21 Mai 2009

Kreuzberg aktuell

Manchmal steht man ja neben sich. Mir ging das vorgestern den ganzen Tag lang so: Alles, was ich angefangen habe, ging schief. Nicht nur aus Unaufmerksamkeit, aber schon auch.

Schraubenladen in Kreuzberg. Ein Einkauf dort dauert immer eine Stunde: Viertelstunde warten, Viertelstunde Verlesen des Einkaufszettels, dann verschwindet der Schraubenmann in den Tiefen des Lagers, Viertelstunde, und dann noch eine Viertelstunde für die Abrechnung. Egal was man kauft: Immer eine Stunde. Ein Artikel oder vierhundert. Sie haben einen extra Wartetisch mit Stühlen, und einen Kaffeeautomaten. Im Schlossereifachgeschäft! Fehlt eigentlich nur noch das Abo vom Lesezirkel.

Ich stehe in der Schlange und warte. Kommt einer rein, in meinem Alter, Fahrradkleidung. Ist ja Kreuzberg. "Ist das ihr Rennrad da draußen?" Der sagt SIE zu mir. Kreuzberg, in meinem Alter - oh mann!

"Äh, ja, das rote?" "Ist das Absicht dass das Schloss dranhängt und offen ist?" Sage ich halt auch SIE zu dem. "Sie wollen doch bloß meinen Platz in der Schlange, oder?" "Nein! Eeeehrlich!" "Wirklich ehrlich?" "Bestimmt!" "Kann ich zurück an meinen Platz in der Schlange wenn ich wieder reinkomme?" "Ja, versprochen!"

Ich also raus und finde mein Fahrrad so vor:


Muss man erstmal schaffen, den Schlüssel rumdrehen und dann weggehen bevor der Bügel runterfällt, das dauert ja nur eine Zehntelsekunde. Oh mann.

Aber andere stehen die ganze Zeit neben sich, glaube ich. Immer. Beim Wieder-Reinkommen sehe ich das Schild an der Tür:


Wirklich durchgehend geöffnet? Die ganze Zeit? Echt?!? Super! Echte Kundennähe!




Vielleicht sollte ich noch erläutern, dass ich bereits einen Tag vorher um genau 15.46h an genau dieser Tür gescheitert war.


1 Kommentar:

nic hat gesagt…

Zum Wesentlichen: war Dein Warteplatz noch frei?

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