17 Februar 2010

Verwirrung

Lebensmittel sind zu billig - aber wenn sie teurer werden ist das auch illegal

Die Welt ist verwirrend. Einerseits beklagen die deutschen Verbraucherverbände und die zuständige Ministerin Gammelfleisch und andere Lebensmittel-Skandale. Sie wissen auch genau, wodurch die Missstände verursacht werden: Nämlich durch den Preiswettbewerb, die Marketingstrategie deutscher Unternehmen, durch niedrige Preise Kunden zu gewinnen.

Die Kunden lassen sich auch gerne so gewinnen. Qualität ist im Zweifelsfall nachrangig. Und dass es zumindest theoretisch einen Zusammenhang zwischen Qualität und Preis gibt hört der deutsche Verbraucher zwar gerne in der Empörungsshow im Fernsehen - aber nicht an der Ladenkasse.

Die Preise sind also zu niedrig und das führt sehr logisch zu niedriger Qualität und kriminellen Machenschaften. Sagen auch die Verbraucherministerin und alle Interessenverbände.

Andererseits werden gerade wieder einige Lebensmittelhändler wegen illegaler Preisabsprachen zu hohen Strafzahlungen verknackt. Die Preisabsprachen sollten dazu dienen, dass alle Beteiligten höhere Preise erzielen können. Eigentlich doch eine schöne Sache, wenn sich die Marktteilnehmer ausnahmsweise mal einig sind. Es handelte sich um ein weniger lebenswichtiges Erzeugnis wie Kaffee¹.

Aber die Milchbauern versuchen das seit Jahren und werden auch nicht wegen Kartellbildung verklagt, nur weil sie vom Verkauf ihrer Produkte leben wollen.

Niedrige Preise behindern gute Qualität, sie treiben die Bauern in den Ruin, die Qualität muss einfach besser werden - aber die Preise für Lebensmittel dürfen auf keinen Fall steigen!

Die Welt ist verwirrend.




¹ so wichtig wie für den Großen Bloguator ist Kaffee wohl für niemanden sonst in Deutschland. Trotzdem!

Keine Kommentare:

kostenloser Counter