25 Juni 2014

Propaganda

Über den folgenden Einfall einer Werbeagentur kann man wieder eine Weile nachdenken. Es geht darum, dass der Paketdienst DHL die anderen Paketdienste hereinlegt - die sollen nämlich Werbung für ihren Konkurrenten DHL machen. Dazu bastelt DHL große Pakete, die mit der Aufschrift "DHL ist schneller" beschriftet sind und verschickt sie mit der Konkurrenz.

Die großen und schweren Pakete werden vorzugsweise an schwer zugängliche Empfängeradressen versendet, weil so der Transport auch möglichst lange dauert und vielen Passanten auffällt.

Damit es der Paketdienst nicht merkt werden die Pakete vorher heruntergekühlt und mit einer wärmeempfindlichen Schrift versehen. Da sie sich während des Tranports wieder aufwärmen wird die Schrift angeblich erst während des Transports sichtbar¹.

Und was es daran auszusetzen gibt? Nun, DHL - die älteren unter uns kennen die Firma noch als "Die Post - das langsamste Unternehmen der Welt", ein ehemaliger Monopolbetrieb.

"Wenn es an der Tür nicht klingelt, bin ich es, dein Postbote! Weil Du im dritten Stockerk wohnst, oder im Hinterhaus. Das ist mir zu weit. Da werfe ich dir lieber einen Zettel in den Briefkasten, und du kannst dein dringend erwartetes schweres Paket am nächsten Tag irgendwo im Nirvana selbst abholen".

Dass ausgerechnet dieses Unternehmen jetzt behaupten lässt, es sei schneller als irgendjemand, ist an Unverschämtheit schwer zu überbieten. Vergleiche beispielsweise hier.

 

 

 


¹ auch diese Behauptung der Werbeagentur muss man nicht glauben, der Begriff "Werbung" ist schließlich ein Synonym für "dreiste Lüge". Viel naheliegender als so umständliche Technologie wäre es sicher, wenn man einfach einen Fahrer bei UPS besticht und mit so einem Paket durch die Straßen schickt. Dann wüsste man auch vorher ganz genau, wann und wo der Kameramann des Werbeclips warten und sein Equipment aufbauen muss.

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