Wer in Deutschland aufwächst¹, wächst in der Regel als Fleischesser auf. In den sechziger und siebziger Jahren war das noch viel folgerichtiger als heute. Die hysterische Reaktion, mit der Der Große Bloguator™ und viele andere auf die Änzeichen von Veganismus antwortet, lässt vermuten, dass diese Idee ganz tief drinnen etwas sehr Grundsätzliches bedroht. Fragt sich doch, was das wohl sein mag?
Rein rational weiß der aufgeklärte Carnivor durchaus, dass man sich auch ohne Tier ernähren kann. Theoretisch. Der aufgeklärte Carnivor kommt auch nicht mit Dumpfbackenargumenten wie Proteinen, Gehirnentwicklung oder Tradition. Die sind alle so dünn wie durchsichtig.
Natürlich enthält totes Tier Proteine, natürlich haben sich Gehirne irgendwann irgendwie entwickelt und selbstverständlich hat das Fleischessen in europäischen Breiten eine gewisse Tradition.
Wobei "Tradition" nur bedeutet, dass der Fleischesser sich nicht erinnern kann, wann seine Großeltern damit angefangen haben. Älter ist so eine Tradition in der Regel nicht, und in diesem speziellen Fall eben auch nicht. Proteine sind natürlich wichtig, waren aber längst nicht immer während der Menschheitsentwicklung im heutigen Umfang verfügbar. Und über "Gehirn" muss man bei Dumpfbackenargumenten ja ohnehin nicht reden.
Am überzeugendsten ist dann die enorme Verdrängungsleistung von "Aber Hühnchen ist doch kein Fleisch?"
Es bleibt spannend.
¹ also ich -
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