29 September 2007
Analyse
Jeder macht sich unglücklich so gut er kann. Der Autor dieses Blogs zum Beispiel auf folgende Weise:
- gestern versuchsweise Google-Analytics installiert
- heute die erste Auswertung vorgenommen
Nicht genug damit, dass dieses überaus exakte und hoch wissenschaftliche Tool nur etwa ein Drittel der Besucher des vorherigen unzuverlässigen Counters feststellt. Die meisten von denen sind auch bemerkenswert ungeduldig:
Der eine in der dritten Zeile ist vermutlich der Autor selbst - welcher zum Abfassen der Postings immer ein wenig länger braucht.
28 September 2007
Portale und Plattformen (2.6)
... heute wieder aus dem Fragen-Katalog von Finya, welcher Dienst nicht ganz so platt ist wie der von FriedScout - aber auch ganz schön seltsam: Schließlich treiben sich da Leute wie der Goldfisch herum...¹
Beruf
Haben Sie den Beruf, den Sie sich immer gewünscht haben?
Ich wollte Dampfwalzenfahrer werden ...
... heute habe ich eine Art Beruf - würde das Geld aber auch ohne Arbeit nehmen.
Wie sieht eine perfekte Berufssituation für Sie aus?
Viel Geld für's Nichtstun.
Haufenweise Untergebene zum Knechten.
Jede Woche sinnlose Transatlantikflüge, teure Hotels, ein überquellendes Spesenkonto.
Ich glaube, ich werde doch besser Minister... hat hier jemand ein Land für mich?
Wie ist Ihr Verhältnis zu Geld?
... wir sind ein wenig allergisch gegeneinander, das Geld und ich ...
Wie ist Ihr Verhältnis zum Finanzamt?
Schön. Innig. Harmonisch.
Wovon lebt so ein Staat wohl, wenn nicht von den Steuern seiner Bürger?
Naja, sie könnten mich langsam mal zum Geschäfts-Essen einladen. Das sind dann ihre Betriebsausgaben - können sie von der Steuer absetzen.
Wie wichtig ist Allgemeinbildung für Sie?
Suggestivfragen muß ich nicht beantworten.
Ich will meinen Anwalt sprechen!
Körperkult
Welche Veränderungen würden Sie an Ihrem Körper wünschen?
Hat Michael Jackson das nicht kürzlich auch versucht?
Mögen Sie Tattoos und Piercings?
Hab ich nicht.
Brauch ich nicht.
Naja, vielleicht, ein tobender Donald Duck wär gut, schön bunt, aber da, wo man's nicht so sieht...
Was mögen Sie auf keinen Fall an einem Körper?
Ohrläppchen bis zur Brust.
Wie wichtig ist für Sie ein gepflegtes Äußeres?
Frisch gewaschen reicht eigentlich.
Welche Düfte mögen Sie?
Keine Ahnung wie die Pflanze heißt, irgendein Busch, der hier wächst und im Frühsommer einen wollüstigen Geruch verbreitet. Den mag ich.
Und den Geruch von Astrid.
Astrologie
In wiefern glauben Sie an Astrologie?
Nicht.
Geht das schon als Glaubenskrise durch?
Welches ist Ihr Sternzeichen, und stimmen dessen Grundzüge mit Ihnen überein?
Ich weiß noch nicht mal mein Sternzeichen.
Ach doch, halt: Windbeutel, Transpirant Schildkröte.
Haben Sie schon einmal ein Horoskop für sich erstellen lassen?
Und aus unserer Reihe "Späße von der Metaebene" heute:
"Sagn's amal a Wort mit drei O!"
"Chemnitz?"
Wissen Sie, welches Sternzeichen am besten zu Ihnen passt?
Frau.
¹ um vorübergehend mal ehrlich zu sein: Der <°((( ~~< treibt sich da nicht mehr herum
27 September 2007
Inzwischen...
Sequenz
Ich korrigiere: In meinem Traum hieß das Tier Rabe. War aber eine Nebelkrähe.
Noch Fragen?
26 September 2007
Technik heute
Vorhin ertappe ich mich dabei, wie ich ihn in den Kühlschrank legen will.
25 September 2007
Fremde Federn
dieses hier auch wieder nicht aus eigener Feder, aber dafür überaus eigennützig veröffentlicht: Damit ich nicht immer so lange suchen muss, wenn ich's wieder mal zitieren möchte. Zur Vertiefung sonst auch hier und hier.
Das Ideal
Kurt TucholskyJa, das möchste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn -
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:
Neun Zimmer - nein, doch lieber zehn!
Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn,
Radio, Zentralheizung, Vakuum,
eine Dienerschaft, gut gezogen und stumm,
eine süße Frau voller Rasse und Verve -
(und eine fürs Wochenend, zur Reserve) -
eine Bibliothek und drumherum
Einsamkeit und Hummelgesumm.Im Stall: Zwei Ponies, vier Vollbluthengste,
acht Autos, Motorrad - alles lenkste
natürlich selber - das wär ja gelacht!
Und zwischendurch gehst du auf Hochwildjagd.Ja, und das hab ich ganz vergessen:
Prima Küche - erstes Essen -
alte Weine aus schönem Pokal -
und egalweg bleibst du dünn wie ein Aal.
Und Geld. Und an Schmuck eine richtige Portion.
Und noch ne Million und noch ne Million.
Und Reisen. Und fröhliche Lebensbuntheit.
Und famose Kinder. Und ewige Gesundheit.Ja, das möchste!
Aber, wie das so ist hienieden:
manchmal scheints so, als sei es beschieden
nur pöapö, das irdische Glück.
Immer fehlt dir irgendein Stück.
Hast du Geld, dann hast du nicht Käten;
hast du die Frau, dann fehln dir Moneten -
hast du die Geisha, dann stört dich der Fächer:
bald fehlt uns der Wein, bald fehlt uns der Becher.Etwas ist immer.
Tröste dich.Jedes Glück hat einen kleinen Stich.
Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten.
Daß einer alles hat:
das ist selten.
(1927)
24 September 2007
Im Himmel
23 September 2007
Gewinnfieber
Hier etwa Win-Fever News:
Gratis Kondom absahnenDie Assoziationsmaschine in meinem Kopf schäumt.
und Bierzapfanlage gewinnen!
Fernsehshow (Epilog)
Neulich war der Blogautor beim Fernsehen - Produktion einer Freitagabend-Show für einen Privatsender. Dies sind seine Erlebnisse
Hier wurde ausführlich berichtet. |
Aber im Gegentum: Auf dem Bildschirm war die Sache noch langweiliger als live in der Halle. Ich habe nicht länger als eine halbe Stunde ausgehalten, und da war die Werbung schon drin. Wie ereignislos muss das tägliche Leben eines Zuschauers sein, wenn er sich das bis zum Ende ansehen kann?
Nach dieser Quelle waren das am Samstag abend immerhin fast 2 Millionen Menschen.
Weiß ich jetzt nicht ob ich das glauben soll, aber wenn: Oh mann!
Argh! Samstagabendshow!
21 September 2007
Comics
Einfach nur deshalb, weil er clevere Ideen hat, die meist gar nicht so absurd sind, wie er immer behauptet:
Das hier ist Werbung für ihn - da möchte der Zeichner diese Ausdehnung des Copyrights bitte verzeihen...
Nachrichten
Etwa 45 Prozent der 20- bis 29-Jährigen würden das gebühren-finanzierte Radio und Fernsehen am liebsten abschaffen..."
Nun, das scheint alle PISA-Ergebnisse zu bestätigen: Die 20 - 29jährigen können schon länger nicht mehr zwischen einer Nachricht und Entertainment unterscheiden. Für viele hat es den gleichen Informationswert, ob ein Minister vorsorglich Passagierflugzeuge abschießen lässt oder Heidi Klum den nächsten Model-Contest moderiert.
Oder ist das alles nur mein Vorurteil bezüglich der Zielgruppe der Privatsender? Oder dem, was die TV-Wirtschaft unter Qualitätsjournalismus versteht?
Aber beim SPIEGEL muss man kritisch sein - wie lautete denn die Fragestellung wirklich - und wie waren die Antworten darauf? DAS herauszufinden gestaltet sich schwieriger.
Auf der Webseite des Spiegel liest sich die Sache ein wenig anders. Aber: Was hat denn der SPIEGEL wirklich fragen lassen? Wortlaut und so? Tja, das steht da irgendwie nicht. Sondern nur, was der Spiegel herausinterpretiert hat.
Nu ja.
20 September 2007
Fernsehshow (16)
Neulich war der Blogautor beim Fernsehen - Produktion einer Freitagabend-Show für einen Privatsender. Dies sind seine Erlebnisse
Wir befinden uns wider Erwarten inzwischen nicht mehr im Sportbad Schöneberg. Sogar das Sedativ-Bier zur Verdauung der anspruchsvollen Vorführungen haben wir inzwischen hinter uns. |
So, dann kommt jetzt nochmal der Hinweis auf den Sendetermin:
22.09. 2007 SAT 1
20:15 VOLLTREFFER! - Schiffe versenken XXL
Ende: 23:15
Gameshow, D 2007
Moderation: Hugo Egon Balder
Kennt eigentlich jemand diese Seite hier? Klack TV - alles auf einen Blick
Ich weiß ja nicht, aus welchem Grund jemand eine so aufwändige weitgehend werbefreie Webseite baut - jedenfalls liefert sie mit wenig Aufwand für den sporadischen Kucker eine gute Programmübersicht.
18 September 2007
Neues vom Wochenende
und die komplette Dokumentation hier.
Schadenfreude liegt mir fern, auf dem Foto ist zwar die Konkurrenz zu sehen, wir haben das aber genauso gemacht und uns auch zweimal langgelegt.
Diesmal war wieder eins unserer Fototeams unterwegs und hat eine ausführliche Reportage erstellt.
So war also das Wochenende: Ziemlich windige Angelegenheit. Mir tun immer noch so ziemlich alle Körperteile weh. Kann sich jemand vorstellen, dass man danach begeistert ist? Völlig erschöpft, leicht beschädigt, aber glücklich?
Nicht? Ist aber so.
17 September 2007
Portale und Plattformen... (2.5)
... heute wieder aus dem Fragen-Katalog von Finya, welcher Dienst nicht ganz so platt ist wie der von FriedScout - aber auch ganz schön seltsam: Schließlich treiben sich da Leute wie der Goldfisch herum...
Lifestyle
Wie ist Ihr Wohnstil?
Unordentlich.
Aber geschmackvoll.
Welchen Stellenwert nimmt Shopping für Sie ein?
Welchen Stellenwert nimmt für mich wohl die Giraffenzucht ein?
Welches ist Ihr Lieblingsgericht?
Das Kriminalgericht Moabit.
Wie sieht für Sie ein perfektes Wochenende aus?
Zwei Wochen lang. Und nicht unerheblich breit.
Nachts mehrfarbig beleuchtet.
Vollmond. Brandungsrauschen.
Eine Luxussuite auf einem Schiff auf dem Baikalsee.
Was sind für Sie gute Manieren?
Die Nase nicht an der Tischdecke putzen. Bei der Operation Handschuhe tragen.
Welche Trends finden Sie zurzeit spannend?
Recycling.
Prägen Trends Ihren Geschmack?
Der Trend geht zum Recycling.
Wovon würden Sie sich für kein Geld der Welt trennen?
Von meinem Reichtum.
Wie sieht Ihr Traumurlaub aus?
Durch den Baikalsee schwimmen. Längs. Wassertemperatur: 24°C, auf der ganzen Strecke.
Internet & Community
Haben Sie bereits jemanden aus dem Netz persönlich kennen gelernt?
Zuweilen lerne ich jemand mit einem Netz kennen: In der Hand - oder als Strümpfe um die Beine.
Wie möchten Sie in keinem Fall angesprochen/angemailt werden?
"Oouuiöhmääh?"
Was würden Sie gerne in dieser Community erleben?
Komödien - Action - Wissenschaft - Kultur - News -
- und nach 22.00Uhr: Erotik...
MAIL! MICH!! VOLL!!!
... aber ich hätte da einen Verbesserungsvorschlag, bezüglich dessen, was ich nicht erleben will:
Einen "bi"-Filter würde ich gerne haben.
Damit liessen sich schon mal die ganzen Fakes mühelos aussortieren. Und dann noch erweiterbar auf alle Nicks mit ANGEL oder ENGEL oder SEXY drin: Das würde die Suchergebnisse viel übersichtlicher gestalten.
Welche Erfahrungen haben Sie auf ähnlichen Plattformen bereits gemacht?
... daß erstaunlich viele Frauen Männer mit "Humor" suchen - meine Art von Humor meinen sie dann aber nie ...
... dort wie hier gibt es eine Menge liierter Frauen, die das lieber nicht zugeben, weil sie eigentlich nur ihren Marktwert testen wollen ...
... und die übrigen sind weder zu Kompromissen noch zu Almosen bereit - es ist ein Drama!
Meine These:
Männer suchen Frauen - Frauen suchen Bestätigung.
...
... ?
... nein, ich korrigiere die These:
Frauen suchen Brieffreundschaften.
Ist das Internet generell eine geeignete Möglichkeit für einen Seitensprung?
... oder eher für einen Sprung in der Schüssel?
Beantworten Sie schon aus Höflichkeit jede Mail?
Tja, das rechte Wort zur rechten Zeit: Meine Antworten sind meist umfangreich und brauchen daher viel Zeit. Wenn es sich eh um ein Mißverständnis handelt, antworte ich manchmal nicht. Leidtutet mir.
Im Gegenzug fällt mir auch nicht immer eine treffliche Ansprache ein - z.b. wenn eine jemandin häufig MEINEN BESUCH unter den letzten Besuchern angezeigt bekommt, aber keine Nachricht VON MIR. Liegt meist daran, dass es mir vor Ehrfurcht die Sprache verschlagen hat. Mail wäre dann nett.
Welche Art von Gästebucheinträgen bringen Sie zum Lächeln?
Gästebücher sind eine beknackte Einrichtung - ich suche noch den Selbstzerstörungsknopf.
Wieviel Beachtung schenken Sie einer eventuellen Bedeutung eines Pseudonyms?
Den Tierfreund 'GutzuVoegeln' und den Hygienekönig 'meisterpopper' finde ich schon sehr originell, und bei 'MissXXX-bi, 22' weiß man immerhin, was einen erwartet: Ein Fake nämlich.
Aber auch Motten sind manchmal doch sehr aussagekräftig (wie ist denn da der richtige Plural: Motti? Motto'se?) Das erschütterndste der letzten Zeit:
"Wo Liebe ist ....ist Treue kein Thema."Gruselig. Das schlimme daran: Sie meint das bestimmt GENAU SO - Liebe, Treue, Monogamie, alles Synonyme von EIGENTUM. Aha.
Kommunizieren Sie lieber mit Nutzern, die ein Foto in ihrem Profil haben?
Es soll ja Leute geben, die an einen Zusammenhang zwischen Foto und Realität glauben. Ich nicht. Alles eine Glaubensfrage.
Und zu dem Pseudonym:
Ist mir egal, solange
- es sich nicht um eine minderjährige HEXE handelt
- oder das vierzigjährige HEXLE
- solange die 31jährige sich nicht für eine MAUS hält
- das GIRL nicht über 40 ist
- und das WILDPFERD nicht fast 50.
Außerdem sind da noch haufenweise ENGEL jeden Alters...
(also spricht grinsend der Goldfisch)
14 September 2007
Geschichten von früher
Aus der Zeit, als der Blogautor im Sport noch weniger erfolgreich war als heute
Nach der Regatta, Büro des Veranstalters:
"Die Ergebnisliste stimmt nicht. Ich war gar nicht letzter. Da waren noch mindestens fünf hinter mir."Sprachlose Pause wegen dieser Unverschämtheit. Für viele, die schon nicht gewinnen, ist es eben wichtig, nicht letzter zu werden.
"Ja, und?"
"Würden sie das bitte korrigieren?"
"Wieso?"
"Wie: Wieso?"
"So weit hinten, da geht's doch um nichts!"
"Ähm, wenn sie das nächste mal gleich nur den ersten einladen, brauchen sie sich noch weniger Arbeit zu machen. Bei den anderen geht's ja um nichts..."Den Namen des Veranstalters erfährt man auf Anfrage hier. Sie haben ihre Einstellung nicht geändert.
12 September 2007
Portale und Plattformen (2.4)
Heute wieder aus dem Fragen-Katalog von Finya, welcher Dienst nicht ganz so platt ist wie der von FriedScout - aber auch ganz schön seltsam: Schließlich treiben sich da Leute wie der Goldfisch rum
Kultur
Würden Sie Ihrem Partner laut aus einem Buch vorlesen?
Ja. Wenn ich leise vorlese, würde sie womöglich einschlafen
... warum die Frage?
Mit wem würden Sie gerne eine Vernissage besuchen?
Mit fast jeder, derer ich habhaft werden kann.
Wann waren Sie das letzte Mal im Museum?
Erst neulich ... kürzlich?
Haben Sie einen Lieblingsdichter?
Chlor doch! Aber er weiß nicht von seinem Glück.
Freizeit
Interessieren Sie sich für Sport?
Aber hallooo!
Treiben Sie aktiv Sport?
Segeln gilt unter Fußballfans nicht als Sport - Fußball hingegen ...
Ich spiele nicht Fußball.
Spielen Sie ein Musikinstrument?
Nein.
Können Sie singen?
Manche sagen "nein".
Aber die meisten verweigern die Aussage und verweisen auf die überraschend gesprungene Scheibe, den herabfallenden Putz und den urplötzlich auftretenden Platzregen.
Ich singe trotzdem.
Wie wichtig ist Fernsehen für Sie?
Wichtiger als Staubsaugen.
Was tun Sie zu Ihrer Entspannung?
Fernsehen.
Mulatu Astatqé
[via FoxyTunes / Mulatu Astatqé]
Beim Betrachten des Videos kommt mir der Verdacht, dass alle, die da auf der Bühne herumhampeln, Drogen genommen haben, einschließlich des Videoregisseurs. Als würde die Musik nicht reichen.
Wer die Mulatu-Videos bei FoxyTunes ansieht wird bemerken, dass diese Musik sich in den Filmen besser macht als jeder Kommentar.
Und wer noch daran zweifelt kann die Behauptung hier oder hier prüfen und hier sehen, wie sie Wahnsinn in ästhetisches Vergnügen verwandelt.
11 September 2007
Anderes Helferlein
Zu Anfang wie immer der der Hinweis auf die quantitativ - linguistische Datensammlung zur vermeintlichen Rechtschreibhilfe: Verzeichnis unvergesslicher Verbesserungsvorschläge und auf den Assoziationsblaster.
Beinahe jedes Programm bringt heute eine eigene Rechtschreibhilfe mit. Und jede funktioniert anders, hier eine von Lotus. Der Zusammenhang des Textes verlangte nach
Ausblühungen.Man hat ja seinen Grund, wenn man sowas schreiben will. In diesem Fall handelt es sich um feine Salzkristalle, welche sich zuweilen bilden, wenn Wasser an der Oberfläche von Mauerwerk trocknet. Umgangssprachlich. Man sagt so, wenn man verstanden werden will.
Eine Rechtschreibhilfe muss das nicht kennen, gebe ich ja zu.
Sie denkt aber noch nicht mal an unzulässige Blumen, irreguläre Wiesen oder durch Akne gequälte Gesichter. Eher schon an Zahnärzte, oder Bergbau vielleicht. Deshalb schlägt sie vor:
- AusspülungenNun, vielleicht denkt das Programm doch an Akne.
- Ausblühenden
- Ausbuchungen
- Ausstülpungen
Aber die Phantasie will nicht so richtig losgaloppieren. Gut, geben wir der freien Assoziation eine weitere Chance:
Durchfeuchtung,Na? Klingt das nicht pornös? Nicht für jeden. Aber die Medizin und der Zoll sind allgegenwärtig:
- Durchleuchtung
Wie steht's denn mit Erfeuchtung?
10 September 2007
Rechtschreibreform
erotisches Gedicht... so'ne Art von...
jenseits von Gut und Böse
jenseits von Glut und Möse
jenseits von Kuss und Hose
- das ist doch Quatsch mit Soße!
Auch eine Kunst
Sich immer das Beste bis zum Schluss aufzuheben ist auch eine Kunst. Jedenfalls dann, wenn das Beste regelmäßig verdorben ist, wenn es endlich an die Reihe kommt.
Handwerk in Berlin
Das Ergebnis, Lackierung angeblich durchgeführt durch eine Lackierwerkstatt. Sowas sieht in Berlin so aus:
Der Meister erläutert: "Ditt war janz schlecht vorbereitet! Ditt hättet'er vülle öfters spachteln müssen! Da musstick dreimal mit Füller drüber!" ...
Vermutlich hat die Lackierung - dreimal Füller, zwei Deckschichten - insgesamt nicht mehr als eine Stunde gedauert.
Es handelt sich übrigens um wasserlöslichen Lack. Durch einen Segler. An einem Boot, das das halbe Jahr im Wasser liegt. Handwerk in Berlin.
Der Fachmann kennt diesen Typus Handwerker: Hat sein Handwerk nur gelernt, damit er ganz genau erklären kann, warum es diesmal wieder nicht geklappt hat...
For the birds
Hier jedenfalls das Filmschen, endlich mal in ordentlicher Bildqualität und nicht auf Youtube-Niveau:
Schade - die Qualität ist viel besser - aber das Abspielen ist Glückssache. Bei mir jedenfalls. Vielleicht klappts im Zweifelsfall ja direkt beim Anbieter:
Random error.
Fernsehshow (7 - 15)
Neulich war der Blogautor beim Fernsehen - Produktion einer Freitagabend-Show für einen Privatsender. Dies sind seine Erlebnisse
Wir befinden uns seit 3 Stunden im Sportbad Schöneberg. Seit einer Stunde läuft die Show in der 36°C warmen Schwimmhalle - dem eigentlichen Ort der Veranstaltung. Seit einer ganzen Weile zeigen sich Ausfallerscheinungen im Publikum. |
VII.
Das Spiel zog sich. Um es kurz zu machen ... ach, nee, kurz wird dieser Eintrag wohl sicher nicht mehr ... also, um langsam zum Ende zu kommen: Bei jeder sich bietenden Gelegenheit rannten ein paar der Zuschauer raus, es war spät, durch die Hitze waren die meisten fertig mit der Welt und die Show war bereits nach den ersten zehn Minuten langweilig.
Das Arrangement sieht ja vordergründig so aus: Der Zuschauer darf im Fernsehen sein. Dafür gibt er dem Veranstalter die Verfügungsgewalt über seinen Körper und - sofern vorhanden - einen Teil seines Geistes. Der normale Zuschauer findet das anscheinend ganz okay so.
Argwöhnisch betrachtet: Der Zuschauer hilft dem Privatsender beim Geldverdienen. Durch seine Anwesenheit täuscht die Show eine Authentizität vor, die sie gar nicht hat - es ist wirklich alles geplant, einschließlich der spontanen Reaktionen des Publikums. Die Vorteile sind ein wenig ungleichmäßig verteilt: Alle Rechte abgeben, tun, was der Vorturner ansagt - und der Veranstalter verdient damit Kohle. Vermutlich finden die meisten Zuschauer auch diesen Tausch fair, im Gegenzug für des Recht, im Fernsehen dabei zu sein.
Wir gingen nach eineinhalb Stunden - da war etwa ein Drittel der Boote versenkt. Und bereits ein Drittel der Zuschauer weg. Man konnte sich leicht ausrechnen, wie lange die Show noch dauern würde. Genaugenommen: Eineinhalb Stunden in der Halle, insgesamt also dreieinhalb Stunden - das reichte dann auch, fanden wir.
VIII.
Was ich an der Show jedenfalls bewundert habe, war der Aufwand in jeder Hinsicht. Aktive Akteure waren über fünfzig dabei: Vierzig Promis in Booten, der Moderator, die zwei Spielführer, der Warm-upper. Die Samba-Band mit Tänzerinnen waren etwa zwölf, ein paar sonstige Helfer und Nummerngirls.
Mindestens vier Rettungsschwimmer in Haifisch- und Krokodil-Kostümen. Das technische Personal konnte ich nicht sehen, nur ein paar Kameramänner, Kabelträger und Beleuchter.
Von den Organisatoren waren etwa 15 Leute sichtbar, es gab mindestens 15 Mann Security und wahrscheinlich fast ebenso viele Sanitäter. Also mindestens hundert Leute an diesem Abend auf den Beinen.
Der materielle Aufwand ebenso: Das Becken musste aufgeteilt werden, Palmen- und Strand-Deko aufgebaut, insgesamt etwa 50 Gummiboote, 6 große Türme mit Scheinwerfern, erheblich mehr Scheinwerfer an Lichtbrücken angeschraubt und und und... irgendwo draußen hatten sie sicher auch einen großen Studio-Truck.
Andererseits: Die Show sollen sich Millionen Menschen ansehen - sowas kann sich unsereiner nur schlecht vorstellen. Aber dafür wäre ein Personalaufwand von drei Leuten einfach zu geizig.
Wer mich ... also: Es ... ach nein, doch auch mich... im Fernsehen sehen will: Am
Samstag, 22. September 2007 um 20.15 Uhr auf Sat.1Ich bin der oben links in dem Hemd.
Epilog
Wir sind anschließend um die Ecke in einem Schöneberger Traditionslokal ein Guinness trinken gegangen: In der Resonanz am S-Bahnhof Schöneberg. Da weiß man, was man hat.
07 September 2007
Ha! Erfolg! Ha!
Betr.: Die Serien im Blog - Chronik der Kürbiskriege
Kleine Meldung zwischendurch: Blogger macht einem das Lesen nicht einfach. Wir lesen ja in der westlichen Welt von links nach rechts und von oben nach unten. Heißt: Wenn man fertig ist mit Lesen, müsste man unten auf der Seite angekommen sein.
Computer- und Programmierfritzen sehen das naturgemäß anders. Die haben ihre eigene Logik und für sie heißt Ergonomie, dass sich der Menschen ihren Programmen anzupassen hat... welche wiederum zuweilen nach ziemlich verqueren Ordnungsprinzipien aufgebaut sind. It's a feature - not a bug!
Deshalb darf in einem Blog der letzte Post nicht unten sein. Sondern oben. Wenn jemand also eine Serie veröffentlicht, wird der neueste Post oben angezeigt und der erste Post ganz unten.
Heißt für den Leser: Er geht ganz ganz gaaaaanz weit nach unten, liest den Post von oben nach unten, dann geht er etwas höher, liest den Post von oben nach unten, dann geht er etwas höher, liest... hallo? Erkennt hier irgendjemand sein gewohntes Leseverhalten wieder? Ich auch nicht. So viel zur Beobachtungsgabe dieser Entwickler.
Technisch wäre das kein Problem - aber sie wollen einen ja mit Gewalt glücklich machen. Wir lesen ihnen wohl nicht richtig genug. Stattdessen muss man sich durch irgendwelche komplizierten Feintuning-Tipps arbeiten, die doch nicht funktionieren, und ewig herumprobieren, bis man sich einen ganz nahe liegenden Wunsch erfüllen kann.
In meinem Fall seit August 2006, also fast genau ein Jahr¹. Heute habe ich zufällig endlich den richtigen Tip ausprobiert und jetzt geht's. Zumindest mit dem alten Layout - der Fortschritt ist ja nicht aufzuhalten.
Heißt: Mit dem neuen Layout das unter diesem Blog liegt funktioniert das noch gaaar nicht. Kann höchstens noch ein weiteres Jahr dauern. Naja.
Aber! Die Chronik der Kürbiskriege kann man jetzt endlich chronologisch lesen - so wie sich der Autor das gedacht hat. Dafür gibts dieses Blog, wo die zuerst alten Postings nach und nach und später auch die aktuellen veröffentlicht werden. So.
¹ Nein, ich bin nicht stur - allenfalls ein wenig unflexibel...
Fernsehshow (5 und 6)
Neulich war der Blogautor beim Fernsehen - Produktion einer Freitagabend-Show für einen Privatsender. Dies sind seine Erlebnisse
Wir befinden uns immer noch im Sportbad Schöneberg. Nach einer Wartezeit von eineinhalb Stunden sind wir bis in die Schwimmhalle vorgestoßen - den eigentlichen Ort der Veranstaltung. |
V.
Das große Schwimmbecken war in Quadrate unterteilt und in jedem schwamm ein kleines Schlauchboot mit einem Promi drin. Der Vorturner sagte Koordinaten an, wenn ein Boot dort lag, gab es einen Knall und das Boot ging in Sekunden unter. Außer Untergehen hatten die meisten der anwesenden B-Promis nichts weiter zu tun. Bis zu diesem Punkt mussten sie aber ziemlich lange einfach regungslos in ihrem Boot sitzen und konnten bestenfalls den Fortgang der Veranstaltung verfolgen.
Das Publikum lachte beim Untergehen der Schlauchboote - obwohl da eigentlich nichts lustiges dabei war. Ich vermute Schadenfreude. Auch die Grimassen und vorgetäuschten Gesten der Hilflosigkeit der Promis änderten nichts daran.
Dazwischen gab es noch ein paar Spiele, irgendwas zwischen Kindergeburtstag, Pfadfinderlager und Spiel-ohne-Grenzen (kennt das hier noch jemand? Nein? Hier.).
VI.
Der Unterhaltungswert der Volltreffer-Show war leider nur mäßig hoch. Man hatte seine Heimmannschaft, die man anfeuern sollte und die gegnerische, die man vielleicht ein wenig ausbuhen sollte. Dabei habe ich frenetisch mitgemacht - wenn mir schon jemand die Anweisung zum Lustigsein gibt, soll er das wenigstens bedauern müssen. Neben mir fielen Leute in Ohnmacht. Leider nicht meinetwegen sondern wegen des Zusammenspiels von Binnenklima und Kreislauf.
Zwischendurch kamen noch ein paar kleine Werbepausen - also Stellen, wo sie nachher die Werbung reinschneiden wollen. Für die jeweilige Überleitung hatten sie eine ziemlich gute Sambaband und ein paar sehr knapp bekleidete Samba-Mädels, die aufreizend mit den Pobacken zwinkerten. Ein wenig Musik an der Fleischtheke sozusagen, soll mir keiner mit "Sexismus!" kommen - wir sind beim Privatfernsehen!
Aber das Spiel zog sich.
06 September 2007
Juju-music
Das waren totale Größen der Juju-Music in Nigeria. In den frühen achziger Jahren war anscheinend irgend jemand auf die Idee gekommen, die in Deutschland zu vermarkten. Sehr interessante Sache.
Ich habe die einmal live erlebt, im Metropol. Am Ende des Konzerts war jeder fertig mit sich und der Welt: Zwar hatte man nur ca. acht Stücke gehört - aber jedes zwanzig Minuten lang. Die Bühne war völlig überfüllt, jedes Orchester reiste mit mindestens 20 Leuten, Musiker, Tänzer, Sänger, ~innen.
In der Musik passiert nicht viel, es wiederholt sich immer und immer wieder, man muss mittanzen bis man fast in Trance fällt - oder einfach vor Erschöpfung um. Die Musiker müssen natürlich schwitzen wie die Wahnsinnigen - weil sonst die Geldscheine nicht kleben bleiben :-) (ist in Europa aber wohl nicht so üblich). Muss ich extra erwähnen, dass ich noch nie in Nigeria war?
Sorry, der Sound ist ziemlich mies - könnt ja bei Youtube die anderen Filmchen ansehen.
Genauso hypnotische Musik kommt hier, jetzt wieder aus dem Kongo, und von einem Tüpen, von dem ich vorher nie gehört hatte:
Tja.
Fernsehshow (4)
Neulich war der Blogautor beim Fernsehen - Produktion einer Freitagabend-Show für einen Privatsender. Dies sind seine Erlebnisse
Wir befinden uns immer noch im Sportbad Schöneberg. Nach einer Wartezeit von eineinhalb Stunden sind wir bis in die Schwimmhalle vorgestoßen - den eigentlichen Ort der Veranstaltung. |
IV.
Um 21.00h ging es dann los, geschlagene zwei Stunden nach der aufgerufenen Ankunftszeit. Es ging dann endlich los - mit dem Warm-upper.
Celsius, 36°, wie gesagt. Erste Ausfallserscheinungen bereits nach dem Applaus-Shooting, noch bevor die Show überhaupt angefangen hatte.
Mir wurde die Teilnahme am Privatfernsehen dadurch erleichtert, dass Hugo-Egon Balder den Moderator gab. Den schätze ich sehr: Wegen seines leichten Berliner Akzents, seines immer irgendwie zerknautschten Gesichts, wegen seiner wirren wilden Vergangenheit (Tutti-Frutti, Schlagersänger, Schiller-Theater), weil er sehr klug wirkt und weil sein Humor nicht verletzend ist. Wie der Tüp persönlich nun wirklich ist, kann ich nicht sagen, aber am Bildschirm wirkt er immer sehr authentisch auf mich.
Leider war die Schwimmhalle wirklich sehr groß und man sah ihn nur aus großer Entfernung. Geschenkt. Die außerdem angekündigte Hella von Sinnen war nicht da. Ich hab nichts gegen sie, aber ich habe sie auch nicht vermisst.
Hinter dem Schwimmbecken gab es einen riesigen Bildschirm auf dem ein aktuelles Kamerabild eingeblendet wurde - für die Zuschauer, damit sie sehen, dass sie jetzt im Bild sind, oder für wen auch immer. Das Live-Bild war aber viel zu selten an, schade, wegen der Größe der Halle sah man deutlich weniger als die Kameras.
Irgendwann lange nach dem Warm-upper kam endlich HE Balder aus der Kulisse, etwa so um 21.30h, und es sollte nun wirklich richtig losgehen. Der stellte erst sich vor, dann die Spielregeln, so weit er sie verstanden hatte, dann kamen die sogenannten Kandidaten.
Auf jeder Seite zwanzig Leute, wohl die Lokalprominenz des Veranstalter-Senders. Ich kannte dem Namen nach nur drei - von insgesamt vierzig. Aber mehrere von denen hatten ihren Fanclub: Axel Schulz und Richter Alexander Holt. Naja. Außer denen hatte ich schon mal von Magdalena Brzeska gehört - die hat früher mal auf Weltklasseniveau geturnt und ist sehr hübsch.
Der Wettkampfwert der Veranstaltung hingegen bewegte sich ziemlich genau auf dem Niveau von Tutti-Frutti. (nur war damals der Anteil von großartig aussehenden Mädels erheblich besser. "Ich wähle die Erdbeere!").
05 September 2007
PIN mail AG
Hm. Erwarte ich irgendwas? Nee, eigentlich nicht. Von wem könnte das sein? Hm ... das Finanzamt schickt über PIN... und die Berliner Behörden... vielleicht habe ich doch endlich irgendein Preisausschreiben gewonnen? Das lang ersehnte Haus im Grünen, die Kreuzfahrt, womöglich viel viel Geld? Tja. Keine Ahnung. Werde ich wohl erst beim Abholen erfahren. Das Postamt weiß man ja, aber PIN? PIN? Wo muss ich denn da hin?
...
Ja ... äh ... WO HIN?!?
Ich meine: Kennt hier irgendwer den Innsbrucker Platz? Das ist eine Kreuzung, an der etwa 8 Straßen enden, hässlich, unübersichtlich. Ich hab da mal gewohnt. "Nähe Innsbrucker Platz" bedeutet, je nach Humor: Man kann eine Stunde herumirren, ohne irgendetwas zu finden. Das ist etwa so präzise wie "Nähe Großer Tiergarten".
Man sollte ja annehmen, dass ausgerechnet ein Zustelldienst die Erfindung namens Adresse zu schätzen weiß.
Eine Adresse besteht aus Straßenname und Hausnummer. Gut, in manchen Dörfern genügt eine Zahl für das Haus - und die braucht der Postbote auch nicht, weil er sowieso alle kennt. Aber unser Dorf ist vier Millionen groß. Hier braucht man sogar im Ort Postleitzahlen.
Größere Kartenansicht
Schlicht formuliert: Was denken sich diese I... wenn sie solche Zettel drucken lassen? Also irrt man los - und findet es nach einer ganzen Weile, trotz ihrer Wegbeschreibung. Wie zu erwarten liegt es ein wenig versteckt in einer Seitenstraße. Sie haben sehr wohl eine Adresse - die steht auf dem Abholzettel nur nicht drauf. Aaargh!!!
"Ich möchte Ihren Filialleiter sprechen!"
"Steht vor ihnen. Worum geht's denn?"
Sehr junger Spund, knapp zwei Meter groß, gelassen.
"WIE, meinen sie, soll man ihre Filiale denn finden?"
"Stehtdochda!"
"Wo?"
"Naaufdemstempel..."
"Was?"
"Naderstempel!"
"Wenn sie mal kucken möchten..."
Ach, es hat doch alles keinen Zweck. Ich lasse mir die Sendung geben.
Sie enthält ein Buch über die DOC-Weinbaugebiete in Venetien und Friaul, das meine Zeitung zum Dank für die Urlaubsumleitung verschenkt.
Fernsehshow (3)
Neulich war der Blogautor beim Fernsehen - Produktion einer Freitagabend-Show für einen Privatsender. Dies sind seine Erlebnisse
Wir befinden uns immer noch im Sportbad Schöneberg. Nach einer Wartezeit von eineinhalb Stunden sind wir bis in die Schwimmhalle vorgestoßen - den eigentlichen Ort der Veranstaltung. |
III.
In der Halle herrschten statt der vorhergesagten 26° satte 36°C. Es war wirklich sehr warm. Die Show wurde nicht live gesendet, es handelte sich nur um die Aufzeichnung.
Trotz der Hitze: Zuerst kommt beim Fernsehen anscheinend immer der Warm-upper. Das ist der Mensch, der mit mittelmäßigen Witzchen die Leute zum Klatschen und Mitmachen anheizen soll. Es war immer noch derselbe wie vor Jahren bei meiner ersten Quizshow. Man hört ja bisweilen, dass verschiedene "Comedians" als Warm-upper beim Fernsehen angefangen und dann Karriere gemacht haben.
Dieser nicht, warum auch immer. Er hat als Warm-upper angefangen, aber er bringt immer noch dem Publikum das Klatschen bei, erläutert kurz die Regeln und erklärt, wen man mögen soll.
Vor Beginn der Show müssen einige Bilder vom applausenden Publikum aufgenommen werden, die man später dazwischen schneiden kann. Man sitzt also da und soll Freude und Jubel für die Kamera markieren, obwohl man bis dahin überhaupt noch keinen Anlass dazu hatte. Das fühlt sich seltsam an.
Ich bin kein sehr guter Schauspieler. Deshalb behelfe ich mir in solchen Fällen - wenn von mir unechte Emotionen verlangt werden - immer damit, hemmungslos zu übertreiben. In der Hoffnung, dass das Gegenüber die Übertreibung schon bemerken wird.
Das kommt im richtigen Leben ja auch nicht so selten vor: Beginnend in der Jugend, wenn man sich über blöde Kleidungsgeschenke freuen soll, obwohl man viel lieber eine Eisenbahn gehabt hätte.
Als Kind weiß man noch nicht damit umzugehen und zwängt sich enttäuscht ein "Dnkschn" zwischen den geschlossenen Zähnen hervor. Heute falle ich den Leuten mit Tränen in den Augen um den Hals, küsse ihnen die Hände und betone etwa 30 mal "Das ist so schön! Wirklich SO SCHÖN!" Das fühlt sich besser an.
Und dann geht es endlich los. Wirklich!
04 September 2007
Helferlein Rechtschreib
In mir werkelt ein Anagramm-Generator. Ich weiß nur nicht, wie man ihn abstellt.
Fernsehshow (2)
Neulich war der Blogautor beim Fernsehen - Produktion einer Freitagabend-Show für einen Privatsender. Dies sind seine Erlebnisse
Veranstaltungsort war das Sportbad Schöneberg.
Wir waren für 19.00h bestellt. Zuerst kam ein Einladungsschreiben, auf dem 19.15h angegeben war, und dann zwei Anrufe der Produktionsgesellschaft, ob ich denn auch wirklich ganz sicher komme? Jaaa-haaa. Ganz bestimmt? Aber wenn, dann am besten schon um 19 Uhr. Na gut. Diese Übervorsicht der Produktion sollte sich später noch als sehr nachteilig erweisen.
Um 19Uhr begehrten ein paar hundert Leute Einlass. Man hatte eine Einladung bekommen, die am Eingang gegen richtige Eintrittskarten einzutauschen war.
Also: Die Dinger sehen wie richtige Eintrittskarten aus, sind aber de fakto ein Vertrag, mit dem man so ziemlich alle Rechte an der eigenen Person abtritt.
Man soll auf der Karte seinen Namen, Adresse, Telefonnummer, Geburtsdatum und noch ein paar andere unwichtige persönliche Daten angeben - und vor allem: Man muss seine Eintrittskarte unterschreiben! Sowas macht einen doch stutzig - aber ich wollte das Kleingedruckte lieber nicht lesen.
Der Einlass in den Vorraum dauerte bis ca. 19.30h.
Danach hatten wir eine Weile Zeit, unseren Beschluss zu bereuen. Irgendwie ging's nicht weiter. In der Einladung war "Kleidung: Sommerlich, aber keine Badekleidung" vorgeschlagen worden, weil im Haus 26°C voraussichtlich herrschen sollten.
Im Vorraum war dem auch so. Die meisten der Zuschauer warteten in einem hoch gelegenen Vorraum zur eigentlichen Schwimmhalle, der dafür nicht gedacht und deshalb nicht gelüftet ist: Sowohl die Temperatur wie die Kohlendioxid-Konzentration stiegen in der nächsten Stunde in diesem Raum erheblich an.
Es dauerte nämlich eine geschlagene Stunde, bis man tatsächlich in die Schwimmhalle kam. Aber - falls es jetzt so klingt - ich will mich darüber nicht weinerlich beklagen, bei der Vorbereitung so einer Sache kann immer was schief gehen und wahrscheinlich hatten sie ihre Gründe. Das hätten sie einem nur mitteilen können.
In der Wartezeit war immerhin Gelegenheit, die Zielgruppe der Privatsender kennenzulernen und zu beobachten. Jedenfalls stelle ich mir die Standardzuschauer so vor: Die meisten zwischen 16 und 28 Jahre alt, Hauptschule und dann irgendeine Ausbildung absolviert, ordentlich, aber betont locker drauf und partymäßig gekleidet, Handy.
Etwa ein Viertel des Publikums ist über 28, bis hin zum Großelternalter. Die sehen dann anders aus, Hawaii-Hemd, schlimmes Sacko, sind aber cooler.
Eine große Zahl übergewichtiger junger Frauen. Ich habe noch nie so viele Zwei-Zentner-Mädels auf einmal gesehen. Das war umso tragischer, als die sich ebenfalls zu sommerlicher Kleidung aufgerufen fühlten.
Die Krönung war die etwa 18-jährige, die ihre 95 Kilo in knallenge schwarze Hosen gezwängt hatte, welche in schwarzen Stiefeln mit Kunstpelzkragen steckten. Obenrum trug sie ein ebenfalls knallenges schwarzes Spaghetti-Top, so dass die verschiedenen Wülste optimal zur Geltung kamen.
Mir assoziierte dabei die ganze Zeit: Flipstüte - Tafel Lidl-Schokolade - Flasche Coca-Cola - Casting-Show - jeden Abend.
Es gab eine Garderobe. Irgendeine Frau um 30 machte sich wichtig, weil sie ihre Handtasche nicht mit in die Halle nehmen durfte. Das ist wohl so üblich. Nur sie wurde völlig giftig. Der Security-Mann blieb höflich, aber hart. Und sie weiter: "Hörnsiemal! Wir sind selber in der Branche!!! Wir werden..." Aber sie spielt in der Branche wahrscheinlich nicht nur eine Liga niedriger.
Dabei war es gar nicht schwer, seine Sachen an der Garderobe abzugeben, kostenlos und dauerte auch nicht lange - die Garderobengirls waren sehr motiviert.
Dann wurden wir eingelassen, 20.30h. Es dauerte eine weitere halbe Stunde, bis es wirklich los ging. Mit der Vorbereitung.
03 September 2007
Fernsehshow
I.
Letzten Freitag war ich wieder mal beim Fernsehen. Das hatte ich bereits vor einigen Jahren gemacht, damals bei irgendeiner Quizshow. Alleine dort herumzusitzen macht aber keinen großen Spaß. Meinen Freunden erschien es damals leider doch zu trivial.
Diesmal war ich in Begleitung, und die habe ich mit der Begründung überredet, dass wir natürlich nicht da hin gehen, um im Fernsehen zu sein. NATÜRLICH NICHT! Sondern.
Aus ethnologischen Gründen nämlich. Sagt man so? Sitten und Gebräuche der Völker?
Müssen ja nicht immer nackte Wilde sein. Kann sich ja durchaus um halb angezogene nicht ganz so wilde handeln. Das Publikum selbstverständlich, nicht die Darsteller. Wir kommen später noch zum Kleidungsstatus.
Die Produktion von Fernsehen ist für meiner einen sehr faszinierend. Der Unterschied zwischen dem, was da im Studio passiert und dem, was gleichzeitig auf dem Bildschirm zu sehen ist.
Nee, ganz von vorne: ICH werde vom Veranstalter immer angerufen, ob ich Lust hätte. Das finde ich nett, aufmerksam, und sie tun es in einer Frequenz, in der sie mir nicht auf den Nerv gehen. So etwa einmal alle zwei Jahre - das genügt mir auch.
Heißt aber andererseits: Sie heben die Adressen über sehr lange Zeit auf. Über Datenschutz denkt man bei den werbefinanzierten privaten sowieso besser nicht nach.
Den Namen der Sendung hatte ich zwischenzeitlich schon wieder vergessen. Weil der Konkurrenzsender zuuufällig zur Zeit auch was mit Piraten und Seefahrt macht. Ich kann mir auch den Sender nicht merken, weil mich immer nur die Produktionsfirma anruft und anschreibt: Grundy light entertainment.
Also, jetzt, hier: Schiffe versenken
Und worum es dabei so ungefähr geht, kann man hier erfahren.
Gut. Beim letzten mal fiel mir auf, wie motiviert beim Fernsehen alle sind. Alle, von der Garderobenfrau über die Platzanweiser bis hin zum Warm-upper sind überzeugt davon, wie gut und wichtig es ist, was sie da tun. Alle sind konzentriert, engagiert, voll bei der Sache, nicht genervt trotz Stress. Niemand scheint irgendwelche Zweifel an seiner Tätigkeit zu haben
Liegt vielleicht auch daran, dass wirklich jeder mit einem Headset und einem kleinen Sender ausgestattet ist, möglicherweise hilft einem das beim Wichtigfühlen und Überzeugtsein.
Ich meine: Da machen denkende Menschen Privatfernsehen. Was impliziert → Unterhaltung auf niedrigstem Niveau (darunter rangiert in meiner Skala immerhin noch Fußball) → mit dem Ziel, dem Publikum die Werbung unterzujubeln, die es von sich aus eigentlich eher nicht sehen will.
Ist das jetzt zynisch? Ich war trotzdem da, obwohl ich das vorher wusste. Und es hat mir gefallen, weitgehend.
Weiter im nächsten Post.
Charzykowy
Ich habe anscheinend neulich in Polen doch einige Fotos gemacht... zum Beispiel das von der neckischen Telefonzelle.
Erinnert mich entfernt an den Marsianer Marvin the Martian - weißjetzauchnichwieso.
Es war windig am See, wie überall, wo ich dieses Jahr hingefahren bin - es gibt zuweilen ganze Jahre, in denen man aus der Flaute nicht rauskommt - und die Sonne schien auch...
... wenn man einen Balkon hat, kann man die Segelklamotten auf das Geländer hängen (heißt: Normalerweise hängt das nasse stinkende Zeug irgendwo IN der Ferienwohnung und stinkt vor sich hin, richtig trocken wird es bis zum nächsten Tag sowieso nicht)...
... und bei dem Wind hatte niemand so richtig Lust, am schön gestalteten Ufer zu sitzen.
Mag am Wetter gelegen haben, jedenfalls erschien mir der Ort besonders farbenfroh...
... wie auch hier:
Und dieses Gebilde sieht nach einem Stahlpoller aus. Das Teil ist aber ein zwei Etagen hoher Ballon, mit Werbung:
Joh. So weit. Charzykowy 2007.
Wissen ist relativ
Einer meiner Kollegen hat sich gerade für einen Vortrag durch beinah die gesamte Berliner Architekturgeschichte gefräst. Wir kennen uns noch vom Studium und sind mit unseren Interessen ganz ähnlich gelagert. Immer wenn er mit einer Frage zu mir kommt, können wir sicher sein: Ich weiß es auch nicht.