03 Februar 2015

Knickknack

Pegida bricht auseinander und die Pegidisten müssen demnächst ihr Elend wieder schweigend ertragen. Pegida gab ihnen das Sprachrohr für die nagende Angst, ihre Lebensziele nicht zu erreichen: Da haben sie jetzt zwar ein Haus, aber davor steht kein mächtiger SUV oder Lexus, und ihr Flachbildfernseher ist noch aus der letzten Generation. Daran muss irgendjemand schuld sein - beispielsweise ein Asylbewerber oder ein Kriegsflüchtling.

Jedenfalls nicht schuld ist ihrer Meinung nach der deutsche Kaufmann, der sie immer wieder über den Tisch zieht. Und schuld ist auch nicht der deutsche Unternehmer, dem der Mindestlohn immer noch viel zu hoch ist und der gerne Leute zu Dumpingpreisen ausbeutet. Ausgebeutet werden wollen die Tölpel auch nicht, so blöd sind sie dann doch nicht.

Am liebsten wären die Pegidisten selbst der deutsche Kaufmann oder der deutsche Manager, der vom Elend der anderen noch profitiert. Nur ist diese Nische bereits besetzt und jetzt nehmen sie allen übel: Der Politik, die diese Ungerechtigkeit nicht behebt, den Medien, die diese Ungerechtigkeit nicht anprangern, und den Einwanderern, einfach nur so, weil die sich wenigstens nicht wehren können.

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