12 September 2012

Americas Cup - San Francisco

Jeder Regattasegler kennt das: Die Startlinie ist manchmal an einem Ende bevorteilt, und wenn es die rechte Seite ist, bildet sich dort ein Pulk. Aus diesem Pulk kommt nur der beste gut weg, und nicht mal der immer. Zu meinen, man könne in so einem Fall mit Anlauf am Startschiff starten, ist ein Kinderglaube - er funktioniert nur so lange, wie keine anderen Segler am Start sind. Sonst versuchen die nämlich dasselbe.

In der Praxis kommt es zuweilen vor, dass es trotzdem funktioniert, dann bildet sich am Startschiff unvorhersehbar eine Lücke, weil die übrigen guten Segler bereits weg sind, oder weil sie den Start etwas ruhiger angehen lassen und nicht von Anfang an auf den letzten Zentimeter geiern. Aber das ist die absolute Ausnahme. Ein auch nur mittel erfahrener Segler weiß, dass das planmäßig nicht klappen kann.

Beim AmericasCup sind alle Boote voll mit Olympiasiegern und Weltmeistern im Segeln. Auf buchstäblich jedem Boot sitzt nicht nur einer, sondern mehrere. Eine große Anzahl von Segelgöttern beisammen, der Segelolymp fährt Boot. Alles Leute, die es wirklich können, und von denen ist Russel Coutts einer der allerbesten.

Genau deshalb wird im folgenden Film so auf seinem kleinen Missgeschick herumgehackt und die Situation etwa 30 mal wiederholt: Die Lücke will sich einfach nicht öffnen, Coutts will es nicht glauben und kracht mit seinem Hochleistungsrenner und seiner hochwertigen Crew von Edelhelfern mit über siebzehn Knoten stumpf ins Startschiff. Sehr schön, wie die Bugkamera des Renners nur noch Blau zeigt. Hier:





... und immer, wenn ich mir sowas im Vollbildmodus ansehe, dann bemerke ich zufrieden, dass sich der 27"-Monitor wirklich gelohnt hat.

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