27 Februar 2017

Design gestern und heute

So, das hier wird ein Experiment. Wieder mal. Naja, dieses Blog ist ja immer ein Experiment. Experimentell ist in diesem Fall das Bildformat, das hoffentlich alle mobilen Bildschirme sprengen wird.

Um das hier gehts dabei:



Bei der Google-Suche nach dem Oldsmobile Golden Rocket, einem ConceptCar von 1956, erhielt Der Große Bloguator™ nämlich das folgende Ergebnis. Das gesuchte Automobil findet sich in der obersten Reihe den obersten Reihen - aber beachte den Rest!

Aha. Es sollte ein Experiment werden - und so kam es dann auch:
Blogger verkleinert die Vorschau automatisch aufs grauenhafteste, so dass das Bild in
Originalgröße mit irgendeinem Trick eingesetzt werden muss. Mal sehen...

…öhm, das ist … interessant! Unten ist das Originalbild, in scharf, oben  wurde es vor dem Hochladen exakt auf die Blogbreite verkleinert. Hm, das ist vor allem ein Experiment im Kampf mit der Blogger-Bilddarstellung.



16 Februar 2017

Ein Artefakt

9. Das Fehlen des Bindeglieds

Einige Jahrhunderte später sank infolge des Klimawandels der Wasserspiegel. Der nicht einmal so kleine See trocknete irgendwann vollständig aus.

Der sumpfige Boden wurde erst von Wildschweinhorden und später von Zebraherden und noch anderen Tieren umgegraben und lose Knochen immer weiter verstreut.

Vom Eislaufunfall blieben so nur die Schlittschuhe und die paar Knochen darin. Deren Verwendung konnten die jungen Archäologen beim besten Willen nicht nachvollziehen, da in Europa seit über zweihundert Jahren kein See mehr zugefroren war.


- finis -


15 Februar 2017

Ein Artefakt

8. Abgeschlossene Vergangenheit

Wenige Jahrhunderte vorher.

Mario wankte ein wenig in Richtung der Bank am Ufer. Nach der heftigen Geburtstagsfeier vom Vorabend hatte er eigentlich erst seinen Kater ausschlafen wollen. Dabei war er für nachmittags mit seinen Kumpanen hier am Seeufer zum Eislaufen verabredet und traf nun erst kurz vor Sonnenuntergang ein.

Die Glühweinstation drohte in Kürze zu schließen, aber Mario wollte dringend den Spaß seiner Freunde aufholen, also Ihren Trunkenheitsvorsprung. Er stürzte hastig zwei Glühweine hinunter „'türlich mit Schuss - was denn sonst!?! Sei bloß nicht geizig damit!" wies er den Inhaber der kleinen Imbissbude an. Außerdem war er mit der Tradition des Konterbiers aufgewachsen¹.

Dann stolperte er leicht zu der Bank und schnallte an. In der Dämmerung konnte er seine Freunde von fern auf dem Eis hören, aber kaum noch sehen. Er stakste wackelig auf das Eis, stürzte zweimal und brauchte eine zeitlang, bis er sich an die gleitende Bewegung gewöhnt hatte. Er fluchte still und beschimpfte den rutschigen Untergrund. Nun begann er, seine Freunde zu suchen, fand sie aber in der Dunkelheit zwischen verschiedenen anderen Gruppen von Eisläufern nicht.

Deshalb vergrößerte er seinen Suchradius, immer weiter vom Ufer weg. Als er die anderen Eisläufer noch einmal rufen hörte, war er bereits mitten auf der ganz zuletzt überfrorenen Fahrrinne. Das dünne Eis unter seinen Füssen gab nach. Sein letzter Gedanke war “Mit Schlittschuhen an den Füßen schwimmt es sich schlecht!”

Er war schon lange versunken, als man das Loch im Eis fand. Nach einem Tag gaben die Taucher die Suche auf „Was der Moorgrund hier mal verschluckt hat gibt er nicht wieder her!"

 

 

 → weiter zum letzten Teil 9


¹ muss man das der gebildeten Leserschaft erklären? Nein, oder?

14 Februar 2017

Ein Artefakt

7. Klimawandel und Gewohnheit

Als die Archäologen nach ihrer Unterhaltung abends nach Hause liefen, war es so kühl geworden, dass man seine Brust mit einem Hemd bedecken musste - aber das war im Januar nicht ungewöhnlich.

Die Fahrbahn der Straße war aber immer noch so heiß, dass man sich leicht die Fußsohlen hätte verbrennen können. Daher blieben Fußgänger auf den Bürgersteigen und Übergängen, schon wegen des gekühlten Belages. Ein Leben ohne klimatisierte Innenräume oder gekühlte Freibäder konnten sie sich nicht vorstellen.

 

 

→ weiter zum 8.Teil

13 Februar 2017

Ein Artefakt

6. Präzises Unwissen

Noch mysteriöser wurde die Sache, als der Bericht der Anthropologen eintraf, der die Knochen als „menschliche Fußknochen" identifizierte. Kannibalismus schied im Europa des späten 20. Jahrhunderts wahrscheinlich doch aus.

Die Forscher hatten in den verbliebenen historischen Aufzeichnungen nie etwas von religiösen kannibalischen Fußfetischisten gelesen - wollten dies dabei aber dennoch nicht ganz ausschließen¹. Sie erwogen, dass vielleicht den besiegten Feinden die Füße abgehackt wurden, so dass diese auf den Knien nach Hause rutschen mussten.

Es gab eine Reihe weiterer Spekulationen, aber keine überzeugende Erklärung. Nach einer angemessenen Zeitspanne verschiedener Untersuchungen und Hypothesen gab man die Artefakte in ein Museum, wo sie in einem speziellen Saal in zwei verschiedenen Vitrinen ausgestellt wurden.

 

→ weiter zum 7. Teil


¹ siehe in diesem Zusammenhang vielleicht auch hier:
→ “Reliquien  - über die Wahrheit des Glaubens”

12 Februar 2017

Ein Artefakt

5. Klassifikation

Die Forscher versuchten nun, sich aus diesen vereinzelten Informationen ein Bild zu machen. Sie dachten an eine Zeremonie, bei der ein Priester in einem Boot auf den See hinausfuhr, Gebete sang und die Knochen zu Ehren der Gottheit in dem Gefäß schüttelte, wobei die Lasche zugleich verhinderte, dass die Strahlen der feindlichen Sonne darauf fielen. Das verschlungene Band - tatsächlich nur ein einziges langes Band, das im Laufe der Zeit gerissen war - war anscheinend ein Symbol der unendlichen Zeit, oder der Fruchtbarkeit, oder der unendlichen Fruchtbarkeit der Zeit. Eine Arbeitshypothese.

Der Gegenstand war in keiner Richtung achsensymmetrisch, aber etwa spiegelsymmetrisch zu einem zweiten, später in der Nähe gefundenen Artefakt, wodurch die Sache nicht einfacher wurde.

Die Forscher erörterten eine Reihe von Ritualen in einer sehr kurzen Zeit heftiger Umbrüche, wobei die gefundenen spiegelsymmetrischen Artefakte die Anfangs- und Endpunkte der Ritualreihe dargestellt haben mochten. Denn für eine regelmäßig wiederkehrende Reihe von Ritualen würde man sicher nicht nur zwei symmetrische Kultgegenstände verwendet haben. Man dachte über eine Religion - eher eine endzeitliche Sekte nach - die den Untergang kommen sah und dies in einem Ritus verdeutlichte. Diese Überlegung führte allerdings genau nirgendwo hin.

Vorher suchte man bereits am Himmel. Die These lautete: Es müsste ein überaus seltenes astronomisches Ereignis gegeben haben, das innerhalb sehr weniger Jahre zweimal auftrat, davor und danach aber nie wieder. Also forschten bereits verschiedene Himmelskundler nach einem solchen Ereignis um das Jahr 1990 herum. Sie fanden nicht das geringste.

 

 

→ weiter zum 6. Teil

11 Februar 2017

Ein Artefakt

4. Der Stand der Wissenschaft

Das Artefakt bestand aus einem Hohlkörper aus langkettigen Polymeren. Auf der einen Seite war dieser eingeschlitzt, mit einer gelochten Verstärkung sowie mit geflochtenen Bändern versehen, ebenfalls aus Fäden aus langkettigen Kohlenstoffverbindungen.

Auf der anderen Seite war eine ausgestanzte längliche Metallplatte angebracht. Sie war nur mit einer dünnen Oxydschicht überzogen und bestand offenbar aus oxydationsreduziertem Metall. Wie man wusste, wurde das früher „nichtrostender Stahl" oder „Nirosta" genannt. In der Gegenwart des 26. Jahrhunderts bezeichnete man solche Legierungen einfach als „Stahl", sie waren durch die Bemühungen der werbetreibenden Wirtschaft zum Standard geworden, obwohl es für viele Anwendungsbereiche geeignetere Metalle gab.

Jede nicht-nichtrostende Legierung musste nunmehr spezifisch bezeichnet werden, diese Stähle waren wegen einseitiger Optimierung der Stahlproduktion auf Rostfreiheit dem breiten Publikum völlig unbekannt. Selbst eine feine Oxidationsschicht galt nicht mehr als unschön, aber ungefährlich. Vielmehr wurde derartige Oxidation als Gipfel der Unhygiene angeprangert - aber den Archäologen und Sammlern bewies sie immerhin den Altertumswert und auch die Authentizität. Ganze Legierungen waren nämlich sehr schwer zu fälschen.

In dem “Artefakt” hatte man einige Knochen gefunden, die die Archäologen allerdings nicht zuordnen konnten. Sie mussten sie daher den Anthropologen überlassen.

In diesem rätselhaften Hohlkörper war an der Schmalseite des Schlitzes unter den Bändern - oder war es überhaupt nur ein Band? - eine Lasche befestigt. Der Hohlkörper selbst war mit einer Vielzahl von Rissen übersät, da das Polymermaterial alterte und dabei rissig wurde. Aus der Art des Materials konnte man das Alter des Artefakts abschätzen, da dieses vermutlich erst ab 1960 in größerem Umfang verwendet wurde. Auf dem Stahl konnte man später im Labor die Ziffernfolge 1-9-8-3 sichtbar machen, möglicherweise eine Jahreszahl.

 

→ weiter zum 5. Teil

10 Februar 2017

Ein Artefakt

3. Haustierhalter

Der Finder des geheimnisvollen Gegenstandes war mit seinem Wüstenfuchs in der Kuhle spazieren gegangen und der Fuchs hatte ihn ausgegraben - diese Fennek genannten Tiere waren jetzt in Mitteleuropa als Haustiere sehr beliebt, schon wegen ihres putzigen Aussehens mit den übergroßen Ohren und wegen ihres sehr weichen Fells.

Sie besaßen zudem eine unglaubliche Kombination aus Neugier und Geruchssinn in Verbindung mit einem völlig unterentwickelten Gespür für Gefahr - wenn sich das Tier nicht gerade aus Neugier umbrachte, konnte es die erstaunlichsten Dinge auftun. Besitzer von Wüstenfüchsen standen bei den Archäologen im Ansehen weit oben.

Nachdem die Füchse in ihrer afrikanischen Heimat beinah ausgestorben waren, konnte man sie nun schon seit einiger Zeit wegen der Temperaturen in Europa gut halten - wenn man sich denn bei dieser Hitze nur der Tiere wegen im Freien bewegen wollte.

Nach dem erstaunlichen Fund hatte man die Gegend noch einmal mit mehreren Füchsen abgesucht und einen weiteren, ganz ähnlichen, Gegenstand gefunden. Wahrscheinlich wollten die Tiere nur den Knochen ausgraben.

„Mit solchen Ohren kann er den Knochen liegen hören!" scherzten die Wissenschaftler. Was sollten sie auch sonst groß sagen?

 

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09 Februar 2017

Ein Artefakt

2. Geschichte

Die beiden beugten sich wieder mit wichtiger Miene über den Gegenstand: Man hatte ihn kürzlich in einer Kuhle gefunden, die bis vor zweihundert Jahren einen kleinen sumpfigen See bildete. Infolge der Klimaerwärmung war seither vielerorts der Grundwasserspiegel gesunken und einige Seen ausgetrocknet.

„Hm, Kultgegenstand. Ja. Schon möglich. Aber dort ist nirgends ein Bauwerk? Einen Tempel gab es da nicht."

„Vielleicht eine Naturreligion. Ein Ritus, den man alleine im Freien ausübte"

„Ja. Doch. Durchaus denkbar."

Durch die sozialen Wirren, Kriege und Seuchen war über den Zeitraum der Jahre von 1900 bis 2230 der Zeitrechnung so gut wie nichts mehr bekannt. Das bedruckte Papier dieser Zeit war großenteils dem Säurefraß zum Opfer gefallen, bevor der Inhalt gesichert werden konnte. Ab dem Ende des 20. Jahrhunderts hatte man deshalb begonnen, Informationen auf elektronischen Datenträgern zu speichern. Erst nach 50 Jahren war allerdings bemerkt worden, dass die durchschnittliche Lebensdauer der Datenträger nur 40 Jahre betrug. Dadurch war erneut viel Wissen vernichtet worden, oder besser: Verschwunden. Vielleicht konnte man auch sagen: Das Wissen war verdunstet.

Danach waren - trotz der enormen Kosten - alle noch verbliebenen Informationen aller noch lesbaren Medien auf langlebigere Datenträger kopiert worden. Häufig allerdings als reine Datensammlung, ohne das zugehörige Lese- und Bearbeitungsprogramm. Überall in der Welt existierten also digitale Archive mit enormen Datenbeständen, die man in der Gegenwart des 26. Jahrhunderts mangels geeigneter Technik nicht lesen konnte.

Deswegen, aber auch wegen der Kriege, Seuchen und Wirren, und wegen der häufigen Stromausfälle, war man inzwischen zum Papier zurückgekehrt. Wichtige Dokumente wurden sogar wieder auf Pergament aus Tierhaut verfasst. Damit befand man sich nun rein technisch wieder auf dem Stand von 1750 - aber die Daten aus dieser Zeit konnte man trotz ihres Alters von über 700 Jahren noch ohne technische Hilfsmittel, nur mit unbewehrtem Auge, lesen. Wenn auch kaum verstehen.

Im Jahr 2128 war es zu einem Krieg zwischen dem schwedischen Baltenreich und der Union der vereinigten Republiken Kasachiens gekommen. Anlass, beziehungsweise Kriegsauslöser war allein die Tatsache, dass man nach einer digitalen Havarie kein einziges physisch greifbares, körperlich vorliegendes und lesbares Exemplar der „Vereinbarung über die Nutzung und Verwaltung der Freizeitparks des West-Ural" finden konnte.

Bei den Freizeitparks handelte es sich um ein Gebiet von der Größe der britischen Inseln und die Parks waren ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Beide Vertragspartner hatten Zweifel an den Rechten des anderen, welche nur durch einen kurzen heftigen Krieg ausgeräumt werden konnten. Danach waren die Parks kein Wirtschaftsfaktor mehr.

Im Jahr 2533, in dem sich die beiden Forscher über das Artefakt beugten, schrieb man also wieder auf Papier und wusste fast nichts mehr über einen langen, produktiven Zeitraum der Geschichte. Das Problem bestand im Fall des unbekannten Artefakts darin, das der Gegenstand eben dieser dunklen Epoche zu entstammen schien.

 

→ weiter zum 3. Teil

08 Februar 2017

Ein Artefakt

1. Ein Gegenstand - ein Rätsel 

„Ein Kultgegenstand!" Die beiden Forscher betrachteten erneut das Artefakt und sahen sich dann ernst und tief in die Augen.

Ein Kultgegenstand! Jeder wusste, das das nicht stimmte: „Kultgegenstand" war die letzte Zuflucht der Archäologen, wenn sie nicht weiterwussten. Also fast immer.

In den 600 Jahren seit den Anfängen der Archäologie hatte man zumindest so viel herausgefunden: Dass es niemals in irgendeiner Epoche der Geschichte derart häufige Kulthandlungen gegeben haben konnte, für die man solche Unmengen sogenannter „Kultgegenstände" gebraucht hätte. Es sei denn, man wollte den Priester zusammen mit seinem ganzen Tempel unter einer acht Meter hohen Schicht von Kultgegenständen verschütten, um ihn vor den Erkenntnissen der Archäologen späterer Jahrhunderte zu schützen.

„Kultgegenstand" war schon lange ein Akronym - die wissenschaftliche Kurzform für den Satz „Ich weiß nicht - du weißt nicht - und niemals werden wir herausfinden!"

 

 

→ weiter zum 2. Teil

Mediengegenwart

Der Große Bloguator™ interessiert sich bekanntermaßen für beinahe alles. Unter anderem auch für Musik. Und für Radio.

Auf der Suche nach … soll ich das wirklich erzählen? … ach, egal! … also: Auf der Suche nach den Radio-Sessions von Joe Strummer geriet Der Große Bloguator™ auf eine Internet-Plattform namens PRX, welche sich als Marktplatz für Radio-Medien bezeichnet.

Das wäre unter normalen Umständen nicht der Rede wert, in diesem Fall aber schon: Sie ist mit unzähligen Beispielen und Sendungen auch für Laien zugänglich:

Hingehen!

01 Februar 2017

Zweck und Unziel

Weil der Große Bloguator™ “vom Bau kommt” wird ihm bei solchen zweckfrei-schönen Konstruktionen wie diesen warm ums Herz:

 
 
 
 
 


Alles weitere erfährt man hier bei English Russia oder gugelt es selbst. Die Google-Schreibweise lautet aber übrigens Nikola-Lenivietz, mit A wie in NikolA.

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