29 April 2012

Ararat (15) - dichter dran

Oh, ich kann mir den Ortsnamen nicht merken! Den Namen der Ortschaft, wo wir gestern und heute waren, am Vansee. Das ist ja auch kein Wunder, wenn eine kleine Stadt Adilcevaz heißt.


Istanbul Ararat 2012 auf einer größeren Karte anzeigen

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28 April 2012

Ararat (14) - Vansinn am Vansee

Vansinnig groß.
Vansinnig schön.
Vansinnig salzig.
Vansinnig weit weg.

Gestern waren wir in Van, am sehr unbekannten Vansee. Der See ist etwa siebenmal so groß wie der Bodensee und an mehreren Seiten von hohen Bergen umgeben. Salzig-sodahaltig und liegt 1650m hoch. Heute gab es bei der Rückkehr vom Berg ein fantastisches Panorama über die ganze südliche Bergkette.

Fotos muß man sich selbst bei Google suchen, ich kann erst wieder, wenn ich Zugriff auf vollwertige Allerwelts-Software habe.
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26 April 2012

Ararat (12) vorübergehend Istanbul

Mittag über der Stadt. Von hundert Hügeln und tausend Minaretten rufen tausend Muezzine zum Gebet.

Die Muezzine rufen angeblich alle denselben Text, aber sie sind nicht synchronisiert. Aus der Ferne gibt das einen sonderbaren Effekt, wenn man die Lautsprecherdurchsagen von fünf Minaretten gleichzeitig herüberklingen hört.

Am oberen Ende vom Goldenen Horn gibt es eine solche Stelle, ohne Verkehrslärm, mit elektrisch verstärkten Muezzinen.

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Ararat (13) - bald nicht mehr Istanbul

Doch, es gibt wohl eine Zeit, zu der auf den Straßen von Istanbul wenig Verkehr und nur mittlerer Radau herrscht: Nachts zwischen drei und fünf.

Ararat (11) vorübergehend Istanbul

Ein anderer Nachteil der Lage des Hotels mitten im Touri-Bezirk ist, dass man alle fünf Meter von irgendeinem Aufreißer angesprochen wird, weil man ihm oder seinem Freund etwas abkaufen oder im Restaurant seines Bekannten etwas essen soll. Damit können sie einem gehörig auf den Zünder gehen.

Zwischen all den Anbaggerern gibt es aber immer wieder Leute mit ganz normalem Mitteilngsbedürfnis, die sich trotz aller Sprachbarrieren nur nett unterhalten wollen. Denen begegnet man leider mit Misstrauen, was ihnen nicht gerecht wird.

Der Große Bloguators bevorzugt daher Lokale, wo einem niemand auf die Nerven fällt. Mitten im schlimmsten Touristenbezirk gerät er in einen unscheinbaren Eingang wo man in der Tiefe des Souterrains ein paar Vitrinen mit Süßstoff sieht.


Wenn man direkt davor steht, bekommt man von einer netten jungen Frau im Kopftuch etwas zum Probieren angeboten.


Und erst wenn man diese Köstlichkeit einen Moment auf sich wirken und den Blick schweifen lässt erkennt man, dass sich hinter dem unscheinbaren Eingang ein ganz wunderbares Café mit ganz großartigen Köstlichkeiten verbirgt. Der österreichische Kollege nennt es den Sacher von Istanbul. Ganz ohne Aufreißer.








aaargh! Alle diese cleveren Bloggertools der Weltfirma Google vereiteln den Umgang mit Fotos vom Telefon aus. Aaaaargh!

25 April 2012

Ararat (10) vorläufig Istanbul

Generell ist die Geräuschkulisse schon der völlige Wahnsinn: Vor unserem Hotel stauen sich jeden Morgen über 20 Reisebusse bergauf, dazwischen genauso viele Zubringerbusse und Taxen. Jeder von ihnen hupt - nicht aus Aggression und Besserwisserei, sondern weil sie ganz nett jemanden vorlassen wollen, grüßen, oder einfach aus Jux und Dollerei. Bergauf entlüftet bei den Bussen auch ständig irgendwas, so dass ein permanentes ohrenbetäubendes Zischen in der Straße hängt. Der Nachteil der günstigen Lage.

Eben waren wir in Üsküdar, Asien. Auf einer der Hauptstraßen ist der Lärmpegel genauso. Aber in einem kleinen Wohnviertel um den Park herum ging es ruhiger zu als in einer deutschen Kleinstadt am Sonntag.


Abb. ähnlich, die Straße ist jeden Morgen randvoll mit Bussen. Voller jedenfalls als mein Kameraakku.

23 April 2012

Ararat (9) - vorläufig Istanbul

Bis vor zwei Stunden, dachte ich noch, dass ich aus einer großen Stadt komme, einer europäischen Hauptstadt sogar. Und Istanbul, dachte ich, naja, ist halt einfach nur größer.

Beispielsweise waren wir eben drüben auf der anderen Seite vom Goldenen Horn, in einer Fußgängerzone. Sowas ähnliches gibt es bei uns auch, aber in den deutschen Fußgängerzonen werden mitten in der Stadt abends um acht die Bürgersteige hochgeklappt. In Berlin selbstverständlich auch.

In Istanbul anscheinend nicht. Auf dem Bild sieht man eine handelsübliche Fußgängerzone an einem gewöhnlichen Montag abends um halb elf - und es ist mehr Betrieb als bei uns tagsüber.



Superstlativ

 


Hochleistungssocke!

22 April 2012

Ararat (8) - vorläufig Istanbul

So, ab jetzt wird vom Telefon gebloggt. Heißt: Die Qualität der Bilder ist noch schlechter. Die der Texte auch. Aber was raus muss, muss raus.

Aber erst mal sind wir in Istanbul. Gestern hat sich auf der Fahrt vom Flughafen der Hotelguide in der Altstadt verirrt, in Zusammenarbeit mit dem Busfahrer. Fanden wir lustig. Der Guide weniger.

Wir waren nur ein wenig beklommen wegen der Qualität des Hotels. Aber als wir die Dachterrasse gesehen haben war alles gut:

Blick aufs Marmarameer und die Blaue Moschee in Rufweite.

Katzencontent

Der Chor im Film da unten singt immer ganz verheißungsvoll: "Und die Katze kommt zurück..." ... hihi!

WC Fields sagte dereinst unsterblich: "Wer Hunde und kleine Kinder hasst, der kann kein ganz schlechter Mensch sein."

Dem ist hinzuzufügen: "... und wer Katzen überhaupt nicht mag, der ist mit Sicherheit nicht ganz gesund!"

via Glaserei

Nein, das hier ist nicht das Endlager für die ganz billigen Pointen! "...klar, nur gut durch müssen sie sein!" ist nicht originell. Ich betone: NICHT.


21 April 2012

Ararat (7)

Auf der Jerewan-Seite von Wikipedia habe ich ein sehr schönes Foto gefunden, hm, imposant, oder wie auch immer man das nennen soll. Furchterregend?

Jerewan liegt etwa 950 - 1.300m über dem Meer. Der Berg Ararat ragt bis etwas über 5.100m über Meeresniveau, gibt unterschiedliche Angaben darüber.

Heißt: Was man auf diesem Foto sieht, ist eine senkrechte Distanz von mindestens 3,8 Kilometer. Vertikal. Mindestens. Puah, ich weiß wirklich nicht, was ich da tue.

20 April 2012

Weisheiten (3)

Sachen, die ohne Senf nicht schmecken,
soll man auch mit Senf nicht essen. ¹
Allgemeine Lebenserfahrung





¹ oder Ketchup

Ararat (6)

Interessanter Weise ist der Eintrag über den Berg Ararat in der englisch­sprachigen Wikipedia ganz anders als der in der deutschen Wikipedia. Muss das? Finde ich verwirrend. Kann man das nicht zusammenführen, oder so?

Um nicht nur meine, sondern auch die Grafikkarten Eurer Computer endlich einmal gletschermäßig einzufrieren, hier noch eine animierte Ansicht vom Berg:

©hat anscheinend der rumänischsprachige Autor Asybaris01 aus NASA-Daten gebastelt

19 April 2012

Inuktitut aus dem Zweistromland

Und dann ist da noch der andere Spammer, der mit den vielen interessanten Wurzeln aus dem mesopotamisch-inuitisch-angelsächsischen Kulturraum. Dieser schreibt mir regelmäßig unter klingenden Künstlernamen wie Messick Kurland, Higareda Bilger oder Hepinstall Glus.

Und er macht sich anscheinend Sorgen um meine Bildung. Deshalb heftet er an jedes Schreiben über "Po;enzmittel rezept/rei b_stellen" noch einen kleinen Auszug aus dem Lexikon.

Ich könnte das an sich sehr zu schätzen wissen, wenn er nur nicht so zerstreut wäre und jedes Mal mitten im Satz abbrechen wü



18 April 2012

Ararat (5)

So, am Samstag gehts los: Abflug. Wir verbringen zuerst noch ein paar Tage in Istanbul. Das ist die Stadt, die das letzte Mal, als ich sie gesehen habe, knapp vier Millionen Einwohner hatte. Also etwa so groß wie Berlin.

Heute hat Istanbul etwa 14 oder 16 Millionen Einwohner, so genau weiß das niemand. Wo die jetzt alle wohnen, interessiert mich sehr. Und auch sonst, ja.

Dort mussten Häuser so schnell gebaut werden, dass die Zeit nicht einmal reichte, um die Straßenlaternen zu fällen.



Regelmäßige Besuche der Webcam in Eriwan haben inzwischen ergeben, dass sie dort nicht ausschließlich absolutes Dreckwetter haben, sondern zuweilen auch nur relatives Dreckwetter. Wobei der Ararat halt ein paar tausend Meter höher reicht.

Anfang Mai wollen wir endlich da oben herumlaufen und ich wünsche mir, dass das Wetter dann so sein möge:


Ja, wirklich!

Weisheiten (2)

Mein absoluter Favorit unter den Weisheiten:
Wenn du erkennst, dass du ein totes Pferd reitest - steig ab!
Wertvolle Indianerweisheit







¹ die aufmerksamen Kommentatoren, die hier regelmäßig herein schauen, mögen bitte - bitte! - von den "Erfolgsstrategien für die moderne Verwaltungsführung" über das Reiten toter Pferde absehen. Bitte!

...???

Ach, hat doch eh keinen Zweck. Was tun Leute also, wenn sie erkennen, dass das Pferd, auf dem ihre Weisungsverpflichteten seit Tagen sehr bequem reiten, tot ist? Aus gegebenem Anlass, ich zieh Tiere:

  • Wir sagen: "So haben wir das Pferd doch immer geritten."
  • Wir weisen den Reiter an, sitzen zu bleiben, bis das Pferd wieder aufsteht.
  • Wir stellen dem Reiter eine Beförderung in Aussicht.
  • Wir ordnen Überstunden für Reiter und Pferd an.
  • Wir schließen mit dem Reiter eine Zielvereinbarung über das Reiten toter Pferde.
  • Wir gewähren dem Reiter eine Leistungspämie, um seine Motivation zu erhöhen.
  • Wir schicken den Reiter auf ein Weiterbildungsseminar, damit er besser reiten lernt.
  • Wir organisieren regelmäßige Teamgespräche mit einem externen Supervisor, um die Kommunikation zwischen Reiter und totem Pferd zu verbesseren.

  • Wir schlagen dem Personalrat vor, Leistungsanreize für tote Pferde einzuführen.
  • Wir erläutern dem Pferd, dass sein Verhalten zur Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen führen könnte.
  • Wir setzen den Reiter um und schreiben die Stelle verwaltungsintern aus.
  • Wir schreiben die Stelle des Reiters des toten Pferdes bundesweit aus, nachdem sich aus dem eigenen Haus kein qualifizierter Bewerber gefunden hat.

  • Wir besorgen eine größere Peitsche.
  • Wir verdoppeln die Futterration für das Pferd.
  • Wir wechseln den Pferdelieferanten.
  • Wir wechselnd den Futterlieferanten.
  • Wir wechselnd das Stroh im Stall aus.
  • Wir lassen den Stall renovieren.

  • Wir schließen mit dem Personalrat eine Dienstvereinbarung über den Einsatz toter Pferde in der Verwaltung.
  • Wir berufen einen ämterübergreifenden Arbeitskreis, um das tote Pferd zu analysieren.
  • Wir besuchen andere Verwaltungen, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
  • Wir stellen fest, dass die anderen auch tote Pferde reiten und erklären dies zum Normalzustand.
  • Wir schließen uns einem interkommunalen Vergleichsring an, um entsprechend dem best-practice-Gedanken das tote Pferd zu optimieren.

  • Wir bringen im Rahmen des Budgets die Produkt- und die Finanzverantwortung des toten Pferdes zur Deckung.
  • Wir starten einen verwaltungsinternen Ideenwettbewerb zum Reiten toter Pferde.
  • Wir ernennen einen Verwaltungsmitarbeiter zum Beauftragten für das Totepferdewesen.
  • Wir beauftragen eine renommierte Beratungsfirma mit einem Gutachten, ob es billigere und leistungsfähigere tote Pferde gibt.
  • Das Gutachten stellt fest, dass das tote Pferd kein Futter benötigt und empfiehlt, nur noch tote Pferde zu verwenden.
  • Ein Ergänzungsgutachten ergibt, dass die Leistung des toten Pferdes etwa doppelt so hoch ist wie die Arbeitsleistung eines durchschnittlichen Beamten und empfiehlt die Verbeamtung des Pferdes.

  • Wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
  • Wir lassen das tote Pferd nach DIN EN ISO 9001 zertifizieren.
  • Wir bilden eine Task Force, um das tote Pferd wiederzubeleben.
  • Wir stellen Vergleiche unterschiedlich toter Pferde an.
  • Wir ändern die Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist.

  • Wir schirren mehrere tote Pferde zusammen an, damit sie gemeinsam schneller werden.
  • Wir erklären: "Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht doch motivieren könnte."
  • Wir beantragen Fördermittel der EU aus dem Landwirtschaftsfond für Pferdehaltung.
  • Alternativ schlagen wir vor, das tote Pferd als EU-Kommissar nach Brüssel zu berufen.
  • Wir erklären: "Wenn man das tote Pferd schon nicht reiten kann, dann kann es doch wenigstens eine Kutsche ziehen".

  • Wir bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung für tote Pferde zu finden.
  • Wir überarbeiten die Dienstanweisung für das Reiten von Pferden.
  • Wir richten einen unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.
  • Wir weisen darauf hin, dass im Rahmen des Neuen Kommunalen Finanzmanagements das tote Pferd als bewegliches Anlagevermögen zu bewerten ist.
  • Wir definieren ein eigenes Produkt "Reiten toter Pferde".
  • Wir erstellen eine Power-Point-Präsentation, um zu zeigen, was das Pferd könnte, wenn es denn nicht tot wäre.

  • Wir bilden innerhalb der Verwaltung ein neues Sachgebiet mit Integration aller toten Pferde, um Synergieeffekte zu nutzen.
  • Wir überlegen die Gründung einer kommunalen GmbH für tote Pferde, nachdem die Einrichtung eines optimierten Regiebetriebes bzw. eines Eigenbetriebes keinen Erfolg brachte.
  • Wir suchen einen finanzstarken Partner aus der Privatindustrie und gründen zusammen mit dessen toten Pferden ein Public-Private-Partnership-Projekt.

  • Wir tauschen das tote Pferd gegen ein anderes totes Pferd aus, das laut Produktbeschreibung schneller läuft.
  • Wir tauschen das tote Pferd gegen eine tote Kuh aus.
  • Wir erschießen alle lebendigen Pferde, um die Chancen unseres toten Pferdes zu erhöhen. (Thomas Vogler)

  • Wir kündigen nach Anhörung des Personalrates dem Pferd fristlos, da es sich um einen klaren Fall von Arbeitsverweigerung handelt.
  • Wir verklagen das Pferd zivilrechtlich auf Schadensersatz wegen Nichterbringung einer zugesicherten Leistung.

  • Wir wenden die Helmut-Kohl-Strategie an: Wir setzen uns hin und warten sechzehn Jahre, ob das Pferd sich nicht einfach nur tot stellt.
  • Wir wenden die Gerhard-Schröder-Strategie an: Wir schnallen dem toten Pferd einen leichteren Sattel um, damit es die Chance hat, sich wieder von selbst zu erholen.
  • Wir wenden die Angela-Merkel-Strategie an: Alle dürfen munter sich widersprechende Vorschläge machen und am Schluss ist der Koalitionspartner schuld, wenn das Pferd sich nicht bewegt.

  • Wir erklären, dass ein totes Pferd von Anfang an unser Ziel war.
  • Wir legen das tote Pferd bei jemand anderem in den Stall und behaupten, es sei seines.
  • Wir leugnen, jemals ein Pferd besessen zu haben.

² Geil! Das ist das umfangreichste Anmerkolatorium in meiner bisherigen Karriere als Blogger!

³ und einen Qualitätszirkel für die Verwendung toter Pferde braucht es ab sofort nicht mehr. Die Sinnvolle Verwendung™ für tote Pferde lautet: Wurst.

17 April 2012

Weisheiten

Man muss erst eine
weitere Aufnahme
machen,
um zu erkennen,
dass die erste
immer schon
die beste ist.

Alte Fotografenweisheit


16 April 2012

Qmdwo Wszchq

Vor vier Wochen waren es deutsche Frauennamen aus den sechziger Jahren, Dr. Sabine, Dr. Gabi, Dr. Erika, Dr. Andrea. Vor zwei Wochen waren es seltene biblische Prophetennamen aus dem vierzehnten Jahrhundert, aber nur das Kapitel, wo sie mit A anfangen, Aronus, Arolus, Abraham, Atrocious.

Da frage ich mich doch, welches überaus rare Namensgebungsbuch der Spamkönig diesmal geplündert hat:


Ob er mir wohl ein Autogramm gibt, wenn ich dort etwas bestelle?


13 April 2012

Arbeitsthese

vom Arbeitstheseus

Ein Architekt ist ein Organismus,
der Kaffee in Ideen verwandelt.

Ein Wirtschaftsingenieur ist ein Organismus,
der Tee in Urin verwandelt.


12 April 2012

Aktuell


Heute im Büro:
Deutsche Mama vs. Russischer Macho
3:0!


11 April 2012

Vernunft


Ich bin gerade zum Rand der Vernunft gegangen. Allerdings kam ich von der anderen Seite. Für mich war das sozusagen der Rückweg.


...


...


... hm?

Och, nur so ein Gedanke...





im Kupferstichkabinett läuft gerade eine Ausstellung namens "Am Rande der Vernunft". Die gezeigten Stiche haben nicht das geringste mit dem Ausstellungstitel zu tun - also: Der Zusammenhang ist ziemlich gewollt - aber immerhin kann man Piranesis Kerker und Goyas Schlaf der Vernunft endlich einmal im Original ... hm ... als Originalabzug ... aus nächster Nähe sehen.

10 April 2012

Es steint

Die Linguistik erforscht und erklärt uns die Sprache

In einigen Indianersprachen gibt es kein Wort für "fallen". Wenn ein Stein sich nach unten bewegt, sagen sie etwa "es steint herab". Angeblich gibt es Sprachforscher, die solche Sprachen defizitär finden, im Deutschen beispielsweise gebe es ja immerhin ein Wort für "fallen".

Im Deutschen sagt man aber unter anderem auch, dass "es regnet", "es schneit", "es zieht". Und der Frankophile sagt gern, dass "es kalt macht".

Was den Sprachforschern bei ihrer Präzisionsbetrachtung zudem völlig entgangen ist, sind die Eigenheiten der Kaufmannssprache. Deutsche Kaufleute haben zwar Wörter für "eilig", "wichtig", "schnell" oder "sofort". Aber in ihrer Sprache fehlt gänzlich das Wort für "bezahlen".

05 April 2012

Don Quijote

Ich weiß, wo Don Quijote heute wohnt. Er ist nämlich gar nicht tot.


Aber in der Mancha haben sie kein Wasser mehr. Das wird in schnittfester Form mit roter Schale nach Deutschland und in alle Welt exportiert. Sehr wahrscheinlich auch da hin, wo richtige Tomaten wachsen. Das schnittfeste Wasser mit roter Schale aus Spanien ist nämlich billiger. Den überaus preiswerten rechtlosen Hilfskräften aus Afrika sei Dank!

Von deren Lebensumständen ahnt Don Quijote natürlich nichts. Er wohnt deshalb heute zurückgezogen in Berlin, Nikolassee. Sein bescheidenes Bauernhaus hat er durch eine imposante Burgmauer geschützt.

04 April 2012

Nada Surf und Prosa

Aaaargh! Neulich haben sie im Radiosender meines Vertrauens ... meines früheren Vertrauens ...? ... also: Auf Radioeins haben sie neulich in der Musikdiskussionssendung am Freitagabend (Soundcheck, hier als Podcast) die durchaus begnadeten Nada Surf niedergemacht. Mag sein, dass die letzte Platte nicht ihre allerbeste ist, aber so unqualifiziertes Geläster haben sie nun wirklich nicht verdient.

Besonders böse wurde es in dem Moment, als in der Sendung der eher so minderbegabte Max Prosa einstimmig und ohne großen Widerspruch mit "gehtinordnung" bewertet wurde. Mann! Max Prosa - allein so einen trivialanspruchsvollen Künstlernamen muss man sich erstmal trauen.

Im gegenwärtigen Hit, der überall so gelobt wird, singt er "Kommst du dann zu mir zurück mein Kind?" Wer würde sowas sagen? Das ist jedenfalls keine Poesie ... und über Prosa wollen wir hier mal nicht reden, mir fällt grade kein Witzchen ein, das billig genug wäre.

Der Typ ist jetzt 22 - zu wem spricht der da, von der Anhöhe seines Alters herab? Wen singt der an? Seine sechzehnjährige Freundin, die gerade schwer auf dem Selbstfindungstrip ist?

Das Stück ist ganz schrecklich authentisch auf jungen Bob Dylan produziert, mit Bombastorchester und Gitarre und Lonesome-Lyrikdichter-Gesang. Dazu ein staubig-vorwärtstreibendes Altachtundsechziger-Intro, das schwer nach jungem Rio Reiser klingen soll, einszweidrei-einszweidraihhh! Der Typ hat überhaupt nichts eigenes.

Aber die Medien fahren voll auf ihn ab. Wer den Namen googelt muss erkennen, dass er im letzten halben Jahr in jeder besseren Zeitung besprochen wurde. Was fürn Hype um einen Hänfling...

... grausiger Höhepunkt der Hysterie war ein Interview im Tagesspiegel, wo der junge Mann ganz stolz berichtet, wie er aus seiner Heimatstadt Berlin ... nee, nicht was Ihr jetzt denkt! ... wie er aus seinem Heimatbezirk in Berlin, dem gepflegten, schönen, aber bisschen langweiligen Charlottenburg¹, bis ins to-taaal abenteuerliche verruchte gefährliche Neukölln gezogen ist. Quasi in die finstersten Favelas von³ Berlin. Das aufregendste, was er in seinem Leben bisher erlebt hat ist, wie sie dort in seiner WG einmal drei Tage nicht abgewaschen haben.

So ein bewegtes Leben macht ihn anscheinend wahnsinnig interessant für jeden ehrgeizigen Journalisten im Land. Spokesman of a Generation! Von Leuten, die ausgerechnet Max Prosa "nichmalsoübel" finden, werden jetzt die beseelten Nada Surf niedergemacht. Oh mann!





¹ Der Große Bloguator™ kommt übernigens außer aus der Heimatstadt zuletztens auch aus dem schönen Charlottenburch
² ja, gut, die Journalisten hatten für diesen Abend zum Besprechen außerdem Lana del Rey und Leonard Cohen vorgeschlagen - kann man ungefähr erkennen, was für gruselig schlechter Geschmack in der Sendung vorherrschte. Naja, so habe ich mir wieder mal das Geld für die Geisterbahn gespart und muss mich mindestens zwei Wochen lang nicht ritzen.
³ wer Berlin nicht ganz so gut kennt: Hier gibt es wirklich keine Favelas, keine Slums, keine SouthBronx. Der gefährlichste Bezirk ist Spandau - dort stirbt man qualvoll vor Langeweile

03 April 2012

Glaube


Entspannte Freude eben bei mir: Im türkischen Backshop unten an der Ecke liegt die Chrismon aus - die monatliche ökumen ... evangel ... christlische Kirchenbeilage der Tageszeitung.

Schönes Schöneberg Kreuz- nahe Schöneberg!

02 April 2012

Untergang


Welcher Geldverbrenner ist denn bloß auf diese clevere Idee gekommen?





... aber über Berlin-Mitte sind wir derselben Meinung.

01 April 2012

Mancini


Henry Mancini wird total unterschätzt. Hm? Äh, ja, das ist ein Komponist. War. Leider ist er bereits verstorben.

An Henry Mancini können sich die meisten gar nicht erinnern, und wenn man sagt "Der rosarote Panther" gibt es trotzdem nur ein kurzes Aufflackern im präfrontalen Kortex. Dabei hat er mehrere Dutzend großartiger Stücke ... ach, egal!

Hier im ESSEINS an der S-Bahn läuft gerade die Musik aus den Glorreichen Sieben.

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