10 Februar 2012

Schüsseln im Outback (5)

Zwei Reisende sind in einem abgelegenen Feld von Satellitenschüssel gestrandet. Nun würden sie gerne den Störungsdienst rufen, damit der sie in die nächste Stadt mitnimmt


"Vielleicht haben sie da drin auch einfach ein gewöhnliches Telefon, um mit der Zentrale zu sprechen. Also gut: Wie kommen wir da jetzt rein? Die Stahltür ist jedenfalls verschlossen."

"Ich probiere in so einem Fall immer zuerst alle meine Hausschlüssel."


"Natürlich! Dein Briefkastenschlüssel aus dem Herzen von Europa wird zu der Stahltür am Fuß einer Riesenschüssel am anderen Ende der Welt passen!"


"Hast du eine bessere Idee?"


"Nein. Aber mit deinen Hausschlüsseln geht es mit Sicherheit nicht."


"Alter Pessimist! Lass es mich wenigstens versuchen!"


"Versuch es ruhig, nur: Deine Hausschlüssel liegen im Auto."


"Oh."


"Genau."

Wieder kam ein Brummen aus dem verschlossenen Fuß der Schüssel.
"Ein Loch in die Wand zu hacken bringt wohl nichts, oder? Die ist anscheinend aus Stahl."

"Richtig."


"Gib mir mal den Spaten. Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!"


"Ich bin erstaunt!"


"Wieso?"


"Für einen, der nicht einmal eine tote Kuh sehen kann bist du ziemlich gewalttätig."


"Gar nicht."


"Und jetzt? Willst Du mit dem Spaten auf die Stahltür einprügeln?"


"Um Gottes willen, nein! Viel eleganter!"


"Noch eleganter? Da bin ich gespannt."

Er ging mit dem Spaten zu der Tür.
"Man kann das aufhebeln. Hab ich mal bei einem Schlosser gesehen."

"Du kennst Schlüsseldienste, die mit Spaten Stahltüren aufhebeln?"


"Kein Schlüsseldienst. Ein Schlosser! So sagt man zu Leuten, die Stahl verarbeiten."


"... und sich Zutritt durch Stahltüren verschaffen."

Sie setzten den Spaten an der Stahltür an. Es brauchte drei Versuche.


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