Dieses ist mein Jahr des verlorenen Ruders. Andere heiraten, kriegen Kinder oder machen eine Weltreise, ich verliere Ruder.
Also, für die wenigen Uneingeweihten: Es geht hier ums Segeln. Um das Boot zu lenken hat man ein Ruder. Meistens - gibt auch Ausnahmen.
...wo war ich? Ach ja: Ruder.
An den rasenden Kleinbooten, die ich mit meinen Freunden so segle, wird das Ruder am Heck eingehängt. Es gibt da so eine spezielle Aufnahme, zwei Zapfen, und da wird das reingehängt. Allerdings!
Allerdings wird an so einem Rennboot alles möglichst leicht gebaut, selbstverständlich auch das Ruder. Es hat deshalb Auftrieb, vulgo: Es schwimmt.
Die Aufnahmezapfen funktionieren so, dass das Ruder von oben draufgesteckt wird. Ein kleines Metallblech verhindert dann, dass es nach oben ausbricht. Theoretisch. Praktisch nicht immer.
Nämlich dann nicht, wenn das Blech im Lauf der Jahre weich geworden ist. Oder wenn es einfach nicht richtig eingerastet ist - weil man es eilig hatte, beispielsweise. Oder eben c.) sonstiges.
Dann macht sich das Ruder unerwartet selbständig und man kann nicht mehr lenken. Es ist so, als ob man im Auto bei einer Fahrt auf der Autobahn plötzlich das Lenkrad lose in der Hand hat: Nicht schön.
In so einem Fall leiten unsere kleinen Renner sofort eine Wende ein - mit der niemand an Bord gerechnet hat - und man landet unweigerlich im See. Das ist mir in der laufenden Saison bereits vier mal passiert.
Vor einigen Jahren hatte ich eine Saison, in der mir vier mal das Ruder gebrochen ist. Also: Kaputt, Endstation. Und mich traf keine Schuld. Ich schwör!
In der laufenden Saison habe ich/und_Kollegin bereits vier mal das Ruder verloren. Es war nicht kaputt, immerhin, im Sinne von "nicht völlig zerstört".
Die Dinger sind übrigens ganz schön teuer. Aber 'out of order'. Ob das soviel besser ist? Ich denke noch drüber nach.
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