriffe auf ein Informationsbedürfnis zum Thema und daraus wiederum auf das Grassieren einer Krankheit geschlossen wird. Die allgemeinere Variante davon ist Google trends, wo das Auftauchen von Begriffen zeitlich analysiert wird und die Entwicklung verschiedener Begriffe verglichen werden kann. Wenn man die Sache mit der Grippe einmal verstanden hat, lassen sich besonders aus der Überlagerung mit den Insights manche Umstände schon weit besser verstehen.

Kürzlich hatten wir den Google-Translator, der sich mit etwas gutem Willen auch zum Beatboxing verwenden lässt.

Und jetzt wird hier noch der NgramViewer vorgestellt. Dieser analysiert die Millionen von Büchern, die Google inzwischen eingescannt und digital aufbereitet hat. Man kann das Auftauchen von Wörtern in Büchern über einen Zeitraum von Jahrhunderten berechnen lassen. Ich habe noch keine Ahnung, wozu sich das nun wieder zweckentfremden lässt - aber da findet sich schon was.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Na, der Ngram Viewer ist bestimmt gut um Verschwörungen aufzudecken aufzudecken.
Du findest sicher eine Häufung wichtiger Worte, musst sie dann nur noch über einen geheimen Zusammenhang in die richtige Reihenfolge bringen und kannst dann die Welt in Angst und Schrecken versetzten ;-)
So läuft das doch, oder?

(Das Captcha ist subclu...!)

100 Goldfischli hat gesagt…

Als erstes werde ich wohl nach "Captcha-Verschwörung" ngramen müssen, das aktuelle lautet: plamok!

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