Kreativitätstechniken, zum Beispiel
ich kann nur, was ich nicht muss.
leichter fällt mir, was ich nicht soll.
und am besten kann ich, was ich nicht darf.
Das ist nur vordergründig albern. Funktioniert aber. Im Fall des Blogautors jedenfalls.
Das ganze ist einfach und geht so: Man bekommt eine Aufgabe, die ein wenig Kreativität erfordert. Oft fällt einem dann nichts ein, "Sei kreativ!" war noch nie sehr produktiv. Und: Nein, man kann da nicht dran "arbeiten", auch wenn das an Kunsthochschulen gerne behauptet wird. Fleiß hilft nur bei der Bewältigung von Routine - die IDEE muss man zu diesem Zeitpunkt schon gehabt haben.
Wenn einem also nichts einfällt, verkehrt man die Aufgabe am besten einfach ins Gegenteil und schaut mal.
Kann sich keiner was drunter vorstellen? Gut, Beispiele:
Man soll irgend etwas besonders großes entwickeln. Es fällt einem nichts dazu ein. Also versucht man zuerst das Gegenteil, etwas besonders kleines. Dann mehrere kleine. Beim Nachdenken über das Kleine finden sich Erkenntnisse über das Große. Und damit kann man nochmal am Großen probieren.
Klassiker unter Architekten: Aus historischen, rationalen und praktischen Gründen sind Häuser meist rechteckig, gerade und haben senkrechte Wände. Architekten wissen, dass so ziemlich das letzte, was am Bau gefragt ist, Kurven sind. Und gewohnheitsmäßig ist gleich der zweite Strich, den Architekten machen, ein Bogen. Das ganze findet Niederschlag in dem Sprichwort "Wenn der Architekt nichts weiß - malt er'n Kreis!"
Daher die These: Gerade Destruktion ist Grundlage gesunder Kostruktion!
Und die Negation ist die Stiefmutter der Invention? Vielleicht.
Destruktivität als Kreativtechnik. Von der groben Richtung über die Negation hin zum gewünschten Ziel. Oder in die Nähe davon. Oder zur Umdefinition des ursprünglichen Ziels, weil sich dieses als ganz unsinnig erwiesen hat.
2 Kommentare:
Meine Häuser sind Ruinen.
Bau dir ein Haus
aus den Knochen
von Willy Brandt.
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