Heute: Rache ist ein Gericht, das oft von anderen genossen wird (8)
„Aber in der Aufzeichnung sieht man sie Fleisch essen! Hören sie doch erst einmal zu! Möglicherweise denkt der Schleimpilz selbst gar nicht. Aber irgendetwas in ihm spürt die Bedrohung. Das ist seine Selbstverteidigung. Dann spiegelt er ihr Bewusstsein. Und das Unbewusste gleich mit.“
„Was?“
„Er macht mit ihnen das, was sie tun würden, wenn jemand sie grundlos bedroht: Er bestraft sie.“
„Was?“
„Er steuert sie nicht nur fern, weg vom Hanffeld und dem Flammenwerfer - er lässt sie Fleisch essen. Das abwegigste, was ihnen einfallen würde, genau deshalb.“
„Warum sollte er das tun? Meinen sie wirklich, dass so ein großer Amöbenhaufen dermaßen intelligent ist?“
„Wie intelligent?“
„Dass er uns hypnotisieren und fernsteuern kann, uns, die am höchsten entwickelten Lebewesen zwischen hier und unserem Sonnensystem.“
„Glauben sie das wirklich?“
„Nein.“
„Aber nein doch: Eben nicht. Dafür braucht er kein Gehirn.“
„Meinen sie?“
„Irgend etwas entsprechendes kann er doch in ihrem Kopf gefunden und in Gang gesetzt haben: Rache, Vergeltung, Niedertracht. In seiner Bosheit würde ihnen das sehr ähnlich sehen.“
„Doc!“
„Etwa nicht? Einfach nur ein Spiegel. Möglicherweise. Obwohl ... wer weiß ... seien sie froh, dass sie sich nicht selbst verstümmeln mussten oder sich anzünden oder irgend so etwas. Der Schleimpilz nimmt wahrscheinlich, was er in ihrem Kopf findet. Vielleicht sind sie doch friedfertiger als ich ihnen zutraue, Käptn.“
„Ich bringe ihn um, ihren Schleimpilz!“
„Käptn, wirklich, an ihrer Stelle wäre ich damit jetzt noch etwas vorsichtiger...“
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