Segelwochenende
Diesmal Holland.
I.
Ja, genau: Holland. Nicht einfach nur Niederlande, sondern schon genau das Holland in den sogenannten Niederlanden. Besondere Spezialität: Der Kollege, dem das Auto gehört, verliert dort gerne den Auspuff.
Wobei der Auspuff bei dem Fahrzeug tatsächlich eine empfindliche Angelegenheit ist. Im letzten Jahr fiel genau bei der Ankunft genau dort der Auspufftopf ab. Plumps - dengel ...! Wiedereinsammeln war zwar deswegen einfach - Wiederanbau leider nicht.
Im Frühjahr wurde der Krümmer am Motor gerichtet. Eigentlich sollte er ausgetauscht werden. Aber der Mechaniker ist für Reparieren: "Das ist viel billiger! Viel!" Er schweißt. Anschließend war etwa zwei Wochen Ruhe. Seither klang das Fahrzeug immer ein wenig nach Dampfmaschine, wurde aber auch nicht erheblich lauter.
Bei der Abfahrt in Berlin röhrt neuerdings der Boots-Anhänger in einer unbekannten Frequenz. "Du, wir müssten mal die Radlager nachstellen, die haben Spiel." Ein Rad wackelt leicht, sowas ist eine Zeit lang ungefährlich, aber nicht bis in die beliebige Unendlichkeit. Über die Anhängerkupplung wird das Röhren auf die Karrosserie vom Auto übertragen und dort verstärkt. Röhren stört.
II.
Auf der Fahrt nach Holland werden wir von der Polizei aus dem Verkehr gefischt: "Ihr Rücklicht geht nicht!" "Öcht?" Immerhin sind wir in Ostfriesland. "Ja." "Wir haben doch diese Kontrollleuchte - die ging aber die ganze Zeit. Eeeehrlich!"
Die Kontrolleuchte betrifft allerdings nur die Blinker. Ausgefallen war hingegen das Rücklicht. "So kann ich ihnen die Weiterfahrt nicht gestatten!" "Öcht?" Immerhin funzelt da ja auch noch die Kennzeichenbeleuchtung. Wirklich sehr funzelig. "Ja."
Das also hatte das Geblinke all der Autos zu bedeuten, die uns überholt haben. "Ja äh ... was machen wir denn da?" "Den ADAC rufen." "Öcht?" ADAC ist heute nicht einfach Hilfe, sondern auch beleidigender bürokratischer Aufwand. Ohne Rücklicht weiterfahren wäre eigentlich viel leichter. "Ja, dann ..."
Und der Polizist: "Wissen sie, wir haben einen Anruf bekommen, dass da ein Fahrzeug ohne Rücklicht auf der Autobahn fährt..." In Ostfriesland rufen die Leute sofort bei der Polizei an und geben eine genaue Personenbeschreibung durch, wenn jemand mit wenig Rücklicht auf der Autobahn fährt. "Sie haben einen Anruf bekommen?" "Ja."
Die Polizei wiederum rückt uns nicht von der Pelle bis wir mit dem ADAC gesprochen und unsere Daten einschließlich präziser Wegbeschreibung hinterlegt haben. "Ja, der ADAC kommt gleich - wo sind wir hier eigentlich?" Irgendwo zwischen Oldenburg, Emden undostfriesischer Steppe Leer. Die Gegend macht ihrem Namen alle Ehre.
Sie beschreiben und buchstabieren den Namen der Stelle. "Der ADAC-Mann sagt, dass er in 20 Minuten da ist." "Sehr gut! Wir müssen dann mal wieder, wir haben noch einen Einsatz..." Es war windig und lausig kalt draußen, da hätte ich als Beamter auch lieber einen dringenden Einsatz gehabt, auf der beheizten Wache beispielsweise.
Irgendwann kam der Mann vom ADAC. Wartezeit bis zur Ankunft 30min., Fehlersuche und Reparatur 30min., verwaltungstechnische Abwicklung im ständigen Telefonkontakt mit der Zentrale 30min.
Ziemlich frisch. Kalt. Verspätete Weiterfahrt mit viel intaktem Rücklicht. Motor mit diskretem Dampfmaschinensound.
Diesmal Holland.
I.
Ja, genau: Holland. Nicht einfach nur Niederlande, sondern schon genau das Holland in den sogenannten Niederlanden. Besondere Spezialität: Der Kollege, dem das Auto gehört, verliert dort gerne den Auspuff.
Wobei der Auspuff bei dem Fahrzeug tatsächlich eine empfindliche Angelegenheit ist. Im letzten Jahr fiel genau bei der Ankunft genau dort der Auspufftopf ab. Plumps - dengel ...! Wiedereinsammeln war zwar deswegen einfach - Wiederanbau leider nicht.
Im Frühjahr wurde der Krümmer am Motor gerichtet. Eigentlich sollte er ausgetauscht werden. Aber der Mechaniker ist für Reparieren: "Das ist viel billiger! Viel!" Er schweißt. Anschließend war etwa zwei Wochen Ruhe. Seither klang das Fahrzeug immer ein wenig nach Dampfmaschine, wurde aber auch nicht erheblich lauter.
Bei der Abfahrt in Berlin röhrt neuerdings der Boots-Anhänger in einer unbekannten Frequenz. "Du, wir müssten mal die Radlager nachstellen, die haben Spiel." Ein Rad wackelt leicht, sowas ist eine Zeit lang ungefährlich, aber nicht bis in die beliebige Unendlichkeit. Über die Anhängerkupplung wird das Röhren auf die Karrosserie vom Auto übertragen und dort verstärkt. Röhren stört.
II.
Auf der Fahrt nach Holland werden wir von der Polizei aus dem Verkehr gefischt: "Ihr Rücklicht geht nicht!" "Öcht?" Immerhin sind wir in Ostfriesland. "Ja." "Wir haben doch diese Kontrollleuchte - die ging aber die ganze Zeit. Eeeehrlich!"
Die Kontrolleuchte betrifft allerdings nur die Blinker. Ausgefallen war hingegen das Rücklicht. "So kann ich ihnen die Weiterfahrt nicht gestatten!" "Öcht?" Immerhin funzelt da ja auch noch die Kennzeichenbeleuchtung. Wirklich sehr funzelig. "Ja."
Das also hatte das Geblinke all der Autos zu bedeuten, die uns überholt haben. "Ja äh ... was machen wir denn da?" "Den ADAC rufen." "Öcht?" ADAC ist heute nicht einfach Hilfe, sondern auch beleidigender bürokratischer Aufwand. Ohne Rücklicht weiterfahren wäre eigentlich viel leichter. "Ja, dann ..."
Und der Polizist: "Wissen sie, wir haben einen Anruf bekommen, dass da ein Fahrzeug ohne Rücklicht auf der Autobahn fährt..." In Ostfriesland rufen die Leute sofort bei der Polizei an und geben eine genaue Personenbeschreibung durch, wenn jemand mit wenig Rücklicht auf der Autobahn fährt. "Sie haben einen Anruf bekommen?" "Ja."
Die Polizei wiederum rückt uns nicht von der Pelle bis wir mit dem ADAC gesprochen und unsere Daten einschließlich präziser Wegbeschreibung hinterlegt haben. "Ja, der ADAC kommt gleich - wo sind wir hier eigentlich?" Irgendwo zwischen Oldenburg, Emden und
Sie beschreiben und buchstabieren den Namen der Stelle. "Der ADAC-Mann sagt, dass er in 20 Minuten da ist." "Sehr gut! Wir müssen dann mal wieder, wir haben noch einen Einsatz..." Es war windig und lausig kalt draußen, da hätte ich als Beamter auch lieber einen dringenden Einsatz gehabt, auf der beheizten Wache beispielsweise.
Irgendwann kam der Mann vom ADAC. Wartezeit bis zur Ankunft 30min., Fehlersuche und Reparatur 30min., verwaltungstechnische Abwicklung im ständigen Telefonkontakt mit der Zentrale 30min.
Ziemlich frisch. Kalt. Verspätete Weiterfahrt mit viel intaktem Rücklicht. Motor mit diskretem Dampfmaschinensound.
1 Kommentar:
Wann kommt denn der 2. Teil - ich bin schon so gespannt!!! Schließlich bist Du mein Tor zur (Segel-)Welt ...
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