30 November 2010

Subjektives Empfinden eines empfindlichen Subjekts

Bin ich nur so empfindlich geworden oder ist die Dreckskälte da draußen echt?



"Verpimpelt" wäre auch ein schönes Wort dafür. Hätte sich dann aber in der Überschrift nicht ganz so gut gemacht

29 November 2010

Geiiiil!


Gus sollte hier ohnehin schon länger mal wieder vorkommen. Und wenn man sie youtub'd, dann stößt man auf Perlen wie die unten. Das ist ein filmtechnisches Erlebnis: Simpler kann man ein Video nicht machen, aber Regie und Kameraführung sind süperb!

Allein die Bildkomposition mit den Musikern in dem ungleichmäßigen Dreieck: Die linken drei sind der Größe nach gestaffelt und singen, der rechts singt eine Weile gar nicht und dann kaum. Dann verteilen sie zeitlich die Stimmen, singen also nacheinander, und völlig wahnwitzig ist der Einfall mit dem Solo.

Geiiiil!



Und wer das schon charmant findet, der sieht sich die in diesem Zusammenhang angebotene Fortsetzung an, die insbesondere durch ihre exquisite Instrumentierung glänzt. Ich bin hingerissen!


26 November 2010

Das hier

gefällt mir gut:

The Huber Experiments - Vol. 1 from The Upthink Lab.
via purepleasuredesign



Vielleicht ja noch wem. Ich meine: Vielleicht gefällts ja noch wem, außer mir.
Auf Vollbild stellen für die volle Dröhnung!





25 November 2010

An mein Volk


So, nun: Wie stellen wir uns das Universum vor?
Ganz recht, kleiner habe ich's nicht, also:
WIE STELLEN WIR UNS DAS UNIVERSUM VOR?
"Na, groß halt" kann die einfachste Antwort schon mal lauten. Aber darum geht es hier nicht. Schon vor Jahren, am Beginn der Fraktal-Welle, also der Entdeckung der bunten, mathematisch konstruierten, unverständlichen Bilder durch die Massen, tauchten erste Thesen auf.

Ausgangspunkt: Ein Sonnensystem ist eine Einrichtung mit einem Kern und darum herum taumelnden kleineren Krümeln im Fruchtfleisch. So etwa. Und ein Atom ist eine Einrichtung mit einem Kern und darum herum taumelnden Krümeln, nur in anderem Maßstab. Es wurde eine Ähnlichkeit festgestellt. Durch die Konfrontation der Fraktaltheorie mit den halb gebildeten Massen kam es zur Entdeckung der Selbstähnlichkeit, umgangssprachlich, also des Zusammenhangs zwischen diesen beiden Elementen. Nämlich dem, dass ein Sonnensystem irgendwie doch das größere Abbild so eines Atoms sein könnte, und unser bekanntes Universum das größere Abbild eines, sagen wir mal, Badezimmerschwamms eines noch größeren Badezimmerbewohners.


Dadurch lassen sich auch einige andere Fragen der Menschheit in wenigen Sekunden anschaulich erklären, etwa, dass sich das Universum ausdehnt. Oder die Sache mit dem Zustand des Universums im Moment des Urknalls - da hatte der Hausherr gerade seinen Rücken geschrubbt und dann den Schwamm zusammengedrückt.

Nun werden seit Jahren immer neue kleinste Teile der Materie entdeckt, und dann noch kleinstere und dann allerkleinsteste Teile. Wo wir doch bis da hin seit Jahrzehnten in dem Bewußtsein lebten, daß es etwas kleineres als Atome nicht geben könne. Dabei widersprechen diese der Vorstellung von dem Badezmmer gar nicht. Auch Atome bestehen aus lauter kleinen Universen, wo Planeten um schwere Sonnen kreisen. Der Hausherr mit seinem Schwamm wiederum befindet sich in einem größeren Badezimmer auf einem noch größeren Planeten in einem noch größeren Universum und ist damit Teil der nächstgrößeren Einheit "Schwamm".

Nach einigen unzulässigen Extrapolationen im fraktalen Bereich der Selbstähnlichkeit kommt man zu der Erkenntnis: Das letzte, größte Universum kann nur ein Teilbereich der kleinsten Teilchen sein, aus welchen die Universen zusammengesetzt sind, aus denen die uns bekannten Atome zusammengesetzt sind.

Folgen wir dieser Logik: Der Mann mit dem Schwamm im Badezimmer bin also möglicherweise ich - meine bedeutende Unwenigkeit.

Ich schaffe so zehn bis fünfzehn Urknalle während eines Bades, und die Galaxieen der Universen in diesem Schwamm werden ordentlich gebeutelt. Durch die Verschiebung der zeitlichen Dimensionen kriegen wir das allerdings nicht so mit, ein Vorgang in unserem Sekundenbereich dauert nämlich für die betroffenen Galaxieen endlos viele Generationen, während derer Saurier untergehen und die Castingshow sich evolutiv entwickelt.

Überhaupt ist es ja von 10 hoch zwanzig bis zu zehn hoch minus zwanzig nur ein kleiner Schritt, nämlich ein vergessenes Minuszeichen. Ich bin nun mal ein wenig zerstreut und wenn bei Ihnen gerade wieder die Welt untergeht brauchen Sie sich gar nicht bei mir zu beschweren!

24 November 2010

Aaaaaaaaaaah! Hilfe!

Grade wollte ich's verschenken, aber: "Hotze - Für eine Handvoll Party" von Bringmann & Kopetzki ist nicht mehr erhältlich! Aaaaaaaaaaaah!

... doch schon, antiquarisch bei AMAZON, das ist normalerweise eine sehr gute Lösung. Aber der Preis bewegt sich in der Höhe einer unbeschädigten Seite der Qumran-Rollen.

Also: Hat noch wer ein oder mehrere Exemplare von Hotze rumliegen und könnte zugunsten des Großen Bloguators™ und seiner Freunde gegen eine geringe Gegenleistung darauf verzichten?











Hm. Ist das jetzt ein logischer Trugschluss, wenn man seinen Freunde darum bittet, zugunsten seiner Freunde auf etwas zu verzichten? Na, vielleicht lesen hier ja nicht nur Freunde mit, sondern sogar Leute die den Großen Bloguator™ ausgesprochen nicht leiden können? Gut, die sollen sich melden und ... ja, äh. Ja. Hm.

20 November 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

14. Ganz dicht dran


ne woche später hatten se nen neuen termin. der war noch kürzer wie der erste. und die leute vom bauamt noch anjefressener. diesmal warn se richtich anjepisst: ick hörte wat von "fruchtloser abnahmeversuch!" und "jeden weiteren termin stellt die behörde ihren bauherren gesondert in rechnung!" dit tut dit amt ooch so, aber sie wolltens wohl einfach nochmal ausdrücklich jesacht haben.

nochmal ne woche später wieder n termin, nach meine zählung der dritte inzwischen. ick weeß jar nich, wat die neubewohner inzwischen jemacht ham, die mussten ja scheints dringend aus ihre alten wohnungen raus, schon wochen vorher. in die neuen durften se aber nich rin. die zeit kann für den arschitekten nich janz leicht jewesen sein.

beim dritten termin klappte dit denn anscheinend. aber die neuen hausbewohner waren inzwischen misstrauisch jeworden: den nächsten möbellaster habe ick erst tage später jesehen. den zettel mit der einladung zum fest uffm hof hatte wohl der wind verweht, oder irjendwer klammheimlich wieder abjemacht. vülleicht hatten se da keene lust mehr zu. der garten is ja ooch immer noch nich anjefangen. und der zaun fehlt.

zur zeit sehe ick regelmäßich nen wagen vom heizungsnotdienst. da muss wohl bei die fußbodenheizung wat schief jeloofen sein. kann ick mir denken: wenn da ständich zwee dutzend handwerker mit ihrem material und jerät über die dünnen rohre marschieren bleibt nich allet so heil wie man sichs wünscht. anschließend kommt trotzdem estrich druff und denn merkt mans ne weile nich. erst dann wenn der handwerker schon ne weile weg is.

janz weg sind die in die ersten jahre sowieso nich. da sind immer kleinichkeiten, bei die et ne weile brauch bis se richtich funktionieren. ick sehe da manchmal noch een handwerker an die rolläden rummurksen. kann ick nich jenau sehen, wieso. bei so rolläden spinnt jerne mal die elektrik, wenn man sich da nich rechtzeitich drüber jedanken jemacht hat oder irgendwat klemmt, "oder beides".

immer wieder kommt ooch eener und fummelt am putz rum, außen. die hatten den putz bei janz ungünstije bedingungen druff jepappt, dit hat andauernd jeregnet und zu kalt war et ooch. wenn man denn trotzdem verputzt denn hält der putz jerne mal nich. aber musste ja mit aller jewalt fertich werden, not kennt keen jebot!

nu löst sich immer wieder irjendwo der putz ab. und weil dit noch nich reicht looft wasser dahinter und denn schimmelts bald. der erste putzer hatte sich scheints unterschreiben lassen, diss er nich schuld is, wenn sowat passiert. dit kann man machen, der fachmann sacht denn "man meldet bedenken an". und der putzer war clever jenuch und hat schon jeahnt, wat kommen wird. der arschitekt nich.

der putzreparateur is nu von ne andere firma, weil die erste ja so böse war. aber ejal von welche firma: den müssen se extra bezahlen. und er brauch nen steiger, dit is so ne hubgondel an nem ausleger, weil de da oben ohne nich rankommst und keene leiter lang jenuch is. sowat is allet "nicht umsonst, aber vergebens", sachte mein polier früher immer. also müssen se den steiger stundenweise zusätzlich ooch noch mieten. trotzdem warn im vergleich zu vorher die handwerker bloß noch kurzfristich da.

darüber müssen die leute von der baugruppe andererseits janz froh jewesen sein, diss die handwerker endlich weg warn. nu hatten se ihr paradies: ne imposante hütte mit plastikfenstern und sündich teurer fußbodenheizung die nüscht wie ärger macht. die traumwohnung is vülle später fertich jeworden als jeplant, war dafür vülle teurer und die glücklichen besitzer sind schon vor dem einzuch mit der janzen umgebung verkracht.

bin mal jespannt ob die ihre kinder überhaupt hier zur schule schicken. wahrscheinlich wolln die mit uns jar nüscht zu tun haben. ick gloobe ick vermisse die ooch nich sehr.


FIN


18 November 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

13. Fast kurz davor


irjendwann sah dit haus tatsächlich fast fertich aus, bis uff den garten. und den zaun. wenn et so weit is, denn kommt normalerweise die aufsicht vom bauamt und kiekt sich die sache an. und denn können die bewohner einziehen.

jedenfalls bei anderen häusern is dit so. bei unsere nachbarn nich. da standen zwar schon möbelwagen vor die tür, aber die bauaufsicht is wieder abjezogen. ick höre noch so wie die empört rufen: "wir kommen gerne wieder wenn ihr bauwerk fertiggestellt ist!"

war also anscheinend nich so richtich fertich. mir kam zu ohren diss innen drin noch so einije jeländer fehlten, een oder zwee fenster, die bescheinijung vom schornsteinfeger und überhaupt alle bescheinijungen die man zur fertichstellung so parat haben soll.

sowat betrifft die sicherheit von die bewohner, also diss da keener runterfällt, oder seine kinder. oder diss man sich bei die provisorische heizung nich still und leise verjiftet. oder diss die tragenden bauteile eener jebaut hat, der sich damit auskennt, dit muss man mit ne bescheinijung von dem baubetrieb heilich schwörn. hatte der bauleiter wohl nich. wäre sowieso jelogen jewesen. aber völlich ohne allet, da warn die vom amt natürlich beleidicht.

nu standen da aber schon möbelwagen. heißt: die neuen bewohner mussten wohl aus ihre alten wohnungen nu würklich raus und hattens eilich mit dem umzuch. die vom bauamt zischten unten vorm haus laut und vernehmlich: "die nutzung des gebäudes ist bis zur förmlichen abnahme untersagt ... sonst!"

der bauleiter hat sich wohl nich mehr jetraut, diss seine bauherren trotzdem einziehen. der hatte ja nu jenuch übung mit dit amt. dabei, so kleinlich sind die sonst nich. oft kricht man schon n bisschen rabatt wenn noch wat fehlt aber wenn man glaubhaft machen kann, dass die nächsten tage allet sicher funktionieren wird. konnte der arschitekt wohl nich. jedenfalls nich glaubhaft.

und unten am bauzaun flatterte munter een kleenet blättchen wo die stolzen leute von der baugruppe für den nächsten tach die 'lieben neuen nachbarn' zum 'gartenfest und zur hausbesichtigung' einjeladen hatten. da draus wurde nu überhaupt nüscht.

konnte ja ooch nich: der jarten war noch nichmal anjefangen und ins haus durfte keener rin. dabei wäre ick zu jerne zu die ihrem jartenfest jegangen.


15 November 2010

Witz komm raus und Vorurteil ergib dich!

"Woran erkennt man, dass die Lehrerin am Computer war?"

"An der roten Tinte auf dem Bildschirm!"

(gestern im Zug passiert)

10 November 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

12. Zeitläufe


uff ne jute baustelle isset so: die sache jeht ihren jeregelten gang und die letzten drei tage vorm fertichstellungsultimo herrscht panik. dit muss so sein. denn treten sich die handwerker jegenseitich uff die hände. dit is nu mal so. wenn et nich so kommt is ooch wat verkehrt.

bei unsere nachbarn lief dit aber anders: da war immer wochenlang völlije funkstille, keen aas zu sehen, totentanz. hin und wieder kam der bauleitende arschitekt besuchshalber vorbei und lief durch den bau und machte een jenauet protokoll davon dass nüscht passiert war.

und denn brach vorüberjehend wieder panik aus, da standen autos von fünf verschiedene firmen gleichzeitich und drinnen wuselten und fluchten die leute. die mussten ja alle ihren kram über dieselbe treppe hoch schaffen, rohre, estrich, gips, heizkörper, badewannen, kabel. dabei sollten die heizrohre, badewannen und kloschüsseln möglichst heil bleiben bis der handwerker fertich war. sowat is unwahrscheinlich, klappt aber uff normalen baustellen oft. bei uns nebenan eher nich. jab böset blut.


denn war wieder n paar wochen funkstille, mittendrin. ick dachte mir, dass dit an die jenaue koordination von dem arschitekten liecht. vülleicht sollte sich erstmal allet gründlich setzen. war aber nich an dem.

war janz einfach: der baugruppe war dit jeld ausjegangen. mich wunderte dit nich - die baugruppe anscheinend schon. die müssen dem arschitekten anscheinend janz arglos ne vollmacht für ihr jeld ausjestellt ham. wovon sollte der denn ooch die firmen bezahlen? sowat wird er jedenfalls als argument vorjebracht ham.

alle warn froh, weil se keene arbeit damit hatten und eener sich um die rechnungen kümmerte. schnöder mammon - lästich - bäh! irjendwann war aber dit konto janz leer und dit haus erst halb fertich.

da war anscheinend dem bauleitenden arschitekten der überblick übers ausjejebene kapital sehr abhanden jekommen. dit is aber sein job, sowat zu wissen. und schließlich hatte er mit seine cleveren manöver und hochspezialisierten fachleute nich unwesentlich dazu beijetragen, zu zeitverzuch und murks.

als sich rumsprach, dass se ihre baufirmen nich bezahlen können, nich so direkt, irjendwie, ham die handwerker fluchtartich die baustelle verlassen. bis die baugruppe irjendwoher wieder kohle beschafft hatte lach die baustelle ne janze zeitlang still. jing denn erst allmählich wieder los.

ab da habe ick den arschitekten ne weile nich mehr jesehen. die bauleitung machte jetzt een anderer. der kam immerhin jeden tach zur baustelle. so wat is een jutet zeichen an sich, wenns am bau nich rund läuft und denn kommt eener, der jeden tach da is und bauleitet. aber der hätte jar nich bis uff die baustelle kommen müssen, den konnte man schon von weitem hören - waren ja immer noch nich alle fenster drin und der hat rumjebrüllt wie een bekloppter.

manche glooben ja, dass rumbrüllen schon jute bauleitung macht. is nich jesacht, da jibs keen direkten zusammenhang. nach janz wenijen wochen war der neue wieder weg. der brüllaffe hatte die firmen so schikaniert dass se keene lust mehr hatten. wollte sich wohl irjendwie profilieren, konnte keene rechnung vollständich anerkennen und zahlen, und wenn die leute noch so ordentlich jearbeitet hatten. dit hörte ick so, unten im café, wo ick immer die zeitung hole. irjendwann kamen die firmen nich mehr und denn musste der profilierte bauleiter leider wieder jehn.

dafür kam der arschitekt wieder. der führte allerdings bloß großspurich die leute von der baugruppe durch ihr neuet heim. die firmen kann er in der zeit nich kontrolliert ham. hätte er mal tun sollen.


07 November 2010

Ferne Welten - Geschichten aus der Zukunft


Heute: Kommunikation


Für das folgende gibt es leider auf der ganzen Welt nicht genug Drogen, dass meine bedeutende Unwenigkeit, Der Große Bloguator™, auf solche Einfälle kommmen würde. Hingegen ergibt sich dieses ganz leicht, wenn ein Fachmann für Erektions­hilfsmittel­werbung die universal-gutgemeinte Übersetzungshilfe gegen seine Ergüsse antreten lässt.

Hä? (...ich muss wirklich lernen, kürzere Einleitungen zu schreiben...)

Ach so, ja, dieses nämlich:



Im Konferenzraum des Raumschiffs, welches den fernen Exo-Planeten "Frankensteins Zoo" erkunden soll, spielt sich zwischen dem Käpt'n und dem Bordarzt folgender anfänglich erregte Dialog ab:
"Nein, Käpt'n! Es ist nicht was sie denken!! Nein!!!"

"So? Was denke ich denn?"

"Sie denken sicher..."

"Wenn ich das sehe denke ich gar nicht mehr..."

"Aber es ist wirklich nicht so!"

"... sondern werde zum Sklaven meiner Instinkte ..."

"Nein, so warten sie doch!"

"... und die sagen mir, wenn ich die Elefantenbüchse nicht gleich finde, kann ich sicher auch die Harpune nehmen um sie in die Hölle zu schicken, Doc!"

"Nicht doch, Käpt'n!"

"Ich dachte, bei unserem letzten Gespräch über Sicherheit hätte ich ihnen deutlich gemacht, dass, wenn hier noch einmal Spam ankommt ..."

"Nein!"

"… und sie damit irgendetwas zu tun haben..."

"Nicht! Ziehen sie keine falschen Schlüsse!"

"... würden sie sich noch wünschen, dass ich sie nur frittiere und anschließend in Bananensaft langsam ertränke!"

"Nein, das ist nicht heute angekommen! Bitte! Das ist alt!"

"Alt? Wieso alt?"

"Das ... hatte ich noch in meinem Archiv ... das habe ich selbst … von der Erde mitgebracht."

"Sie … sie haben nicht etwa wieder gegen alle Vernunft sämtliche Sicherheitsmechanismen abgeschaltet..."

"Nein!"

"… sondern die digitale Pest, den gefürchtetsten Abfall, gleich selbst mitgebracht?"

"Nun ja, äh: Ja."

"Hatten sie Angst, dass wir hier womöglich nicht genug Abfall finden?"

"Nein, ich, nein."

"Wieso denn dann?"

"Aus ... alter ... Sentimentalität ...?"

"Sie haben aus Sentimentalität Spam in ihrem Archiv und schleppen das bis hierher? 100 Lichtjahre weit?"

"Schon, ja."

"Wie haben sie das überhaupt durch die Kontrolle gekriegt?"

"Dafür hat man so seine Tricks. Wir sind ja keine Kinder mehr."

"Eben. Wie sind sie mit so einer Störung überhaupt durch die Kontrolle gekommen?"

"Tricks."

"So? Kann mir nicht vorstellen, dass das überhaupt erlaubt ist."

"Dafür ja die Tricks."

"Aha. Welche?"

"Naja, die konnten doch sowieso nicht alles kontrollieren, was wir mitnehmen, sie wissen doch, die letzten Sparmaßnahmen, zu wenig qualifiziertes Personal."

"Ja, die letzte Fachkraft hat 10 Tonnen Reinigungsmittel bestellt, für nichtschmutzende Teflonbeschichtung die keine Reinigung braucht, ich erinnere mich."

"Genau, sowas habe ich geahnt, diese Sorte Fachkraft. Ich habe gesagt, dass diese ganzen Dateien für meine psychologischen Tests unterwegs sind."

"'DIESE GANZEN DATEIEN?' Sie haben noch mehrere?"

"Ähm, ja. Nur aus Sentimentalität."

"Und das haben die geglaubt?"

"Ähm, ja."

"Ich frage mich, wenn ich mehr fürchten muss: Sie, unseren Bordarzt und einzigen Mediziner im Umkreis von hundert Lichtjahren, oder die Leute auf der Erde, die uns als Team zusammengestellt und getestet haben."

"Aber nun seien sie doch nicht so kleinlich Käpt'n. Lesen sie doch erstmal in Ruhe zu Ende. Das entspannt, genau wie das Lesen von Gedichten, sie werden schon sehen!"

"Da habe ich meine Zweifel. Na gut:
Heya!
Das kenne ich. War ein großer Hit als mein Großvater noch lebte. Meine Eltern hatten so eine uralte Digitalscheibe von dieser Gruppe."

"Hatten sie etwa auch noch so ein Abspielgerät zu Hause? Sind sie mit sowas aufgewachsen? So eins, wo sich die Scheibe noch drin dreht und das so absurd laut surrt und das so eine sinnlose Schublade hat die immer kaputt ging, aber nie dann auf, wenn man den Silberling wechseln musste?"

"Hatten wir. Woher wissen sie..."

"Das erklärt einiges."

"So? Was?"

"Nein, wie romantisch! Aber jetzt lesen sie doch endlich dieses Gedicht!"
"Haben Ihr mit überhaupt heraus getröpfelt und Sie Wunsch es Schuß gehabt?
Hm, erinnert mich an meine Dusche zu Hause, in meiner letzten Wohnung."

"Wieso Dusche?"

"Na, der Wasserdruck im ganzen Haus war furchtbar, und die Dusche..."

"Ich glaube, da geht es nicht um eine Dusche – sehen sie: Es wirkt!"
"Haben Sie wollte überhaupt Ihr Mädchen mit einem sehr großen cumshot beeindrucken?
„'Haben Sie wollte überhaupt' - war das ihr Versuch beim Scrabble die letzten 34 Buchstaben unterzubringen?"

"Nein, da geht es um das Beeindrucken."

"Sicher doch!"

"Egal. Lesen sie weiter!"
"SPUR-M ist der einzige Aufstellungsort,
Spur-M, da klingelt was. Mein Vater hatte so ein Spielzeug, er war da ganz stolz drauf, er nannte es Eisenbahn. Aus der Zeit, als es auf der Erde noch diese spurgebundenen Transporter gab. Ich durfte damit natürlich nie spielen, das stand immer nur in der Vitrine. Aber ich sollte es bewundern. Spur-M. Das war wirklich unfair, einem Kind gegenüber. Als ich es dann wirklich endlich einmal heimlich anfassen konnte, ist es mir prompt runtergefallen und kaputtgegangen."

"Hat er sie geschlagen?"

"Nö, er hat es nicht mal bemerkt. Er konnte nicht mehr gut sehen. Und mein Mutter hat es ihm nie erzählt, die konnte diese Staubfänger sowieso nicht ausstehen.
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"Formel. Formel? Das war auch so ein antikes Fortbewegungsmittel. Oder?"

"Nein, damit haben sie früher die Wäsche gewaschen, und immer war von irgendeiner Formel die Rede und dann haben sie dem Publikum irgendwelches pseudowissenschaftliches Zeug aufgetischt. Damals waren die Leute wirklich unmündig."

"Und heute ist das anders, glauben sie? Ja, schon gut, ich lese lieber weiter:
die nachgewiesen wird,
Ihr Samenzellenvolumen um bis 500% zu erhöhen.
Das Volumen der Samenzellen erhöhen? Wozu soll das gut sein? Was soll man denn mit fünf mal so großen Samenzellen anfangen? Sollen die Kinder dann fünfmal so groß werden? Oder geht es da um Pflanzen?"
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"Meine Güte, 500% Volumen, 100% Garantie, Volumen, Formeln, Resultate, ist das eine Mathematikstunde oder ein psychologischer Test?
Stellen Sie sich den Unterschied (Blick und Gefühl)
Jaja, Blick und Gefühl, das sind leider oft verschiedene Dinge..."

"Käpt'n?"

"Ja?"

"Sie sind nicht bei der Sache!"

"Ach ja, richtig! Was haben wir denn da? Also
zwischen dem Tröpfeln Ihrem mit verglichen
mit dem Schießen aus Stoß nach Stoß vor.
Hm, da erkenne ich jetzt nichts. Das ist doch so eine Art Rorschach-Test, was sie hier mit mir machen, oder? Und wenn man in dem Klecks einen Mann mit einer Kettensäge und zwei halbierte Körper erkennt, darf man als Fallschirmjäger zum Militär und wenn man einen Schmetterling erkennt, darf man nicht. So eine Art Test ist das doch, oder?"

"Fast."
"Versuchen Sie SPUR-M jetzt!
Was soll das jetzt nochmal? Wird da an die Wehmut alter Leute appelliert? Dieses Eisenbahnspielzeug war schon langweilig, als mein Großvater damit gespielt hat.
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"Aha. Na gut. Weiter!"
"haben Sie absolut nichts zu verlieren!
Oh, doch! Und wenn wir hier nochmal Spam empfangen, werde ich es auch: Etwas verlieren! Nämlich zuerst meine Geduld und dann ein geschätztes Crewmitglied, das leider einen schmerzhaften Tod sterben wird!"

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Mein Gott: Das ist ja ein uralte Internetadresse – wie alt ist denn dieser Test?"

"Käpt'n! Das ist kein Test! Das ist Poesie! Konkrete realitätsgenerierte Poesie!"

"Quatsch. Das ist konkreter Quatsch!"

"Ist es nicht!"

"Was macht eigentlich ihr gedankenlesender Schleimpilz draußen, wenn sie solche Sachen lesen? Krümmt sich nicht selbst der vor Schmerzen? Oh, er stellt wieder mal eine nackte Frau dar ... seltsam."





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Geraffte Zeit

Seit Koyaanisqatsi bin ich nicht mehr so der Freund von Zeitrafferaufnahmen oder überhaupt von Zeitspielchen im Film. Liegt nicht daran dass Koyaanisqatsi so furchtbar schlecht gewesen wäre, aber der Film hat das Thema eigentlich erschöpfend behandelt. Kollege Glaser ist nach wie vor begeistert von der Technik und zeigt eine Menge entsprechender Beiträge. Auf seinem Blog habe ich grade diesen Film gesehen, für den ich mal eine Ausnahme machen will:



Jaaa, und: zugegeben, die Sache mit den Super-Schweden in Zeitlupe war auch nicht schlecht...

06 November 2010

Erkenntnisgewinn

Schizophragma hydrangeoides!
Nein, es handelt sich nicht um ein umweltfreundliches Verhütungsmittel aus recycelten Regenreifen, welches gern bei Leuten  mit Persönlichkeitsstörungen Anwendung findet.

Sondern!

Der Große Bloguator™ hat wieder was dazugelernt: Das ist ein Fachbegriff aus der Fassadenbegrünung. Er bezeichnet die gemeine Spalthortensie.

05 November 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

11. Getrübte Sicht


aber denn wurden immer wieder fenster jeliefert - und immer wieder
welche mitjenomm. aus neubauten wird normalerweise nüscht mitjenommen.
kommt schon mal vor, dass se im lager eens zu viel aufjeladen ham, oder
dass sich eener vermessen hat. aber die fensterfritzen mussten fast die
hälfte wieder mitnehm, so wat is nich normal.

wunderte mich. ick
habe denn im café nebenan een lustijet jespräch unter bauhandwerkern
mitjehört: der arschitekt stand unter zeitdruck, weil die schon vülle zu
spät anjefangen hatten und denn mit ihre streitereien noch mehr in
verzuch kamen. aber die finanzierung lief ja, die bauherren mussten
regelmäßich die raten fürs neue haus zahlen und gleichzeitich noch ihre
alte miete, weil se ja nich ausziehn konnten. die sache wurde allmählich
teuer.

normalerweise soll so een handwerker die fensteröffnung
vorher ausmessen, bevor er wat dafür baut. ab da dauerts denn nur noch n
paar wochen bis produziert und jeliefert wird. dit war zu lange, die
wärn mit ihrem rohbau glatt in den nächsten winter jekommen. also hatte
der arschitekt die fenster schon bestellt, als die wände noch jar nich
jebaut warn. anjegeben hat er wohl die maße vom blatt. von SEINEM blatt.

da
kam eens zum andern: weil er nich vülle ahnung hatte, stümmten schon
die maße im plan nich. und denn ham seine mauer-strategen ooch nich so
würklich präzise nach seine maße jebaut. überraschung!

von
draußen sah dit da drin aus wie im stummfilm: die fensterfritzen ham die
schweren teile kreuz und quer durch den bau jeschleppt und ausprobiert,
ob ihre fenster überhaupt irjendwo passen, wenn schon nich an die
stelle wo se ursprünglich nach planung mal hin sollten. also: planung is
an sich anders. manchmal hörte ick da een lautet wort fallen.

wenns
partout nich jeht, denn kann man ooch mal die fensteröffnung jrößer
machen, ausnahmsweise. aber nu war dit haus ja schon fertich verputzt.
und die bekloppten maurer wollte wohl würklich keener nochmal uff die
baustelle ham.

wat an fenster übrich blieb ham die fensterbauer
wieder mitjenommen. hatte ja sonst keener verwendung für die
maßjefertichten dinger. trotzdem, irjendwer muss ooch den haufen
übrichjebliebene teile bezahlt ham.

04 November 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

10. Fenster und Durchblick


nu war der rohbau also schon mal fast fertich. aber dit elend noch längst nich am ende.

wer mal länger uffm bau war hat vülleicht bemerkt, dass bei sauber durchjeplante neubauten immer wieder fenster übrich bleim, regelmäßich. ick weeß nich wie dit kommt, die fensterfritzen müssen einfach zu vülle jeld haben oder zu blöde zum nachmessen sein oder die bauen jerne nach jehör.

jedenfalls, wenn son haus an sich fertich is fehlt meistens noch een einzelnet fenster weil wat falschet jeliefert worden is. dit kommt denn monate später. irjend wat jeht da immer schief. aber normalerweise is dit bloß eens von zwanzich oder vierzich fenstern. ohne fehler jehts nich bei fensterbauern. aber dit hält sich ooch in überschaubare grenzen.

türlich nich bei unsere nachbarn: da wurden am laufenden band fenster jeliefert und wieder abjeholt. überhaupt: plastikfenster! vom billijen zeuch dit billichste. da wird immer von all die klugscheißer über polen jeschimpft - dabei jibs aus deutschland jenauso schlimme billije plastikfenster.

ick habe mich nur jewundert: uff die kinderzeichnung am bauzaun waren janz deutlich holzfenster zu sehen. dit haus sollte ja ooch schön und umweltfreundlich sein. nehme ick an, so baugruppen sind ja so. und holzfenster passten da jenau ins bild.

als die kosten denn allmählich todsicher ausm ruder liefen muss der umweltbewechte arschitekt seine umweltbewechte baugruppe zu schöne billije plastikfenster aus prima chlorschemie überredet ham. nur sone vermutung.

dem muss ja dit wasser bis zum hals jestanden haben wejen den kosten. wenn se sich zu schwer verrechnet ham beschleicht sojar janz abjehobene arschitekten die ahnung, dass se für den schaden womöglich selber zahlen müssen.

dit kann ick mir jut vorstellen, seine ansprache an sein volk: 'kunststoff-fenster sind heute gar nicht mehr so schlecht! und der dämmwert ist auch viel besser!'

dit is natürlich so nichmal halb richtich: billije plastikfenster dämmen jedenfalls nich besser wie vernünftije aus holz. dass er die nur haben wollte weil er janz dringend sparen musste, dit wird der arschitekt bei seine ansprache nich so ausdrücklich betont ham.

03 November 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

9. Schaden und Klugheit


früher hatte man als maurer so'n besonderen hammer: nen maurerhammer nämlich. der is prima wenn een stein mal nich passt - denn schlächt man mit dem hammer so vülle von dem stein weg, bis er die richtije größe hat. früher mal war dit so.

heute sind so steine ja anders: riesenjroß, luftich und federleicht. da kannste mitm fuchsschwanz oder ne kleene handsäge die dinger janz leicht passend machen und musst keen maurerhammer mehr schwingn. die trottel ham dit doch tatsächlich mit ne kettensäge versucht. jing so lange jut bis sich eener mal die kettensäge in den fuß jehauen hat. krankenwagen. kettensäge weg. ruhe. fast.

für so steine von heute brauchste n bisschen mehr feinjefühl als früher - von so poröse steine is ruckzuck ne ecke ab wenn de nich uffpasst. und wenn da ne ecke fehlt denn musste die hinterher erst mit mörtel wieder mühselich auffüllen damit die wand fertich is. jeht natürlich ooch mit bauschaum.

durch bauschaum kann man nämlich ooch nich durchkieken, dachten sich die maurer da wohl. aber dass man durch den bauschaum prima hört wat uff die straße passiert, dit werden die nachbarn noch früh jenuch mitkriejen. wie se denn in der fertich verputzten wand den fehler suchen wollen, da warte ick schon mit spannung druff. und dass bauschaum brennt oder wenichstens wegschmilzt, wenns mal brennt, davon hatten die maurer hundertprozentich noch nie wat jehört.

die burschen warn aber würklich besonders clever. ick erinnere mich, dass ick inne fünfte klasse jelernt habe, dass zwee dreivürtel-steine oder eener und n halber etwa gleich vülle sind. so weit könn die jungs da nebenan nich jekommen sein. die wussten dit jedenfalls nich. die wussten ooch nich dass man ne schnur spannen kann, damits jerade wird, oder wie ne wasserwaage jeht.

entsprechend sahen die ihre sojenannten wände aus: wie n taschentuch im wind. und jede fuge an ne andere stelle, bloß möglichst nich gleichmäßich übernander. dafür regelmäßig eene fuge die zu breit war, um se mit mörtel zu füllen und so schmal, dass se nich mal mitn janz feinen fuchsschwanz so'n schmalen stein sägen konnten. wat hamse jemacht? jenau: bauschaum.

ick weeß nich, wer dit am ende ausjeglichen hat. irjendwer musset jetan haben. am ende, nach dem verputzen, sehen die wände fast jerade aus und nich so, als hätte n stinkbesoffener artist mit steinen im slalom jongliert. dit wird der putzer aber vermutlich nich janz kostenlos jemacht haben.

02 November 2010

Aua - aua - auaaa!

In Ergänzung zu dem Action-Video vom Frühjahr und weil auch die anderen so schöne Sachen machen wie wir:



Wahrscheinlich sollte ich es doch erwähnen: Es handelt sich dabei um Sport und man muss damit rechnen, das man irgendwie nass wird.

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

8. Ausführung von Fehlern


trotzdem ham se weiterjebaut. zurück jing ja ooch nich mehr, der halbe keller stand ja schon. ick will dit mal so nennen: 'jebaut'.

jemurkst ham se!


damals, wie ick noch uff baustellen jearbeitet habe, bestand ne jemauerte wand aus steine und mörtel. dit is heute scheints anders, heute besteht ne wand aus steine und bauschaum. vülleicht ooch bauschaum und mörtel, so jenau konnte ick dit nich sehen wo dit nu hinjehen sollte. jedenfalls is heute vülle mehr bauschaum in so ne wand. dit zischt und blubbert ja ooch so schön aus sone dose und denn sieht dit ooch erstma aus wie wenns hält.

so bauhandwerker denken oft, dit muss jenau so lange halten, bis se die baustelle verlassen ham. damit sind etliche schon völlich zufrieden. und die ihr chef findet dit ooch, so lange sich keener beschwert. und wenn sich eener beschwert, denn is dit erstmal seine eigene schuld, der hat die risse in die wände da wohl selber extra rin jemacht, damit der chef mehr arbeit hat. doch, so chefs jibt et, hab ick schon erlebt. wenn man denn nüscht hat, womit man den chef und seine handwerker ernstlich bedrohen kann, denn passiert da nüscht, außer nochn paar mehr dämliche ausreden.

vom jesetz her muss dit heute een paar jahre halten, wenn handwerker wat baun. also, nichmehr so lange wie früher, wo man dachte, son haus hält ewich, womöglich zwanzich jahre und länger. dit is eigentlich komisch, früher hatten wer wenijer technik, aber die sachen ham tatsächlich zwanzich jahre jehalten, oder länger.

heute müssen se vom jesetz her so vier oder fünf jahre halten. und viele schaffen dit sojar. man muss den handwerker bloß klarmachen, dass die vier jahre noch nich um sind, bloß weil er jerade die baustelle verlassen hat. dit wollen manche einfach nich jerne einsehn. aba wat rede ick, wir warn ja bei die mauersteine.

die steine sollen eigentlich versetzt übernander liejen. dit weeß jedet kind, wenn et mit legosteinen spielt: die kinder bauen die steine immer schön versetzt übernander, damit dit besser hält. die maurer von unsere nachbarn wussten dit nich. oder sie wussten dit, ham et aber trotzdem nich so jemacht. dit jing da kreuz und quer. die ham da steine jestapelt wie die ersten menschen. vülleicht hatten die als kinder keen lego. sondern vülleicht fischertechnik, da brauch man dit nich. da jibs nämlich keene steine.

wenn man so steine zu mauern hat, denn lecht man die möglichst so übernander, dass die fuge zwischen zwee steine immer jenau in der mitte über dem stein da drunter is. 'stoßfuge' is der fachausdruck, wenn so zwee steine an'nander stoßen. die maurer da bei unsern nachbarn kannten dit nich, da waren die stoßfugen überall, nur möglichst nich in der mitte über dem stein da drunter.



01 November 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade
7. Bauüberwachung


mit der zeit brauchten die büttel vom ordnungsamt bloß noch fünf minuten nachdem der betongmischer anjekommen war, denn warn se da. die ham denn janz angagiert den bauleiter verwarnt und in stellvertretung seiner bauherrn bei ihm kassiert. ick kann mir jar nich vorstellen, wie die dit jemacht ham, dass se so schnell da warn. ick habe die jedenfalls höchstens drei mal anjerufen.

in die andern fälle müssen die hinterm baum oder um die ecke jelauert ham, weil grade nüscht noch wichtijeret zu tun war wie hinterm baum lauern. oder die andern nachbarn ham anjerufen wenn se den betongmischer orgeln hörten, dit könnte natürlich ooch sein. wir ham da außerdem den zeitungsladen, der is sehr praktisch weil er ooch kaffee verkooft, und man kann mit blick uff die baustelle schön warm sitzen und hörnchen essen.

die bußjelder dürften mit die zeit etwa jenausoviel jekostet ham wie der betong. jing nur leider nich anders.

dass die kalkulation vom arschitekten am ende noch jepasst hat, kann ick mir nich vorstellen. aber wahrscheinlich hat die schon am anfang nich jestimmt. da warn die bauherren vülleicht sehr überrascht, als se hörten dass ihre kohle schon fast alle is, aber noch nich mal der rohbau janz fertich.

"dit is nämlich die kunst dabei: vorher zu wissen, wieviels kostet - nich erst hinterher, wenn alle pleite sind!" sachte unser arschitekt früher, damals, wie ick noch uff baustellen jearbeitet habe. der hat dit allerdings schöner formuliert.

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