31 Oktober 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade
6. Transportfortschritt


nu isset ja so dass uff sone baustelle andauernd material anjeliefert wird. da muss man den laster aber irjendwo parken. dafür war nach die räumaktion bloß noch wenich platz. also stellten die jetzt ihre laster uff die straße ab, an dieselbe stelle wie vorher, bloß dass nu keen zaun mehr rum war. die kinder liefen wieder außenrum und durch den verkehr.

ick wieder dit ordnungsamt anjerufen. dit ordnungsamt wieder vorm haus jeparkt. allmählich muss die sache teuer jeworden sein. wenn man regelmäßich ohne jenehmigung parkt, kostet dit irjendwann immer mehr verwarnung.

ne ausnahmejenehmijung krichten se nu nich mehr, dafür warn se uffm amt scheints schon zu unbeliebt. so'n amt hat ja doch spielraum, ermessen und so. und die ham ermessen, dass die straße nich weiter zum lasterabstellen jenutzt werden dürf. vor allem ooch nich vorüberjehend.

denn habe ick jesehen, diss die sachen uff kleeneren lastern anjeliefert wurden. kleenere laster sind leichter, die konnte man ooch uff dem grundstück parken, ohne diss se einsinken. wahrscheinlich war die sache mit die verwarnungsjelder zu teuer jeworden und sie ham die lieferanten überredet, diss se mit kleenere laster komm. oder sie ham dit material in kleenere portionen bestellt. dit wird die lieferanten bestümmt jut jefallen haben, wenn se wejen jede kleene packung steine extra komm sollten. dafür ham die ne flexible preisjestaltung.

nur mit die betongmischer jing dit nich. kleene betongmischer jibs keene. also: jeben tuts die schon - bloß kommt man denn nich vorwärts. mit die großen betongmischer konnten se aber nich uffs grundstück, die wären einjesunken. mussten se also uff die straße abstellen. und wenn dit amt kam, mussten se zahlen. dit amt kam jedes mal.

30 Oktober 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

5. Baufortschritt


nu war ja winter. und frost. die baustelle mit dem halbfertijen keller lach inzwischen fünf monate rum ohne dass irjendwat wesentlichet passierte. außer dass dit trottoir blockiert war und die parkplätze weiter fehlten. an dem zaun hing noch so'n schild "Fußgänger andere Straßenseite benutzen". dit 'bitte' hattense ooch schonmal verjessen.

die baustelle liecht direkt neben eene schule. wenn die kinder morjens spät ankommen, denn rennen die doch nich extra uff die andere straßenseite und denn wieder zurück bloß weil da son schild hängt, ohne 'bitte'. also liefen da morjens die kinder immer durch den verkehr. weil mir die ihre art sowieso jestunken hat, habe ick dit ordnungsamt mal telefonisch drauf hinjewiesen. tat sich erst ne woche lang nüscht.


denn habe ick den bezirksbürjermeister bei eene veranstaltung uffm markt laut anjesprochen, 'schulkinder - straßenverkehr'. am nächsten tach war dit ordnungsamt da, drei mann hoch, und hat n fass uffjemacht. den janzen tach lang. danach war der bürjersteich frei. uff dem baugrundstück brach hektik aus. aus faulheit hatten die allet mögliche baumaterial vorne anne straße abjelagert. wo se nu den bürjersteich nich mehr benutzen durften musste der kran uffm grundstück stehen. dafür musste aber erstmal dit baumaterial uff die rückseite vom haus. dit sah aus wien ameisenhaufen - bloß mit wenijer ordnung drin.


für die nächsten drei tage habe ick den wagen vom ordnungsamt jeden tach da parken sehen. da war am ersten tach anscheinend nich jenuch passiert, die bauleute hattens erst nich so furchtbar eilich mit die umbaumaßnahme. blöde ausreden erfinden konnten se jut. die kennt man aber nach ne weile. dit hat dit ordnungsamt noch wenigjer jefallen, so dass se nu jeden tach zur kontrolle vorbeischauten.

für ihre kontrollen hattense plötzlich richtich zeit. ick weeß nich, die müssen mit irjendwat besonders schmerzhaftet jedroht ham. normalerweise is denn nich der bauleiter sondern der bauherr fällich. die baugruppe also - aber die wusste ja wahrscheinlich jar nüscht von ihrem glück. der arschitekt und bauleiter hatte wohl stress. irjendwann kam denn nämlich doch bewegung da rin. nachdem allet umjeräumt und die baustelle ordentlich umjekrempelt war kehrte wiedern bisschen ruhe ein. vorläufich.

28 Oktober 2010

Zettelchen

note to self:
Wenn dir wieder mal langweilig ist, schau doch mal hier rein: http://twitter.com/hierwirdslustig

# "Ich fahre wie der Blitz." "Du fährst schnell?" "Nein. Ich treffe Bäume."

# Ich hab mein iPhone in “The Titanic“ umbenannt. Immer wenn ich es jetzt mit iTunes verbinde wird es heißen: “The Titanic is Syncing“.
# Solange man mit dem iPad keine Fliegen erschlagen kann, ersetzt es noch nicht die Zeitung.

# "Ich fühle mich alt, dick, nutzlos und dumm." - "Ich bitte dich, du bist doch nicht alt!"

# Ein Blitzableiter auf einem Kirchturm ist wohl das denkbar stärkste Misstrauensvotum gegen Gott.
# "Ich kann's nicht besser erklären, aber lauter."

# Sicheres Anzeichen, dass der Doktor einen an der Waffel hat, ist, wenn er anfängt, eine Tomate mit der Zahnbürste zu bearbeiten.

# Nein ich tanze nicht, ich versuche andere zu treten!


oder da: Taubenvergrämer

  • Zahnarzt: "Zwei Stunden nichts essen."
    Helferin: "Hören Sie nicht auf ihn, Sie können sofort wieder essen."
    Behandlung endet in Handgemenge.

  • Einfach testen: Jemanden bitten, kurz nach oben zu gucken und dann an seinem Auge riechen

  • Körpersprache ist etwas Faszinierendes. Gerade gelernt: Wenn jemand nach oben guckt, riechen seine Pupillen nach Ohr.

oder da: http://twitter.com/maltewelding

  • Trainer: "Maltö, you have verkürzte Muskeln." Friseur: "Du siehst aus wie ein Plattencover aus den 80ern." Hab ne Dienstleistungskrise.
  • Ich: "Sie sollten bei Shell auch Gesundes haben, Obst, Gemüse! Vitamine! Frisches!"
    Tankwärtin (zeigt auf Dosenravioli): "Da."

Aber sonst bin ich nach wie vor überzeugt, dass es nichts überflüssigeres gibt als drahtgebundene 140-Zeichen-Dienste.

27 Oktober 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade
4. Ein erster Anfang


dit will ick mal versuchshalber so nennen: losjelecht. wer im november bei uns anfängt, een haus aus steine und mörtel zu bauen, der muss nen sprung inner schüssel ham. bei uns wirds ja denn irgendwann winter. denn friert der mörtel ein bevor er fest is. mit beton isset so ähnlich. und manchmal fällt schnee. bei schnee willste nich auf ner baustelle rumturnen. da kieken überall die moniereisen raus und du siehst se nich, weil schnee druff liecht und eis außenrum is. bei schnee wird im freien nich jebaut, dit is bei uns so.

die leute von nebenan ham den halben keller fertich jekricht und die halbe decke oben druff. denn wurds erst kalt und denn fiel schnee. und denn war für drei monate ruhe mit die baustelle. aber der bürgersteich weiter blockiert und die parkplätze ooch.

und damit fing der ärjer erst an. schon zu anfang ham se unsern hauswirt jeärgert. dit is son jungscher mensch aus westdeutschland, aber trotzdem janz in ordnung. der hat von seim papa n haufen jeld jeerbt und davon unser haus jekooft. manchmal treffe ick den hier im flur und wir unterhalten uns n bisschen. der hat mir erzählt, dass se an unsere außenwand n stück wärmedämmung wegnehm wollten. er hat zu die so jesacht "Kein Problem - sie müssen nur unterschreiben, dass sie am Ende alle verursachten Schäden beseitigen." dafür sollten se seine jenehmijung kriegen, für den unterschriebenen wisch. mehr wollte er nich, nichmal jeld. ham se nich jemacht.

paar wochen später kam der arschitekt nochmal, unser vermieter verlangte wieder ne unterschrift - nüscht kam. finde ick an sich selbstverständlich, dass ick die sachen wieder in ordnung bringe, die ick kaputt jemacht habe. aber die baugruppen­arschitekten von nebenan wohl nich.

irjendwann ham se denn einfach ohne zu fragen die wärmedämmung abjerissen. zufällich war inzwischen winter jeworden. die hatten ja im november anjefangen. nu konnten se nüscht sinnvollet machen, der chef wollte se aber trotzdem nich nach hause schicken. hamse eben wat sinnloset anjefangen, zum beispiel wärmedämmung beim nachbarn abreißen.

die ham wohl ernstlich jegloobt, dit merkt keener. hat aber keene drei tage jebraucht. denn wurds in dem zimmer hinter die wand kalt. die heizung bullerte aber. dauerte nich lange, bis unser hauswirt rausjefunden hatte worans lag. denn hat er die nachbarn anjezeicht, vorsätzliche sachbeschädijunk. der bauleiter hat ooch noch unschuldich jetan, nee, er wüsste von nüscht, könnte er sich jar nich erklären.

dabei kam man nur von seinem jerüst aus da ran. wenn er sowat nich mitkricht is er als bauleiter sowieso nich zu jebrauchen. war er ooch sonst nich. die wärmedämmung blieb erstmal ab. nu war aber die polizei aufm plan und die stimmung mit dem nachbarn vergiftet.

die wärmedämmung is übrigens bis heute nich repariert. später habe ick irgendwo jehört diss die baugruppe rumtrompetet: WIR sind die kleinkarierten bösewichter.

26 Oktober 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

3. Anfängliche Verzögerung


hat sich wohl wat verzögert, weil irjendwo eener jepennt hat. die ämter ham heute ne jeregelte bearbeitungsfrist, die müssen in ner bestimmten zeit antworten. wenn man von dit amt nich irgendwat völlich unanständijet verlangt denn weeß man vorher, wann man mit seine jenehmijung rechnen kann und denn losbauen dürf. die hier nebenan wussten dit scheints nich. und die wussten dit ziemlich lange nich, fand ick.

denn tat sich wat: drei so menschen ham bestümmt zwee wochen lang an dem grundstück rumjemessen.

wenn wir früher häuser jebaut ham, also: in meene jugend uff die baustelle, denn kam een tach der vermesser und hat da vier pfähle schön jenau in den boden jekloppt. den rest ham wer selber jemacht. dauerte nochmal nen halben tach vor baubeginn und denn so ne stunde pro jede neue etage. wenn wir da zu dritt volle vierzehn tage jemessen hätten hätte uns bestimmt der polier persönlich verdroschen. aber der hat ja mitjemessen weil er wusste, wie dit jeht.

damals, zu meene zeit, wusste aber noch jeder am bau so etwa, wat er da tut. die jungs auf unserm nachbargrundstück anscheinend nich so direkt. nach zwee wochen konnten se denn endlich sagen, wo dit fundament und der kellerfußboden unjefähr hin muss. da hatten wer oktober.

bis se schließlich ooch noch herausjefunden hatten, wat man zum häuserbauen so allet brauch, wars mitte november. und denn hamse losjelecht.

Istanbul

... not Constantinople!

Ich weiß ja nicht, wo sie's hernehmen: Leute mit haarsträubender Phantasie haben hier einen Klassiker bebildert. Ich weiß auch nicht, ob man sich selbst ebenfalls solche Phantasie wünschen soll ... sehr zweifelhaft ... aber beeindruckend (mich) ist es allemal:


They Might Be Giants - Istanbul (Not Constantinople) from They Might Be Giants.

Ist wahrscheinlich schon wieder Jahrzehnte alt und ich erfahre es nur als letzter. Na gut, hier sieht die geneigte Leserschaft: Jetzt kenne ich's auch.

25 Oktober 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

2. Erweiterte Einleitung


an dem bauzaun hing so ne kinderzeichnung mit ner ansicht von dem haus. "Hier errichtet Baugruppe 4 ein Wohnhaus mit 9 familienfreundlichen Wohnungen". ne richtije kinderzeichnung war dit nich, ick kann schon ne kinderzeichnung von nem bauplan unterscheiden. aba n bauplan war dit jedenfalls ooch nich, fürn bauplan war dit deutlich zu armseelich. selbst für ne 'bauschildgrafik', ooch wenn man da heute 'visualisierung' zu sacht.

ne dünne zeichnung also. wahrscheinlich war der arschitekt selber eener aus die baugruppe, der nu endlich mal n lukrativen auftrach bei seine zukünftijen mitbewohner abgreifen konnte. so n tüp im schwarzen rollkragenpulli, die sterben wohl nie aus. sowat is sicher jut für den zukünftijen hausfrieden, wenn eener die nachbarn und miteigentümer schon vorm einzuch gründlich übern tisch jezogen hat.

sollte erstmal nich meine sorge sein. an sich finde ick die idee mit so baugruppen janz schön, demokratie, gleichberechtijung, qualität, umweltbewusstsein und so. aber wat soll ick von ne baugruppe halten die sich nen dödel als arschitekt aufschwatzen lässt?

wenn so ne baustelle einjerichtet wird looft meistens ooch schon die finanzierung. die leute ham sich ja jeld von ihre bank jeliehen. und damit die bank sich überlegen kann, ob se dit jeld vielleicht in acht wochen auszahlen muss, dafür nimmt se jetz gleich schon mal bereitstellungszinsen.

wenn sich aber nu nüscht tut, denn zahlen die leute jeld für nüscht. acht wochen lang, immer so die höhe von eene normale wohnungsmiete, schätze ick. ihre alte wohnung hamse denn natürlich ooch noch, die wollen ja so lange irjendwo wohnen bis dit haus endlich mal fertich is. aber erstmal dauerte dit schon ewich bis die überhaupt anjefangen ham.

24 Oktober 2010

Wenn man sein Auto wirklich hasst...

... und auch das der Nachbarn nicht leiden kann, dann parkt man so:



Keine Gnade!


edith, wieder etwas später:
In den Kommentaren zum Video steht, dass es sich beim Chauffeur keineswegs um eine Frau, sondern um einen betrunkenen Mann handelt, der nach der ersten Kollision versuchte abzuhauen.

23 Oktober 2010

Musik und Tön


VI. Staffel - Hausbautirade

1. Vorrede und Einleitung


neben unserm haus war bis vor kurzem ne baustelle. inzwischen sind se fast fertich, fehlt bloß noch der zaun.

die leute die da wohn sind mir jetz schon unsympathisch, und die wohn da noch jar nich richtich.

ick habe ja mal maurer jelernt. deswegen dachte ick, dass ick halbwegs weeß wie so ne baustelle funktioniert. aber bei uns nebenan funktionierte jar nüscht. dit war wie een kinderjarten, nur mit maschinen für erwachsene.

zuerst hamse ewich unsere parkplätze uff die straße blockiert. und den jehweech. eene sone baustelle und in der straße fehlen acht parkplätze. wenn da aber acht parkplätze von langjährije mieter fehlen, denn suchen die abends stundenlang und gondeln immer um den block rum und stehen ewich mit loofendem motor da weil se druff warten, dass sich endlich eener von seine liebste verabschiedet hat und ne winzije parklücke frei macht. dit nervt schon ohne baustelle nebenan. und wenn dit nu achte statt nur eenem machen, denn jeht mir dit so richtich uffn zünder.

ick war ja lange jenuch uffm bau. dit hat immer seine nachteile und auswirkungen wenn wo jebaut wird, lärm, schmutz, jestank. aber n bisschen rücksicht vom baumeister is doch nich verkehrt, dass man zügich fertich wird und nich jedankenlos allen auf die nerven fällt versteht sich doch von selbst. und billijer is et ooch.

wenn die baustelle nebenan nur endlich fertich jeworden wäre - aber die ham erst mal jar nich anjefangen. bauzaun uffjestellt, schilder uffjestellt, jehweech blockiert - und dit wars denn erstmal. acht wochen lang ließ sich keen aas mehr blicken.

Alt

Dieses Filmchen hier ist schon wieder ein halbes Jahr alt, aber trotzdem schön - wie es all die Klischees der Hardboiled-Ermittler wunderbar auf die Spitze treibt:

20 Oktober 2010

Zeitung

Ja, ich gebe zu, meine Tageszeitung ist ein langweiliges Blatt für Bildungsbürger, gut möglich. Aber weshalb ich andere, beispielsweise die Berliner Zeitung, eher nicht lese, sind aufregende Kolumnenüberschriften wie
Das klingt mir dann doch arg nach dem Niveau der Privatsender.

Brauch ich nicht - dafür gibt es doch die Privatsender.

Office Tragedy

Diesmal aus dem täglichen Leben: Der Große Bloguator™, erklärter Freund von Graffiti, verbringt grade seine Zeit damit, mit Hilfe von Bildbearbeitungssoftware aus dem Foto eines Bahndammes die Graffiti zu entfernen. Tragisch.

Tragisch sind die unverbesserlichen Spießer, die keine größeren Sorgen haben¹, als ein paar unautorisierte Farbkleckse auf Hauswänden. Die aber gleichzeitig die Zupflasterung der Welt mit penetranter und alle Sinne beleidigender Werbung erst gar nicht wahrnehmen.

Und wer in Berlin lange genug an einer Bushaltestelle steht, kann unter Umständen sogar Leute erleben, die sich darüber erregen dass die Werbung mit Graffiti vollgemalt ist. Sie sagen dann "vollgeschmiert". Tja. Man lernt nicht aus.





¹ so wahnsinnig viel Vortrieb haben die organisierten Spießer zur Zeit anscheinend nicht - das AKTUELLE stammt von 2006. Aber die Gästebucheinträge ("Blog"?) sind lustig.

19 Oktober 2010

Erinnerung und Verständnis

Als Kind habe ich im Fernsehen oft Western¹ gekuckt. Damals habe ich mich jedes mal darüber gewundert, dass sich die Räder der Kutschen beim Vorwärtsfahren immer rückwärts drehen.

Heute wundere ich mich darüber nicht mehr.

Heute kucke ich aber auch keine Western mehr.





¹ ich erinnere mich an die Titel "Westlich von Santa Fé" und "Rauchende Colts". An den Inhalt nicht. Ist wahrscheinlich auch besser so.

Erkenntnis (Zwischenstand)

Was mich irgendwie schon sehr verblüfft, schon die ganze Zeit irgendwie, ist, dass man unter der Internetadresse www.bvg.de nicht etwa beim deutschen Bundesverfassungsgericht der Bundesrepublik Deutschland landet, sondern.

Sondern beim großen Berliner Nahverkehrsunternehmen.

Na gut, das hat vielleicht auch seinen Wert.




edith, eine ansprechende Zeitspanne später:
Vielleicht sollte ich den Titel dieses bedeutsamen Eintrages doch nochmal anders wählen. Von Erkenntnis kann ja wohl keine Rede sein...

13 Oktober 2010

Sage mal ...


"... Carsten, kann es sein, dass Du einen satten Sockenschuss hast?"

"Ach, ich dachte, das war verlangt?"

"Nein!"

"Nicht? Schade. Na dann..."


12 Oktober 2010

Begabung


Und falls sich wieder jemand beschwert:
Nicht-Zuhören-Können ist eine meiner größten Stärken!

Genau: Das ist fast schon eine Gabe.

11 Oktober 2010

Seefahrt

Ich lese
Sail Away With The Money
dabei steht da geschrieben
Sail Away With Me Honey
Ich glaube, ich bin verkommen durch & durch.
Parental Advisory:
Segeln verdirbt Ihren Charakter!





jaja, ich weiß, der Englischmann geht auch mit Motorbooten Sailing. Aber die Falschen Freunde sind dann wieder ein anderes Thema.


07 Oktober 2010

Wochenende mit Panne (2)

III.
Nach dem Segelaufenthalt in Holland - in DEM Holland! - Heimfahrt via Hameln.

Die Dampfmaschinengeräusche aus dem Motorraum werden lauter, immer beim Gasgeben, unter Last. Anruf beim Schrauber in Berlin, dem, der immer so billig schweißt: "Übermorgen bringen wir das Auto vorbei, der Auspuff müsste dann mal getauscht werden. Bestell schon mal das Teil." "Wieso, den hab ich doch geschweißt?"

Genau im Moment des Anrufs reißt der Auspuffkrümmer vollständig ab - jetzt klingt das Auto wie ein mittlerer Hubschrauber und im Innenraum riecht es nach Abgas. Wir halten das Telefon kurz Richtung Motor: "Übermorgen bringen wir das Auto ... wenn wir noch so weit kommen! Bestell schon mal das Teil." "Das kann man doch bestimmt auch schweißen..."

Wir suchen uns eine Werkstatt in Hameln. "Haben Sie so einen Auspuff da?" "Nee, sowas hat man nicht auf Lager, das ist historisch." "Kriegen sie eine provisorische Reparatur historisch hin?" "Ich kann schweißen, aber für die Ewigkeit ist das nicht..." "Okay. Falls es Schwierigkeiten gibt, rufen Sie uns bitte kurz an."

Auf dem engen Hof fällt uns der Boots-Anhänger unweigerlich ins Auge. Mit Hänger sind wir doppelt so lang wie alles andere. "Haben Sie eigentlich Radlager?" Da sollen gewöhnliche Radlager vom Auto drin sein. Sowas haben sie. "Versuchen sie auch gleich mal unsere Anhängerräder." Er verspricht, dass er es versucht.

Stunde später ein Anruf: "Da sind keine Kegellager vom Auto drin, sondern gewöhnliche Kugellager." "Und? Haben sie die auch?" "Habe ich vielleicht. Eigentlich. Aber um die Größe zu messen muss ich sie ausbauen. Dabei gehen sie vielleicht kaputt. Wenn ich dann keins in der passenden Größe finde, steht der Anhänger." Schade. Aber man kann noch damit fahren, meint er. "Gut, bauen sie einfach wieder zusammen." Am Ende hat die Reparatur auch nicht mehr gekostet als in Berlin¹ und der Motor läuft besser als zuvor.

IV.
Auf dem Heimweg ändern sich die Geräusche vom Anhänger ins Exotische: Rhytmisches Quietschen. "Hoffentlich kommen wir damit noch heim!" Der wievielte Defekt auf diesem Ausflug ist das eigentlich? "Vielleicht ist das nur die Anhängerkupplung. Sollen wir die mal schmieren?" Wir schmieren. Nach kurzer Fahrzeit werden die exotischen Geräusche immer leiser und sind am Ende ganz weg. Das laute Grollen der Radlager ebenfalls. Aha?

V.
Am Weg irgendwo im Nirgendwo finden wir noch ein schönes Restaurant: Das Essen ist in Ordnung, nicht teuer und das Personal gibt sich echt Mühe. Der Name soll hier noch kurz erwähnt werden: Ristorante La Cascina in Wennigsen. Ente gut, alles gut. Der Fisch angeblich auch. Ja. Wir kommen ohne weiteren Aufenthalt heil nach Hause.

Am Freitag gehts wieder los. Schwerin.




¹ gemeint ist: "... nicht mehr als eine erfolgreiche Reparatur in Berlin ..." Nur falls irgendwer widersprechen möchte.

05 Oktober 2010

Wochenende mit Panne (1)

Segelwochenende

Diesmal Holland.

I.
Ja, genau: Holland. Nicht einfach nur Niederlande, sondern schon genau das Holland in den sogenannten Niederlanden. Besondere Spezialität: Der Kollege, dem das Auto gehört, verliert dort gerne den Auspuff.

Wobei der Auspuff bei dem Fahrzeug tatsächlich eine empfindliche Angelegenheit ist. Im letzten Jahr fiel genau bei der Ankunft genau dort der Auspufftopf ab. Plumps - dengel ...! Wiedereinsammeln war zwar deswegen einfach - Wiederanbau leider nicht.

Im Frühjahr wurde der Krümmer am Motor gerichtet. Eigentlich sollte er ausgetauscht werden. Aber der Mechaniker ist für Reparieren: "Das ist viel billiger! Viel!" Er schweißt. Anschließend war etwa zwei Wochen Ruhe. Seither klang das Fahrzeug immer ein wenig nach Dampfmaschine, wurde aber auch nicht erheblich lauter.

Bei der Abfahrt in Berlin röhrt neuerdings der Boots-Anhänger in einer unbekannten Frequenz. "Du, wir müssten mal die Radlager nachstellen, die haben Spiel." Ein Rad wackelt leicht, sowas ist eine Zeit lang ungefährlich, aber nicht bis in die beliebige Unendlichkeit. Über die Anhängerkupplung wird das Röhren auf die Karrosserie vom Auto übertragen und dort verstärkt. Röhren stört.

II.
Auf der Fahrt nach Holland werden wir von der Polizei aus dem Verkehr gefischt: "Ihr Rücklicht geht nicht!" "Öcht?" Immerhin sind wir in Ostfriesland. "Ja." "Wir haben doch diese Kontrollleuchte - die ging aber die ganze Zeit. Eeeehrlich!"

Die Kontrolleuchte betrifft allerdings nur die Blinker. Ausgefallen war hingegen das Rücklicht. "So kann ich ihnen die Weiterfahrt nicht gestatten!" "Öcht?" Immerhin funzelt da ja auch noch die Kennzeichenbeleuchtung. Wirklich sehr funzelig. "Ja."

Das also hatte das Geblinke all der Autos zu bedeuten, die uns überholt haben. "Ja äh ... was machen wir denn da?" "Den ADAC rufen." "Öcht?" ADAC ist heute nicht einfach Hilfe, sondern auch beleidigender bürokratischer Aufwand. Ohne Rücklicht weiterfahren wäre eigentlich viel leichter. "Ja, dann ..."

Und der Polizist: "Wissen sie, wir haben einen Anruf bekommen, dass da ein Fahrzeug ohne Rücklicht auf der Autobahn fährt..."  In Ostfriesland rufen die Leute sofort bei der Polizei an und geben eine genaue Personenbeschreibung durch, wenn jemand mit wenig Rücklicht auf der Autobahn fährt. "Sie haben einen Anruf bekommen?" "Ja."

Die Polizei wiederum rückt uns nicht von der Pelle bis wir mit dem ADAC gesprochen und unsere Daten einschließlich präziser Wegbeschreibung hinterlegt haben. "Ja, der ADAC kommt gleich - wo sind wir hier eigentlich?" Irgendwo zwischen Oldenburg, Emden und ostfriesischer Steppe Leer. Die Gegend macht ihrem Namen alle Ehre.

Sie beschreiben und buchstabieren den Namen der Stelle. "Der ADAC-Mann sagt, dass er in 20 Minuten da ist." "Sehr gut! Wir müssen dann mal wieder, wir haben noch einen Einsatz..." Es war windig und lausig kalt draußen, da hätte ich als Beamter auch lieber einen dringenden Einsatz gehabt, auf der beheizten Wache beispielsweise.

Irgendwann kam der Mann vom ADAC. Wartezeit bis zur Ankunft 30min., Fehlersuche und Reparatur 30min., verwaltungstechnische Abwicklung im ständigen Telefonkontakt mit der Zentrale 30min.

Ziemlich frisch. Kalt. Verspätete Weiterfahrt mit viel intaktem Rücklicht. Motor mit diskretem Dampfmaschinensound.


01 Oktober 2010

Labsal und Erlösung

Oh jaaa! Ich schätze es, wenn meine Pläne aufgehen! Wenn reißerische Überschriften und halbseidene Missverständnisse in unaufhaltsam steigenden Besucherzahlen ... kumu ... kulo ... kulminieren ... ?

Die Auswertung der Statistik ist dem Großen Bloguator™ ein steter Quell der Freude. Anbei der Beweis.



Grafik 1 zeigt, dass da doch tatsächlich jemand über die Suchbegriffe "lara croft titten" Zugang zu diesem intellektuellen Blog gefunden hat. Er ist wahrscheinlich ein direkter Verwandter oder mit einem Tip des anderen Suchbruders gekommen, der mit den aussagekräftigen Suchworten "Muschibilder voller schleim" die große Suchmaschine zum Glühen brachte. Höret wie der Große Bloguator spricht:

"Hier findet ihr Labsal & Erlösung!"



Grafik 2 zeigt, dass nach langem Anlauf der Artikel über Pferdeporno endlich doch die Spitzenposition erreicht hat, nach wie vor gefolgt von der Abhandlung über Kindergartennamen.

Wie bei allen Hitparaden sind aber die nachfolgenden Platzierungen am interessantesten. Wenn man die Vielzahl der hier behandelten Themen betrachtet, erstaunt es den Betrachter, zu sehen, wie großes Interesse das Tor zur Hölle findet, die albanischen Sprichwörter und der Federtürschließer. Gleichzeitig ist es aber doch beruhigend, dass selbst die Kleinanziegen noch Klodysseus überholt haben.

Aber wirklich jeder (!) Leser und jede (!) Leserin möge eine Weile über die inzwischen 93 Treffer für "jut tup" meditieren.

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