31 Dezember 2012

Rück

Ich nehme mal an, dass auch ich schnell noch einen Jahresrückblick schreiben sollte, so kurz vor Schluss. Das gehört sich wohl so und ist auch gut fürs persönliche Befinden.


Also: Glücklich gewesen - unglücklich gewesen - Leben geändert - Chance ergriffen - auf die Schnauze gefallen - gerade am Auferstehen - fünfzig geworden.


In der kurzen Langform:

Leben geändert, pünktlich geworden, früher aufgestanden, weniger gesegelt, mehr gearbeitet, Wohnung aufgeräumt.

Unglücklich verliebt, glücklich auf den Bergen, am Ararat gewesen und auf dem Monte Baldo am Lago di Garda. Weniger gesegelt, aber immerhin ganz gut.

Einen vermeintlich ordentlichen Auftrag angenommen und einer furchtbaren Täuschung aufgesessen. Die Aufgabe hat sich zum Albtraum entwickelt - da muss man dann durch und dauert wohl noch ein halbes Jahr. Vermutlich stärkt es den Charakter. Hoffentlich.

Alle meine großen Helden live auf der Bühne gesehen: Erdmöbel, Blink182, die Aeronauten, und noch ein paar Überraschungen wie HMBC und TuNeYaRdS.

Auf dem Wiesenfest in der Heimatstadt gewesen und in der Abendsonne mit dem Riesenrad gefahren. Gleich anschließend im Bierzelt wieder mal gründlich abgestürzt. Der Große Bloguator™ wird wohl nie erwachsen.

Kurz vor Jahresende noch eine dreckige Erkältung eingefangen und inzwischen fast wieder genesen. Und jetzt auf dem Weg zum Kamm des Mittelgebirges und dort auf der Spitze vom Nirgendwo in sehr sympathischer Gesellschaft Silvester feiern.

Joh. So weit.

Allen Lesern, Freunden und Verwandten vielen Dank für all die Hilfe, Unterstützung und Interesse und einen guten Rutsch!

28 Dezember 2012

Zu guter Letzt

So nähert sich das alte Jahr dem Ende: Der Große Bloguator™ headbangend* zu Bach, geniös dahergeswingt vom Jacques Loussier Trio.

Und, ist das ein gutes Ende?

... ich denke schon!




* abseits der Jugendsprache: "sein Haupthaar schüttelnd ohne allzu viel Haupthaar"
** und Nebenerkenntnis an dieser Stelle: Kleine hochgestellte Einsen kann das überkluge Telefon leider nicht.

25 Dezember 2012

Weihenacht

Eine der unangenehmeren Begleiterscheinungen von Weihnachten ist es, dass all die sowieso schon nervigen Schnorrer und Behelfsmusikanten ihr Recht auf Weihnachten beim zufälligen Passanten besonders gnadenlos einklagen. Ihre herzerweichenden Geschichten und zahnschmelzzersetzende Musik tragen sie mit noch mehr Tremolo vor, dafür sind die Stücke noch länger und lauter, und wirklich jeder arglose U-Bahn-Fahrgast erhält jetzt eine persönliche Ansprache.

Außerdem suchen an Weihnachten mehr Menschen das persönliche Gespräch. Koste es, was es wolle. Am Heiligabend 2012, vormittags an der Kasse im Supermarkt, zuckt Der Große Bloguator™ zusammen. Jemand hinter ihm in der Schlange spricht den denkwürdigen Satz "Kennen Sie Möhrchen-Witze?"

Häschen-Möhrchen-Witze "Hattu ...? Muttu ...!" wurden vor über 30 Jahren, also fast zwei Generationen, erfunden und waren damals schon das Gegenteil von witzig. An sich sollten sie sogar Grundbestandteil der Definition von Unwitzig sein.

Der arme Mensch in der Schlange an der Kasse an Heiligabend im Supermarkt hat also dringenden Gesprächsbedarf.

Aber bei aller christlichen Nächstenliebe: So wird das nix.


24 Dezember 2012

Unwenig

Meine bedeutende Unwenigkeit. Da will man die ganze Zeit ein wenig abnehmen, bewegt sich, treibt Sport, achtet auf die Ernährung, isst wenig Fett aber dafür viel Obst, und was tut sich auf der Waage? Genau gar nichts.

Und dann stellt man mit Erstaunen fest: Bereits eine ordentliche Erkältung bringt vier Kilo in einer Woche!

Aha?




versteht sich, dass ich als zukünftiger Abnehm-Papst jetzt das Konzept "Sinnvoll abnehmen durch Erkältung" ausarbeiten muss. Die Hauptmahlzeiten bestehen jeweils aus einer Packung Hustenbonbons.

23 Dezember 2012

Übersetzung

Musste ich doch kürzlich überrascht feststellen, dass dieses wunderbare Stück immer noch bei weitem nicht die Verbreitung gefunden hat, die es verdient: Das kennt doch noch nicht jeder! Es handelt sich um den Abschlussvortrag an einer Schule für Gebärdensprache.

Anscheinend habe ich Anfang letzten Jahres, als es durch alle Blogs wanderte versäumt, es ebenfalls hier aufzunehmen und zu promoten. Dann hole ich das eben jetzt nach:

"Fuck You" in Gebärdensprache



Der Vollständigkeit halber hier auch die Untertitel zum selbständigen Mitlesen.
Die eingesprochene pandjabische Übersetzung besorge ich bei nächster Gelegenheit.

Fuck You

(Chorus)
I see you driving 'round town
With the girl i love and i'm like,
Fuck you!
Oo, oo, ooo
I guess the change in my pocket
Wasn't enough i'm like,
Fuck you!
And fuck her too!
I said, if i was richer, i'd still be with ya
Ha, now ain't that some shit? (ain't that some shit?)
And although there's pain in my chest
I still wish you the best with a...
Fuck you!
Oo, oo, ooo

Yeah i'm sorry, i can't afford a ferrari,
But that don't mean i can't get you there.
I guess he's an xbox and i'm more atari,
But the way you play your game ain't fair.

I picture the fool that falls in love with you
(oh shit she's a gold digger)
Well
(just thought you should know nigga)
Ooooooh
I've got some news for you
Yeah go run and tell your little boyfriend
(chorus)

Now i know, that i had to borrow,
Beg and steal and lie and cheat.
Trying to keep ya, trying to please ya.
'Cause being in love with you ass ain't cheap.

I picture the fool that falls in love with you
(oh shit she's a gold digger)
Well
(just thought you should know nigga)
Ooooooh
I've got some news for you
i really hate yo ass right now
(chorus)

Now baby, baby, baby, why d'you wanna wanna hurt me so bad?
(so bad, so bad, so bad)

I tried to tell my mamma but she told me
"this is one for your dad"
(your dad, your dad, your dad)
Uh! Whhhy? Uh! Whhhy? Uh!
Whhhy lady? Oh! I love you oh!
I still love you. Oooh!
(chorus)

... wieda ma janz schön lang jeworden dit Posting...

Fortrückschritt

Früher ...

... viele meiner Geschichten beginnen inzwischen mit "früher" ...

also früher, als wir noch nicht gnadenlos alles im Computer gezeichnet haben, sondern einfach einen Stift und ein Blatt Papier in die Hand genommen haben, war das Ergebnis weniger präzise. Aber dafür hatte man es sofort in der Hand, und brauchte sich nicht erst einen Drucker zu suchen, um es den Anwesenden mit auf den Heimweg zu geben.

Tja.


22 Dezember 2012

Ferne Welten - Geschichten aus der Zukunft

Diesmal wieder: Kommunikation


"Ähm, Doc, was machen sie eigentlich, wenn sie jeden Abend in ihrem Zimmer vor dem Spiegel grimassieren und sich verrenken?"

"Das wissen sie?"


"Ja."


"Habe ich versehentlich die Tür offen gelassen?"


"Die Kamera in ihrem Zimmer..."


"Ich dachte, die hätte ich zugehängt?"


"Die andere Kamera."


"Die andere?"


"Sie wissen schon, die Sicherheitsvorschriften für Raumfahrer. Und irgendwann sehe auch ich einmal versehentlich im Kontrollraum auf ihren Monitor, selbst wenn ich es vermeiden will. Die letzten Tage fiel mein Blick auf ein merkwürdiges Schauspiel."


"Aha."


"Doc, wir sind doch hier unter uns: Was treiben sie da? Versuchen sie, ihren Namen zu tanzen, aber in Keilschrift?"


"Richtig: Ich kommuniziere!"


"Wir alle kommunizieren ständig. Wollen sie auf das telepathische Niveau von unserem hirnlosen Schleimpilz kommen?"


"Das würde ich mir niemals anmaßen!"


"Was denn dann?"


"Ich kommuniziere."


"Sie erwähnten es bereits."


"Ich meine: Ich übe Kommunikation für unsere Rückkehr auf die Erde."


"Doc, entgegen allen früheren Annahmen sind auf der Erde seit unserer Abreise nicht tausend Jahre vergangen, sondern genauso zwölf Monate wie für uns. Plusminus ein paar Sekunden. Man kommuniziert dort nicht mehr wie in der Steinzeit. Aber auch nicht wie die uralte lebensmüde Zivilisation aus dem Buch von neulich. Man spricht dort immer noch einfach miteinander, in herkömmlicher Form, man nennt es Text."


"Käptn, Kommunikation ist doch viel mehr."


"Sicher: Ihre Spammails und der Trojaner den sie eingeladen haben."


"Nein! Wenn ich kommuniziere, dann auf allen Kanälen, nicht einfach nur Wörter und Sprache. Ich sehe und höre nicht nur Text, ich nehme Modulation wahr, laut und leise, barsch und weich, ich..."


"Ähm, Doc, wegen der Verrenkungen vor dem Spiegel...?"


"Ich übe also Kommunikation. Wenn wir zur Erde zurückgekehrt sind, dann werde ich zwei Jahre in Gesellschaft eines verstockten Ingenieurs und eines anarchischen Navigators verbracht haben. Dann bin ich zur normalen Kontaktaufnahme mit einer Frau mit Sicherheit nicht mehr fähig!"


"Sind sie doch jetzt auch nicht."


"Ja, danke für diesen belebenden Hinweis! Aber ich kommuniziere doch mit allen Sinnen und über alle Kanäle, und ich möchte als humorvoller Wissenschaftler erkannt werden. Ich arbeite mit der Mimik, wie im Stummfilm, und gestikuliere auch so. Natürlich ironisch."


"Sie meinen: Caligari, Das Kabinett des Doktor?"


"Meinetwegen auch Caligari. Aber erkennbar ironisch!"


"Na sicher doch."

"Ich nehme ja auch die viele anderen Kanäle der Menschen wahr, ich schätze den Geruch der meisten, wenn sie frisch geduscht sind..."


"Woher sollten sie den kennen?"


"Ich bin Arzt, Käptn, da erlebt man so manches."


"Ach so, richtig."


"Ich sehe die angegriffene Haut, sehe die Unruhe in den Augen, ich höre an ihrer Stimme, wenn sie gestresst sind, oder glücklich. Das alles muss ich wieder lernen, bis ich zurück bin."


"Mit Verrenkungen vor dem Spiegel?"


"Naja, so ähnlich, mein Konzept ist noch nicht perfekt. Und in unserem Handbuch steht darüber nichts. Daran hat wohl vor der Abreise niemand gedacht."


"Interessant, ein selbstgestricktes Wiedereingliederungsprogramm für einsame Raumfahrer."

"Genau! Warum nicht?"

"Hm, Doc, Mimik und Gestik wie im Stummfilm?"


"Ja, genau."


"Schön, kommen sie mal ans Fenster, da können sie viel lernen."


"Was gibts denn da draußen?"


"Ich glaube, unser Schleimpilz spielt Nosferatu."



21 Dezember 2012

Das Ende, oder


Verdammt, ich warte!

Was ist jetzt?

20 Dezember 2012

Witzisch

Wenn man das neue Windows 8 einrichtet und den bekannten Startknopf auf dem Bildschirm haben will, muss man ein Programm installieren, das von einer fremden Firma stammt und das man überhaupt erst irgendwo herunterladen muss. Witzisch!

Das Programm nach dem man suchen muss heißt Classic Shell.

18 Dezember 2012

Ferne Welten

Geschichten aus der Zukunft

In einer gar nicht einmal so fernen Zukunft kreisen moderne Astronauten auf einem sonderbaren Planeten durch ein merkwürdiges Sonnensystem. Dabei wälzen sie durchaus irdische Probleme.


"Sagen sie mal, Doc, sie sind doch eigentlich nicht schon immer allein?"

"Was? Wieso? Ich habe doch sie, Käpt'n ... ha ha?"

"Doc, ich meine wegen ihrer permanenten Suche nach Frauen: Da sind sie doch nicht schon immer allein?
"

"Nein. Aber es fühlt sich irgendwie so an. Die Frauen wollen mich nicht.
"

"Klingt unwahrscheinlich: Sie sind gebildet, haben ein hohes Einkommen...
"

"...genau: Und ich bin schon mal zwei Jahre am Stück unwiderruflich von zu Hause weg...
"

"Das empfinden viele Frauen womöglich gar nicht als Nachteil."


"...und unser hohes Einkommen beeindruckt auch keine, so lange es erst nach der unbeschadeten Rückkehr von der Reise ausgezahlt wird.
"

"Na na, Doc, da frage ich mich wirklich: Denken sie selbst so materialistisch oder unterstellen sie das den begehrten Frauen?
"

"Ich unterstelle niemandem irgendwas. Um ehrlich zu sein: Ich verstehe die Frauen, die ich begehre, einfach nicht."


"... begehren sie aber dennoch ...?
"

"So ist es."


"Ach was, das ist doch Selbstmitleid!
"

"Was? Ein Beispiel aus meiner Studienzeit. Ist schon eine Weile her - aber nach wie vor gültig.
"

"Da bin ich gespannt!
"

"Ich hatte eine sehr charmante Kommilitonin. Nachdem wir uns kennengelernt hatten, haben wir ein halbes Jahr lang mehrere Stunden am Tag miteinander verbracht. Jeden Tag."


"Sie meinen: In der Uni?
"

"Sicher, und auch danach, abends, Wochenenden. Jeden Tag. Ein halbes Jahr lang. In der ganzen Zeit versuchte ich, herauszufinden, ob sie einen Freund hat."


"Kann doch nicht so schwer sein. Warum haben sie nicht einfach gefragt?
"

"Sicher. Nicht schwer. Warum habe ich nicht einfach gefragt? Ich konnte eben nicht."


"So, so.
"

"Sie schien ja immerhin Interesse an mir zu haben - hätte sie sonst so viel Zeit mit mir verbracht?
"

"Ja."


"Was? Ja, so klug bin ich heute auch. Damals nicht.
"

"Sie hätten ja auch fragen können...
"

"Ja, Käptn! Wollen sie nun die Pointe hören oder nicht?
"

"Kommt denn noch eine?
"

"Also, wir verbrachten über einen längeren Zeitraum ungemein viel Zeit zusammen. In dieser ganzen langen Zeit erwähnte sie nie einen Freund, Mann oder irgendwas. Auch keine Frauen. Daraus zog ich den Schluss, dass sie sich für mich interessiert.
"

"Ein ganzes halbes Jahr lang!?!
"

"Ja, klar, warum denn nicht?
"

"Weil das nicht so läuft?
"

"Ja. Mag sein. Jedenfalls kommt sie eines Tages von einer Reise zurück, ich stehe am nächsten Morgen mit Blumen vor der Tür, so als Überraschung, Gruß, Zeichen meiner Zuneigung und alles. Sie macht auf, lässt mich rein, ruft noch "Vorsicht nackter Mann!!!" und da lerne ich ihn kennen: Lars, den Langweiler. DER uninteressanteste Mensch unter der Sonne! Ich kenne inzwischen sogar mehr als eine Sonne..."

"Angeber!"

"Auf den gesamten zwölf Lichtjahren hierher ist mir kein dermaßen langweiliger Mann begegnet!"

"Es sind hundertzwölf Lichtjahre. Und ihnen konnte niemand begegnen bei unserer Reiseform."

"Ja, ja ... aber sie wollte Lars den Langweiler!"

"Kein Wunder, dass sie ihn nie erwähnt hat, oder, Doc?
"

"Jetzt, wo sie das so sagen... vielleicht. Ich war jedenfalls bedient.
"

"Aber warum denn? Auch andere Mütter haben schöne Töchter!
"

"Weiß nicht. Ich kann das nicht. Ich bin nicht so. Ich bin Raumfahrer. Ich habe immer ein Ziel. Ich wollte genau diese, und nicht irgendeine, die zufällig gerade günstig zu haben ist.
"

"Ach so. Und?
"

"Nichts und. Sie hat den Versager sogar geheiratet. Sie war über fünf Jahre mit ihm zusammen, bis wir uns aus den Augen verloren haben.
"

"Na, ist das nicht Strafe genug?
"

"Die Strafe traf vor allem mich: Ich konnte gute drei Jahre lang gar nichts mehr mit einer Frau anfangen. Wissen sie noch, wie lang sich drei Jahre anfühlen, wenn man jung ist?
"

"Haben sie nicht mal einen Mann probiert, wenigstens aus Verzweiflung?
"

"Männer interessieren mich nicht. Ich war drei Jahre lang allein.
"

"Aber das kannten sie doch schon?"

"In der Tat: Das kannte ich schon.
"

"Sehen sie!"


"Kann der 3D-Erzeuger eigentlich auch Branntwein?
"


16 Dezember 2012

Schweine!

Ich zieh Tiere:
Preis: EUR 19,99 Kostenlose Lieferung ab EUR 20 (Bücher und Blu-ray-Filme immer versandkostenfrei), 
Link


Es kostet halt 19.99 und nicht 20EUR und es sind gewöhnliche DVDs, nicht Blueray-Scheiben. Falls sich jemand fragt, warum der Große Bloguator™ zuweilen auf Kaufleute schimpft: Deshalb.




bei genauer Betrachtung kostet damit das Paket, das so aussieht, als ob man gegenüber der runden Summe einen Cent spart, abhängig von der Versandart mindestens 2,99EUR mehr als die runde Summe. Herzlichen Glückwunsch!

12 Dezember 2012

Ich erinnere mich außerdem

Ich erinnere mich ...

... an den Waggonankuppler auf dem Kleinstadt-Bahnhof meiner Kindheit. 4 Gleise und ein Abstellgleis. Der Waggonankuppler stellte sich immer zwischen die Puffer des stehenden Waggons, während der andere beladene sehr schwere Güterwaggon auf ihn zugerollt kam. So lange er genau in der Mitte zwischen den Puffern stand konnte ihm ja voraussichtlich nichts passieren.

Schon als Kind machte ich mir Sorgen, wenn ich das sah. Schon als Kind war mir klar, dass ihm im Schadensfall wohl nicht zu helfen sein würde: Falls irgendetwas schief ginge, wenn er zwischen die Puffer geriete - roter Matsch.

Waggonankuppler war kein sehr angesehener Beruf. Obwohl jedwede Tätigkeit im Zusammenhang mit Eisenbahn damals noch in hohem Ansehen stand: Waggonankuppler nicht.

Vielleicht deshalb stellte er sich weiter zwischen die Puffer. Zur Erhöhung seines Ansehens erhöhte er die Gefahr.

Heute gibt es keine Waggonankuppler mehr. Wahrscheinlich aus diesem Grund.




später vielleicht eine Terzine über den Prellbock. Später vielleicht.

10 Dezember 2012

Hammersonntag (2)

... ich bin der geneigten Leserschaft ja noch den zweiten Teil vom Hammersonntag schuldig (vom Ararat wollen wir mal gar nicht reden)...

Der zweite Teil vom Hammersonntag bestand aus einer Aufführung der Neuköllner Oper:
Frerk, du Zwerg!
Da geht es sinngemäß um ein Kind, das gemobbt wird. Aber ohne erhobenen Zeigefinger oder Gebrauchsanweisung für das Leben fremder Leute.

Ich war mit den Patenkindern und ihren Eltern da und sehr überrascht: Es hat nämlich allen vieren gefallen. Das muss man ja erst mal hinkriegen mit Kunst: Eine Sache, die sowohl Kinder wie Erwachsene begeistert.

An der Aufführung in der Neuköllner Oper ist alles toll: Die Schauspieler, die alles können, singen, tanzen, schauspielen. Das minimalistische Bühnenbild in wenigen klaren Farben. Die Musik, die von einer One-Man-Band hergestellt wird. Das Stück selbst, das bis auf die Pointe ziemlich lebensnah ist. Super.

Ich habe es zufällig zweimal gesehen, könnte aber gleich morgen wieder hingehen. Ich wiederhole:

!!! SUPER !!!


09 Dezember 2012

Neues Leben

Neuerdings ständig pünktlich zu sein ist auch Mist - man wartet dann immer auf die anderen.

08 Dezember 2012

Ich erinnere mich

Ich erinnere mich an den Biologielehrer meiner Kindheit, etwa siebte Klasse. In der ersten Stunde des Schuljahres stellte er die Frage "Was tun wir mit gebrauchten Taschentüchern?"

Meine ziemlich naheliegende Antwort "Na, wegwerfen?" galt natürlich nicht.

Er rief nämlich aus "Verbrennen!"

Dass er die allgegenwärtigen Bazillen und Mikroben ein für alle mal vernichten wollte fand ich nicht mal abwegig, auch schon in der siebten Klasse. Nur die Schärfe seines Vorschlags erschien mir übertrieben, und auch ein wenig unpraktikabel. Zu Hause hatten wir Zentralheizung - mussten wir jetzt extra zum Verbrennen der Taschentücher einen Schmelzofen anschaffen?

Ich fragte sicherheitshalber noch einmal "Öcht?"

Aber er rief daraufhin voller Engagement für sein Fach "Aber natürlich! Verbrennen!"

Es war ihm bitter ernst. An diesem Punkt hat mein kindlich-ursprüngliches Vertrauen in unbewiesene Autoritäten weiteren schwerwiegenden Schaden genommen.

02 Dezember 2012

Wissen

Nette Menschen schenken mir manchmal was. Bücher, beispielsweise. Neu erworbenes Wissen diesmal:
Wenn man einem weiblichen Borstenwurm das Gehirn entfernt, wird er zu einem Männchen.
Das wird ja auch von Menschen zuweilen behauptet.

01 Dezember 2012

Gesetzmäßigkeiten

Murphys Gesetz besagt:
Die Angaben eines Fabrikanten über die Leistungsfähigkeit seines Produktes sind mit dem Faktor Nullkommafünf zu multiplizieren.
Die der Werbeabteilung mit dem Faktor Nullkommafünfundzwanzig.
Die allgemeine Lebenserfahrung sagt außerdem:
Die Kochzeit, die auf der Pastapackung abgedruckt ist, ist mit dem Faktor Zwei zu multiplizieren. Zuweilen auch Drei.

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