30 November 2012

Nachricht

... ein anderes Mal, als die Zeitung absolut nicht voll werden wollte, hatte sich das gesamte Team der Redaktions­praktikanten bereits länger als eine halbe Stunde die Gehirne zermartert. Nämlich darüber, wie man den verbliebenen weißen Fleck füllen könnte, für den kein Werbetreibender einen weiteren Cent auszugeben bereit war.

In solchen Fällen heißt es
"Redaktioneller Inhalt, meine Herrschaften!"
Doch namenloses Entsetzen lähmte die Anwesenden. Da griff der Chefredakteur entschlossen durch und wählte aus einem Berg bedeutender Agenturmeldungen die wichtigste aus:





24 November 2012

Meldung

... als die Zeitung wieder einmal nicht voll werden wollte...



Es gibt so Tage, da denkt man beim Lesen der Zeitung sofort: APRIL! APRIL!
Angriff mit üppiger Oberweite
Diese Tage liegen zuweilen auch im November.

22 November 2012

Wetter

gefunden beim Segelreporter

Ich fasse es nicht! Die Idee ist so gut, die könntesolltemüsste eigentlich zweifellos von mir sein. Ich zieh Tiere:

Wetter auf Vollkorn

Der französische Designer Nathan Brunstein bereichert die Welt mit einem Toaster, der – festhalten – das aktuelle (See-)Wetter auf die Scheibe Toast bringt.
Möglich macht das eine WiFi-Schnittstelle, über die das Gerät die Wetterdaten abfragt und dann per Laser ins Vollkorn brennt. Wann und ob der ”Jamy“ Toaster in den Regalen steht, und was er kosten soll, ist noch nicht bekannt.





¹ man kann sich dann ganz bestimmt auch aktuellste satanische Verse Botschaften auf den Toast brennen lassen - sofern eine funktionierende WiFi-Verbindung in die Hölle vorliegt. In meinem Fall scheint das derzeit der Fall zu sein

21 November 2012

Dumm gelaufen

Natürlich, die Arbeit ruft - was kann es da wichtigeres geben, als Blogeinträge zu verfassen? Da es aber reichlich genug Stichworte für eigene Einträge gibt, wird hier wieder einmal auf das englischsprachige Blog F*MyLife verwiesen und ein paar der Beiträge übersetzt. Und los:

Ich habe meine Verlobung gelöst, nachdem ich herausfinden musste, dass mein Erwählter mich betrügt. Kurz zuvor hatte ich einen neuen Job angefangen und weil wir bald heiraten wollten habe ich seinen Familiennamen als meinen Benutzernamen angegeben. Sie können es nicht mehr ändern. Deshalb melde ich mich jetzt jeden Tag mit dem Namen von diesem verdammten Bastard am Computer an!
DJ: dumm jeloofen!

Der Typ, mit dem ich seit ein paar Monaten zusammen bin, ist heute abgedreht und rief weinend seine Mutter an. Nur weil ich gesagt habe, dass ich von ihm schwanger sein könnte. Der Typ ist 27. Dabei habe ich noch nicht einmal einen Schwangerschaftstest gemacht.
DJ

Heute haben mir meine Eltern ganz nett gesagt, was ich von ihnen zum achtzehnten Geburtstag bekomme: Hausverbot.
DJ

Mitten in der Nacht wache ich von Lärm auf und finde meinen halbnackten Vater, wie er sturztrunken mit der Mikrowelle diskutiert.
DJ

Letzte Nacht hatten mein Freund und ich den besten Sex unserer ganzen Beziehung! Danach zog er sein Kondom ab und sah mich eine Weile verliebt an. Dann beschloss er, mir mit dem Ding ins Gesicht zu klatschen.
DJ

Kürzlich hielt ich einen Vortrag über Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz. Von irgendwo hinten blökte eine Frau, warum ich nicht gleich einen Krieg anfange. Ich unterbrach und wollte sie im Publikum ausmachen. Das nahm sie als Zeichen, schnaubte laut und nannte mich eine Pussy. Niemand wollte mich unterstützen.
DJ

Ich hatte einen sehr teuren Stand auf einer Messe für Kunsthandwerk. Meine Großmutter kommt vorbei, um mich moralisch zu unterstützen. Dort bringt sie es fertig, meine Dekoration umzureißen, allen echten Kunden im Weg zu stehen und eine andere sehr alte Frau umzurennen, weil sie irgendwie gestolpert ist. Das alles in den ersten fünf Minuten nach ihrer Ankunft.
DJ

Neulich sieht mich meine Freundin sehr ernst an und sagt "Ich weiß bescheid über die Meerschildkröten!" Ich wollte wissen, was das heißen soll und sie meinte "Nächstes mal erfährst du, was echte Schmerzen sind!" Ich habe immer noch keine Ahnung, was sie gemeint hat.
DJ

Kürzlich komme ich mit einer Freundin nach Hause und finde meinen Mann, wie er halbnackt und grölend ein Fußballspiel im Fernsehen anschaut. Mit halbnackt meine ich: Er hatte nur ein T-Shirt an.
DJ

Ich habe betrunken mit einem Mädchen rumgemacht, das ich kaum kenne. Ich hatte keine Kondome dabei und Angst, dass sie schwanger wird. Aber sie meinte, dass es okay ist, wenn ich rechtzeitig rausziehe. Gerade als es so weit ist klammert sie die Beine um mich und brüllt "DU WIRST DER PAPA VON MEINEM BABY!" Ich bin nicht rechtzeitig raus gekommen.
DJ

20 November 2012

Nebel

Aaaah, ich liebe Nebel!

Was ich nicht liebe ist festzustellen, dass nur meine Brille sowohl staubig wie auch beschlagen ist.


19 November 2012

Strom

Aaaaaaa-haaaaaaaaaa-haaaaaaaa! Es gibt einen Campingkocher, der mit Biomasse¹ feuert und über einen USB-Ausgang Strom fürs Handy produziert!

Da: BioLite™

$129,- scheinen mir wirklich nicht zu viel für ein dermaßen sinnvolles Gadget!




¹ mehrheitlich wahrscheinlich Holz - nach dieser Bezeichnung müssten aber auch getrocknete Kamelfladen gehen. Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen bildlich vorstellen: Ein blödes iPhone mit Kamelfladen beheizen! Woooooo-haaaa-haaaa-haaaa!


16 November 2012

Urberlin

Der Große Bloguator™ ist - wie jeder gute Berliner - ein zugezogener. In der Samstagsbeilage der Tageszeitung¹ gab es letztens einen hellsichtigen Artikel über die Ethnografie der Hauptstädter.

Der Autor kam zu dem zutreffenden Schluss, dass der nach Berlin Zugezogene irgendwann mehr oder weniger automatisch zum Urberliner wird. Diesen beschreibt er hier:


Und beim Lesen dachte sich Der Große Bloguator™:
"Verdammt - woher kennt der dich?!?"







¹ der Vollständigkeit halber soll noch erwähnt werden: Die Tageszeitung heißt Tagesspiegel

15 November 2012

Hammersonntag (1)

Wenn ich dieses Jahr nicht schon ziemlich viele hammermäßige Sachen gemacht hätte, würde mir der letzte Sonntag als noch hammermäßigerer in Erinnerung bleiben.

Auf einem Umweg habe ich zuerst Freunde in den Kunstbunker an der Reinhardstraße gelotst. Und die mich anschließend in den me collectors room in der Auguststraße.

Schon im Kunstbunker waren sie atypisch nett, gemessen an der hiesigen Kunstszene - das Empfangspersonal meine ich.

Aber der me collectors room ist der ultimative Understatement-Hammer: Wunderschöne unprätentiöse moderne Architektur.

Das ist wieder eins dieser Oxymorone: "Moderne Architektur" und "unangeberisch" schließen sich aus irgendeinem Grund seit einer ganzen Weile gegenseitig aus. Nur hier nicht.

Und da drin dann .... tadaaa! ... Überraschung! ... zeitgenössische aserbaidschanische Kunst!

Aserbaidschan, das ist eins dieser kleinen Länder irgendwo am Kaukasus, die ganze Bündel aller denkbaren Erblasten mit sich herumtragen: Islamisch geprägte ehemalige Sowjetrepublik mit kleptokratischer Führung, die ständig mit einem der Nachbarländer im Zwist liegt. Falls gerade nicht, brechen sie notfalls halt einen neuen blutigen Zwist vom Zaun. Kriege, Pogrome, Verfolgung von Minderheiten. Habe ich etwas vergessen? Ach ja: Staatskorruption.

Ich möchte da natürlich trotzdem dringend mal hin.

Aserbaidschan, da denke nämlich ich an Seidenstraße, Kaspisches Meer, Kaukasus, Kaspisches Meer, Quadratkilometer große Ölplattformen, Kaspisches Meer, Baku. Habe ich das Kaspische Meer schon erwähnt?

Aserbaidschan also. Was für Kunst soll da wohl herkommen? Postsowjetischer Ethnokitsch. Präsidentenverherrlichungsmalerei. Gigantoskulpturalismus.

Ach was!¹ Sehr schöne geheimnisvolle Sachen bekommt man zu sehen: Gemälde, gegenständlich und abstrakt, phantasievolle Skulpturen, Assemblagen, alles da. Leider auch Videokunst, die genauso scheiße ist wie Videokunst überall auf der Welt seit Nam June Paik, seit der Erfindung der Videokunst. Aber da kann man locker drüber hinweg: Es gibt ja den ganzen Rest. Und vorne überhaupt am Eingang ein sehr schönes, wirklich wirklich schönes Cafe.

Hingehen!




¹ naja, wer seine Vorbehalte dann doch bestätigt sehen möchte, muss nur den Katalog der Ausstellung aufmerksam lesen. Jüngste "Teilnehmerin" ist eine Künstlerin namens Leyla Aliyeva, die auch das Grußwort schreiben durfte und im Nebenamt Vizevorsitzende einer Haydar-Aliyev-Stiftung ist. Die heißen doch bestimmt nur zufällig so ähnlich?

Genau: Haydar Aliyev war ihr Großvater.

Wenn man alt genug ist, hat man den Namen vom Opa auch schon mal irgendwo gehört. Sonst kann man ihn heute bei Wikipedia nachlesen, und dem ist dann nichts hinzuzufügen.

Bei der Enkelkünstlerin fragt sich nur, ob sie das Werk des Opas kongenial fortsetzt, oder einfach nur gewillt ist, die liebevoll zusammengestohlenen Reichtümer zum eigenen Ruhm großzügig zu verprassen.

Trotzdem: Die aserbaidschanische Kunst im me-collectors-room ist toll!

13 November 2012

Kreuzworträtsel

"Südsibirischer Fluss mit 32 Buchstaben?"

"Hm?"

"Fünfter Buchstabe ist ein TSCH..."


10 November 2012

Anagramm

Dritter bis sechster Vorname des Großen Bloguators™ lautet Unkalkulierbarer Humaner Anagramm Generator, die Koseform davon ist Unkhuag.

Mit so einer Bürde ist es kein Wunder, wenn die Taufnamen beim tastaturischen Tippen etwas durcheinander geraten.

Hm? Na, etwa so:
carsten ifshcbcah
Oijoijoi, Ameisen in der Fingern! Der Großen Bloguator™ kann das übrigens zuweilen auch handschriftlich, in Tinte, Schönschrift und mit furchtbar durcheinanderner Buchstabierung.


09 November 2012

Bitte

Aufforderung an einen Künstler südskandinavischer Herkunft:
Mal mir mal Malmö!

07 November 2012

Jonathan Richman (2)

Kürzlich ging es hier einmal um Jonathan Richman und der famose Peter P. Neuhaus hatte eine Art Verständnisfrage. Nämlich sinngemäß die, was denn an dem Jonathan Richman so besonderes sei? ¹

Ganz einfach - zum Beispiel das hier:


... man sieht J.R. nicht so direkt, aber ich bin mir sicher, er steckt vorne in dem Kamel.

Der Ansager ist übrigens Elton John, auch wenn er sich nicht besonders ähnlich sieht.





¹ meine Interpretation einer als Ausruf formulierten Unverständnisfrage

06 November 2012

Schicksal

Lokal in Schöneberg, abends. Am Nachbartisch Frau und Mann um die dreißig. Sie erzählt ganz atemlos und mit leuchtenden Augen von ihrem spannenden Leben voller Herausforderungen und Aufgaben.

Plötzlich gerät ihr Redefluss ins Stocken. Aber dann, ebenfalls mit leuchtenden Augen:
"Und - was hast du gestern Abend gemacht?"
Pause. Sie schaut ihn erwartungsvoll an. Nach einer Weile er:
"Auf der Couch gelegen und mit meinem Schicksal gehadert."


Schönes Schöneberg!


03 November 2012

Neu!

Ha!
Neue Schlittschuhe - und neue Reifen für die Inliner!
Jetzt mache ich euch fertig!
Ha!


Und die Heelys hab ich nur noch nicht abgeholt - bin sehr gespannt.



Zur Erläuterung einerseits eine Übersicht des stillgelegten Flughafens Tempelhof. Auf dem Kurs sind zwei Achten aufgezeichnet, eine Acht sind ca. 9,5km:


Die Grundlage der Geschichte ist die, dass Der Große Bloguator™ nicht gerne überholt wird, bei egal was. Falls es doch jemand versucht, gibt sich Der Große Bloguator™ auf jeden Fall Mühe mit dem Herausforderer.

Nun fühlten sich die Inliner letztens ziemlich langsam an. Die alten Reifen waren eh abgefahren und so langsam, dass die Investition in neue eine Überlegung wert war. Die neuen Reifen wurden über Ebay erworben, für nur ganz wenig Geld. Sogar neue Lager waren schon drin. Also wirklich sehr wenig Geld, der größte Posten war das Porto für den Versand, nicht der Kaufpreis.

Die neuen Ebay-Reifen hatten etwas Reibung in den neuen Lagern, was wohl auch daran lag, dass sie etliche angefangene Jahrzehnte im Lager gelegen haben müssen. Wenn man ihm genug Zeit lässt, verharzt das enthaltene Schmieröl. Deshalb waren sie ja auch so billig. Außerdem waren die Reifen sehr weich. Das macht spürbaren Rollwiderstand.

"Nicht schlimm", denkt sich der Große Bloguator™, "man muss nicht jeder Mode hinterher rennen und braucht nicht ständig das brandneueste Equipment."

Mit den billig bestellten neuen Reifen fühlte es sich aber nicht schneller an und tatsächlich wurde Der Große Bloguator™ erneut überholt. Er wurde sogar von einem Jogger überholt. Und von kleinen Mädchen!

Genau genommen nur von einer - aber die brummte mit hoher Frequenz und enormem Tempo ohne große Anstrengung vorbei. Mehrfach.

Hölle! Hölle! Hölle!

Die schmerzliche Niederlage führte zur Anschaffung eines weiteren Satzes, diesmal nahezu aktueller Reifen zum aktuellen Ladenpreis.

Und dies ist der Erfolg: Durchschnittsgeschwindigkeit +4km/h, Spitzengeschwindigkeit +6km/h.
Klingt vielleicht nicht berauschend, sind aber satte 30% mehr.

Ha!

Und jetzt könnt Ihr kommen!


02 November 2012

S-Bahn Berlin

Die S-Bahn quält ihre Fahrgäste weiter. Das sind ja immerhin die einzigen, die sie bei ihrer mühevollen Aufgabe stören. Und außerdem ist die S-Bahn unkündbar. Das möchte sie auch beweisen.
"Sehr geehrte Fahrgäste...

... wegen einer Störung am Fahrzeug...
... wegen einer Störung im Betriebsablauf ...
... wegen einem Ast auf der Strecke ...
... wegen einem Defekt am Bahnhof ...
... wegen Blitzeinschlag in einer Weiche ...¹

...muss der eine oder andere Zug leider leider entfallen. Aber auf jeden Fall bitten wir um Ihr Verständnis!"

Immerhin ist die S-Bahn in der Lage, die unerwartete Störung im Betriebsablauf jeden Tag zuverlässig zu reproduzieren.
"... wenn sie Glück haben finden sie vielleicht irgendwo einen Bus, der Sie trotzdem an Ihr Ziel bringt."





¹ was wir in Berlin gottlob überhaupt nicht haben sind "Personen im Gleis", vulgo Selbstmörder

01 November 2012

Nervtötung professionell

Die Behelfsmusiker aus den öffentlichen Berliner Verkehrsmitteln sind hier zuweilen ein Thema. Schon vor Jahrzehnten brachte der Berliner Zeichner TOM die Sache auf den Punkt:




... unauffällig hat der Zeichner dort noch einen zweiten Nervtöter mit eingeschmuggelt: Die PAECH-BROT-Werbung, die eine Zeit lang in jedem U-Bahn-Waggon hing und einen mit ihrer Allgegenwart und ihrer Dumpfheit Morgen für Morgen zur Verzweiflung trieb - der legitime Ahne der aktuellen CAR-GLASS-Kampagne.

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