... nehmen wir doch einmal an, es ginge um Kürbissuppe.
Der Kürbis und seine Suppen sind in den letzten Jahren zu den vegetarischen Vorzeigegerichten aufgestiegen. Vorher fiel der Gesamtheit der Deutschen zum Kürbis nichts weiter ein, als ihn süß-sauer einzulegen. Man bekam davon glasige Zähne und ein filziges Gefühl im Mund. Insgesamt also nicht so der Renner. Traumatisches Erlebnis mehrerer Generationen.
Dann muss irgendjemand wiederentdeckt haben, dass man mit Kürbis viel mehr machen kann. Zufällig sind dem Großen Bloguator™ aus der jüngeren Geschichte jedoch nur vegetarische Kürbisgerichte bekannt. Das mag auch daran liegen, dass es nur vegetarische Kürbisgerichte gibt.
Nach einer Feier im Segelverein war kürzlich allerdings ein halber Mett-Igel übrig, ziemlich großes Ding. Sowas wirft man nicht gerne weg. Sondern nimmt es mit nach Hause.
Dort fand sich das Gehackte neben einem Kürbis ein, der seit längerem seines Schicksals harrte. Im Kühlschrank lag noch verschiedenes anderes herum, das dringend weg musste. Daraus ergab sich das folgende Panorama:
- 500g Schweinehack
- 1 Hokkaido-Kürbis
- 1 Paprika
- 1-2 Zwiebeln
- frische Ingwerknolle
- Creme fraiche
- Brühwürfel sog. fette Brühe
(Knorr oder Maggi ist egal, klingt nach Fleisch, ist aber völlig vegan und im heutigen Zusammenhang sowieso egal)
Den Kürbis im ganzen in den Backofen, bei 150° bis die Schale braune Blasen wirft. Das sollte eigentlich nur die Schale aufweichen, damit man den Kürbis leichter schälen kann. Wenn man einen guten Hokkaido erwischt hat, riecht nach einer Weile die Küche nach Nuss und die Schale muss man gar nicht schälen - sie ist so weich, dass man sie mitessen kann. Wenn er weich ist, teilen, Kerne raus, kleinschneiden. Man kann ihn eigentlich schon so essen, sollte aber etwas für die Suppe übrig lassen.
Das Hackfleisch zusammen mit dem Ingwer und der Paprika scharf anbraten. Paprika und Hackfleisch brauchen annähernd gleich lange. Wenn das Hackfleisch genug angebraten ist geben wir kurz vor Ende des Vorgangs noch die gehackten Zweibeln dazu.
Dann kommt das angebratene Hack in den Suppentopf, Wasser drauf, Brühwürfel rein, kochen. Geschnittenen Kürbis rein, wer unbedingt will darf auch noch ein paar mehlige Kartoffeln hinterherwerfen.
Man lässt die ganze Sache noch ein wenig kochen, der Kürbis wird noch weicher, nicht pürieren! Dann Salz, falls noch welches fehlt, Pfeffer, der Große Bloguator™ schummelt meist auch noch ein wenig Chillie dazu. Zum Schluss ein halber bis ganzer Becher Creme fraiche - fertig. Bong Appetit!
Erfahrungen, die man nicht selbst machen muss:
- Das Weichwerden im Backofen funktioniert z.T. auch mit Spaghetti-Kürbis, aber nicht mit dem festkochenden Rippenkürbis/Halloween/Schnitzkürbis/KeineAhnungwiederrichtigheißt. Beim festkochenden bleibt die Schale hart und er lässt sich noch nicht einmal besser schälen.
- die Fette Brühe in Würfelform hat die Besonderheit, dass es sich eigentlich um Gemüsebrühe handelt. Gleichzeitig ist sie weniger penetrant als das Gemüsebrühe-Zeug, das üblicherweise im Glas verkauft wird.